Kurzweil KaE1 Test
Neuer Preisbrecher?

Kurzweil KaE1 Test

Kurzweil KaE1 Test - der neue Preisbrecher unter den Stagepianos?

Was ist es?

Das Kurzweil KaE1 ist ein günstiges Stagepiano für Einsteiger. Genau genommen vermarktet der Hersteller das Kurzweil KaE1 nicht als Stagepiano, sondern in der Rubrik Portable Digital Piano.

Das Kurzweil KaE1 Portable Digital Piano ist das erste Modell mit H1 Ivory Tastatur mit 4-Zonen Hammermechanik und Elfenbein- sowie Ebenholzimitat. Eine Polyphonie von 128 Stimmen gepaart mit 128 MB Sounds aus der KORE 1.0 Library inklusive eines German D Grand Pianos ist ebenfalls vorhanden.

Doch damit nicht genug: Split und Layer Sounds, ein MIDI Song Recorder, ein kräftiges 30 Watt 4-Speaker Sound System, USB-Schnittstelle für Audio und MIDI sowie Bluetooth Audio und MIDI runden die Ausstattung ab.

5 Kurzweil KaE1 Features

  • 4-Zonen Graded Hammer Action Tastatur
  • Ivory Feel
  • 128 Stimmen
  • 20 Sounds mit Split, Layer, Duo Funktionalität
  • Bluetooth Audio & MIDI, USB Audio & MIDI

Das Kurzweil KaE1 Portable Digital Piano ist das mittlere Modell der Kurzweil Ka-Serie, die aus dem Einstiegsmodell Kurzweil KaS1 mit halbgewichteter Tastatur, dem hier getesteten Kurzweil KaE1 und dem Topmodell Kurzweil KaP1 besteht.


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Kurzweil KaE1 Testbericht

Erster Eindruck

Das Kurzweil KaE1 Portable Digital Piano ist hervorragend ausgestattet, vergleicht man es mit den Produkten anderer Hersteller aus gleicher Preisklasse.

Schon beim Auspacken des Instruments aus dem Produktkarton fällt das Gewicht auf: 14,8 kg bringt das Kurzweil KaE1 auf die Waage. Da das Gehäuse komplett aus Kunststoff besteht, ist das Gewicht dem kräftigen Lautsprechersystem und der Tastatur geschuldet.

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Kurzweil KaE1 in schwarzer Ausführung

H1 Ivory Tastatur

Die Kurzweil H1 Ivory Tastatur des Kurzweil KaE1 ist eine 4-Zonen Graded Hammer Action Tastatur mit einstellbarer Empfindlichkeit. Letztere kann in drei Stufen eingestellt werden und ermöglicht so die Anpassung der Tastatur an die eigene Spielweise oder auch an die gespielte Literatur. Zur Auswahl stehen Soft, Normal und Hard.

Die Tastatur lässt sich sehr gut spielen und schon beim ersten Anspielen fühle ich mich wohl. Das fantastische Spielgefühl, das in dieser Preisklasse seinesgleichen sucht, werden vor allem Einsteiger zu schätzen wissen.

Doch auch fortgeschrittene Pianisten werden angesprochen, wenn sie eine gute Tastatur für unterwegs suchen. Dafür sorgt nicht zuletzt das Ivory Feel.

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Kurzweil KaE1 Ivory Touch-Tastatur

Die Tastatur ist angenehm gewichtet und ausreichend schwergängig, um expressiv spielen zu können. Dennoch ist die Gewichtung nicht zu stark ausgefallen, was das Spielen modernerer Musikstile über einen längeren Zeitraum bei Auftritten erschweren würde. Hier wurde ein sehr guter Mittelweg gefunden.

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Anschlüsse und Lieferumfang

Zum Lieferumfang gehört ein sehr einfaches Pedal. Das kannst Du benutzen, ich persönlich würde aber zu einem hochwertigeren Modell raten. Ein gutes Haltepedal ist Pflicht.

Kurzweil selbst bietet dazu das Kurzweil KP-3 an. Eine weitere Alternative wäre noch der optional erhältliche Unterbau ST-3 für das Kurzweil KaE1. Das Kurzweil ST-3 Stativ enthält ein 3-Fach-Pedal und verwandelt so das Kurzweil KaE1 in ein schickes Digitalpiano.

Die weiteren Anschlüsse umfassen Stereo-Line Out (1/4“ TRS) sowie einen 1/8“ TRS Stereo-Aux-Eingang für das Anschließen eines Zuspielers. Außerdem kann ein Kopfhörer angeschlossen werden sowie über die USB-to-Host-Buchse ein Computer.

Mit Strom versorgt wird das Kurzweil KaE1 Stagepiano über ein externes Steckernetzteil, das im Lieferumfang enthalten ist – oder über Batterien. Ebenso enthalten ist eine ansteckbare Notenablage.

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Kurzweil KaE1 Anschlüsse

Lautsprecher im Kurzweil KaE1 Test

Bei portablen Digitalpianos ist in der Regel das integrierte Lautsprechersystem nicht so durchsetzungsfähig. Zu wenig Leistung, zu kleine Lautsprecher, unangenehme Gehäuseresonanzen des Plastikgehäuses.

Anders bei Kurzweil: Das Kurzweil KaE1 Portable Digital Piano ist mit insgesamt vier Lautsprechern ausgestattet. Zwei Tieftöner und zwei Hochtöner werden durch einen 2 x 15 Watt Verstärker angetrieben. Insgesamt kommt man so also auf die von Kurzweil beworbenen 30 Watt.

Der Klang dieses Lautsprechersystems ist erstaunlich gut und erneut reibt man sich ob des Verkaufspreises des Instruments verwundert die Augen.

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Kurzweil KaE1 Lautsprecher

KORE 1.0 Samples

Kurzweil erfindet bei den Sounds das Rad nicht neu, sondern greift auf die eigenen Samples zurück. Diese sind in vielen Instrumenten des Herstellers zu finden. Dabei werden gerade die Piano-Samples von vielen Kurzweil-Nutzern geschätzt.

In den 128 MB Sample ROM enthalten ist das „optimized German D Piano Sample“, das auch in den Pro-Instrumenten von Kurzweil eingesetzt wird. Dieses Piano-Sample klingt an der Preisklasse gemessen gut und lässt sich in Verbindung mit der guten Tastatur ausdrucksstark spielen.

Weitere Samples

Die weiteren Samples decken das bei Stagepianos übliche Spektrum ab:

  • 4 akustische Pianos
  • 4 E-Pianos von Rhodes bis FM
  • 2 Clavinets
  • 2 Harpsichords
  • 2 String Sounds
  • 2 Gitarren-Sounds
  • 2 Orgeln
  • 2 Bass-Sounds

Die 20 Presets werden auf fünf Kategorien und zwei Bänke verteilt. Jede Bank und jede Kategorie enthält wiederum zwei Sounds. Umgeschaltet werden diese über zwei +/- -Schalter.

Das hätte ich mir anders gelöst gewünscht. Der Pianist weiß nie genau, welcher Sound jetzt eigentlich gerade angewählt ist. Zwar zeigt eine blaue LED an, welche Bank gerade aktiviert ist. Welcher der zwei Sounds innerhalb der Kategorie nun ausgewählt ist, siehst Du aber nicht.

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Kurzweil KaE1 mit Notenablage auf Stativ

Die Sounds abseits von Piano und E-Piano sind eher durchschnittlich bis gut, was bei dieser Preisklasse zu erwarten war. Insbesondere Gitarre, Clavinet und Harpsichord klingen eher statisch. Das lässt sich an den Demo-Songs gut nachvollziehen.

Persönlich hätte ich mir eine größere Auswahl an Flächenklängen gewünscht, denn gerade diese lassen sich im Layer-Modus sehr gut in Verbindung mit akustischen Pianos und E-Pianos einsetzen.

Um das Piano-Sample etwas besser beurteilen zu können, habe ich eine Sequenz aus MIDI-Noten angelegt und in Fünferschritten die Velocity von 1 an erhöht. So hört man schön, wann es zu Sprüngen kommt und das Sample gewechselt wird.

Im unteren Dynamikbereich ist alles schön gleichmäßig, im oberen Dynamikbereich sind zwei Sprünge zu hören. Gemessen an der Preisklasse ist das in Ordnung. Auf tiefere Eingriffsmöglichkeiten in die Klanggestaltung des Piano-Sounds musst Du allerdings bei so einem günstigen Instrument verzichten.

Klangbeispiele: Sounds

Split/Layer/Dual Modus

Wie bereits erwähnt, sind auch Layer-Sounds sowie Split- und Dual-Modus möglich. Der Split-Punkt ist flexibel setzbar. Lediglich im Dual-Modus ist er festgesetzt.

Während im Dual-Modus in beiden Tastaturhälften derselbe Sound aktiv und entsprechend transponiert ist, sind im Split- und Layer-Modus zwei Sounds aktiv. Eine blinkende LED signalisiert den zweiten gewählten Sound beziehungsweise dessen Kategorie.

Lies auch: Stagepiano vs. Workstation

Effekte und Equalizer im Kurzweil KaE1 Test

Das Kurzweil KaE1 Portable Digital Piano ist mit zwei Effekten ausgestattet: Reverb und Chorus. Beide Effekte können vom Spieler getrennt voneinander ein- und ausgeschaltet werden und lassen sich hinsichtlich der Effektstärke verändern.

Die Effektqualität ist gut und entspricht dem, was man in der Preisklasse erwarten darf.

Nicht selbstverständlich hingegen ist der 2-Band-EQ, der über zwei Slider für Bässe und Höhen eine weitere Klanganpassung ermöglicht.

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Kurzweil KaE1 Regler für Lautstärke, Bässe und Höhen

Recorder

Ein Recorder ist ebenfalls integriert. Dieser ist sehr simpel gehalten und einfach zu bedienen: Durch das Drücken der Aufnahmetaste wird das Kurzweil KaE1 in Aufnahmebereitschaft geschaltet. Sobald auf der Tastatur gespielt wird, beginnt die Aufnahme.

Die Aufnahme stoppt durch einen weiteren Druck auf die Aufnahmetaste. Über die Wiedergabe/Stopp-Taste lässt sich das soeben Aufgenommene wiedergeben.

Das Kurzweil KaE1 bietet Platz für einen Track und einen Song. Leider schweigt sich die Bedienungsanleitung darüber aus, wie viele Noten aufgezeichnet werden können.

USB Audio & MIDI, Bluetooth

Kurzweil hat das KaE1 mit einer USB-to-Host Schnittstelle ausgestattet. Über diese lassen sich nicht nur MIDI-Daten an den Computer übertragen, sondern auch Audio-Daten. Das Kurzweil KaE1 ist nämlich mit einem USB-Audio-Interface bestückt.

Auf diese Weise lässt es sich auch prima im Umfeld eines Heimstudios einsetzen. 

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Kurzweil KaE1 mit Tablet

Auch über Bluetooth können MIDI sowie Audiodaten übertragen werden. Der Bluetooth Standard ist Bluetooth 5.2. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise Musik über die integrierten Lautsprecher wiedergeben oder per Bluetooth Software-Instrumente auf einem Smartphone oder Tablet spielen.

Natürlich dürfen auch wichtige MIDI-Funktionen wie das Einstellen des MIDI-Kanals, MIDI Panic bei Notenhängern oder Local Off zum Trennen der Tastatur von der internen Klangerzeugung nicht fehlen.

Sonstiges im Kurzweil KaE1 Test

Wie bei vielen weiteren Stagepianos in dieser Preisklasse sind einige Funktionen nur im Zusammenspiel mit der Tastatur abrufbar. Dazu gehört zum Beispiel das Einstellen des MIDI-Kanals, die MIDI Panic-Funktion, Local On/Off-Funktion und das Ein- und Ausschalten von Auto Power.

Bildstrecke

Ein kleiner Aufdruck für die zu drückenden Tasten oberhalb der entsprechenden Tasten ist leider nicht vorhanden, den hätte ich mir gewünscht. Gerade im Fall der MIDI Panic-Funktion wäre das sehr hilfreich gewesen.

Doch diesbezüglich steht das Kurzweil KaE1 Stagepiano nicht allein da. Bei vielen anderen Herstellern ist das ebenfalls die Regel.

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Fazit zum Kurzweil KaE1 Test

Bei einem Straßenpreis von deutlich unter 500 Euro darf man sich verwundert die Augen reiben, wenn es um das Kurzweil KaE1 Portable Digital Piano geht. Kurzweil, eigentlich eher in höheren Preisregionen angesiedelt, setzt hier ein Statement.

Der Hersteller stellt den großen Playern in dieser Preisklasse von Yamaha, Roland, Korg, Kawai und Casio ein Instrument an die Seite, das sich in diesem Umfeld gut behaupten kann.

Das etwas teurere Yamaha P-145B hat zwar einen guten Flügelklang, ist aber nur 64-stimmig polyphon spielbar. Das Thomann DP-26 Stagepiano hat zwar eine Tastatur mit Hammermechanik und 128-stimmige Polyphonie, klingt aber deutlich schlechter.

Casio hat in dieser Preisklasse das Casio CDP-S110, das mit 10 Sounds und 64-stimmiger Polyphonie und mit einer Tastatur mit Hammermechanik aufwartet. Eine weitere Alternative ist das Alesis Prestige. Mit dem Sound des Kurzweil KaE1 kann es aber auch nicht ganz mithalten.

Schärfste Konkurrenten sind in meinen Augen das allerdings auch 40 Euro teurere Korg B2 und vor allem das über 100 Euro teurere Casio PX-S1100BK, das einen besseren Klang, mehr Stimmen und vor allem mehr Möglichkeiten zur Gestaltung des Klavierklangs besitzt.

Insgesamt kann ich das Kurzweil KaE1 Stagepiano zum persönlichen Test empfehlen. Es bekommt von mir im Kurzweil KaE1 Test deshalb eine gute Wertung.

Kurzweil KaE1 Features

  • Keyboard: 88 Fully-Weighted Hammer Action Keys (H1 Ivory)
  • Polyphonie: 128-stimmig
  • Voices: 20 Preset Sounds
  • Performance Mode: Layer, Split, Duo
  • Recording: 1 Track, 1 Song
  • Touch Sensitivity: Soft, Normal, Hard
  • Transpose: +/- 12ST
  • Tune: +/- 100ct
  • Metronom: Start, Stop, Taktart, Tempo, Lautstärke
  • Effekte: Reverb, Chorus, EQ (Bässe, Höhen)
  • Demo: 10 Songs
  • USB: USB MIDI / Audio
  • Bluetooth: BT 5.2 MIDI & Audio
  • Line-Ein- und Ausgänge: 1/8" TRS AUX in (Stereo), 1/4" TRS Ausgang
  • Kopfhörerausgang: 1.4" TRS
  • Pedaleingang: 1.4“ TRS
  • Sustain: Taster im Lieferumfang, optional: ST-3 mit Dreifachpedal
  • Verstärker: 2 x 15 Watt
  • Lautsprecher: 2 x Bass, 2 x Hochtöner
  • Im Lieferumfang: DC-Steckernetzteil, Notenhalterung, einfaches Sustain-Pedal
  • Maße: 11.2 cm x 33.7 cm x 132 cm
  • Gewicht: 14.8 kg
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