Klotz M5 Testbericht
Mikrofonkabel für Anspruchsvolle

Klotz M5 Testbericht

Klotz M5 Testbericht

Was ist es?

Beim Klotz M5 handelt es sich um ein XLR-Kabel (weiblich auf männlich), das der Hersteller an die Spitze seines Sortiments stellt. Der minimale Biegeradius beträgt 35 mm. Bei den vorkonfektionierten Kabeln, die der Hersteller anbietet, sind Kabellängen von 3 bis 50 Metern erhältlich. Im Gegensatz zum zweiten Modell der M5-Serie werden hier Stecker von Neutrik verwendet, die mit Goldkontakten ausgestattet sind. Das Kabel ist mit einem gegenläufigen blanken Kuper-Wendelschirm doppelt abgeschirmt.

Für das uns zur Verfügung stehende 3-Meter-Exemplar wird eine unverbindliche Preisempfehlung von 32,50 Euro angegeben, zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Testberichts haben wir diese Variante beispielsweise bei einem deutschen Fachhändler für 25,- Euro (inkl. MwSt.) entdecken können.

Klotz M5 Testbericht

Der Klangleiter, bereit für den Klotz M5 Testbericht


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Klotz M5 Testbericht

Einleitung


Passend dazu


Es lassen sich ja immer wieder Stimmen vernehmen, nach denen es in der Übertragungsqualität keinen Unterschied zwischen dem vielzitierten Kleiderbügel und einem kostspieligen Kabel gäbe. Nun, einerseits gibt es noch andere Bewertungskriterien für ein Kabel und außerdem konnten wir bereits in unserem Test des Vovox sonorus direct S 350 zu Protokoll bringen, dass es sehr wohl beträchtliche klangliche Differenzen geben kann; zugegeben, hörbar sind diese wohl nur mit hochwertigen Lautsprechern und ggf. weiterem Equipment von hoher Güte, das sich in der Signalkette befindet.

Bei unserem Wettbewerb der XLR-Kabel ließen wir das Klotz M5 gegen das erwähnte Vovox-Kabel und einige der üblichen, ebenfalls um die drei Meter langen Verdächtigen zwischen 10 und 20 Euro antreten (Artikel finden sich auf delamar).

Es sollte sich von selbst verstehen, dass wir die Klangtests im direkten Vergleich der Kabel nacheinander durchgeführt haben, wobei es im delamar Studio die exakt gleichen akustischen Bedingungen vorherrschten und unsere Ohren als nahezu gleich ausgeruht zu bezeichnen waren. Wir nutzten das RME Fireface UCX und ein Paar der KSdigital C8 Coax. Auch haben wir alle Kabel »einbrennen« lassen, wie es die Hersteller empfehlen.

 

Verarbeitung

Was nicht anders zu erwarten war: Die PVC-Kabelummantelung ist robust und ausreichend steif, um bei Quetschungen Widerstand zu leisten, während der Stecker aus dem Hause Neutrik ebenfalls in gewohnter Stabilität und akkurat gearbeitet daherkommt. Ein Kabelbinder mit Klettverschluss ist im Lieferumfang enthalten. Bestnote.

 

Klang

Wir haben es uns nicht leicht gemacht und die uns mittlerweile sehr vertrauten Referenzsongs in der eingangs erwähnten Testumgebung hoch und runter gehört, um klangliche Unterschiede zu entdecken. Und in der Tat, es gibt sie.

Das Klotz M5 klingt durchaus besser als die Schar der günstigen Klangleiter, die zur Grundausstattung unseres Studios gehört. Hier und da war ein Fünkchen mehr Transparenz in der Mischung der Instrumente zu vernehmen – oder anders gesprochen: Die preiswerteren Varianten fielen einfach ab in der Klangübertragung.

Wie wir allerdings auch feststellten, schneiden wesentlich teurere Kabel aus unserem Sortiment im Klangtest besser ab, hier kam dieses Kabel nicht ganz heran. Das sollte auch nicht weiter verwundern, schließlich kosten diese bis viermal so viel im Fachhandel. Die klanglichen Aspekte, in denen wir diesen Vorsprung der teureren Klangleiter ausmachen konnten, waren erneut die Transparenz, darunter die Impulstreue, die Separation der einzelnen Instrumente im Mix und damit einhergehend die »Brillanz« der subtilen Details, welche mit dem Klotz etwas in den Hintergrund gerieten.

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Fazit zum Klotz M5 Test

Mit dem Klotz M5 steht das Premiummodell des Herstellers zur Verfügung, das vorkonfektioniert und in einer Länge von drei Metern zum Straßenpreis von etwa 25 Euro zu haben ist. Das ist teilweise deutlich mehr als viele Billigkabel kosten, die im Fachhandel zur Standardware gehören. Wie steht es also mit der Verarbeitung und der Klangqualität? Zu Ersterem: Ausnahmslos gut, da der Stecker von Neutrik die bewährte Qualität bietet und die Ummantelung in der Regel keine Wünsche offenlassen sollte.

Was den Klang angeht, registrierten wir subtile, aber doch hörbare Unterschiede zu unseren Otto-Normal-Klangleitern. Es lässt sich nicht für alle Setups allgemeingültig beantworten, ob diese Klangdifferenz den Aufpreis rechtfertigt, denn auch hier sind gute bis sehr gute Studiomonitore und ein Raum mit vernünftiger Akustik nötig, um den Unterschied wahrzunehmen. Andererseits wirst Du das Geld für diese Mikrofonkabel nur einmal ausgeben müssen; bei normaler Nutzung im Tonstudio werden diese sicherlich für lange Jahre halten.

Im Vergleich zu den deutlich teureren Mitbewerbern fehlt es den Klotz M5 etwas an Transparenz, Luftigkeit und Offenheit. Die Separation der Instrumente kommt etwas weniger zum Vorschein, feinste Details sind weniger klar vernehmbar und die Impulstreue, also die Dynamik kurzer Anschläge ist bei den viermal so teuren Kabeln vernehmbar knackiger. Doch das kommt alles andere als überraschend.

Summa summarum haben wir es mit einem Produkt zu tun, das für einen angemessenen Betrag über die Ladentheke geht, dessen Sound eine Verbesserung als bei vielen Noname-Kabeln darstellt und dessen Verarbeitungsqualität die meisten Ansprüche zufriedenstellen dürfte. Ergo im Angesicht des Preises: Fünf von fünf Punkten im Klotz M5 Testbericht auf delamar.

Klotz M5 Features

  • Symmetrisches Mikrofonkabel
  • XLR weiblich ↔ XLR männlich
  • Doppelt geschirmt
  • Kabelbinder mitgeliefert
Hersteller: Klotz
Produkt:

Klotz M5 Test

Lesermeinungen (5)

zu 'Klotz M5 Testbericht: Mikrofonkabel für Anspruchsvolle'

  • Dennis   06. Feb 2013   13:45 UhrAntworten

    An dieser Stelle möchte ich gern mal darauf hinweisen, dass das Thema KABEL Euch einen Podcast wert sein sollte! Das Kabel mit all seinen Fehlern und Tücken wird gerade im Homerecording bereich fast völlig vernächlässigt. Ich kenne zwar nicht alle Eure Folgen, aber aufgefallen ist mir diesbezüglich noch nichts weiter. Ich weiß, dass die Thematik mitunter sehr trocken sein kann, aber wär Diskussionen über Peripherie und Raumakustik führt, sollte auch die Verkabelung beachten. Und häufig wird zu Hause das Kabel einfach nur hinter den Rechner geworfen bzw. unter den Tisch, ohne zu merken, dass das Netzkabel neben XLR liegt. Und GROUND LIFT ist gefährlich und hilft nicht immer wenns brummt!

    Warum heißt ein Mikrofonkabel Mikrofonkabel und nicht Instrumentenkabel? Welcher Schirm schützt, aber nicht vor Regen? Warum sollte das Kabel bei 96kHz Aufnahmen nicht viel länger als 10m sein? Können Stecker rosten? Wie kann ich RF Interferenzen durch richtiges Verlegen und Installieren minimieren? usw....

    An so etwas habe ich gedacht.

    Vielen Dank und weiter so!

    • Felix Baarß (delamar)   06. Feb 2013   14:10 UhrAntworten

      Gute Fragen, danke für die Anregung, Dennis! Ob und wann ein Podcast mit diesem Thema kommen wird, können wir noch nicht sagen. Stay tuned. ;)

  • Sven   07. Feb 2013   14:56 UhrAntworten

    Also die Idee mit dem Podcast finde ich wirklich gut.

    Was den Kabeltest angeht - das Kabel der höheren Preisklasse besser verarbeit sind ist sicher die Regel. Aber bei Aussagen wie "...ein Fünkchen mehr Transparenz in der Mischung der Instrumente..." stellt sich für mich immer folgende Frage: wurde denn wirklich mal ein Blindtest gemacht und was hat der ggbf. ergeben? ;)

    VG Sven

    • Felix Baarß (delamar)   07. Feb 2013   15:16 UhrAntworten

      Hallo Sven,

      ja, der wurde mehrfach durchgeführt und das Ergebnis habe ich im Testbericht geschildert. Für die klanglichen Eindrücke, die wir übereinstimmend sammeln konnten, finden wir eben keine besseren Begriffe als die der höheren Transparenz und der deutlicheren Trennung der Instrumente im Gesamtmix.

      Wie ebenfalls erwähnt, ist der Unterschied nun wirklich nicht als gewaltig zu bezeichnen, aber nach einhelliger Meinung aller beteiligter Redakteure auch nicht zu überhören.

      Gruß,
      Felix

  • Dominik   07. Feb 2013   23:04 UhrAntworten

    Doppelblindtest, so wie das bei wissenschaftlichen Studien üblich ist…?

    Ich habe zwar auch schon von kompetenten Leuten gehört, dass es tatsächlich Unterschiede bei Kabeln gibt, aber bei diesen ganzen Audio-Subtilitäten ist die Erwartungshaltung natürlich ein nicht zu unterschätzender Faktor.

    Ich hab's selbst noch nicht probiert, werde aber demnächst mal Gelegenheit mit einem Vovox- und einem Standard-Klotz-Kabel haben.

    Im Zweifelsfall sind sicher Quelle, Raum etc. viel entscheidender als irgendwelche Kabel.

    Hier ist ein enlarvender Bericht, wo mal einer das Testpublikum aufs Glatteis geführt hat: hifiaktiv.at/?page_id=190

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