König & Meyer 23966 Popkiller Testbericht
Popschutz in der Praxis

König & Meyer 23966 Popkiller Testbericht


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Was erwartet dich?

Beim König & Meyer 23966 Popkiller handelt es sich um einen Popschutz, der sich an einen Mikrofonständer schrauben lässt. Zur Erinnerung: Ein Popschutz dient dazu, die Luftstöße der beim Singen oder Sprechen auftretenden Plosivlaute (vor allem beim »t« und »p«) zu dämpfen – Mikrofone reagieren empfindlich auf diese impulsiven Geräusche und verstärken sie in meist unerwünschter Weise, wenn sie ungebremst auf die Mikrofonkapseln treffen. Der Effekt ist besonders deutlich bei den ruppigen Windgeräuschen, wie sie beispielsweise oft bei Außenaufnahmen von Reportern zu hören sind – für diesen Fall gibt es allerdings andere Hilfsmittel (»Mikrofonpuschel«, scherzhaft »tote Katze« oder schlicht »Windschutz« genannt).

Die Klemme zum Anschrauben an ein handelsübliches Mikrofonstativ macht einen sehr stabilen, akkurat gefertigten Eindruck. Gut, dass an den Innenflächen der gewinkelten »Klemmbacke« zwei kleine Gummipolster sitzen, denn so wird das Gestänge des Mikrofonständers schonend behandelt. Nebenbei sitzt die Vorrichtung dadurch endgültig rutschfest.

König & Meyer 23966 Popkiller Testbericht

Der König & Meyer 23966 Popkiller Testbericht

Weiter geht es mit dem 30 cm langen Schwanenhals, mit dem Du den Schirm an die gewünschte Position biegen kannst. Mir gefällt, dass man hier schon etwas kräftiger Hand anlegen muss, um die Position zu verstellen. Was ab und an auffällt, ist die für bestimmte Situationen (z.B. bei großen Mikrofonen mit großer Spinne) etwas zu knapp bemessene Länge des Schwanenhalses. Dadurch ist es manchmal nicht ganz trivial, den Schirm optimal auszurichten. Hier lässt sich jedoch teilweise relativierend anmerken, dass in den Gesangskabinen vieler Tonstudios sowieso zwei Mikrofonstative zum Einsatz kommen – eines für das Mikrofon und ein anderes für den Popschutz.

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Ein Vorteil von Nylonschirmen wie dem hier verwendeten: Die Feuchtigkeit der Atemluft wird wesentlich besser abgefangen als es bei den Modellen mit perforierten Metallschirmen der Fall ist. Dahinter sitzende Mikrofone werden also nicht unnötig »bedampft«, was zu deren Langlebigkeit beiträgt. Tonstudios, in denen der Popschutz ständig im Einsatz ist, sollten allerdings im Hinterkopf behalten, dass sich das Nylongewebe nicht so leicht reinigen lässt wie ein Metallschirm.


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Der doppelte Nylonschirm weist mit 23 cm einen überdurchschnittlich hohen Durchmesser auf, wodurch Du beim Hineinsprechen in das Mikrofon nicht so streng an einem Fleck stehenbleiben musst wie bei kleineren Schirmen. Auch wenn zwei Künstler an einem Mikrofon zu Werke gehen, bietet sich ein großer Schirm wie der des König & Meyer 23966 Popkiller an.

Kleinere Schirme empfehlen sich wiederum eher, wenn Sänger ein am Stativ befestigtes Textblatt oder den Toningenieur am Pult besser im Auge behalten wollen. Praktisch, dass König & Meyer ein passendes Modell mit der Produktnummer 23956 bietet, das ansonsten identisch konstruiert ist.

Und wie schlägt sich der Proband klanglich? In seiner Haupteigenschaft als Popschutz überzeugt das Modell. Die Luftstöße der Plosivlaute werden sehr zuverlässig zerstreut und abgebremst, der gewünschte Effekt tritt bei normaler Nutzung stets ein.

Die höchsten Frequenzanteile der menschlichen Stimme werden ein Fünkchen stärker abgeschwächt als bei den Modellen mit Metallschirm, die wir bei uns im Studio zum Vergleich heranzogen. Der Effekt ist jedoch immer noch so subtil, dass er praktisch keine Rolle spielt, was erst recht für spätere Abmischungen im Kontext eines Songs gilt.

 

Fazit im König & Meyer 23966 Popkiller Testbericht

In puncto Verarbeitung und Handhabung schlägt sich der König & Meyer 23966 Popkiller tadellos. Er sitzt ohne Wenn und Aber fest und die Klemmvorrichtung schont dank Gummipolstern das Gestänge. Gut, dass dabei selbst exotische Rohrdurchmesser von bis zu 3 cm keine Hürde für den Probanden von K&M darstellen. Auch der Schwanenhals erweist sich als sehr formstabil.

Luftstöße von Plosivlauten werden stets zur Genüge abgeschwächt, so dass der gewünschte Effekt dieses Hilfsmittels zuverlässig eintritt. Die dabei eintretende Höhenabschwächung fällt in der Praxis nicht ins Gewicht, da sie sich sehr nahe an der Grenze des Überhaupt-Hörbaren bewegt. Alles in Butter also…lediglich der Fakt, dass sich der Schwanenhals bei manchen Aufbauten als etwas zu kurz erweisen könnte, trübt das Bild leicht. Alles in allem können wir dem Produkt in unserem kompakten König & Meyer 23966 Popkiller Testbericht eine Empfehlung aussprechen.

König & Meyer 23966 Popkiller Features

  • Popschutz
  • Doppelter Nylonschirm
  • Kunststoffrahmen
  • Schirmdurchmesser: 200 mm
  • Schwanenhals: 330 mm
  • Anschraubbar bis Rohr-ø 30 mm
  • Gewicht: 320 g
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König & Meyer 23966 Popkiller Test

Lesermeinungen (3)

zu 'König & Meyer 23966 Popkiller Testbericht: Popschutz in der Praxis'

  • Andy Franke   03. Feb 2014   09:00 UhrAntworten

    Hmmm, kräftig Hand anlegen um ihn zu verstellen? Bei meinem Exemplar ist leider, leider das Gegenteil der Fall. Das mit Problem mit grossen Mikes und Spinnen kann ich bestätigen. Sonst bin ich ganz zufrieden mit dem Teil.

  • Novo   03. Feb 2014   09:11 UhrAntworten

    Meiner Meinung nach könnte man den Schwanenhals im Durchmesser etwas stärker und dadurch auch etwas länger machen. Sonst sehr gut!

  • KommaKla   07. Feb 2014   10:01 UhrAntworten

    Nutze seit 5 Jahren einen selbstgebauten aus Draht und ner Strumpfhose. Mir ist noch nie ein signifikanter Unterschied aufgefallen, wenn ich in nem Studio von Kollegen recorde, die ordentliche Popschütze haben.

    Popschutz ist Popschutz, das ist jedenfalls mieine Erfahrung. Der eine lässt sich easy verbiegen, der andere mit Kraft, der andere (meiner) ist relativ unflexibel aber im Endeffekt komm ich überall am Ende an zufriedenstellende Rohaufnahmen ran.

    Geht auch ohne viel Geld auszugeben will ich damit sagen :)

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