Genelec M040 Testbericht
Kompakter Nahfeld-Studiomonitor

Genelec M040 Testbericht

Was ist es?

Beim Genelec M040 handelt es sich um einen aktiven 2-Wege-Studiomonitor für das Nahfeld. Der Tieftöner durchmisst 6,5 Zoll und wird mit 80 Watt betrieben, während der 1-Zoll-Hochtöner von 50 Watt befeuert wird. Der Frequenzbereich wird mit 48 Hz – 20 kHz angegeben und der maximale Schalldruck liegt laut Hersteller bei 107 Dezibel. Eine Abschaltautomatik ist integriert, dank der die Box nach einiger Zeit ohne Signalzufuhr in einen stromsparenden Standby-Modus mit einer Leistungsaufnahme von weniger als 0,5 Watt wechselt.

Bei den Filtern zur Anpassung an den Aufstellort finden sich eine zweistufige Bassabsenkung sowie ein weiterer Schalter mit den Modi »Tabletop« für die Aufstellung auf einem Studiotisch und »Bass EQ« für eine weitere Art der Absenkung der Lautstärke tieferer Frequenzen. Komplettiert wird das Ganze durch einen Input-Level-Schalter mit Stellungen für 0, -10 und -20 dB.

Signale kannst Du über die kombinierte XLR/Klinken-Buchse (symmetrisch) oder den Cinch-Eingang (unsymmetrisch) einspeisen.

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Passend dazu


Im Lieferumfang finden sich zwei kleine Polster zum Aufkleben auf die Unterseite, die die akustische Entkopplung von der Stellfläche verbessern. Der Straßenpreis eines einzelnen Lautsprechers dieses Typs liegt bei 599,- Euro (inkl. MwSt.).


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Genelec M040 Testbericht

Erster Eindruck

Eine Erwähnung wert ist das vollständig abbaubare Material, das bei der Verpackung und Polsterung zum Einsatz kommt. Beim Gehäuse setzt Genelec zur Hälfte auf einen Holzfaserwerkstoff. Und wohl bei keinem zweiten Hersteller ist das Design so typisch für die hauseigenen Lautsprecher – die stark abgerundeten Kanten und das rundlich gestaltete Gehäuse sorgen aber nicht nur für einen hohen Wiedererkennungswert, sondern auch für eine verringerte Brechung (»Diffraktion«) des austretenden Schalls.

In der kurzen Zeitspanne, in der uns das Pärchen zur Verfügung stand, konnten wir keinerlei Schwächen bei der Verarbeitung des Gehäuses und der Bedienelemente ausmachen. Die Buchsen sind gut mit dem Chassis verschraubt und dank der annähernd vertikalen Orientierung stecken Kabel »entspannter« darin als bei horizontal ausgerichteten Eingängen.

Genelec M040 Testbericht

Der Kandidat im Genelec M040 Testbericht auf delamar

Eingänge

Es ist erfreulich, dass in letzter Zeit mehr und mehr Studiomonitore produziert werden, die alle drei gängigen Anschlusstypen bedienen. So gibt es hier die symmetrische Variante über die kombinierte XLR/Klinken-Buchse sowie die weniger professionelle, aber nach wie vor munter genutzte Variante des unsymmetrischen Cinch.

Wie bereits beschrieben, gibt es an den verbauten Buchsen im wahrsten Sinne des Wortes nichts zu rütteln, sie sitzen fest im Gehäuse.


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Raumanpassung

Auch wenn die Optionen zur Anpassung des Frequenzgangs nicht ganz so vielfältig ausfallen wie etwa beim kürzlich hier getesteten PreSonus Eris E8, lässt sich mit den hier zugänglichen Schaltern eine Menge anstellen. In kleineren, wenig oder gar nicht optimierten Räumen ist der Bass potentiell das größte Problem – hierfür stehen gleich zwei Schalter bereit.

Zum einen die Bassabsenkung (0, -2 oder -4 dB bei 100 Hz) für typische Konstellationen wie jene, bei der der Lautsprecher nahe an der Wand bzw. der Zimmerecke platziert ist. Zum anderen der Schalter für die Betriebsarten »Tabletop«, also die Aufstellung auf einem Tisch (-3 dB bei 210 Hz), oder »Bass EQ« mit -2 dB bei 80 Hz. Hier lässt sich wohl in den meisten Abhörräumen ein gutes Resultat erzielen.

Genelec M040 Testbericht

Die Rückseite

Klang im Genelec M040 Testbericht

Ein Studiomonitor muss einen hinreichend gleichmäßig verlaufenden Frequenzgang aufweisen, um ein getreues Klangbild des anliegenden Signals zu zeichnen. Dieses Kriterium erfüllt der Genelec M040. Die Lautsprecher des Unternehmens klingen seit jeher eher »schlank« und relativ wenig »bauchig«; darauf kannst Du dich jedoch schnell einstellen, zudem ist der Gegencheck auf mindestens einer weiteren Abhöre ja generell empfehlenswert.

Mit dem Rolloff bei 48 Hz reicht der M040 nicht so weit in den Tiefbass hinein, wie es für einige Anwendungen und Musikstile nötig werden könnte. Soviel vorweg: Das ist auch so der einzige Kritikpunkt, den ich bei diesem Monitor anbringen kann. Doch bis zu dem Punkt knapp unter der 50-Hertz-Grenze klingt der Bass wunderbar trocken, straff (mit hoher Impulstreue) und auch bei hohen Pegeln erstaunlich verzerrungsfrei. Von der Auslotung der allertiefsten Regionen abgesehen leisten die Woofer also hervorragende Arbeit.

Rings um die Crossover-Frequenz bei 2,5 kHz, also an der Grenze der Zuständigkeitsbereiche für Hochtöner einerseits und Tieftöner andererseits, konnte ich keine gegenseitigen Maskierungen oder sonstige Unannehmlichkeiten feststellen. Dementsprechend werden die Mitten präzise und unverschleiert dargestellt, wie es sich für einen fortgeschrittenen Studiomonitor gehört.

Der vorliegende Lautsprecher glänz besonders bei der punktgenauen Platzierung der Schallereignisse im Stereopanorama und in der Tiefe – die Lokalisierung punktuell mehr oder weniger klar definierter Klänge gelingt mühelos. Alles wird sehr plastisch vor mir ausgebreitet, was gleichermaßen deutlich für die linken und rechten Signalanteile als auch für die sture Monomitte gilt. Die gleiche Plastizität der Darstellung erwartete mich bei der Tiefenstaffelung.

Wie ist all das einzuordnen? An meinem Arbeitsplatz in der Redaktion stehen sonst die Adam A7X, so konnte ich mit diesen preislich nicht allzu weit entfernten Modellen einen intensiveren Vergleich anstellen. Die Adams sind auch gute Monitore, zudem deutlich basskräftiger, doch kommen sie in den »feinstofflichen« Aspekten – differenziertes Raumabbild, Tiefenstaffelung und Impulstreue – nicht an die Qualitäten des Genelec M040 heran. Nun gut, dafür liegt der Straßenpreis pro Stück um immerhin 125,- Euro niedriger.

In meinen Ohren lohnt sich die Mehrinvestition für die neuen finnischen Babies klar, der Zugewinn beim Beurteilen einer Mischung und bei allen anderen Aufgaben in Musikproduktion, Komposition etc. ist erheblich. Ein Genuss, der meines Erachtens erst ab ungefähr dieser Preisklasse zu haben ist…für alle mit etwas Hörerfahrung, ausreichendem Budget und gestiegenen Ansprüchen beginnt es genau auf diesem Level, richtig spannend zu werden! Der »sweet spot«, wenn man so will, zumindest von meiner Warte aus.

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Fazit zum Genelec M040 Test

Der Genelec M040 punktet mit seinem weitestgehend neutralen Frequenzgang, vor allem aber mit seiner hervorragenden räumlichen Abbildung der Einzelklänge in einem Mix. Alle Elemente sind klar getrennt voneinander zu lokalisieren und förmlich greifbar. Auch in der Tiefenstaffelung erscheinen alle Einzelschallereignisse klar separiert. Wirklich gewaltige Verbesserungen sind hier in höheren Preisregionen gar nicht mehr zu erwarten, mit der gebotenen Qualität lässt sich bereits sehr gut überwachen, wo genau welches Element wie in der Abmischung sitzt.

Zudem gibt dieser Lautsprecher die angedachte Dynamik des Signals zum größten Teil unverfälscht wieder. Kurze Anschläge verebben so knackig schnell, wie sie es sollen und ziehen keinen »Schweif« nach sich. Das schafft Luft und sorgt erneut für eine klarere Konturierung einzelner Klänge im Gesamtbild.

Was die Möglichkeiten zur Anpassung des Frequenzgangs angeht, ist das neue Baby des finnischen Herstellers zur Genüge ausgestattet. Da in Heim- und Projektstudios sowie generell in kleinen, akustisch suboptimalen Räumen die Bassregelung am wichtigsten ist, kommen die zwei Filter zur unterschiedlich gearteten Bassabsenkung gelegen. Regler für Mitten und Höhen fehlen, aber das lässt sich verschmerzen, wie ich finde.

Der Bonus, der noch zu erwähnen bleibt, ist die Vielfalt der Anschlüsse – symmetrisch in Form von XLR und Klinke hie, unsymmetrisch via Cinch da. So ist allen gedient, ob (Semi-)Profis oder anspruchsvollen Gelegenheitsmusikern.

Der einzige etwas schwerer wiegende Minuspunkt ist in meinen Ohren der nicht allzu weit hinabreichende Bass. In dieser Preisklasse (auch bei deutlich günstigeren Modellen) und angesichts des 6,5-Zoll-Woofers ist der Minus-3-dB-Punkt bei 48 Hertz relativ weit von einem Spitzenwert entfernt. Wer oft mit Subbässen hantieren möchte, wird hier nicht voll bedient – ein Subwoofer müsste den Part übernehmen.

Für Fortgeschrittene und (semi-)professionelle Musiker und Produzenten ist dieser Studiomonitor ausgesprochen gut geeignet und der Kaufpreis im Lichte der gebotenen Qualitäten angemessen. Alles in allem gibt es sehr gute viereinhalb von fünf Punkten im Genelec M040 Testbericht auf delamar.

Genelec M040 Features

  • Aktiver Nahfeldmonitor
  • 6,5"-Tieftöner
  • 1"-Hochtöner
  • Frequenzgang: 48 Hz – 20 kHz
  • 80W LF + 50W HF, 107 dB SPL
  • XLR/6.3mm (symm.), Cinch
  • Maße: 33,7 x 23,5 x 22,9 cm
  • Gewicht: 7,4 kg
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Genelec M040 Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Genelec M040 Testbericht: Kompakter Nahfeld-Studiomonitor'

  • Wirgefuehl   03. Sep 2013   12:11 UhrAntworten

    Allein die Zahlenkombination 040 ist ´n Kaufgrund für mich --- Hambuuuuuuurrrgg!! :)

  • Corno   12. Sep 2013   23:20 UhrAntworten

    Die spannendste Frage ist doch eigentlich der direkte Vergleich zu der 8040er - da fänd' ich einen kurzen Kommentar sehr hilfreich. Sind sie genauso gut, besser, ungenauer, lohnt sich der deutliche Aufpreis für die 8040er?

  • Johannes   12. Dez 2013   23:17 UhrAntworten

    Hi
    Danke für Deine Beurteilung.
    Ich habe die Teile heute auch gehört vobei mir
    Dein Kritikpunkt definitiv auch aufgefallen ist und
    Mich würde eine Subwooferempfehlung Deinerseits
    Interessieren bzw. Welcher eine gute angemessene Wahl sein könnte,da ich
    Oft eben auch gerne die Subbass Abteilung bediene und überprüfen möchte ,
    aber eben auch gerne diese feature abschaltbar hätte um unverfälscht beurteilen zu können
    wie was klingt
    Grüße hannes

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