Heritage Audio BT-500 Testbericht
Bluetooth-Modul für die Lunchbox

Heritage Audio BT-500 Testbericht

Erfahre im Heritage Audio BT-500 Testbericht, warum diese unscheinbare Steckkarte für Racks der API-500-Serie die derzeit einzige (und auch gleich eine exzellente) Lösung zur hochqualitativen Funkübertragung von Audiosignalen im Tonstudio ist ...

Was ist es?

Das Heritage Audio BT-500 ermöglicht das Streaming von Audiodaten per Funk – über Bluetooth. Damit kannst Du digitale Klänge von Smartphones & Tablets bequem über den Äther an deinen stationären Rechner in Heim- und Tonstudios schicken.

Mögliche Anwendungen wären etwa das schnelle Abspielen von (Referenz-)Tracks via Spotify, E-Mails & Co. oder Sampling aus YouTube-Videos und Musik-Apps. Eine sehr bequeme Alternative zur Nutzung von Adapterkabeln (3,5 mm Miniklinke auf XLR), die außerdem die oft minderwertigen Digital-Analog-Wandler der entsprechenden Mobilgeräte umgeht.

Es handelt sich um ein Steckkartenmodul im Format der sogenannten 500er-Serie – korrekterweise wird das Format »API 500 series« genannt und die Gehäuse dafür nennt man scherzhaft »Lunchbox«.

Das Modul gibt ein symmetrisches Stereosignal mit +22 dBu aus – dank mitgeliefertem XLR-Adapter kannst Du den entsprechenden XLR-Input an deinem API-500-Rack in einen Output umfunktionieren, um die L- und R-Kanäle des Signals abzugreifen. Unter anderem wird aptX als (potentiell) hochwertiger oder gar verlustfreier und verzögerungsarmer Audio-Codec für die Datenübertragung unterstützt.


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Heritage Audio BT-500 Testbericht

Erster Eindruck

Die Platine des Heritage Audio BT-500 sieht sehr aufgeräumt und außerordentlich sauber verlötet aus. Die etwa 2,5 mm Metall-Frontplatte macht einen sehr robusten Eindruck. Ferner ist die Beschriftung sehr gut lesbar und die roten LEDs (aktiver Codec und Verknüpfungsstatus mit dem Sendegerät) leuchten mehr hell genug.

Die kleine Antenne, die knapp zwei Zentimeter weit aus der Frontplatte herausragt, lässt sich drehen (und mit einer Mutter fixieren). Sollte der Empfang also einmal etwas stottern, könnte das Abhilfe schaffen. Das war bei mir im Rahmen der Sendeleistung meiner Test-Smartphones (u.a. Samsung A5) nie nötig.

Nebenbei bemerkt macht auch das API-500-Rack, das uns der deutsche Vertrieb für den Heritage Audio BT-500 Testbericht zur Verfügung stellte, einen ausnahmslos guten Eindruck. Es bringt zwei »Ohren« zur Integration in ein 19-Zoll-Rack (3 HE) mit. Der Einbau des Moduls gelang mir mit den mitgelieferten Schrauben reibungslos. Kurzum: Auf den ersten Metern ist schon mal alles in Butter.

Heritage Audio BT-500 Review - Heritage Audio OST-6 Lunchbox

Das ist die herstellereigene Lunchbox vom Typ OST-6, die uns zum Heritage Audio BT-500 Review mitgeliefert wurde – auch sie hinterlässt einen absolut tadellosen Eindruck

Codecs – Diese Sprachen spricht das Heritage Audio BT-500

Das Heritage Audio BT-500 ist in der Lage, diese Codecs zur Audioübertragung zu nutzen:

  • SBC (»Low Complexity Subband Codec«)
    • Unterstützt von allen aktuellen, aber auch älteren Smartphones & Tablets
    • Bis 44,1 kHz & 345 kBit/s, klanglich etwas schlechter als MP3 mit denselben Werten
  • AACAdvanced Audio Coding«)
    • Etabliertes Audioformat für direktes Streaming ohne Neukompression durch Bluetooth; hauptsächlich via iPhone & iPad
    • Bis 96 kHz & beliebige Bitrate
  • aptX
    • Moderner und effizienter Codec für potentiell sehr hohe Qualität; nur von modernen Smartphones & Tablets unterstützt
    • Für Stereo-Audiostreams, meist mit einer Bitrate von 352 kBit/s

Einschätzung der Codecs

Sofern SBC vernünftig implementiert ist, kann es tadellos klingen. Weil das BT-500 diesen Codec unterstützt, kannst Du praktisch alle Smartphones und Tablets verwenden, auch ältere. Bei AAC kommt es lediglich auf darauf an, mit welcher Qualität die verlustfreien Daten ursprünglich kodiert wurden. aptX ist schließlich für konstant hohe Qualität ausgelegt – im Zweifelsfall solltest Du dich für ein Smartphone oder Tablet entscheiden, dass auch aptX unterstützt.

Übrigens wählt dein Gerät beim Senden jeweils den klangqualitativ besten der unterstützten Codecs – jedenfalls in der Theorie. Am anderen Ende erkennt das Heritage Audio BT-500 automatisch, mit welchem Codec die App auf deinem Smartphone/Tablet sendet.

Codecs in der Praxis

Wie bereits angeklungen ist, hängt die Wahl des Codecs von a) deiner Mobilhardware, b) deinen Apps und c) den darüber zu sendenden Quell-Audiodaten ab. Das theoretisch mögliche, direkte AAC-Streaming aus YouTube funktionierte bei mir zum Beispiel nicht – neben iPhones unterstützen das nur sehr wenigen Geräte anderer Hersteller. Das soll als Einblick in den Streaming-Alltag genügen, denn wir schreiben hier einen Heritage Audio BT-500 Testbericht und keinen Lagebericht von Bluetooth-Audio 2016.

Verbindung und Empfangsstärke

Die Verbindung war flink erledigt – das Heritage Audio BT-500 taucht sofort nach aktivierter der Stromversorgung im API-500-Rack als Bluetooth-Gerät auf meinem Smartphone auf. Die Paarung zwischen Sender und Empfänger lässt sich übrigens mit einem kleinen roten Reset-Button am Frontpaneel lösen.

Ich habe ein aktuelles Smartphone eines renommierten Herstellers benutzt. So gehe ich von einer guten Sendeleistung aus. Jetzt musste nur noch die Antenne des Heritage Audio BT-500 überzeugen.

Und das tat sie. Ich konnte mich in unserem mittelgroßen Redaktionsraum frei bewegen, wobei die Verbindung auch bei einer Entfernung von etwa sechs Metern zu 100% stabil blieb. Im angrenzenden Flur mit offener Tür, aber hinter der Wand war dann nach etwa einem weiteren Meter Schluss.

Die Reichweite und Stabilität in diesem Umkreis ist also völlig überzeugend – Du kannst auf dem Gäste- und Künstlersofa abseits des Mischpults lümmeln und von dort schnell mal ein Signal einspielen.

Streaming & Klangqualität in der Praxis

Wie eingangs erwähnt, gelingt die Stereoausgabe über einen kleinen Trick – nutze den mitgelieferten XLRT-Adapter (»Gender-Changer«), um den XLR-Eingang an deiner Lunchbox (weiblich) als Ausgang (männlich) zu nutzen. So spuckt das Heritage Audio BT-500 den linken und den rechten Kanal des empfangenen und gewandelten Stereosignals aus, um dein Mischpult oder Audio Interface zu füttern.

Die Ausgangsstufe von Burr-Brown leistet hervorragende Arbeit. Das wird natürlich gerade bei einem aptX-Stream deutlich. Die Ausgangsleistung liegt bei +22dBu, wobei eine Last von 600 Ω gestemmt wird – bestens in einer Studioumgebung, für die das Modul ja auch geschaffen wurde. Somit werden beim Mixing/Mastering direkte Pegelvergleiche mit dem Apple iTunes Store oder mobil gespeicherten Referenzmixen möglich.

Der SBC-Modus funktionierte auf Anhieb und in recht guter Klangqualität trotz relativ starker Komprimierung des Signals. Das ist ein erstes Anzeichen für die hohe Güte des D/A-Wandlers im Heritage Audio BT-500.

Auch der AAC-Modus über ein iPhone funktioniert anstandslos. Hier wird bei entsprechend hoher Bitrate der Quelldaten (etwa ab 320 kBit/s) endgültig klar, dass dieses kleine Lunchbox-Modul ausgezeichnet zu klingen vermag.

aptX konnte ich in Ermangelung eines geeigneten Smartphones, Tablets oder Bluetooth-USB-Sticks nicht testen.

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Fazit zum Heritage Audio BT-500 Test

Das Heritage Audio BT-500 holt qualitativ so ziemlich das Maximum aus empfangenen Streams heraus. Dafür zeichnet ein feiner Wandler aus dem Hause Burr-Brown verantwortlich. Der Output mit +22 dBu ist ohne Abstriche für den Studioeinsatz geeignet, überdies wird dadurch ein direkter Pegelvergleich mit Referenzstücken möglich.

Heritage Audio BT-500 Testbericht

Der Proband im Heritage Audio BT-500 Review konnte auf ganzer Strecke überzeugen

Gleich drei Codecs werden unterstützt, Du wirst also garantiert Anschluss finden – selbst mit sehr alten und/oder günstigen Mobilgeräten. Das reicht vom allgegenwärtigen SBC bis hin zum hochauflösenden aptX. Fein: Das BT-500 wählt den passenden Codec automatisch aus, je nachdem, mit welchem Du sendest. Kein Rätselraten nötig, einfach loslegen.

Mit der kleinen Antenne ist eine stabile Verbindung möglich, die in praktisch jeden Studioraum genug Bewegungsfreiheit lässt. So können sich Künstler, Produzenten, Mixing- und Recording-Engineers oder Kunden entspannt auf das Sofa im Rückraum des Studios fläzen und schnell mal etwas einspielen.

Dank Adapter wird die Input-Buchse des API-500-Modulslots zum Output. Eine clevere Lösung, damit Stereo ausgegeben werden kann. Die Bedienung ist – pardon – idiotensicher, denn mit dem Reset-Knopf zur Bluetooth-Paarung gibt nur einzigen einen Taster (mit eineindeutiger Funktion). Zu guter Letzt sind noch die gänzlich tadellose Verarbeitung, das gut lesbare Frontpaneel und die sauber strukturierte Platine zu loben.

Es gibt einfach nichts, was zu beanstanden wäre. Natürlich sind gut 200 Euro oberflächlich betrachtet noch kein Schnäppchen für ein relativ einfaches Stück Studiotechnik. Doch die Umsetzung ist so gediegen, dass ich gerne unsere Maximalwertung herausrücke. Außerdem ist das Utensil derzeit konkurrenzlos – es gibt sonst kein Bluetooth-Modul für die API-500-Serie. Ergo: Exzellente fünf von fünf Punkten im Heritage Audio BT-500 Testbericht auf delamar.

Heritage Audio BT-500 Features

  • Modul für Audio Streaming (Bluetooth) von Mobilgeräten
  • Für Gehäuse der Serie API 500 (»Lunchbox«), 1 Einschub nötig
  • Ausgangsstufe von Burr Brown
  • Stereo-Ausgabe über den Input am API-500-Rack (XLR-Adapter liegt bei)
  • Codecs: SBC, AAC und aptX, automatische Erkennung
  • Anschlüsse: Messerleiste (500er-Serie)
  • Eingang: Bluetooth
  • Ausgänge: Stereo (symmetrisch) mit +22 dBu
  • Spannungsversorgungüber via Lunchbox
Hersteller: Heritage Audio
Produkt:

Heritage Audio BT-500 Test

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