DigiTech Trio Testbericht
Der perfekte Übungspartner für Gitarristen
Was ist es?
Das DigiTech Trio ist eine Band im Bodenpedal – es handelt sich um eine Stompbox, die zu deinem Gitarrenspiel stets passende Begleitungen aus E-Bass- und Schlagzeugklängen erstellt. Entweder Du suchst eines der 7 Genres (mit je 12 Stilen) aus, oder Du gibst dem Gerät mithilfe deiner Gitarre vor, wie es klingen soll.
Das kleine Pedal soll Tonhöhen, Notenlängen, Groove und Tempo zuverlässig erkennen und in passende Begleitungen aus Drums und Bass umsetzen. Wie gut das funktioniert, erfährst Du in diesem Review.
Die Extrafunktionen und Anschlüsse findest Du im Infokasten. Natürlich gehen wir im Folgenden auch ausführlich darauf ein, inwiefern Du von diesen profitierst.
Das Pedal ist zum Straßenpreis von 199,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.
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DigiTech Trio Testbericht
Erster Eindruck vom DigiTech Trio
Die Verarbeitung ist auf einem sehr guten Niveau, das betrifft nicht nur das Gehäuse und die Buchsen, sondern auch die Drehregler und Schalter.
Es gibt überdurchschnittlich viele Bedienelemente, doch um die essentiellen Funktionen anwenden zu können, musste ich nur zwei- bis dreimal in das Handbuch schauen. Auch alles Weitere wird ausführlich und gut lesbar erklärt. Schön, dass eine deutsche PDF-Anleitung zum Download bereitsteht.
Genres, Stile und Parts
Diese Genres werden abgedeckt, nähere Umschreibungen findest Du im Handbuch:
- Blues
- Pop
- Alternative Rock
- Rock
- Country
- R&B
- Jazz
Multipliziere das Ganze mit je 12 Stilen (stets drei davon im ¾-Takt) und Du erhältst grundsätzlich 84 Patterns für Begleitmucke aller Art. Doch das ist nur ein Anfang…
Du kannst mit deinen Gitarrentönen bis zu drei Liedteile (Parts) vorgeben, indem Du dem Gerät zeigst, was die Gitarre spielen wird. Part 1 solltest Du für einen Vers verwenden, da die Bass- und Schlagzeugbegleitung hier musikalisch eher zurückhaltend daherkommt. Part 2 eignet sich mit spürbar höherer Intensität für Refrains, während Part 3 ein Mittelding darstellt und für Überleitungen (oder Bridge) taugt.
Alle dramaturgischen Abschnitte eines Songs werden also bedient – im Verbund mit Genre und Stil ergibt sich eine sehr praxisgerechte Gliederung.
Du kannst jederzeit auf einen neuen Part wechseln, wobei das laufende Pattern aber noch zu Ende gespielt wird. Langes Drücken aktiviert zunächst einen 4/4-Einzähler, bevor der Part abgespielt wird. Klappt gut.
Lernleistung und Flow
Bei meinen Tests reagierte das DigiTech Trio meist sehr gut auf das Spiel meiner Gitarre. Auch längere Folgen mit vielen unterschiedlichen Akkorden werden einwandfrei registriert (etwa eine gesamte Bluesform), wenn Du sauber spielst.
Die Umsetzung in die Tonhöhe des Basses sowie in Tempo und Groove von Drums und Bass funktioniert zuverlässig – immer im Rahmen des am Gerät oder per Fußschalter gewählten Genres und Stils. Die Bass- und die Drum-Parts passen sich unabhängig voneinander an dein Spiel an.
Es kann so einfach sein – bei diesem Gedanken ertappte ich mich immer wieder, wohlwissend, dass die dahintersteckenden Erkennungsalgorithmen nicht ganz trivial sind.
Einen kleinen Schwachpunkt des Geräts stellt die Tatsache dar, dass es Synkopen oder ungerade Taktzahlen nicht als solche in die Begleitung umsetzt. Stattdessen erzeugt das Gerät stets eine gerade Taktanzahl mit Viertelquantisierung (Synkopen werden auf die erste Zählzeit des Folgetakts verschoben). Das ist erwähnenswert, aber nicht allzu dramatisch, denn die näherungsweise Umsetzung passt meist noch recht gut.
Klang des DigiTech Trio
Die Bass- und Drum-Parts kannst Du ganz nach Belieben separat in der Lautstärke regulieren.
Bemerkenswert ist, dass die Bassanschläge sehr variabel sind – sie klingen sowohl im Verlauf eines Parts als auch bei jedem neuen Durchlauf des Parts anders, was für einen recht lebendigen Sound sorgt. Eben wie bei den Round-Robin-Verfahren aufwändiger Software-Sampler.
Im Resultat gilt das Gleiche gilt für die Schlagzeugklänge, da einzelne Anschläge von Trommeln/Becken in mehreren Voicings vorliegen. Diese virtuelle Rhythmuscombo in der Box kann sich wirklich hören lassen, auch wenn nicht ganz die Qualität der besten spezialisierten Drum- und Bass-Plugins erreicht wird. Mindestens zum Üben ist das aber nicht von Belang.
Effekte
Für jedes Genre steht ein zuschaltbarer »Guitar FX« zur Verfügung mit jeweils zwei unterschiedlichen Einstellungen – darunter etwa Delay, Hall sowie Overdrive und Distortion mit den unterschiedlichsten EQ-Einstellungen. Diese Effekte sind pro Genre fest vorgegeben und lassen sich nicht konfigurieren, aber das kann man nun beileibe nicht auch noch von dem Gerät verlangen. Sie dienen einfach als Voreinstellungen zum Jammen, damit kein weiteres Gerät für das Üben notwendig wird.
Bei Bedarf werden unterschiedliche Zerrgrade für die Lern- und die Wiedergabephase eines Parts verwendet. In der letztgenannten liegt auf einem Instrument eine naturgemäß mehr Aufsehen erregende, selbstbewusstere Lead-Zerre. Mehr braucht es nicht.
Ausgänge
Besonders hervorzuheben ist meines Erachtens der separat regelbare Kopfhörerausgang, mit dem ein gänzlich stilles Üben und Jammen möglich ist. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr, wenn der Nachbar mit finsterer Miene auf der Matte steht.
Prima: Neben dem für Effektpedale üblichen Amp-Ausgang noch einen Mixer-Ausgang, bei dem das Gitarrensignal mit einer Lautsprechersimulation vertont wird. Die klingt gut, auch für das Recording.
Extras am DigiTech Trio
Per Control-Input kannst Du mit dem optionalen Fußschalter FS3-X zwischen den zwölf Styles und den drei Parts wechseln sowie die Start/Stopp- und die Lernfunktion für einen Part triggern. Am DigiTech Trio selbst findet sich schließlich noch eine Mini-USB-Buchse für Firmware-Updates. Alles dran.
Ein integrierter Tuner wäre dann noch das Sahnehäubchen gewesen. Beim geforderten Preis wäre dies zu verlangen allerdings zu viel.
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Fazit zum DigiTech Trio Test
Das DigiTech Trio taugt hervorragend zum Üben und Jammen ohne Mitmusiker aus Fleisch und Blut. Auch für Performances von Alleinunterhaltern mit Gitarre ist es gut geeignet.
Die Erkennungsleistung und die folgende Umsetzung in Bass- und Drum-Patterns gelingen richtig gut, sofern die Parts halbwegs sauber eingespielt werden. Für Flexibilität ist gesorgt, da für die sieben Genres je zwölf Stilvariationen (drei davon in ¾-Takt) zur Verfügung stehen – und dabei noch jedes Mal drei Parts für Verse, Refrains und Überleitungen.
Weiterhin sind Effekte zuschaltbar, die recht gut klingen und für das gewisse Etwas sorgen können. Sie sind für das jeweilige Genre stets gut abgeschmeckt worden. Die Schlagzeug- und Bass-Klänge können sich hören lassen.
Schließlich sind die Extras wie der regelbare Kopfhörerausgang und der Mixer-Output mit feiner Lautsprechersimulation zu loben. Trotz der Vielfalt der Möglichkeiten ist alles einfach zu bedienen.
Einzig die Tatsache, dass keine ungeraden Taktzahlen möglich sind und Synkopen nicht erkannt bzw. als solche umgesetzt werden, trübt das Bild leicht.
So gelange ich im DigiTech Trio Testbericht auf fünf von fünf Punkten. Eine solche stilistische Vielfalt, die klanglich überzeugend umgesetzt wird, gab es in dieser kompakten Form noch nicht, jedenfalls nicht speziell für Gitarristen mit den perfekten Counterparts Schlagzeug und Bass.
DigiTech Trio Features
- 7 Musikgenres
- 12 Stile für jedes Genre
- 3 Parts erstellbar
- Tempo stufenlos regelbar + alternativ (meist doppelt/halb so schnell)
- Bass & Schlagzeug stufenlos regelbar
- Optionale Gitarreneffekte pro Genre
- Per Fußschalter DigiTech FS3X (optional) steuerbar
- Ausgänge für Amp und Mischpult
- Kopfhörerausgang, regelbar
- Netzadapter mitgeliefert