Denon DJ SC Live 4 Test

Im Denon DJ SC Live 4 Test beschäftigen wir uns mit dem neuen Standalone-Controller mit vier Kanälen. Er ist einer von zwei neuen Controllern des Herstellers. Diese bieten unter anderem eine Weltneuheit. In unserem Denon DJ SC Live 4 Review verraten wir dir, was das ist und was der Controller sonst noch kann.

Im Denon DJ SC LIVE 4 Test überzeugt der neue Standalone-Controller mit vielen Funktionen.

Was ist es?

Der Denon DJ SC Live 4 ist ein DJ-Controller, der standalone funktioniert, aber auch Serato DJ und Virtual-DJ unterstützt. Dazu kommt die Unterstützung der Lichtsteuerungs-Software Soundswitch. Gerade für Event-DJs ein tolles Feature.

Im Standalone-Modus kommt die bewährte Engine DJ zum Einsatz, die Musik kann per SD-Card oder USB-Device bereitgestellt werden. Sofern eine WiFi-Verbindung zur Verfügung steht, kann die Musik von Streaming-Diensten gespielt werden.

Als Besonderheit hat Denon DJ hier als einziger Anbieter zusätzlich Amazon-Music zu bieten, aber auch Beatport, Beatsource, Soundcloud Go+ und Tidal. Zusätzlich können sogar Ordner aus Dropbox eingebunden werden.

Neben dem hier getesteten Modell bringt der Hersteller mit dem Denon DJ SC Live 2 noch eine Zweikanal-Version heraus.

5 Features im Denon DJ SC Live 4 Test

• Standalone-Controller mit vier Kanälen
• Weltweit erster Controller mit Einbindung von Amazon Music
• WiFi für Streaming, Cloud-Zugriff (Dropbox) und OTA-Updates
• Eingebaute Lautsprecher für Monitoring oder Heimbetrieb
• 7″ Touchscreen mit Gestenunterstützung

Denon DJ SC Live 4 Testbericht

Erster Eindruck

Ein großer Karton steht vor mir. Gut verpackt ist der neueste Spross der Denon DJ Familie zum Vorschein kommt. Im matten Design, mit vielen Knöpfen und Reglern steht er nun vor mir: der Denon DJ SC Live 4.

Ein großer 7″ HD Touchscreen prangt über der Mixereinheit, ansonsten ist alles so angeordnet, wie man es von aktuellen DJ-Controllern kennt. Alles am Platz.

Dann fallen mir die Lautsprecher ins Auge, also doch etwas anders als bei den anderen. Meine Neugier ist geweckt.

Automatisch geht der erste Griff an die Jog-Wheels, sie sind schwer und stabil. Die Potis sind von guter Qualität, typisch für den Hersteller: keinerlei Schleifen. Die Nullstellung ist da, wo sie hingehört.

Anschlüsse auf der Rückseite

Ein schöner Rücken kann entzücken, bei einem Controller durch ausreichend vorhandene Anschlüsse. Es sind zwei Mikrofoneingänge vorhanden, einer davon lässt auf Aux-In mit Stereo-Cinch umschalten.

Auf der Rückseite finden sich ausreichend vorhandene Anschlüsse.

Der Main-Out ist erwartungsgemäß als XLR und parallel dazu als Cinch ausgeführt. Ein getrennt regelbarer Booth-Out wird als symmetrischer Klinkenausgang angeboten. Weiterhin steuert ein Schalter, ob man die integrierten Lautsprecher oder den Booth-Ausgang nutzen möchte.

Ein SD-Card-Slot ist vorhanden, ebenso zwei USB-A-Eingänge für USB-Sticks oder externe Festplatten. Ein USB-B-Eingang für das Laptop bei Serato-DJ oder Virtual-DJ fehlt natürlich auch nicht.

Die Stromzufuhr kommt aus einem externen 12V/3A Netzteil, das mitgeliefert wird.

Haptik im Denon DJ SC Live 4 Test

Die Jog-Wheels sind hochwertig und reagieren prompt, wenn man sie mit der Hand berührt. Die Empfindlichkeit lässt sich in den Einstellungen an den eigenen Geschmack anpassen.

Für den ambitionierten Scratch-DJ sind die Jog-Wheels mit 6″ etwas klein und etwas schwer ausgefallen, aber natürlich kann man mit dem Denon DJ SC Live 4 auch eine kleine Scratch-Einlage liefern. Zum Beat Matching sind die Wheels sehr angenehm, man hat eine sehr gute Kontrolle über das Bremsen oder Anschieben.

Die Oberfläche wirkt aufgeräumt und durchdacht. Ich fühle mich schnell vertraut mit dem Controller.

Der Dj Controller überzeugt mit einer aufgeräumten und durchdachten Oberfläche.

Die Performance Pads könnten etwas mehr Feedback geben, funktionieren zuverlässig. Mit den Pads lassen sich die Modi Hot Cue, Auto Loop, Manual Loop, Roll, Slicer und Slicer Loop steuern.

Insgesamt bietet Denon DJ eine tadellose Verarbeitung: fantastisch.

In der Praxis

Beim Mixen kommt man heutzutage kaum noch ohne Effekte aus, umso mehr gefällt mir die umfangreiche Effekteinheit. Diese teilt sich in die sogenannten Sweep- und BPM-Effects. Die Steuerung erinnert sehr an die Effekteinheit der Mitbewerber, was natürlich den Umstieg auf Denon DJ für DJs leichter macht.

Die Sweep-Effects (LFO-Filter, Noise, Wash, Echo) lassen sich jeweils pro Kanal über einen Poti steuern und bieten erfrischende Abwechslung gegenüber einem LFO-Effekt, der in den meisten Controllern verbaut ist.

Diverse Parameter (z.B. Resonanz) lassen sich anpassen und der Filter geht bis zum Kill des Sounds.

Effekte im Denon DJ SC Live 4 Test

Die 13 BPM-Effects lassen sich in Zeit, Parameter und Intensität anpassen, über den Kanalzuweisungsknopf zuweisen und über einen beleuchteten Knopf aktivieren. Natürlich lassen sich die beiden Effekteinheiten kombinieren.

Der Equalizer lässt sich normal oder als Isolator betreiben: Je nach Einstellung können Bass, Mitten und Höhen gekillt werden.

Die 24-Bit-Wandler überzeugen im Klang. Der Sound ist typisch für den Hersteller: klar und warm. Mir gefällt er sehr gut.

Klang & Mikrofon

Die D/A-Wandler arbeiten mit 24 Bit und einer Samplingrate von 44,1 kHz – der Frequenzbereich geht von 20-20.000 Hz. Auch die Effekte können sich hören lassen.

Zwei Mikrofonanschlüsse sind vorhanden, wie man es inzwischen als Standard erwartet. Leider lässt sich der Klang der Mikrofone nur im Einstellungsmenü anpassen. Wenn man bei Events verschiedene Redner anschließen muss, kann das schon mal problematisch werden – aber man kann sich arrangieren.

Jog Wheels

Die Jog-Wheels besitzen ein integriertes Display, in dem das eingestellte Deck, die BPM und die Laufzeit des Tracks angezeigt werden.

Die mitlaufenden Marker hängen bei schnellen Cuts oder Beatjuggeling leicht hinterher, im normalen Mixbetrieb fällt das nicht weiter auf.

Die Front des Denon DJ SC LIVE 4

Zum Zeitpunkt meines Tests wurde der Denon DJ SC Live 4 noch nicht von Serato DJ Pro erkannt. Kein Wunder, er wird ja erst mit Erscheinen dieses Tests publik gemacht.

Ich konnte daher nur den Standalone-Betrieb testen, was unter dem Strich ohnehin interessanter ist. Zur Markteinführung wird auch dieses Modell perfekt mit den DVS-Systemen funktionieren, das konnten die früheren Denon DJ-Modelle auch schon.

Engine DJ & Lichtsteuerung

Auch das Standalone-OS Engine DJ des Herstellers ist nicht neu. Hier kann der Hersteller schon reichlich Erfahrung vorweisen. Bekannte Features wie Beatgrids, Sync, Mastertempo usw. sind verfügbar und werden bei Streaming-Songs on the fly berechnet.

Abgerundet wird der positive Gesamteindruck für Event-DJs mit der perfekten Integration von Soundswitch zur Ansteuerung von DMX-fähigen Geräten, z.B. Lichteffekte und Nebelmaschinen. Wer zu Hause ein Philips-Hue-System sein Eigen nennt: auch hier lassen sich nette Lichtspielereien erzeugen.

Lautsprecher & Monitoring

Die integrierten Lautsprecher haben Druck und spielen sogar etwas Bass. Natürlich ersetzen sie keine große PA-Anlage, dafür sind sie auch nicht gedacht. Vielmehr können sie zu Hause oder im Hotel genutzt werden.

Du kannst die Lautsprecher einsetzen, um einen Mix zu testen oder einfach etwas Spass zu haben.

Bis zu einem gewissen Pegel lassen sie sich durchaus für das Monitoring einsetzen. Bei größeren Veranstaltungen solltest Du dann doch lieber das Monitoring über die Booth-Ausgänge nutzen.

Kopfhörer & Modi am Denon DJ SC Live 4

Die Kopfhöreranschlüsse sind als 3,5 mm und 6,3 mm Klinke ausgeführt, Split-Cue steht optional zur Verfügung. Die Line-Fader lassen sich dem Crossfader zuweisen oder auf THRU stellen. Die Kurve ist ebenfalls dem eigenen Geschmack anpassbar.

Vielleicht für einige wichtig zu wissen: die Denon DJ-Controller arbeiten entweder im Standalone-Modus oder im Computer-Modus. Beim Umschalten bootet der Controller, d.h. ein Umschalten zwischen den Modi ist nicht ohne Unterbrechung möglich.

Das erschwert gegebenenfalls einen DJ-Wechsel, da nur ein USB-Anschluss zur Verfügung steht.

Übrigens: Im Standalone-Modus werden Volumes getrennt angezeigt. So sollten zwei DJs keine Probleme haben, wenn beide Engine DJ nutzen. Vermutlich werden die meisten Käufer den Controller gerade wegen der Standalone-Möglichkeiten kaufen.

Fazit zum Denon DJ SC Live 4 Test