Hagstrom Fantomen Test
Tolles Design für die harte Gangart

Hagstrom Fantomen
Im Hagstrom Fantomen Review wird für dich eine E-Gitarre für Metal & Co. getestet, die nicht nur mit einer ausgefallenen Formgebung glänzt ...

Johannes Krayer Von Johannes Krayer am 03. November 2017

Hagstrom Fantomen Test-Fazit

4.0

DELAMAR
SCORE

E-Gitarre für harte Rockfans. E-Gitarre mit zwei Humbuckern (splitbar) und extravagantem Design.

zum detaillierten Hagstrom Fantomen Testfazit

PRO

  • Design
  • Verarbeitung
  • Sound
  • Pickups

CONTRA

  • Werkseinstellung

Für wen?
Rockgitarristen, die eine härtere Gangart bevorzugen.

Preis: 825,00 Euro
UVP: 849,00 Euro

Was ist es?

Diese E-Gitarre ist eine Solidbody-Konstruktion, dessen Korpus mit eigenständiger Form aus Mahagoni gemacht ist. Der Hals kommt mit einem Modern C Shape und 22 Bünden auf einem Griffbrett aus Resinator Wood. Wer ein Design jenseits des Mainstreams sucht, kommt hier voll auf seine Kosten.

Die beiden Humbucker-Tonabnehmer generieren einen fetten Rockton, die E-Gitarre ist vorwiegend im Metal bzw. harten Rock zuhause. Sie beansprucht nicht, eine universelle Alleskönnerin zu sein.

Cooles Feature: Wer den hohen Output zähmen möchte, kann das mithilfe der beiden Tonpotenziometer tun. Diese sind als Push-Pull-Potis ausgelegt, welche eine Spule abschalten und die Humbucker somit bedarfsweise zu Single-Coils machen.


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Hagstrom Fantomen Test

Lieferumfang

Die Hagstrom Fantomen wird ohne Koffer bzw. Gigbag ausgeliefert. Im Lieferumfang befinden sich die zur Einstellung des Instruments benötigten Inbusschlüssel.


PASSEND DAZU


Design

Die spezielle Korpusform der Fantomen erinnert an eine Mischung aus einer Gibson Firebird und Explorer. Aber auch die weniger bekannte und ab 1977 verhältnismäßig kurzzeitig hergestellte Gibson RD, könnte hier als Vorbild gedient haben, zumal sie auch die gleiche (etwas längere) Mensur wie die Fantomen aufweist.

Draufsicht auf die Hagstrom Fantomen Tobacco Sunburst Gloss
Unser Testmodell der Hagstrom Fantomen zeigt sich in der Lackierung »Tobacco Sunburst Gloss«, die sehr edel aussieht. Die Gitarre ist darüber hinaus noch in Schwarz oder Weiß erhältlich.

Rückenschonender Korpus

Der Korpus der Hagstrom Fantomen hat eine Stärke von 3,5 cm und ist somit relativ schmal. Dies ist einerseits rückenfreundlich und wirkt sich positiv auf das Gleichgewicht zwischen Korpus und Hals der Gitarre aus.

Hals

Der Hals ist aus Mahagoni gefertigt und wurde mit dem Korpus verleimt. Das Halsprofil wird vom Hersteller mit »Modern C« umschrieben. Die Halsbreite am Sattel beträgt 42,8 mm – ein beliebter Standard.

Trussrod bei der Hagstrom Fantomen

Der spezielle Trussrod (»H-Expander™«) der Hagstrom Fantomen
H-Expander™ – der Trussrod der
Hagstrom Fantomen

Die spezielle Form (H-Expander™) des Halsspannstabes (Trussrod) sollte erwähnt werden. Dieser erzeugt durch seine Form eine gute Festigkeit des Halses und unterstützt die Stimmstabilität. Er ist ein Markenkennzeichen des schwedischen Herstellers und ist auch bei weiteren Gitarrenmodellen desselben anzutreffen.

Griffbrett

Auf dem Griffbrett finden sich 22 Medium-Bünde. Die Mensur beträgt 25,5 Zoll wie bei einer Stratocaster.

Das Griffbrett wurde aus »Resinator Wood« gearbeitet. Hierbei wurden unter Vakuumverschluss mehrere Schichten Holzblätter zu einem Verbundstoff verleimt. Diese Eigenschaft soll laut Hersteller sogenannte »Dead Spots« verhindern, die bei einigen konventionellen Griffbrettmaterialien vorkommen können.

Tonabnehmer & Elektrik

Zum Einsatz kommen zwei Alnico Humbucker des schwedischen Pickup-Spezialisten Johan Lundgren (Hals: AlNiCo-2 No. 5-Humbucker, Steg: AlNiCo-2 No. 5-Humbucker). Diese erzeugen etwas mehr Output als z.B. gewöhnliche PAFs.

Beide Tonabnehmer haben je einen eigenen Volumen- und Tonregler. Der Toggleswitch (drei Stellungen) gestattet es, die Tonabnehmer einzeln oder auch gemeinsam (parallel) zu betreiben.

Die Tonregler sind als Push-Pull-Potis ausgelegt, welche jeweils eine Spule des korrespondierenden Tonabnehmers abschalten. Betreibt man die Pickups im Singlecoil-Modus, muss man (abgesehen der Mittelstellung des Toggleswitchs) natürlich mit dem üblichen Brummen leben.

Werkseinstellung

Die Saitenlage war ab Werk wenig einsteigerfreundlich eingestellt. Ohne nachträgliche Einstellung war die Gitarre nicht gut bespielbar – ein Einsteiger hätte im Laden vermutlich zu einem anderen Exemplar gegriffen und hätte damit was verpasst.

Gerade ein flinkes Spiel, welches der harte Rocker häufig einsetzt, fällt hier schwer. Zumal aufgrund der hohen Saitenlage auch Akkorde nicht sauber intonieren. Auch die Bundreinheit war ab Werk nicht optimal, lässt sich mit etwas Sachkenntnis jedoch zur Zufriedenheit optimieren.

Sound

Clean | Hals-Pickup

Crunch | Steg-Pickup

Lead Overdrive

Steg Humbucker vs. Steg Singlecoil

Die lange Mensur erzeugt einen recht perkussiven Ton. Die heißen Humbucker und der geleimte Hals generieren einen durchsetzungsfähigen Klang mit gutem Sustain. Manchmal drängt sich die Vermutung auf, man hätte beim verzerrten Spiel ein „Cocked Wah“ in der Signalkette, da die Pickups im Humbucker-Betrieb ein gewisses Frequenzloch bzw. ein leichtes „Näseln“ aufweisen. Für den Einsatz im harten Rock macht sich das ausgesprochen gut.

Beim Umschalten auf Singlecoils fällt ein wahrnehmbarer Lautstärkesprung auf. Hier wäre mir eine Parallelschaltung der beiden Spulen des Humbuckers lieber gewesen. Der Klang wäre dann etwas breiter und zudem brummfrei geblieben. Vermutlich hat sich der Hersteller hier an die Wünsche der Band Ghost gehalten.

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Hagstrom Fantomen Test-Fazit

Das Design der Hagstrom Fantomen ist angenehm extravagant und auffällig, es erinnert mich an die Gibson RD. Klanglich ist diese E-Gitarre für die harte Gangart prädestiniert – kein Wunder stand doch die Band Ghost Pate. Die Hagstrom Fantomen generiert einen druckvollen sustainreichen Klang. Die High-Gain-Sounds sind wirklich überzeugend.

Vielseitigkeit gehört nicht zu den Stärken, doch das ist nicht der Anspruch dieser Gitarre. Wer viel Clean spielt, sollte vielleicht nach einem anderen Modell schauen.

Die Verarbeitung ist sehr gut und die Gitarre liefert insgesamt ein gelungenes Gesamtbild im Hagstrom Fantomen Test ab. Das Preis-Leistungs-Verhältnis geht in Ordnung, wir haben es hier mit einer durchweg sehr guten Gitarre zu tun.

Schön, dass sich der Hersteller traut, abseits des Mainstreams zu arbeiten und ein Modell mit Charakter auf den Markt bringt.

Beim Test kam folgendes Equipment zum Einsatz:

  • Hagstrom Fantomen
  • Orange Tiny Terror, clean
  • Mesa Boogie 1×12“
  • Thiele Box
  • Shure SM57
  • Apogee Interface
  • Mac mit Logic

Features Hagstrom Fantomen Review

  • Hersteller: Hagstrom
  • Solidbody Gitarre mit eingeleimten Hals
  • Spezielle Korpusform
  • Korpus aus Mahagoni
  • Hals Mahagoni
  • Halsprofil »Modern C«
  • Griffbrettradius 15″
  • 22 Bünde
  • Mensur 25,5 Zoll
  • Griffbrett: Resinator Wood (vakuumverleimte Holzblätter)
  • Griffbrett Einlagen: Perloid Block
  • Zwei »heiße« Humbucker-Tonabnehmer
  • Zwei Volumenregler
  • Zwei Tonregler (Push-Pull)
  • 3-Way-Toggle Switch
  • Chrom-Hardware

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