Genelec 8010A Test
Lautsprecher & Studiomonitor

Genelec 8010A

Der Genelec 8010A ist geradezu winzig, doch dieser aktive 2-Wege-Lautsprecher bietet die gewohnte Qualität des finnischen Herstellers, ist also auch als Studiomonitor nutzbar - alle Details hier im Review ...

Was ist es?

Der Genelec 8010A ist ein kleiner Monitorlautsprecher, der auf die mobile Nutzung und die Verwendung in kleinen (Home-)Studios oder Post-Production-Studios, in Ü-Wägen, an Videoschnittplätzen, im Rundfunk und dergleichen mehr konzipiert wurde. So durchmisst der Tief-/Mitteltöner gerade einmal drei Zoll (76 mm), während der Tweeter 0,75 Zoll (19 mm) klein ist.

Die wichtigsten technischen Daten findest Du im Infokasten.

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Genelec 8010A Testbericht

Erster Eindruck

Wie knuffig! Der Genelec 8010A misst gerade einmal etwa so viel wie eine Packung H-Milch und mit dem ab Werk installierten Iso-Pod ragt er auch nur 195 mm hinauf. À propos: Beim Iso-Pod handelt es sich um einen unterseitig auf einen Schlitten schiebbaren Gummifuß, der für die akustische Entkopplung von der Aufstellfläche sorgen soll. Das funktioniert gut.


Passend dazu


Die Verarbeitung ist gut, wobei das Aluminiumgehäuse und vor allem die Gitter vor dem Tweeter UND dem Tief-/Mitteltöner positiv hervorzuheben sind. Sie bieten Schutz für eines der vom Hersteller intendierten Anwendungsszenarien – den größtmöglich mobilen Einsatz.

Ausstattung

Audiosignale können lediglich per XLR eingespeist werden. Das entspricht dem Standard in Tonstudios, Regieräumen und Ü-Wägen und es wäre verdammt schwierig, wenn nicht unmöglich gewesen, diesem kleinen Lautsprecher noch einen Cinch- oder Klinkeneingang zu spendieren.

Dem modernen Standard gemäß findet sich eine Standby-Funktion, dank der sich der Lautsprecher nach einer Stunde Leerlauf automatisch abschaltet. Sobald dann ein anliegendes Signal erkannt wird, wird der Lautsprecher wieder »aufgeweckt«. Bei Bedarf lässt sich diese Automatik deaktivieren. Für meinen Geschmack ist eine Stunde etwas zu großzügig bemessen, doch es ist besser, als wenn das Intervall zu hektisch ausfallen würde.

Filter

Genelec 8010A Testbericht

Zur Anpassung der Eingangsempfindlichkeit, zum (De-)Aktivieren der Standby-Funktion und zur Anpassung des Frequenzgangs per Filter stehen Dip-Switches bereit. Das sind kleine Schalter, die am besten mit einem Streichholz, Schlüssel o.Ä. bedient bzw. umgelegt werden können. Das mag nicht allzu benutzerfreundlich erscheinen, verhindert aber ein versehentliches Verstellen. Außerdem ist erneut zu betonen, dass die winzigen Abmessungen des 8010ers dies erforderlich machen.

Die Filter im Detail: »Desktop« senkt bei 200 Hz um 4 dB ab, während für die Abschwächung ab 100 Hz abwärts zwei Schalter bereitstehen, die um 2 bzw. um 4 dB absenken. Damit ist eine ausreichende Flexibilität bei der Anpassung an die Raumakustik gewährleistet.

Klang des Genelec 8010A

In Relation zur Größe produziert das Gerät einen durchaus voluminösen Sound und wie angekündigt können recht hohe Lautstärken erzielt werden, bevor die Verzerrungen zu stark werden. Das Grundrauschen ist bis zu einer Entfernung von etwa 50 cm zu hören und damit vernachlässigbar.

Test des Genelec 8010A - Tragbarer Lautsprecher par excellence

Wie klein der Genelec 8010A wirklich ist, wird hier gut ersichtlich

Ab ca. 80 Hz ist der Bass voll ausgeprägt, darunter fällt die Kurve relativ steil ab und erreicht bei 67 Hz die -6 Dezibel. Für einen 3-Zoll-Woofer ist das aller Ehren wert und der Sound ist voller, als ich angesichts der Größe erwartet hatte. Durch die respektable Impulstreue werden die mittleren und hohen Bassanteile von Kickdrums recht knackig wiedergegeben, ohne zu verschwimmen.

Bei den Mitten ist das Klangbild naturgemäß unbeeinträchtigt von der Größe des Tieftöners, es kommt durchsetzungsfähig, aber unaufdringlich daher. Dabei sind keine Maskierungen der unteren Mitten durch die hohen Bässe festzustellen. Höhen kommen crisp, aber nicht zu scharf daher, Sibilanten (Zischlaute) bleiben im Zaum. Die meisten Details einer Mischung werden schonungslos offengelegt. Oberhalb der bauartbedingt eingeschränkten Bässe ist alles in Butter.

Die Ortung einzelner Klänge in einem Mix gelingt gut, vor allem durch die breite Staffelung im Stereopanorama. Kritik auf hohem Niveau: Hier und da hätte der Tiefeneindruck, den der Genelec 8010A erzeugt, differenzierter sein können. Nun gut, irgendwann kommen Miniaturlautsprecher eben an ihre Grenzen.

Der passende Subwoofer

Mit dem Genelec 7050B steht ein Subwoofer bereit, der sich dafür eignet, aus den Mäuseboxen doch noch ein veritables Setup für die Musikproduktion mit Frequenztiefgang zu basteln. Meine Höreindrücke von dieser Kombination: Ich bin sehr angetan. Naturgemäß passen sie sehr gut zueinander und ergeben ein homogenes, nach unten stark erweitertes Klangbild.

So wird eine aussagekräftigere Beurteilung eines Mixes geboten, als es 2- oder 3-Wege-Studiomonitore vermögen, deren Woofer nicht gerade 10 Zoll oder mehr durchmessen. Mehr zu diesem Sub findest Du im Genelec 7050B Test auf delamar.

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Fazit zum Genelec 8010A Test

Dem Lautsprecher Genelec 8010A gelingt es auch mit seinen hochkompakten Maßen, hohe Pegel weitgehend verzerrungsfrei zu erzielen. Es ist nicht selbstverständlich, dass so kleine Lautsprecher so viel Wirbel machen. Noch wichtiger: Wie bei seinen größeren Geschwistern der Fall ist Frequenzgang ausgewogen (hier zumindest oberhalb des größenbedingten Roll-Offs unterhalb von 80 Hz), die Detaildarstellung gut und die Separation der Einzelklänge im Ensemble deutlich ausgebildet.

Genelec 8010A

Genelec 8010A – einer der besten, wenn nicht DER beste studiotaugliche Lautsprecher im Miniformat

Angesichts der mobilen Ausrichtung dieser Klangzwerge ist es konsequent, dass nicht nur der Tweeter, sondern auch der 3-Zoll-Woofer durch ein sehr robust anmutendes Gitter geschützt wird. Die Situation, die auf zwei der Produktfotos abgelichtet wurde, erscheint dadurch zur Gänze realistisch: Die kleinen Lautsprecher lassen sich einfach einpacken und überallhin mitnehmen, ohne dass Beschädigungen zu befürchten sind.

Schließlich ist der Iso-Pod positiv hervorzuheben, denn er ermöglicht nicht nur eine gewisse akustische Entkopplung von der Stellfläche, sondern auch eine vertikale Winkelverstellbarkeit, um ihn besser auf deine Ohren auszurichten zu können.

Nur ein Umstand ist meines Erachtens kritikwürdig: In der nach oben angewinkelten Position bleibt für normal gebaute XLR-Kabel kaum genug Platz. Sofern Du den 8010er also nicht an der hintersten Kante des Schreibtisches, Boxenstativs o. dgl. platziert hast, knickt das Kabel stets etwas ein. Halbwegs hochwertig konstruierten Kabeln sollte das nichts ausmachen, aber ganz sauber ist die Sache nicht.

Alles in allem stehen im Genelec 8010A Test auf delamar viereinhalb von fünf Punkten zu Buche. Der Preis erscheint mir angemessen im Lichte der superkompakten Bauform mitsamt der robusten, sehr transporttauglichen Verarbeitung.

Genelec 8010A Features

  • Aktiver Lautsprecher für das Nahfeld
  • 3“-Woofer + 0,75“-Tweeter
  • Bi-Amping mit 25 + 25 W
  • Frequenzbereich: 74 – 20.000 Hz
  • Max. Schalldruck: 96 dB SPL (1 m)
  • 2 Filter zur Anpassung an die Raumakustik
  • Standby-Funktion (abschaltbar)
  • Eingang: XLR
  • Aluminiumgehäuse
  • Maße: 121 × 181 × 116 mm
  • Gewicht: 1,5 kg
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Genelec 8010A Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Genelec 8010A Test: Lautsprecher & Studiomonitor'

  • Manfred Vandersee   15. Aug 2014   06:04 UhrAntworten

    Interessant wäre einmal der Vergleich zu den etwa gleich großen Audio-Engine A2, in denen ebenfalls ein 3 Zöller für den Tief-Mitteltonbereich zuständig.ist. Die Audioengone kostet mit 200 Euro pro Paar deutlich weniger, klingt jedoch meiner Meinung nach deutlich besser, vor allem im Bass und hat eine noch bessere Tiefenstaffelung und räumliche Abbildung des klanggeschehens.

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