Drumagog Test
Drum Replacement vom Feinsten
Drumagog Testbericht
Drumagog Test
Drumagog ist als VST, RTAS oder AU-Plugin für den Mac und den PC erhältlich und in allen gängigen Sequencer- und Host-Programmen einsetzbar. Derzeit werden von Wavemachine Labs insgesamt vier in den Features unterschiedliche Versionen des Plugins angeboten, die preislich bei EUR 289.- für die Pro-Version und EUR 379.- für die Platinum-Version liegen. Die von den einzelnen Versionen bereitgestellten Features könnt ihr auf dieser Seite einsehen.
Für diesen Testbericht lag uns im Übrigen Drumagog Pro 4 Retail vor, was der Donwload-Version des Plugins entspricht. Vielen Dank an dieser Stelle an Wavemachine Labs und Konstantin Themelidis für die freundliche Bereitstellung und den netten Kontakt.
Installation und Registrierung
Die Installation von Drumagog verlief genau so schnell wie reibungslos. Der Installer fand die richtigen Verzeichnisse für Plugins auf meinem Rechner automatisch und viel verstellen musste / konnte man glücklicherweise auch nicht. Die vorliegende Pro-Version benötigt knappe 350MB auf der Festplatte. Der Hauptteil wird von der Sample-Library im GOG-Format belegt, die mit Samples für Bass-Drums, Snare-Drums, HiHats und Toms akustischer und elektronischer Natur aufwarten kann.
Die Registrierung zur Vollversion verlief genau so schnell und unkompliziert. Eine Internetverbindung ist hier allerdings Voraussetzung, denn nach Eingabe der Seriennummer, muss man sich auf der Internetseite von Drumagog registrieren. Für die Registrierung kann ein beliebiger an das Internet angeschlossener Computer genutzt werden, ein wichtiger Umstand, der die Studiobesitzer besonders interessieren dürfte, die ihren Studio-PC nicht am Netz hängen haben. Im Anschluss an die erfolgreiche Registrierung erhält der Nutzer eine Email mit dem Freischaltcode, der nach erfolgter Eingabe das Plugin zur Vollversion macht.
Übersicht über Drumagog
Nach geglückter Installation hat man gleich zwei Versionen des Plugins in seinem Host-Programm zur Auswahl: Drumagog und Drumagog Fixed Latency. Leider konnte ich keine weiteren Informationen zu letztgenannter Version im Manual finden (dieses lag im Übrigen bei der hier getesteten Version nur in englischer Sprache als PDF auf der CD vor). Lediglich die gleichbleibende Latenz von 80ms fiel mir auf. Eine kurze Nachfrage beim Vertrieb konnte schnell klarstellen, dass die Fixed-Latency-Version für Host-Programme gedacht sei, die fest vorgegebene Latenzen brauchen (z.B. Pro Tools).
Passend dazu
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- Drumagog 5 Platinum Testbericht: Drum Replacement für alle Fälle
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Alle in Drumagog verfügbaren Funktionen sind auf die drei Reiter Main, Samples und Advanced verteilt. Obwohl eine ganze Reihe verstellbarer Parameter zur Verfügung stehen, reichen in den meisten Fällen einige, wenige Tweaks aus, um den gewünschten Effekt beim Triggering zu erzielen.
Main
Die wichtigsten Parameter und Einstellungen, die man zum Einstellen des Triggering benötigt, findet man im Reiter Main. Hier kann zunächst einmal das gewünschte Instrument und das Sample ausgewählt werden, mit dem das eingehende Audiomaterial ersetzt werden soll.
Danach geht es darum die beiden wichtigsten Parameter Sensitivity und Resolution einzustellen. Sensitivity arbeitet hierbei wie ein Treshold bei einem Kompressor oder Gate und gibt die Lautstärke an, ab der getriggert werden soll. Der Parameter Resolution hingegen sagt Drumagog wie lange gewartet werden muss, bis nach einem erfolgreichem Trigger erneut getriggert werden darf. Allein mit diesen beiden Einstellungen konnte ich in den Tests schon sehr gute Ergebnisse erzielen.
Visual Mode
Als besonders hilfreich empfand ich den so genannten Visual Mode (siehe Abbildung), der das Einstellen eben dieser beiden Parameter durch deren grafische Darstellung nochmals vereinfacht. Im Hintergrund des angezeigten Fensters wird dazu die Wellenform des Audiomaterials (gelb) vorbeigescrollt, während getriggerte Schläge mit einem weißen Kreis gekennzeichnet werden.
Wer aus einem fertigen Drum-Loop oder einer Aufnahme mit lautem Übersprechen nur einzelne Drums ersetzen möchte, findet mit dem dem Trigger vorgeschaltetem Filter ein nützliches Werkzeug dazu. Mit diesem im Manual als Pre-Trigger-Filter bezeichnetem EQ können zum Beispiel Bass- und Snare-Drums anhand ihrer Kern-Frequenz unterschieden werden. Dem Nutzer stehen hier ein High-Pass-, ein Low-Pass-, ein Bandpass- und ein Notchfilter zur Verfügung, die allesamt von 20Hz bis 18kHz eingestellt werden können.
In meinen Tests war die Einstellung des Triggering, insbesondere dank des Visual-Modes, zügig erledigt und ich konnte mich schnell den weiteren Parametern zuwenden. Neben einem Drehknopf für die Lautstärke des Outputs, kann die Tonhöhe (Pitch) des Samples von -100% bis +100% eingestellt werden. Der Regler Blend kann dazu genutzt werden das originale und das getriggerte Audiosignal zu mischen.
Stealth-Mode
Ebenfalls erwähnt werden sollte der so genannte Stealth-Mode, der es dem Nutzer erlaubt das eingehende Audiosignal zwischen den getriggerten Schlägen weiterhin zu hören. Dazu wird das getriggerte Signal durch einen Crossfade mit dem originalen Audiosignal gemischt. Dies kann einerseits bei der Einstellung des Triggers helfen, andererseits aber auch dazu dienlich sein, nur bestimmte Schläge in einem Drum-Loop zu ersetzen, den Loop aber ansonsten als Ganzes zu erhalten.
Samples
Das Sample-Management des Plugins befindet sich unter dem zweiten Reiter Samples. Drumagog arbeitet mit dynamischen, zufälligen und positions-bedingten Multisamples für jedes Instrument. Diese werden in diversen Velocity-Layern angeordnet, die je nach Lautstärke des Eingangsmaterials getriggert werden können. Zum einen werden Samples in unterschiedlichen Lautstärken (Anschlägen) bereitgestellt und zum anderen stehen je Lautstärke-Level gleich mehrere Samples zur Verfügung, aus denen Drumagog je eines nach dem Zufallsprinzip triggert. Durch dieses Verfahren klingt jeder getriggerte Schlag – genau wie bei einem echten Drummer – immer etwas anders, was zu einem natürlicheren und dynamischeren Sound führt.
Seit Version 4 bietet Drumagog zusätzlich auch noch positions-bedingte Samples an, die die verschiedenen Bereiche einer Drum oder eines Cymbals repräsentieren sollen.
Bis zu 48 Einzel-Samples können je Instrument zusammen mit allen zugehörigen Einstellungen im hauseigenen GOG-Format gespeichert werden. Darüber hinaus kann das Plugin ab der Pro-Version auch mit dem Gigastudio-Format GIG umgehen. Eigene Samples können über einen Dialog im WAV-, SDII-, AIF- oder SND-Format hinzugefügt werden und ein besonderes Gimmick ist die Funktion „Add from Track“, mit der sogar Samples aus der Audio-Spur aufgenommen werden können.
Advanced
Unter dem dritten und letzten Reiter Advanced findet man schließlich die weiterführenden Einstellungsmöglichkeiten des Plugins, wie zum Beispiel die drei Triggering Modes Simple, Live und Advanced, die unterschiedliche Algorithmen zur Erkennung des Audiomaterials bereitstellen. Der Modus Advanced erzeugt zwar höhere Latenzen und benötigt auch mehr CPU-Cycles als der Simple-Modus, kann dafür aber das Eingangsmaterial mit größerer Genauigkeit erfassen. Der Modus Live hingegen arbeitet ohne Latenz und ist (wer hätte es gedacht) für den Live-Einsatz gedacht.
Von großem Interesse für viele Leser dürfte auch die in diesem Reiter einstellbare MIDI-Funktionalität sein, mit deren Hilfe Drumagog über den MIDI-In als Drum-Machine genutzt werden kann. Über den MIDI-Out kann Drumagog externe Drum-Module, wie zum Beispiel den EZ-Drummer oder den BFD, ansteuern. An dieser Stelle sei auch die Drumagog BFD-Version erwähnt, die eine (über die eben angesprochene MIDI-Funktionalität hinaus reichende) verbesserte Anbindung an das Instrument von fxpansion verspricht. Genau wie auch die Platinum-Version greift Drumagog dazu direkt aus dem Plugin heraus auf die BFD-Drumkits zu.
Abschließend möchte ich zumindest noch auf die überaus nützliche Auto-Ducking-Funktion hinweisen, mit der sich verschiedene Ducking und Sidechain-Konstellationen realisieren lassen. Eine genauere Beschreibung derselben lasse ich zu Gunsten eines kürzeren Artikels mal sein.
Drumagog Test: Fazit
Drumagog ist ein großartiges Plugin, das kaum Wünsche in Sachen Drum-Replacement offen lässt. Selbst bei schwierigem Ausgangs-Material mit heftigem Übersprechen war es mir in kürzester Zeit durch den Einsatz des Pre-Trigger-Filters möglich, zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen und die suboptimalen Sounds zu ersetzen.
Das Plugin war sowohl in der Einstellungsphase als auch in der Arbeit mit eigenen GOG-Files sehr einfach und intuitiv zu handhaben, ein Blick ins Handbuch war selten notwendig. Die mitgelieferte Library ist meiner Ansicht nach absolut ausreichend, lediglich im Bereich HiHats hätte ich mir eine größere Auswahl an Sounds gewünscht.
Die Kaufversion von Drumagog kommt im Gegensatz zu der hier getesteten neben gedrucktem Handbuch und gedruckter Installationsanleitung auch noch mit 4GB an Sounds daher und sollte in Sachen HiHats und Becken keine Wünsche mehr offen lassen.
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Fazit zum Drumagog Test
Drumagog Features
- Ersetzt Drumsounds eines Audiotracks automatisch durch beliebige Samples
- Echtzeit PlugIn erlaubt das sofortige Hören des Ergebnisses
- Fortschrittliche Triggeralgorithmen lassen die Originalaufnahme völlig unangetastet
- Umfangreiche Multisample-Unterstützung, inklusive dynamische und positionale Multisamples
- Frei einstellbare Latenz - hinunter bis auf 0 ms für absolut livetaugliches Drum Replacing!
- Room Samples für mehr Authentizität und Räumlichkeit [Info]
- Wird mit einer riesigen Sample-Library in Drumagogs GOG Format geliefert
- Bleed Reduktion [Info]
- Deutsche Benutzeroberfläche - Deutsches Handbuch
- PlugIn Host zur Integration von z.B. BFD2, Superior Drummer, Kontakt
- Auto-Align 2.0 und neue Triggering Engine [Info]
- Auto Hi-Hat Tracking
- Morph|Engine
- Convolution Reverb mit individueller IR Bibliothek
- Kompabilität: 64-bit Windows und Mac OS X bzw. AAX/VST/AU, 32-bit Windows und Mac OS X