Genelec 8040A Testbericht
Definierter Klang im stylischen Outfit

Genelec 8040A Testbericht

Voilà, die Front und die Rückseite für den Genelec 8040A Testbericht

Was ist es?

Bei den Genelec 8040A handelt es sich um aktive Studiomonitore im Zweiwegesystem, es wird also kein zusätzlicher Verstärker für den Betrieb benötigt. Sie sind als Nahfeld-Monitore beispielsweise für Homerecording oder Broadcast ausgelegt und bieten trotz geringer Abmessungen ein breites Frequenzspektrum in der Wiedergabe.

Übrigens: Mit dem sogenannten Nahfeld ist eine Entfernung von etwa 90 cm bis 1,50 Meter vom Lautsprecher gemeint. Dieser Bereich ist deswegen für kleine Tonstudios interessant, da mit solchen Boxen der Einfluss des Raumes auf den Klang minimieret werden kann.

Auffällig ist das Design des Gehäuses, das mit seinen abgerundeten Kanten und Ecken einen sehr futuristischen Eindruck hinterlässt und für ein besseres Abstrahlverhalten in der Wiedergabe sorgen soll.

Genelec 8040A Testbericht

Voilà, die Front und die Rückseite für den Genelec 8040A Testbericht


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Genelec 8040A Testbericht

Einleitung

Das Angebot an Studiomonitoren auf dem aktuellen Markt ist selbst in der Preisliga bis zweitausend Euro noch immer immens groß und die Orientierung wird für den interessierten Musiker mit jedem weiteren Modell schwieriger. Umso wichtiger, die klanglichen Feinheiten der einzelnen Modelle zu beleuchten.

In dem Preissegment, in dem sich die hier getesteten Genelec 8040A Studiomonitore befinden (bis 2.000,- Euro das Paar), bewegen sich fast alle angebotenen Modelle auf einem technisch sehr hohen Niveau und im Grunde sind kaum noch echte Ausreißer zu finden. Wir bewegen uns somit auch klanglich in einem Bereich, in dem der persönliche Geschmack zunehmend wichtiger für die Kaufentscheidung und die Unterschiede zwischen den Modellen verschiedener Hersteller geringer werden.

Das Unternehmen Genelec stammt aus Finnland und ist seit 1978 für seine Lautsprecher bekannt. In derselben Serie finden sich übrigens auch die Lautsprecher 8030A sowie 8050A, die zusammen mit dem hier getesteten als gedachte Nachfolger der Modelle 1029, 1030 und 1031 gelten können.

Gegenüber den älteren Modellen hat es jedoch einige Verbesserungen gegeben. So haben die aktuellen Studiomonitore etwas mehr Power im unteren Frequenzbereich, und das bei leiserem Betrieb (größere Signal/Noise-Ratio). Fast noch spannender für kleine Studios dürfte der DIP-Schalter auf der Rückseite zur Aktivierung der 160-Hz-Absenkung sein. Dieser kann beispielsweise dann genutzt werden, wenn die Boxen auf den Schreibtisch oder die Konsole gestellt werden und somit unerwünschte Reflexionen von der Oberfläche entstehen.

 

Das Gehäuse

Das neue Design der 8000er-Serie ist auffällig durch seine abgerundeten Kanten und Ecken. Das Chassis besteht aus zwei Hälften, die aus Aluminium gefertigt sind. Mit diesem Material sind dünnere Wände als bei einer Holzkonstruktion möglich. Das ist deswegen wünschenswert, da bei gleichbleibenden (Außen-)Abmessungen des Lautsprechers das Volumen im Innenraum vergrößert wird. Zudem ist bei einem Aluminiumgehäuse die Verwindungssteife von Haus aus so hoch, dass keine zusätzlichen Verstärkungen (und Verstrebungen) im Innenraum notwendig werden. Zum anderen ist das Metall Aluminium auch bestens als Wärmetauscher einsetzbar und so wurden die Endstufen direkt an das Gehäuse montiert.

Das abgerundete Gehäuse dient durch das Fehlen von scharfen Kanten einem verbesserten Abstrahlverhalten. Interessanterweise ist die Abdeckung des Mitten- und Tieftöners konkav, also nach innen gehend ausgelegt. Normalerweise sieht man diese eher konvex, so wie auch bei diesem Modell beim Hochtöner genutzt.

Das Innenleben der Genelec 8040A wurde gegenüber der 1000er Serie neuentwickelt, was zu einem besseren Klangverhalten führt. Auf der Rückseite befindet sich die Bassreflexöffnung, die dort weniger hörbare Strömungsgeräusche erzeugt.


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Weitere Details

In den Genelec 8040A sind ein Mitten- und Basstöner mit einem 6,5-Zoll-Durchmesser sowie ein 0,75 Zoll großer Hochtöner eingebaut. Beide sind in einer wellenförmigen Vertiefung in das Chassis eingelassen. Die verwendeten Verstärker stellen 90 Watt Leistung zur Verfügung und die Crossover-Frequenz liegt bei 3 kHz.

Sehr gut gelöst finde ich die Dreingabe des sogenannten Iso-Pod, ein auf der Unterseite montierter Fuß, der gleichzeitig für die Entkopplung vom Schreibtisch dient. Zudem erlaubt dieser aus Gummi gefertigte Fuß, den Lautsprecher angewinkelt aufzustellen. Übrigens kann der Genelec 8040A auch seitlich aufgestellt werden, der Iso-Pod kann dann entsprechend seitlich montiert werden.

Genelec 8040A Testbericht

Der sogenannte Iso-Pod zur Entkopplung von der Stellfläche

Auf der Rückseite befinden sich neben der Stromzufuhr und dem XLR-Anschluss für das Audiosignal noch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Beginnen wir mal mit der Regelung für die Gesamtlautstärke der aktiven Lautsprecher, die zwischen -6 dB und +6 dB stufenlos eingestellt werden kann (Schraubendreher benötigt).

Die vier anderen Einstellungen werden über DIP-Schalter an- oder ausgeschaltet. Hier findest Du einen Shelf-Filter für die tiefen Frequenzen mit den Optionen -2, -4, -6 dB und Off sowie einen ebensolchen für die hohen Frequenzen mit +2, -2, -4 dB sowie Off. Schließlich gibt es einen Bass Roll-Off und die Absenkung der 160 Hz für Studios, in denen die Studiomonitore auf dem Schreibtisch aufgestellt wurden.

Ebenso interessant sind die Gewindeöffnungen auf der Rückseite, mit deren Hilfe sich die Lautsprecher an einer Halterung an der Wand montieren lassen. Auf der Unterseite finden sich ebenso Öffnungen für die Montage auf Boxenständern.

 

Klang

Für den Genelec 8040A Testbericht habe ich die Lautsprecher ohne Subwoofer in gewohnter Umgebung angehört. Dass der Klang sicherlich sehr gut sein würde, hatte ich bereits im Vorfeld erwartet. Eine Überraschung war hingegen, dass diese Boxen erstaunlich viele Bassfrequenzen hervorgebracht haben – mehr als von den reinen Abmessungen her zu erwarten gewesen wären.

Der Sweet Spot ist groß genug, um bequem mit diesen Studiomonitoren zu arbeiten und die Wiedergabe darf insgesamt als detailliert beschrieben werden. Die Höhenwiedergabe war etwas stärker und spitzer als bei meinen Vergleichsmonitoren aus demselben Preissegment (dynaudio BM6A). Der Vorteil aber liegt auf der Hand: denn wenn Du deine Musik zu harsch abmischst, geben dir die Genelec sofort entsprechendes Feedback. Ein praktischer Schutz.

In den Mitten hätte ich mir etwas mehr gewünscht, hier schien mir der Hersteller eine Abstimmung ab Werk voreingestellt zu haben, die mir leicht geschönt vorkam. Die Bässe kamen tight und klangen satt, wobei es eine gewisse Zeit der Einarbeitung benötigen dürfte, diese Frequenzen für das Abmischen richtig einzuschätzen.

Die Dynamik und Impulstreue dieser Nahfeld-Monitore hat mir sehr gut gefallen, auch die Stereoauflösung konnte im Test Punkte holen. Ebenso zu erwähnen ist, dass die Genelec 8040A etwas präsenter klingen als viele andere Lautsprecher. Dies ist am Ende des Tages aber auch eine Geschmackssache.

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Fazit zum Genelec 8040A Test

Der finnische Hersteller hat mit den Genelec 8040A gutklingende Studiomonitore am Markt, auf denen es Spaß bereitet, Musik zu hören oder sie zu produzieren. Für einen Straßenpreis von etwa 1.750,- Euro erhältst Du ein Paar Lautsprecher, die dich klanglich schon sehr weit bringen können und auch noch optisch ansprechend schön gestyled wurden.

Gerade für alle die Musiker und Produzenten, die etwas mehr Bass unten und etwas präsentere Höhen sympathisch finden, dürften sich die Genelec 8040A bestens anbieten. Der Klang kam mir ab Werk leicht geschönt vor, doch mit den Einstellmöglichkeiten auf der Rückseite kannst Du den Bass oder die Höhen nach eigenem Gusto anpassen und ebenfalls das Musikmachen genießen.

Auch die Absenkung der Basswiedergabe um die 160 Hz für alle, die ihre Lautsprecher auf den Schreibtisch stellen, halte ich für eine gelungene Entwicklung, wenn auch diese natürlich nur näherungsweise arbeiten kann. Rundum bieten die Nahfeld-Monitore einen sauberen Klang und eine Auflösung, die im Projekt- oder Homerecording-Studio sowie im Broadcast zu überzeugen weiß.

Wer den Sound der anderen Modelle des finnischen Herstellers mag, wird auch bei diesem Modell – trotz vieler Neuerungen gegenüber den »Vorgängern« – wieder fündig werden. Die Genelec 8040A bieten zudem genügend Leistung für alle kleineren Tonstudios an, auch im Einsatz ohne zusätzlichen Subwoofer. Ebenfalls ein Pluspunkt.

Alles in allem gibt es von meiner Seite aus viereinhalb von fünf möglichen Punkten im Genelec 8040A Testbericht.

Genelec 8040A Features

  • Mitten-/Tieftöner: 6,5 Zoll
  • Hochtöner: 0,75 Zoll
  • Bassreflexgehäuse aus Aluminium
  • Endstufen mit 2 x 90 Watt
Hersteller:   
Produkt:

Genelec 8040A Test

Lesermeinungen (4)

zu 'Genelec 8040A Testbericht: Definierter Klang im stylischen Outfit'

  • n4Sphere   29. Mrz 2012   19:10 UhrAntworten

    Ich habe vor ein paar Jahren dieses Model in einem befreundeten Tonstudio anhören können und mir gefiel der Klang sehr gut. Alle gehörten Tracks brachten neue Information hervor. Wobei mir die Höhen zu aggressiv wirkten. Auf der anderen Seite findet mein Freund dieses Model eher hifi. Dies soll bedeuten, dass die Monitore eher den Klang schön färben und nicht die exakte Realität widerspiegelten. Mir gefallen sie sehr gut und kann die 4,5 nachvollziehen (4 würden auch reichen). Jedoch bekommt man zu diesem aufgerufen Paarpreis mit Sicherheit günstigere Alternativen. Aber wie so ziemlich alles im Leben ist auch dieses Mal der subjektive Geschmack ausschalgebend.

    PS: Für 6,5" haben die 8040 ordentlich Druck. Ich glaube auf einer kleinen Party kann man sie locker als PA verwenden.

  • feelKlang / Steffen Brucker   30. Mrz 2012   10:10 UhrAntworten

    Monitore sind trotz angeblicher absoluter Neutralität eindeutig Geschmacksache. Ich zum Beispiel mag den Genelec Sound nicht, ich bin eher ein Dynaudio Typ ;-)

  • musicmanht   30. Mrz 2012   20:43 UhrAntworten

    Hab mir vor ein paar Wochen die kleineren 8030A gekauft und kann nur bestätigen, plötzlich werden Details hörbar die mir zuvor nie aufgefallen sind. Auf alle Fälle eine Empfehlung und vermutlich noch besser mit den Subwoofer dazu.

  • ralf   12. Jan 2019   13:57 UhrAntworten

    jeder hatt seine eigene mischart und mischt auf allen boxen immer wieden selben sound
    wenn proffesionelle produktionen auf einer abhöre ,die du zum mischen verwendest wie dein sound klingt, ist es die richtige wahl,wenn sie ansonsten noch fast linear transparent klingt und transienten zeigt.
    es ist deshalb ein unterschied, ob mann boxen zum mischen oder zum kontrollieren hatt.
    mann mischt nähmlich nicht neutral oder ehrlich ,sondern schön .

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