JBL M-Patch 2 Testbericht
Monitor-Controller für Fortgeschrittene
JBL M-Patch 2 Testbericht
Was erwartet dich?
Der JBL M-Patch 2 ist ein Monitor Controller für zwei Lautsprecherpaare und einen Kopfhörer. Er eignet sich zur Nutzung auf dem Schreib- oder Studiotisch sowie zum Einbau in ein Rack (2 HE, Winkelstücke und Schrauben mitgeliefert). Zur Zielgruppe zählen das Homestudio, Projektstudios und Schnittplätze.
Es gibt einen Haupt- und einen AUX-Weg, für die separate Lautstärkeregler zur Verfügung stehen. Jeweils einen davon kannst Du exklusiv an die Outputs schicken, zudem stehen ein Stummschalter und ein Mono/Stereo-Switch bereit.
Im deutschen Musikalienfachhandel beträgt der Straßenpreis rund 175 Euro (inkl. MwSt.).
Verarbeitung
Du triffst auf sauber gefertigte und verschraubte Metallplatten für Gehäuse und die beiden großen Potis sowie satt einrastende Schalter für Ein-/Ausgangswahl, Mute und Mono/Stereo. Die großen Drehregler laufen sehr angenehm, mit angenehmem Widerstand und ohne Unwucht.
Die Kopfhörerbuchse ragt durch eine Aussparung im Gehäuse, anstatt mit ihm diesem verschraubt zu sein. Wenn Du das Gerät nicht grob behandelst, ist das aber gar kein Problem. Das Bedienpaneel ist nicht angewinkelt wie bei einigen anderen Desktop-Geräten, doch auch daran gewöhnt man sich schnell.
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Extras des JBL M-Patch 2
Zwei Rack-Winkelstücke nebst Schrauben werden mitgeliefert, damit das Gerät es sich auf zwei Höheneinheiten deines 19-Zoll-Racks bequem machen kann. Zur Aufstellung auf dem Schreib- bzw. Studiotisch enthält die Packung vier kleine Gummifüße, die einen oberflächenschonenden und rutschfesten Stand garantieren. Letzteres gelingt dann auch beim Drücken der angenehm schwergängigen Schalter.
Passiv oder aktiv?
Prima: Du kannst den JBL M-Patch 2 dank seiner passiven Betriebsart ohne Stromzufuhr nutzen, wenn Du nur die Lautsprecher speisen möchtest. Das mitgelieferte Netzteil dient lediglich zur Stromspeisung des Kopfhörerverstärkers und für die LEDs zur Anzeige der gewählten In-/Outputs.
Ein- und Ausgänge wählen
Bei der Wahl der Haupt- und AUX-Eingänge gibt es einen A/B-Schalter. Bei der Ausgangswahl finden sich hingegen zwei separate Taster. Ich hätte mir das eher andersherum gewünscht, denn dann könnte ich augenblicklich mit nur einem Finger zwischen meinen zwei Lautsprechern umschalten.
Einen gleichzeitigen Betrieb von zwei Studiomonitor-Paaren brauchen die meisten Anwender im Homerecording, in Projektstudios und an Schnittplätzen sicher nicht. Andererseits brauchen fortgeschrittene Homestudios vielleicht den zusätzlichen Ausgangsgang, um parallel einen Kopfhörerverstärker im Aufnahmeraum zu speisen. Insofern ist die Schaltphilosophie des JBL M-Patch 2 sinnvoll.
Signalqualität – Der Klang des JBL M-Patch 2 in der Praxis
Als relativ einfaches Gerät gibt dieser Monitor-Controller auch bei seinem erschwinglichen Preis die Signale in annähernd makelloser Qualität wieder aus. Ergo: Selbst wenn Audio Interface, Studiomonitore und Klangmaterial von ausgesuchter Qualität sind, bist Du hiermit gut bedient.
Nach Messwerten und meinem Höreindruck sind hinzugefügte harmonische Verzerrung und das elektronische Übersprechen (Crosstalk) vernachlässigbar. Ferner gibt es keine Kratzer, sonstige Störgeräusche oder nennenswerte Unregelmäßigkeiten in der Ansprache der Ausgabe an den linken und rechten Output-Kanal, wenn ich den Poti drehe. Das gilt auch für den oft so kritischen Bereich direkt an der Hörschwelle knapp über dem Anschlag links bei -∞.
Kopfhörerausgang
Das Kopfhörersignal wird kräftig verstärkt, so dass Du auch Modelle mit hoher Impedanz bzw. niedriger Empfindlichkeit hier dran nutzen kannst. Im Klang überzeugt dieser Output vollends – gemessen am Preis und an der Tatsache, dass es sich hier nicht um einen dedizierten Kopfhörerverstärker handelt.
Fazit im JBL M-Patch 2 Testbericht
Der JBL M-Patch 2 ist ein haptisch feiner und für seine Preisklasse klanglich einwandfreier Monitor-Controller. Wer beim Homerecording oder in Projektstudios ein Gerät für zwei Lautsprecher-Paare und einen Kopfhörer sucht, sollte sich das Gerät näher anschauen.
Beim Verzicht auf den Kopfhörerverstärker – ein solcher findet sich ja auch an praktisch allen Audio Interfaces – brauchst Du nicht einmal Strom. Es sei denn, dir sind die kräftig leuchtenden LEDs zur Visualisierung der gewählten In-/Outputs und der Stummschaltung wichtig.
Ich bevorzuge einen schlichten A/B-Schalter zum schnelleren Wechsel zwischen den angeschlossenen Lautsprecherpaaren (wie z.B. beim Nowsonic Switcher). Außerdem würde ich in meinem Homestudio keinen parallelen Output zu einem Kopfhörerverstärker benötigen – wenn Du das hingegen brauchst, ist der JBL M-Patch 2 ein Kandidat für dich.
Alles in allem handelt es sich um einen in seiner Preisklasse sehr überzeugenden Monitor-Controller – das bedeutet sehr gute viereinhalb von fünf Punkten im kompakten JBL M-Patch 2 Testbericht auf delamar.
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Fazit zum JBL M-Patch 2 Test
JBL M-Patch 2 Features
- Monitor Controller für 2 Lautsprecher-Paare + 1 Kopfhörer
- Passiver Betrieb für die Lautsprecher, aktiver Betrieb für den Kopfhörer
- Eingänge:
- Haupt: 2 x XLR (L/R, symm.)
- AUX: Cinch (L/R) + 3,5 mm (Stereo, symm.)
- Ausgänge:
- 4 x XLR (2 x L/R, symm.)
- 6,3 mm (Stereo) für Kopfhörer
- Kopfhörerausgang separat regelbar
- Unabhängige Lautstärkeregelung für Haupt- und Eingänge
- Mono/Stereo umschaltbar
- Stummschaltung aktivierbar
- Externes Netzteil
- Maße: 220 x 120 x 86 mm
- Gewicht: 1 kg
zu 'JBL M-Patch 2 Testbericht: Monitor-Controller für Fortgeschrittene'
oboe 04. Aug 2016 13:12 Uhr
Hat der Controller eine Trim-Funktion zwischen den Lautsprecherpaaren? Sonst wäre das ein Grund, das Ding nicht zu kaufen, da ich ja auch nur einen Eingang habe.
Felix Baarß (delamar) 04. Aug 2016 14:14 Uhr
Hallo oboe,
leider nein. Das kenne ich bisher nur von größeren und teureren Kalibern. Man sehe es mir nach, falls es doch ein vergleichbar bepreistes/ausgestattetes Gerät mit diesem Feature gibt - bitte einfach in einem Kommentar darauf hinweisen, lieber kundiger Leser X.
Gruß,
Felix