beyerdynamic TG D35d Testbericht
Dynamisches Instrumentenmikrofon

beyerdynamic TG D35d Testbericht

Dieses Snare-Mikrofon kommt im beyerdynamic TG D35d Testbericht unter die Lupe - anhand zahlreicher Klangbeispiele hörst Du, warum es auch ein Kandidat für dich sein könnte.

Was ist es?

Das beyerdynamic TG D35d ist ein dynamisches Kleinmembranmikrofon mit Supernierencharakteristik. Im Spektrum der TG-Mikrofonserie (TG=Touring Gear) gehört es zur TG 30 Serie und wird vom Hersteller als professionelles Einsteigermikro eingeordnet.

Es ist für den Einsatz auf der Bühne und im Homestudio zur Abnahme von Drums, Schlaginstrumenten und anderen Instrumenten mit hohem Schalldruck gedacht.

Im Nahbereich hat es eine starke Tiefenanhebung (bis zu +16dB bei 130 Hz), um den Sound fetter zu machen. Der Straßenpreis ist derzeit exakt beim Listenpreis von 89,- Euro.


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beyerdynamic TG D35d Testbericht

Lieferumfang

Wie seine großen Geschwister aus den teureren Serien kommt es im wertig wirkenden, in weiß gehaltenen Karton. Dieser enthält das Mikrofon in einer schwarzen Transporttasche und die Mikrofonklemme MKV87. Mit dieser kannst Du das Mikro am Spannreifen einer Trommel befestigen.

Erster Eindruck

beyerdynamic TG D35d Testbericht

Das robust wirkende Gehäuse des dynamischen Modells ist aus schwarzem Kunststoff und hat ein integriertes Scharnier mit Gewinde zur Montage am Mikrofonstativ. Um das Scharnier zu bewegen, muss man schon etwas Kraft aufwenden. Das verspricht eine stabile Positionierung im Live-Betrieb auf der Bühne oder im Proberaum.

Die Kapsel ist geschützt hinter einem Metallgitter verbaut. Mit seinen 95g ist das Mikrofon ein Leichtgewicht und hat sehr kompakte Abmessungen, wodurch man es einfach und nahezu überall platzieren kann.

Richtcharakteristik

Die Supernieren-Charakteristik ist fest eingestellt und ermöglicht eine sehr gute Kanaltrennung (lies: kein Übersprechen) mit einem Pegelunterschied von etwa -20dB, wie anhand der Testaufnahme zu hören ist. Hier hat der Hersteller also sein Versprechen gehalten.

Durch die starke Richtwirkung bekommst Du durch eine Änderung an der Position eine deutlich wahrnehmbare Klangänderung. Beispielsweise könntest Du den Winkel ändern, um den Sound deinem persönlichen Geschmack oder den jeweiligen Anforderungen anzupassen. Das kommt mir als entschiedenem Verfechter der Primärsignaltheorie sehr entgegen.

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Pegel

Der Ausgangspegel im Nahfeld ist sehr hoch. Im Test waren die beiden Testmikros zunächst direkt an einem Tascam US-366-Interface angeschlossen und bei kleinstmöglicher Gain-Einstellung kam ich bereits mit mittlerer Schlagkraft in den Clipping-Bereich des Wandlers.

Hier wünsche ich mir eine einstellbare Vordämpfung – entweder am Mikrofon selbst oder am Interface. Ich habe dann ein Tascam DP-24 SD Komplettgerät verwendet und den Gain-Regler auf Minimum gedreht. Das hat besser funktioniert, aber der Pegel war immer noch ziemlich nah an der Übersteuerung.

Testaufbau

beyerdynamic TG D35d Testbericht

Im Test wurden ein 8er und ein 16er Tom sowie eine 14*4,5er Snare Drum verwendet. Der Vergleich zwischen Nahfeld und Fernfeld wurde mit dem 16er Tom durchgeführt, der Übersprechungstest mit beiden Toms direkt nebeneinander.

Nahfeld vs. Fernfeld

Die deutliche Tiefenanhebung im Nahfeld reicht bis etwa 1 kHz und sorgt für ein gerüttelt Maß an tiefen Frequenzen bei entsprechend hohem Pegel. Der Unterschied zum Fernfeld ist dann auch klar zu hören, obwohl für meinen Geschmack auch die Aufnahme aus einem halben Meter Entfernung sehr amtlich klingt.

Auf der Bühne wird ein Tontechniker ein Mikrofon allerdings lieber nah an der Trommel platzieren, da mit der Entfernung das Übersprechen stärker wird. Sind zu wenige Kanäle verfügbar und müssen Signalquellen eingespart werden, kann man bei günstig gewähltem Abstand zwei Toms einfangen. Auch ohne zu viele Einstreuungen von anderen Quellen zu bekommen.

Klang des beyerdynamic TG D35d

Der Klang erscheint insgesamt druckvoll und konkret, sodass Du im Mix eine gute Durchsetzungsfähigkeit der aufgezeichneten Drums erwarten kannst. Für ein dynamisches Mikro empfinde ich die Abbildung der leisen Töne als erstaunlich detailscharf und konturiert: Beispielsweise ist das „Ringing“ der Snare ist sehr schön zu hören.

Wieviel Du davon im Mix haben möchtest, muss selbstredend in der konkreten Situation entschieden werden. Aber es gilt: Wegnehmen ist immer noch leichter als etwas hinzu zu erfinden.

Nun folgen die Klangbeispiele, bei denen die Pegel aller Aufnahmen – Ausnahme: das Übersprechen – für bessere Vergleichbarkeit mit einem Maximalpegel von -1 dB aneinander angepasst (normalisiert) wurden:

Toms

Zunächst wurde ein 8er und ein 16er Tom mit je einem Mikrofon und der mitgelieferten Klemme aufgenommen.

Kanaltrennung: Hier sind zuerst die jeweilige Trommel mit angeklemmtem Mikro und direkt danach das Signal mit dem Übersprechen auf das jeweils andere Mikro im Vergleich enthalten.

Je eine Aufnahme pro Tom mit drei unterschiedlichen Anstellwinkeln (60, 45 und 30 Grad, in dieser Reihenfolge).

Anschließend wurde am 16er Tom der Unterschied zwischen Nahfeld und Fernfeld ermittelt.


Snare Drum – Konstellation 1

Vergleich oben/unten: Die Snare wurde mit je einem Mikro oben und unten mikrofoniert, zuerst mit den beiden MKV 87-Klemmen.

Mixdown: das untere Mikro ist um 5 dB gegenüber dem oberen abgesenkt.


Snare Drum – Konstellation 2

Vergleich oben/unten: Das untere Mikro ist an einem Stativ befestigt und etwas weiter vom Fell entfernt, als es mit Klemme möglich ist.

Das untere Mikro ist in diesem Mixdown um 5 dB gegenüber dem oberen abgesenkt.

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Fazit zum beyerdynamic TG D35d Test

A lot of bang for the buck! Wer ohne großes Budget ein tourtaugliches Mikrofon zur Schlagzeugabnahme braucht, ist mit dem beyerdynamic TG D35d gut bedient. Es ist dem Sound und Design deutlich anzumerken, dass der Hersteller dieses Gerät für den Einsatz an Schlagintrumenten optimiert hat. Und das gut.

Der Käufer bekommt für sein Geld ein robustes Gerät, das auch mal einen Knuff im Proberaum oder der Bühne vertragen kann. Klanglich werden die Instrumente sauber und druckvoll abgebildet, die Kanaltrennung ist sehr gut gelungen und verspricht entsprechend gute Aufnahmen.

Die Handhabung ist denkbar einfach, auch dank der mitgelieferten Klemme. Hier gibt es keine Beschwerden. Einzig der sehr hohe Ausgangspegel sollte erwähnt werden, denn schnell befindet sich mein Wandler im Clipping. Natürlich kann das bei deinem Vorverstärker oder Wandler ganz anders aussehen – hier muss eben selbst probiert werden.

Insgesamt haben wir es hier mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis zu tun – und so gibt es summa summarum viereinhalb von fünf möglichen Punkten im beyerdynamic TG D35d Testbericht. Wer dem hohen Ausgangspegel mehr Relevanz geben möchte, kann dieses dynamische Mikrofon bei vier von fünf in der Gesamtwertung einstufen.

beyerdynamic TG D35d Features

  • Dynamisches Mikrofon, vor allem für Schlaginstrumente
  • Richtcharakteristik: Superniere
  • Übertragungsbereich:
    • Nahfeld: 50 - 14.000 Hz
    • Fernfeld (@ 1 m): 60 - 14.000 Hz
  • Feldleerlaufübertragungsfaktor: 2,2 mV/Pa (-53 dBV) ±3 dB
  • Nennimpedanz: 600 Ω
  • Nennabschlussimpedanz: ≥2 kΩ
  • Anschluss: XLR-Stecker, 3-polig
  • Maße:
    • Länge: 72 mm
    • Schaftdurchmesser: 28,5 mm
    • Kopfdurchmesser: 35 mm
  • Gewicht (ohne Klammer): 95 g
  • Tasche (M-Bag) & Klemme (MKV35) zur Befestigung am Trommel-Spannreifen
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