Harley Benton TE-70 Test
Günstige Telecaster in coolem Outfit
Was ist es?
Bei der Harley Benton TE-70 handelt es sich um eine E-Gitarre in Telecaster Stil. Sie besitzt die klassischen Eigenschaften einer Telecaster, vereint mit einer Paisley Optik. Der Korpus wurde aus Linde gefertigt, der Ahornhals typischerweise geschraubt.
Zu den weiteren Features zählen:
- 21 Bünde
- 648 mm Mensur
- 43 mm Sattelbreite
- 2 Singlecoil Pickups
Mit der Harley Benton TE-70 Rosewood Deluxe Series steht ein Schwestermodell mit künstlichem Palisanderfurnier im Naturfinish zur Verfügung.
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Harley Benton TE-70 Testbericht
Korpus
Der Korpus der Black Paisley wurde aus Linde gefertigt und besitzt die klassische Telecaster Form. Linde ist seit vielen Jahren ein beliebtes Klangholz für E-Gitarren. Schon der weltbekannte “mean & mighty” Eddie Van Halen stand auf den Sound der Linde.
Darüber hinaus besitzt ein Korpus aus Linde meist (nicht immer) weniger Gewicht als beispielsweise ein Exemplar aus Erle oder Esche.
Griffbrett
Auf den Hals aus Ahorn wurde anschließend ein Griffbrett, ebenfalls aus Ahorn aufgeleimt. Als Griffbretteinlagen kommen klassisch schwarze Perlmuttpunkte (Dots) zum Einsatz. Auch seitlich am Hals findet man kleine schwarze Punkte zur Orientierung.
Der Hals und das Griffbrett sind klar lackiert. Der Klarlack wurde leicht eingefärbt, so erhält der Hals einen angenehm vintage-mäßigen Look.
Hals
Der Hals besitzt am Sattel eine Breite von 43 mm. Dieses Maß ist sehr oft bei E-Gitarren dieser Art anzutreffen. Die Mensur beträgt 648 mm und ist somit mit der Mensur vieler Fender Gitarren zu vergleichen.
Der Hals ist recht kräftig, die Halsform würde ich als ein kräftiges D bezeichnen, obwohl der Hersteller das Profil mit C umschreibt.
Die Form der Kopfplatte ähnelt optisch stark der, einer Fender Telecaster, wurde aber vermutlich aus rechtlichen Gründen leicht verändert.
Halsstab
Auf der Halsrückseite wurde als Versiegelung des Halsstabes ein Mahagonistreifen (Skunkstripe) eingelassen. Der Halsstab ist von oben leicht zugänglich. So sind eventuell vorzunehmende Einstellungen der Halsspannung bequem vorzunehmen, ohne dass der Hals abgeschraubt werden muss.
Bünde
Die Gitarre besitzt, wie bei einer klassischen Telecaster üblich, 21 Bünde. Diese wurden sehr sauber in das Griffbrett eingesetzt. Hier sind erfreulicherweise keinerlei scharfen Kanten oder Unsauberkeiten anzutreffen, die das Spiel negativ beeinflussen könnten.
Hardware
Die Knöpfe und die Elektrikfachabdeckung sind, wie auch bei einer Fender Telecaster, verchromt. Wie es sich für eine klassisch orientierte Telecaster gehört, finden wir auch hier den gleichfalls verchromten typischen Steg, der unter Gitarristen oft und liebevoll als „Aschenbecher“ bezeichnet wird.
Erfreulich ist, dass bei der Harley Benton TE-70 Messingstege mit Kompensation zum Einsatz kommen. Eine klassische Telecaster schwächelt gerne mal in puncto Bundreinheit: Hier werden oft nur drei Doppelstege verbaut, an denen die Saiten parallel aufliegen. Durch die Kompensation liegen die Saiten bereits leicht versetzt an den optimalen Punkten auf.
Elektrik
Auch hier ist der Hersteller klassisch geblieben. Jeweils ein Volumen- und Tonregler und den bekannten 3-Wege-Toggle-Switch kannst Du hier vorfinden. Somit kann der Hals- und Stegtonabnehmer einzeln oder in der Mittelstellung des Schalters, parallel betrieben werden.
Lackierung
Ein optischer Leckerbissen ist die Black Paisley Lackierung. Die Lackierung ist bei Weitem origineller als beispielsweise ein schlichtes schwarz. Außerdem bekommt die HB-70 Tele einen Hauch von Country bzw. Vintage.
Bespielbarkeit
Die Gitarre liegt gut ausgewogen auf den Knien. Auch beim Spielen im Stehen dürfen wir uns über ein recht moderates Gewicht von 3,4 kg freuen. Die Harley Benton TE-70 wurde mit D’Addario 10er Gitarrensaiten (EXL110 .010 – .046) bestückt.
Mehr dazu: Der ultimative Gitarrensaiten-Ratgeber
Ab Werk war unser Testobjekt nicht optimal eingestellt. Die Saitenlage war verbesserungswürdig und auch die Einstellung der Bundreinheit ließ noch Raum für Verbesserungen. Die entsprechenden Maßnahmen sind jedoch mithilfe eines passenden Schraubendrehers recht schnell vorgenommen, worauf sich die HB Tele bereits deutlich komfortabler spielen lässt. Und sauberer intoniert.
Wie liegt der Hals in der Hand?
Das individuell bevorzugte Halsprofil ist stets auch persönliche Geschmacksache. Der kräftige Hals wird nicht für jeden Spieler die gewünschte Wahl sein, er lässt sich jedoch ausgezeichnet spielen. Auch aufgrund des modern gehaltenen Griffbrettradius von ca. 14 Zoll, gestaltet sich das Ziehen der Saiten (Bendings) mühelos.
Beim ersten Anspielen fällt auf, dass beim Saitenziehen ein schabendes Geräusch auftritt. Das bedeutet, dass die Bünde nicht einwandfrei poliert wurden. Bei genauerem Hinsehen sind diese rauen Stellen mit bloßem Auge erkennbar.
Dieses Phänomen legt sich natürlich nach einer gewissen Einspielzeit, da die Bünde automatisch beim Saitenziehen geglättet werden. Es wäre jedoch wünschenswert, im Werk bzw. in der Endkontrolle penibler auf diesen Punkt zu achten.
Klang der Harley Benton HB-70
Hals- und Steg-Pickup
Hals-Pickup | Clean
Steg-Pickup | Clean
Steg-Pickup | Crunch
Rein akustisch zeigt sich die Tele bereits gut resonierend. Die klanglichen Eigenschaften einer klassischen Telecaster sind auch mit Gitarrenverstärker da.
Der Stegtonabnehmer produziert den typischen Biss, den man bei Teles schätzt. Natürlich ist die typische Konstruktion (Saiten durch den Korpus gezogen, Aschenbechersteg, etc.) hierfür ein gutes Stück mit verantwortlich.
Auch der Halstonabnehmer macht einen guten Eindruck und generiert den speziellen Klang, welche eine Telecaster interessant macht.
Da Singlecoil-Tonabnehmer naturgemäß bzw. baubedingt gerne einmal brummen, insbesondere wenn viel Gain im Spiel ist, kann man sich natürlich nur in der Mittelstellung des 3-Wege-Schalters (Parallelbetrieb von Hals- und Stegpickup) einer Brummfreiheit erfreuen. Eine Telecaster kommt vorzugsweise in den Genres Blues, Funk, Pop und Soul zum Einsatz. Hier wird meist mit weniger Verzerrung gearbeitet.
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Fazit zum Harley Benton TE-70 Test
Die Harley Benton TE-70 Black Paisley bietet alles, was der geneigte Käufer von einer klassischen Telecaster erwartet. Die Pickups generieren den zu erwartenden Telecaster Twang. Der Halspickup dieser Tele klingt auch bei unserem Testobjekt recht jazzig.
Das Handling und Spielgefühl dieser Telecaster gestalten sich angenehm. Zudem ist das Preis-Leistungs-Verhältnis natürlich unschlagbar, da man hier eine zuverlässige Gitarre für ausgesprochen wenig Geld bekommt.
Auch die spezielle Optik mit Black Paisley Finish ist ein weiterer Pluspunkt. Einen kleinen Abzug in der Wertung musste es für die nicht optimal polierten Bünde geben.
Alles in allem gibt es eine sehr gute Wertung im Harley Benton HB-70 Test.
Beim Test kam folgendes Equipment zum Einsatz:
- Harley Benton TE-70 Black Paisley
- Peavey Classic 20 MH
- 1 x 12“ MESA Boogie Thiele Box (Klon)
- Shure SM57 Mikrophon
- Apogee Duet
- Mac mit Logic, etwas Hall und Delay hinzugefügt
Harley Benton TE-70 Features
- Elektrische Gitarre im Telecaster Stil
- Korpus aus Linde
- Geschraubter Ahornhals
- Griffbrett aus Ahorn
- 21 Bünde
- Mensur: 648 mm
- Sattelbreite: 43 mm
- 2 Singlecoil Tonabnehmer (Roswell TEA Alnico-5 Vintage TE -style)
- C-Halsprofil
- Chrom-Hardware
- 3-Wege Toggle-Switch
- Wilkinson-Steg mit Messingreitern
- Black Paisley Optik