Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test
Klein, mobil & klanglich überzeugend

Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen

Das Focusrite Scarlett 2i2 3rd Generation Audio Interface ist preiswert und für Einsteiger geeignet.

Was ist es?

Beim Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) handelt es sich um ein USB Audio Interface, das sehr kompakt und mobil ausgelegt ist. Seinen Strom erhält es über den USB-Anschluss, der am Audio Interface über USB-C gelöst ist. Der Hersteller legt dem Lieferumfang ein Kabel von USB-C auf USB-A (Standard) bei.

Das Audio Interface ist mit zwei Eingängen und ebenso vielen Ausgängen ausgestattet. Die Eingänge können für die Einspeisung von Mikrofonen, Instrumenten (Gitarre/Bass) oder Zuspielern mit Line-Pegeln genutzt werden. Für die beiden Mikrofoneingänge ist eine 48V Phantomspeisung zuschaltbar, für beide gleichzeitig an oder aus.

In dieser dritten Generation des Audio Interfaces ist ein pro Kanal zuschaltbarer Air-Modus, der den gleichnamigen Effekt wie bei den hauseigenen ISA-Preamps reproduzieren soll.

Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen Features

  • USB Audio Interface
  • 2 Eingänge (Instrument/Line)
  • 2 Ausgänge (symmetrische Klinkenausgänge)
  • Wandler mit 24 Bit und 192kHz Auflösung
  • Air-Modus ähnlich wie bei ISA-Preamps
  • USB Anschluss Type-C
  • USB-C zu USB-A Kabel mitgeliefert

Im Lieferumfang befinden sich schließlich noch die Musikprogramme bzw. Effekte Ableton Live Lite, Pro Tools First, Focusrite Red 2 & Red 3 Plugin Suite, Softube Time & Tone Bundle und ein Softwareinstrument von XLN Audio Addictive Keys nach Wahl als Download über die Herstellerwebseite.


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Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Testbericht

Erster Eindruck

Ah, wie man merkt, dass sich die Zeit weitergedreht hat. Ich verbinde das Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) mit meinem iMac und da meldet sich gleich Big Brother Google Chrome. Offenbar hat mein Browser erkannt, dass ich ein neues Audio Interface verbunden habe und bietet mir gleich an, auf die Herstellerseite zu wechseln. Das mache ich und schon sind die Treiber installiert.

Und auch der Hersteller weiß, welche Zeit geschlagen hat. Natürlich möchte dieser meine Email-Adresse für einen besseren Support haben. Immerhin bietet er ganz unten am Ende der Seite einen grauen Link, über den ich einfach so die Software herunterladen kann.

Das Focusrite Scarlett 2i2 3rd Generation

Draufsicht auf das Focusrite Scarlett 2i2 3rd Generation mit allen Bedienelementen und Anschlüssen.

Was sich im Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test verändert hat

Optisch hat sich auf den ersten Blick recht wenig verändert. Die Front bleibt Schwarz und das Gehäuse kommt im herstellertypischen Rot. Die Unterschiede liegen in den Details. So sind jetzt nicht mehr die Knöpfe beleuchtet, stattdessen werden jetzt die entsprechenden Schriftzüge mit LEDs beleuchtet. Auch wurden die Knöpfe ausgetauscht gegen flache Varianten mit Riffelung, was optisch edler daherkommt.

Auch die Drehregler sind jetzt alle einheitlich dunkel gehalten, wobei der Regler für den Kopfhörer mit einer Riffelung aufwartet, die den beiden für die Preamps fehlt.

Lies auch: USB Audio Interface Vergleich

Unter der Haube

Auch unter der Haube hat es Veränderungen gegeben. Lag der dynamische Umfang bei der zweiten Generation noch bei 108 dB, so schafft es die dritte Generation auf stolze 110 dB – das verspricht weniger Rauschen in den Aufnahmen. Damit einher geht auch der Wert für die Total Harmonic Distortion (THD), der sich annähernd halbiert hat und ohnehin auf einem sehr guten Level bisher war.

Und dann ist noch zu erwähnen, dass die Vorverstärker mehr Leistung abliefern. Sie können jetzt die eingehenden Audiosignale mit bis zu 56dB verstärken. Das ist für die meisten Anwendungen genug, vor allem aber eine Verbesserung vom alten Wert von +50dB.

Direct Monitoring

Beim Direct Monitoring hat es eine zusätzliche kleine Änderung gegeben. Du kannst dieses jetzt nicht nur ein- und ausschalten, sondern wahlweise in Mono oder Stereo abhören. Visuelles Feedback geben hierfür die drei Kreise über dem Knopf.

Ist das Feature ausgeschaltet und Du hörst über deine DAW mit Latenz ab, bleibt alles dunkel. Schaltest Du das Direct Monitoring an, so geht es zunächst in den Mono-Modus (ein Kreis). Ein weiterer Druck auf den Knopf schaltet das Monitoring auf Stereo um und die beiden Stereokreise leuchten auf. Wieder ein weiterer Druck schaltet Direct Monitoring wieder aus.

Lies auch: Audio Interface Kaufberatung

Air – neu im Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test

Allen Modellen der neuen Generation spendierte der Hersteller die neue Funktion Air, die vor kurzem schon Einzug in die Clarett-Serie gehalten hatte. Diese Funktion emuliert ein Feature der ISA-Serie, bei dem die hohen Mitten etwas angehoben werden. Eine Klangcharakteristik, die von vielen als sehr angenehm empfunden wird, um den Aufnahmen etwas mehr „Luft“ zu verschaffen.

Klang des Scarlett 2i2

Die Vorverstärker sollen noch besser als im Vorgänger sein, so der Hersteller. Diesen Vergleich kann ich leider nicht testen, da ich nur das aktuelle Audio Interface hier habe. Was ich allerdings sagen kann: Das Focusrite Scarlett 2i2 kommt mit zwei sehr guten Eingängen, die praktisch nicht rauschen. Meine Aufnahmen sind sehr sauber und detailliert.

Erst wenn ich annähernd die komplette Verstärkung nutze, wird ein leises Rauschen bei etwa -60dB für mich sichtbar. Das ist mehr als genug für jede Anwendung. Auch können die Vorverstärker gut mit Instrumenten umgehen, selbst wenn diese aktiv ausgelegt sind und daher viel Output liefern.

Das Air-Feature ist dezent zu hören, arbeitet aber nicht zu offensichtlich. Auf manchen Klängen konnte ich es fast nicht ausmachen, auf anderen war die Anhebung besser zu hören. Aber nie aufdringlich.

Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test

Die Control App aus dem Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test – in Sachen Ausgängen gibt es nicht viel einzustellen.

Latenz beim Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen)

Die Roundtrip-Latenz beim neuen Focusrite 2i2 liegt bei 7ms – also rein und raus. Das ist ein sehr guter Wert für ein Audio Interface dieser Preisklasse und wird jedem Einsteiger gerecht. Sowohl in Cubase 10 als auch in Reaper konnte ich damit stabil arbeiten, ohne Knackser oder sonstige Aussetzer.

Wie gesagt, für den geforderten Preis ist das eine Top-Leistung. Im Vergleich: Mit meiner Universal Audio Apollo Twin komme ich auf einen Roundtrip von 4ms über Thunderbolt.

Bildstrecke

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Fazit zum Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test

Ich verstehe gut, warum sich der Hersteller das Label „meistverkauftes Audio Interface“ anheften kann. Für den geforderten Preis bietet das Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) eine Menge Leistung, die dem Einsteiger und fortgeschrittenen Nutzer glücklich machen kann. Die Klangqualität der Vorverstärker und Wandler lässt sich hören, auch über die Preisklasse hinaus. Das Eigenrauschen kaum zu hören. Der Kopfhörerverstärker liefert trotz der Stromzufuhr über USB noch gehörig Pegel und klingt ebenfalls gut.

Die Leuchtkränze um die Eingänge sind schon seit der ersten Version ein tolles Feature, das dir sofort anzeigt, ob Du die Vorverstärker zu laut anfährst.

Zur Perfektion hätte nur noch eine Loopback-Funktion gefehlt, mit der Du als Podcaster jegliche Kombination an Stereoaufnahme von Hardware oder Musiksoftware hättest aufnehmen können. Diese ist allerdings den Top-Modellen aus dieser Reihe vorbehalten.

Angesichts des niedrigen Preises scheue ich mich aber keinesfalls, eine exzellente Wertung im Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test zu vergeben. Well done.

Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Features

  • USB Audio Interface
  • Anschluss: USB-C
  • Maximale Auflösung: 24 Bit / 192 kHz
  • 2 Eingänge für Mikrofon, Instrument und Line-Pegel
  • Eingänge mit symmetrischer XLR/Klinke-Kombobuchse
  • Schaltbare 48V Phantomspeisung
  • Air-Funktion für die Vorverstärker
  • 2 Line-Ausgänge (1x stereo) mit 6,3 mm Klinke symmetrisch
  • Frontseitiger Kopfhörerausgang: 6,3 mm Klinke
  • Funktioniert an Windows/MacOS
  • Stromzufuhr über USB
  • Abmessungen (B x H x T): 175 x 47,5 x 98,8 mm
  • Gewicht: 0,47 kg
  • Lieferumfang: USB-Kabel Typ C auf A
  • Lieferumfang: Softwarepaket
Hersteller:   
Produkt:

Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test

Lesermeinungen (7)

zu 'Focusrite Scarlett 2i2 (3rd gen) Test: Klein, mobil & klanglich überzeugend'

  • Florian   23. Jul 2019   07:26 UhrAntworten

    Sehr schöner, kurzer und knackiger Test der sich auf das wichtigste Konzentriert.

    Ich war schon lange auf der Suche nach den wirklichen Latenzzeiten der neuen Focusrite Generation.

    Mich würde jetzt aber interessieren, wie das Focusrite Scarlett 2i2 im Vergleich zu dem doch mittlerweile 4 Jahre alten Babyface Pro von RME abschließt.
    Hat sich in der Technik der letzten Jahren vielleicht soviel getan, dass der Unterschied zwischen Audio Interfaces unter 1000,- so gering geworden ist, dass es sich nur noch bedingt lohnt das vierfache für ein Babyface Pro hinzublättern?
    Natürlich auf den Klang bezogen, dass das Babyface Pro bei den Latenzen deutlich die Nase vorn hat ist mir klar. Aber wenn mich Latenzen für mein Hobbystudio bisher nie großartig gestört haben, klingt es doch so, als wäre ein Scarlett aus der dritten Generation eine deutlich günstigere Alternative.

    Danke für den Test. Macht weiter so. ^^

    • Carlos San Segundo (delamar)   23. Jul 2019   09:54 UhrAntworten

      Hallo, Florian.

      Das Babyface hatten wir nie zum Test da, daher kann ich dir recht wenig dazu sagen.
      Grundsätzlich scheint das 2i2 sehr gut zu klingen und dürfte den meisten vermutlich reichen.

      Daher wäre meine nächste Frage nach Raumakustik und Lautsprechern/Studiomonitoren.
      Hier lohnt es sich vermutlich eher zu investieren und das Interface dann später upzugraden.

      Herzliche Grüße
      Carlos

  • Friedemann   23. Jul 2019   12:07 UhrAntworten

    Neuer ist nicht immer besser

    Im Vergleich würde ich das Steinberg UR22 mk2 von 2015 noch vorne sehen. (https://www.delamar.de/audio-interface/steinberg-ur22mkii-31258/)
    Kann auch Loopback und hat Midi in/out.
    Ich würde meine Kaufentscheidung eher von den mitgegebenen Softwarelizenzen abhängig machen. Will ich Ableton (Focusrite) oder will ich Cubase (Steinberg).

    • Stefan   23. Jul 2019   18:01 UhrAntworten

      Die Geräte von Steinberg können aber klanglich nicht mithalten spielen in einer anderen Liga

    • Holger   17. Aug 2019   19:19 UhrAntworten

      Es gibt wirklich Leute, die sich für Zugabensoftware interessieren, also die meist verkrüppelten Anfütterversionen von DAWs oder den 30. Kompressor, den man nicht wirklich braucht? Wer hätte das gedacht. Ich finde, die Hersteller sollten den Aufwand lieber in Firmware und Treiber stecken - oder eben die Hardware billiger abgeben.

  • Clemens   04. Jun 2020   12:05 UhrAntworten

    Eine Frage: Im Review ist eine Roundtriplatenz von 7ms angegeben. Mit wieviel Puffer ist die denn? Wenn ich mit anderen Geräten vergleichen will, hilft mir ja eine bloße Millisekundenangabe wenig.
    Danke!

    • Carlos San Segundo (delamar)   04. Jun 2020   12:19 UhrAntworten

      Hallo, Clemens.

      Das war die kleinstmögliche Latenz auf dem System. Weniger wird es nicht.

      Herzliche Grüße
      Carlos

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