IMG STAGELINE FLY-16SET Test
Keyboards & Co. beim Gig per Funk senden

IMG STAGELINE FLY-16SET

Der IMG STAGELINE FLY-16SET Test prüft Klangqualität, Latenz, Handhabung und mehr ...

Was ist es?

Das IMG STAGELINE FLY-16SET ist ein System zur drahtlosen Übertragung von Line-Signalen bei Veranstaltungen im Frequenzbereich von 823 bis 832 MHz (LTE-Mittenlücke, »ML 800«). Damit ist es in allen Staaten der Europäischen Union anmelde- und gebührenfrei nutzbar. Zur Übertragung wählst Du an Sender und Empfänger eine von 16 Kanälen mit vorprogrammierten Funkfrequenzen.

Siehe auch FAQ: Funkfrequenzen

Das Paket umfasst einen Sender und einen Empfänger, die kaum dicker als deren XLR-Anschlüsse, gut 10 cm lang und sehr leicht sind. An das Quellgerät, dessen Output drahtlos übertragen werden soll, wird der Sender (»FLY-16T«) mit weiblichem XLR-Anschluss gesteckt. Der Empfänger (»FLY-16R«) mit männlichem XLR kommt an einen weiblichen XLR-Eingang des Zielgeräts (Mischpult, PA-System, Recorder, Audio Interface etc.)

Die wichtigsten Features – IMG STAGELINE FLY-16SET

  • Analoge Funkstrecke für Line-Signale
  • Sender (XLR, weiblich) + Empfänger (XLR, männlich)
  • Strom per Batterie (Laufzeit ~4,5 h) oder microUSB-Kabel (mitgeliefert)
  • Maße: 22 x 23 x 116 mm (Sender) / 22 x 23 x 102 mm (Empfänger)
  • Gewicht: 54 g (Sender, mit Batterie) / 25 g (Empfänger)
  • Frequenzbereich: 823–832 MHz
  • 16 Kanäle
  • Max. Reichweite: ~90 m

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IMG STAGELINE FLY-16SET Testbericht

Erster Eindruck

Sender und Empfänger sind fast identisch dimensioniert, Größe und Form erinnern an einen etwas zu groß geratenen Lippenstift. Ordentlich verarbeitet zeigen sich die weitestgehend aus Kunststoff bestehenden Gehäuse.

Diese Materialwahl und die offenbar minimalistische Elektronik im Inneren sorgen für verschwindend geringe Gewichte: 54 Gramm (Sender) bzw. 25 Gramm (Empfänger), jeweils inklusive Batterie. In Verbindung mit den relativ knappen Längen von 116 mm (Sender) bzw. 102 mm (Empfänger) ist die Hebelwirkung gering – horizontale XLR-Buchsen an deinen Geräten bleiben ganz entspannt.

Erster Schritt zur Inbetriebnahme: Sender und Empfänger in die XLR-Buchsen an den Geräten stecken. Außerdem die Batterien einlegen oder die Stromversorgung über die mitgelieferten microUSB-Kabel herstellen. Maximal mobil bist Du mit einem Laptop als Stromgeber. Natürlich funktioniert auch ein USB-Netzteil – IMG STAGELINE bietet hier die erschwinglichen Modelle PSS-1005USB und PSS-2405USB.

Inbetriebnahme und Funkverbindung

Jetzt werden die beiden Helferlein eingeschaltet durch das Gedrückthalten der Taste »SET«. Nach zwei Sekunden leuchtet im roten Segment-Display die Zahl/der Buchstabe des eingestellten Kanals auf. Eine separate LED leuchtet dauerhaft grün bei anliegendem Strom/ausreichender Batterieladung sowie erfolgreicher Funkverbindung (andernfalls blinkt diese LED am Empfänger).

Kanal wählen - IMG STAGELINE FLY-16SET Test

Wähle den gleichen Kanal an Sender und Empfänger per SET-Taste

Jetzt muss an Sender und Empfänger der gleiche Kanal einstellt werden, falls noch nicht geschehen. Im Folgenden findest Du die Kanäle und ihre zugewiesenen Frequenzen – beim parallelen Betrieb zweier Funkstrecken sollte eine mit den Kanälen 0-9 und die andere mit den Kanäle A bis B betrieben werden. So kommen sich die Pärchen definitiv nicht in die Quere.

KanalFrequenz
0823,125 MHz
1823,525 MHz
2824,125 MHz
3824,925 MHz
4826,025 MHz
5828,250 MHz
6829,750 MHz
7830,250 MHz
8830,950 MHz
9831,850 MHz
A823,475 MHz
b824,475 MHz
C828,650 MHz
d830,150 MHz
E830,650 MHz
F831,350 MHz

In der Praxis mit dem IMG STAGELINE FLY-16SET

Verbindungsstabilität

Ich habe das IMG STAGELINE FLY-16SET mit einer maximalen Entfernung von gut 20 Metern zwischen Sender und Empfänger getestet. Dazwischen lagen drei Wände. Die Verbindung blieb zu jeder Zeit aufrecht und in den Aufnahmen sind keinerlei Einstreuungen oder sonstige Störgeräusche zu hören.

Der Hersteller gibt ein Maximum von 90 Metern an. Doch wenn die Distanz für eine stabile, saubere Verbindung in der Praxis geringer ausfällt, kann man nun wirklich nicht klagen. Das System ist kommt ohne die Diversity ausgewachsener Funkstrecken aus, zudem besteht in der Mittenlücke von 823 bis 832 MHz immer die Gefahr von Einstreuungen durch Smartphones & Co.

Die Batterielaufzeit beträgt rund viereinhalb Stunden, sowohl beim Empfänger als auch beim Sender. Genug für praktisch jedes ausgedehnte Konzert und große Veranstaltungen.

Audioqualität beim IMG STAGELINE FLY-16SET

Der Klangunterschied zwischen Kabel- und Funkübertragung (bei ansonsten gleichen Bedingungen) ist sehr subtil. Ich halte ihn im PA-Kontext für vollkommen vernachlässigbar. Bei dem von mir genutzten Testsong vernehme ich keine nennenswerten qualitativen Einbußen (weiter unten hörst Du den direkten Vergleich). Es klingt eben nur einen Tick anders.

Der Übertragungsbereich ist mit 30-17.000 Hz etwas eingeschränkt. Spätestens für die Beschallung fernab des Studios ist das jedoch weitestgehend egal.

Ergo: Rein qualitativ ist alles bestens, so habe ich mir das erhofft.

Klangbeispiel

Im folgenden Klangbeispiel habe ich den erwähnten Pegelunterschied ausgeglichen, damit Du dich voll auf den eigentlichen Klangunterschied zwischen Kabel und Funk konzentrieren kannst.

Kabelübertragung:

Funkübertragung:

Keine Latenz spürbar

Bei einem kurzen Live-Monitoring-Check habe ich keine Erhöhung der Latenz durch die Funkübertragung gespürt. Das ergibt Sinn, schließlich handelt es sich um ein analoges System. Damit kann ich ein letztes Häkchen setzen, bevor ich im IMG STAGELINE FLY-16SET Test noch auf mögliche Einsatzszenarien und die Mitbewerber eingehe.

Flexible Einsatzmöglichkeiten

Nutze bei Bedarf mehrere Exemplare des Empfängers, der Teil des IMG STAGELINE FLY-16SET ist. Übertrage einen bestimmten Quellkanal über einen Sender gleichzeitig an mehrere Empfänger und entsprechend viele Zielgeräte – zum Beispiel an …

  • FOH-Mischpult + separater Monitormixer + Kopfhörerverstärker etc.
  • Mischpult + Recorder
  • PA-Lautsprecher I + PA-Lautsprecher II (Mono-Setup)

Außerdem kannst Du die Sender und Empfänger einzeln erwerben. Als der IMG STAGELINE FLY-16SET Test verfasst wurde, lagen die Straßenpreise für beide Geräte jeweils bei 89 €.

IMG STAGELINE FLY-16SET
Vergleich mit anderen Systemen

IMG STAGELINE FLY-16SET
IMG STAGELINE
FLY‑16SET
NUX B-3  - IMG STAGELINE FLY-16SET Test
NUX
B‑3
Xvive U3 - IMG STAGELINE FLY-16SET Test
Xvive
U3
Übertragungsartanalogdigital (32 Bit, 48 kHz)digital (24 Bit, 48 kHz)
Frequenzband823–832 MHz2,4 GHz2,4 GHz
Kanäle1666
Max. Reichweite~90 m~30 m~27,5 m
Mic/Line wählbar? (nur Line) (nur Mic)
Latenzpraktisch keine<4 ms<5 ms
Austauschbare Batterien
ExtrafunktionenMute-Schalter
XLR-3,5-mm-Adapter
Mute-Schalter
Straßenpreis169 €179 €199 €

Außer Konkurrenz: Mit dem »Bluetooth Total« von Alto Professional gibt es ein weiteres System zur drahtlosen Übertragung von Line-Signalen an XLR-Buchsen … allerdings via Bluetooth und ohne Empfänger zur Rückverwandlung in ein analoges Signal an XLR. Die Reichweite ist geringer (höchstens 15 m), die Latenz viel höher (bis zu 500 ms). Im Musikerkontext taugt es damit eher zum Streaming von Pausenmusik an mobilen PA-Anlagen mit Bluetooth-Input. Als der IMG STAGELINE FLY-16SET Test verfasst wurde, war das Alto-System zum Straßenpreis von 34 € zu haben.

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Fazit zum IMG STAGELINE FLY-16SET Test

Das IMG STAGELINE FLY-16SET ist ein überzeugendes System zum gebühren- und anmeldefreien Funken von Line-Signalen auf der Bühne. Klänge aus Synthesizern, Keyboards, Media-Playern und professionellen DJ-Controllern, Laptops mit Audio Interface und vielem mehr lassen sich damit sehr einfach übertragen. Ob nun an Mischpulte, PA-Anlagen, Recorder, Audio Interfaces oder welche Geräte auch immer – bei Bedarf an mehrere gleichzeitig.

Das übertragene Signal weist keinerlei nennenswerte Qualitätseinbußen auf – sehr schön. Außerdem ist die Latenz praktisch nicht existent dank der analogen Technik. Die maximale Reichweite ist beträchtlich und in unseren Tests mit Hindernissen zwischen Sende rund Empfänger war die Verbindung stets einwandfrei.

Sender und Empfänger kommen schlank und ausgesprochen leicht daher. Strom kommt über je eine handelsübliche AA-Batterie oder microUSB mit den beiliegenden Kabeln (z.B. vom Laptop oder USB-Netzteil). Die durchschnittliche Batterielaufzeit beträgt viereinhalb Stunden – mehr als ausreichend für praktisch alle Gigs.

Alles in allem ergattert unser Kandidat im IMG STAGELINE FLY-16SET Test aber locker sehr gute viereinhalb von fünf Punkten.

IMG STAGELINE FLY-16SET Features

  • System zur Funkübertragung von Line-Signalen im PA-Bereich
  • Analoge Funkstrecke
    • Trägerfrequenzbereich: 823–832 MHz
    • In der EU anmelde- und gebührenfrei nutzbar
    • 16 Kanäle
  • Technische Daten – Audio
    • Übertragungsbereich: 30–17.000 Hz
    • Klirrfaktor: 0,3 %
  • Sender IMG STAGELINE FLY-16T
    • Sendeleistung: 10 mW
    • Reichweite: ~90 m
    • Audioanschluss: XLR (weiblich)
    • Maße: 22 x 23 x 116 mm
    • Gewicht: 54 g (mit Batterie)
  • Empfänger IMG STAGELINE FLY-16R
    • Audioanschluss: XLR (männlich)
    • Maße: 22 x 23 x 102 mm
    • Gewicht: 25 g (ohne Batterie)
  • Strom jeweils via 1,5-V-Mignon-Batterie (Laufzeit ~4,5 h) oder microUSB (5 V, 150 mA)
  • microUSB-Kabel liegen bei
Hersteller:   
Produkt:

IMG STAGELINE FLY-16SET Test

Lesermeinungen (13)

zu 'IMG STAGELINE FLY-16SET Test: Keyboards & Co. beim Gig per Funk senden'

  • Jens Nowak   05. Dez 2018   11:47 UhrAntworten

    Sehr informativer Bericht. Danke dafür. Leider fehlt die Betriebszeit, wenn das Set mit den Batterien betrieben wird.

    • delamar   05. Dez 2018   12:31 UhrAntworten

      Oha, ergänzen wir selbstverständlich umgehend, lieber Jens. Danke für dein Feedback!

    • delamar   05. Dez 2018   14:03 UhrAntworten

      Hallo Jens, Felix hier (Autor des Tests) - es sind rund viereinhalb Stunden, sowohl für den Sender als auch für den Empfänger. Besten Dank für den Hinweis und freut mich, wenn der Test ansonsten hilfreich war! :) Viele Grüße, Felix

  • Summerhunter   05. Dez 2018   17:54 UhrAntworten

    Line-Signale von Keyboards, Synthis, Mediaplayern, Laptops etc. via XLR? Das ist aber arg exotisch.

    • Carlos San Segundo (delamar)   06. Dez 2018   15:14 UhrAntworten

      Hallo, Summerhunter.
      Nein, keineswegs. Unsere DI-Boxen laufen bspw. alle mit XLR. Und ein Adapter von Klinke auf XLR werden die meisten Studios ohnehin vor Ort haben.

  • Nobby   06. Dez 2018   22:50 UhrAntworten

    Seid ihr beim Empfängergewicht sicher? Meine AA-Batterie wiegt schon fast so viel. Gruß Nobby

    • Felix Baarß (delamar)   07. Dez 2018   09:07 UhrAntworten

      Hallo Nobby,

      ja, das zeigte die Waage an. Die Geräte sind wirklich ungewöhnlich leicht.

      P.S.: Habe die Angaben exakter gemacht (mit vs. ohne Batterie).

      Gruß,
      Felix

  • Niclas Kravitz Look   08. Dez 2018   09:06 UhrAntworten

    Hmm, keine Diversity, Klangeinbußen, LTE-Mittenband und die eher mittelmäßige Akkulaufzeit klingen eher nach Hobby-Anwendung. Kleines Publikum scheint hier eine Grundvoraussetzung zu sein, sonst knickt dir schnell das Mittenband weg. Ohne Diversity bedeutet das ggf. einen Totalausfall eines bzw. mehrerer Instrumente und einen Umbau während der Show.
    Oder hat jemand Erfahrungen mit LTE-Mittenband bei einigen hundert Zuschauern?

  • Niels O.   20. Dez 2018   17:43 UhrAntworten

    Ich hab das identische Produkt von DAP Audio getestet und fand es klanglich und auch sonst einen Reinfall. Einziger Zweck bei mir ist noch die Verbindung der PA mit einer Videokamera, wobei der Ton allein zum Zweck der manuellen Synchro zwischen Tonaufnahme und Bildaufnahme dient. Da kommt's ja dann auf den Klang nicht an. Aber wenn ich mir wirklich was anhören will, dann nicht das.

    • Björn   04. Jan 2019   11:20 UhrAntworten

      Hätte wohl hier antworten müssen damit du eine Info bekommst .... s.u. ??

  • Björn W.   04. Jan 2019   10:44 UhrAntworten

    Hallo Niels O.,
    ja auf den ersten Blick mögen die Geräte identisch wirken, das sind sie aber nicht. Die FLYs arbeiten zum Beispiel auf in Deutschland frei nutzbaren Sendefrequenzen. Für die Übertragungsqualität gibt es weniger augenscheinliche Merkmale, aber ich bin überzeugt du würdest einen Unterschied hören. Bist du neugierig auf einen eigenen Test, dann schreibe mir einfach eine Mail: westphal@monacor.de

  • Sven Wam Kalwach   09. Jan 2019   00:08 UhrAntworten

    Ich DJ und teste seit längeren das freie E-Band und bin leider enttäuscht.

    Kann derzeit nur A-Band empfehlen. Mittenlücke wird leider immer schlechter. LTE rutscht immer wieder drüber 🙈 für professionellen Einsatz und da zähle ich meine Hochzeiten dazu.

    Ich finde leider das E-Band nicht mehr im Dauereinsatz zu gebrauchen ist.

    Ich habe über 150 Events mit E-Band gemacht. Bei 30 gab es schwerwiegende Probleme bis zum Tausch in Kabel und bei 30 weiteren ging es solala. Bei einer Ausfallrate von 40% E-Band klar nur für Hobby geeignet, aber für Profis nicht empfehlenswert.

    Beim Sound-Check ist meist alles in Ordnung aber sobald mehr als 50 Leute im Raum sind oder auch näher an den Empfängern stehen gibt es leider immer wieder Störungen. Ich nutze Systeme von Sennheiser EW300 im Wert von 700-800 Euro.

    Ich rate aber nicht von Kauf ab, da ich diese Geräte selbst noch testen möchte.

    Ich bestelle mir mal die Delamar Geräte und teste die gern für euch.

  • KEK   02. Sep 2023   11:49 UhrAntworten

    Wie so sagt keiner, dass dieses Teil auch am Mikro funktioniert? Sender ins Mikro, (bei mir SM58) Frequenz festlegen, Empfänger ins Mischpult - fertig. Hält mit wiederaufladbaren AA´s locker einen Gig mit 4 Std. durch. Hatte damit noch nie irgendwelche Probleme.

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