beyerdynamic DT 990 PRO Testbericht
Offener Kopfhörer mit 250 Ohm im Test

beyerdynamic DT 990 Pro Test

beyerdynamic DT 990 PRO Test - Kopfhörer mit einer Impedanz von 250 Ohm

Was ist es?

Der beyerdynamic DT 990 PRO ist ein Kopfhörer in offener Bauweise, der für die Kontrolle und das Monitoring von Mixen in Tonstudios entwickelt wurde. Die Ohrpolster, die deine Lauscher vollständig umschließen, sind ebenfalls gepolstert und mit Velours überzogen.

Du kannst die Gabelgelenke der Ohrbügel herausziehen, um den Kopfhörer an deine Kopfgröße anzupassen. Die Kabelzuführung ist einseitig – das drei Meter lange Spiralkabel ist einseitig an der linken Ohrmuschel befestigt. Es lässt sich nicht herausziehen.

Die Nennimpedanz des DT 990 PRO beträgt 250 Ohm. Mitgeliefert wird ein vergoldeter Klinkenadapter zum Anschluss des Kopfhörers an große Klinkenbuchsen mit 6,35 Millimetern Durchmesser.

Fünf Features im beyerdynamic DT 990 PRO Test

  • Offener Kopfhörer
  • Geeignet zum Abmischen deiner Songs
  • Nennimpedanz: 250 Ohm
  • Kopfbügel passt sich Kopfform an
  • Detailtreue, räumliche Darstellung von Musik

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beyerdynamic DT 990 PRO Testbericht

Verarbeitung & Tragekomfort

Bereits seit den 1980er-Jahren gibt es diesen Kopfhörer. In all den Jahren bis heute wurde zwar leichte Änderungen vorgenommen, im Grunde ist es aber immer noch derselbe Kopfhörer wie damals. Was ein so lange auf dem Markt befindlicher Kopfhörer heute noch zu bieten hat, verrät dir dieser Test.

Der beyerdynamic DT 990 PRO überzeugt herstellertypisch mit einer hervorragenden Verarbeitung. Auch dieser Kopfhörer wird wie alle Modelle des Herstellers direkt in Deutschland gefertigt – und den Qualitätsunterschied merkt man gerade auch bei der hochwertigen Verarbeitung.

beyerdynamic DT 990 Pro Test

Der Ohrbügel und die Gabelgelenke passen sich der Kopfgröße an.

Der gepolsterte Kopfbügel aus elastischem Federstahl passt sich der Kopfgröße an. Die Gabelgelenke kannst Du knapp 4 cm weit herausziehen. So lässt sich der Kopfhörer an alle Kopfgrößen anpassen.

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Angenehme Ohrpolster

Anatomische Unterschiede bei der Form der Ohren werden durch die leicht nach vorne und hinten neigbaren Ohrmuscheln ausgeglichen. Dank des Velours-Überzugs der Ohrmuscheln fühlt sich der DT 990 PRO herrlich kuschelig an. Du kannst das Polster der Hörer auch abnehmen und mit vier Druckknöpfen wieder an der Ohrmuschel befestigen.

Zudem schwitzt man nicht so an den Ohren wie etwa bei Modellen mit einer Lederoberfläche. Zusätzlich macht sich noch die bessere Luftzirkulation an der Ohrmuschel im Gegensatz zu geschlossenen Kopfhörern bemerkbar. Sehr erfreulich. Die einseitige Verkabelung erleichtert das Auf- und Absetzen des Kopfhörers.

beyerdynamic DT 990 Pro Test

Der Tragekomfort kann im Test überzeugen.

Der DT 990 PRO allein wiegt 250 Gramm – relativ leicht für einen Kopfhörer dieser Art. Allerdings zieht das Spiralkabel spürbar an der linken Ohrmuschel, wenn es durchhängt. So kommt er mit Kabel auf ein Gewicht von 364 g. Musiker von zarter Statur könnten nach langen Sessions leichte Ermüdungserscheinungen verspüren.

Etwas überholt ist das feste Kabel. Du kannst es nicht herausziehen. Wenn es einmal kaputt gehen sollte, lässt es sich so nicht austauschen. Auch ein Wechsel auf eine andere Kabellänge ist so nicht möglich. Löblich zu erwähnen ist aber der sich im Lieferumfang befindliche Klinkenadapter.

Lesetipp: Kopfhörer-Impedanz

Nachteile von offenen Kopfhörern

Offene Kopfhörer sind nicht zum Recording geeignet, denn die aus dem Kopfhörer nach außen dringenden Töne der Instrumentalbegleitung einer Sängerin oder eines Sängers werden über das Vocal-Mikrofon mit aufgenommen. Und beim Musikhören wirst Du in Umgebungen, wo Diskretion geboten ist, mehr entnervte Blicke ernten, als dir lieb ist.

Ein weiteres Merkmal der offenen Bauweise ist, dass Außengeräusche durch die Hörer kaum gedämpft werden. So ist der DT 990 PRO schlecht für das Musikhören in Bus, Bahn, Auto oder generell an öffentlichen Orten mit lauter Betriebsamkeit geeignet – es dringt einfach zu viel nach innen.

beyerdynamic DT 990 Pro Test

Offene Kopfhörer eignen sich am besten zum Abhören deiner Mixe.

Um Missverständnissen vorzubeugen: Das ist freilich eine bewusste Entscheidung der Hersteller, denn offene Kopfhörer sind vornehmlich für Produzenten zum Abhören deiner Mixe in der Stille deines (Heim-)Studios gedacht.

Klang im beyerdynamic DT 990 PRO Test

Da es sich beim DT 990 PRO um einen offenen Kopfhörer handelt, kommen die für Modelle dieser Bauweise typischen Vorteile auch hier zur Geltung. So bietet der DT 990 PRO eine etwas bessere räumliche Darstellung mit mehr Details.

Auch der 770 PRO weiß in dieser Beziehung zu überzeugen. Doch was der 990er leistet, ist noch einen kleinen Tick besser. Er eignet sich sehr gut als Abhörgerät für deine Mixe.

Alle Instrumente und der Gesang einer Sängerin oder eines Sängers stehen klar und deutlich für sich im scheinbaren Raum. Dabei empfand ich das Zusammenspiel der einzelnen Klänge als natürlich und überzeugend und in keiner Weise künstlich separiert. Die räumliche Darstellung ist wirklich hervorragend.

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Das Kabel kann nicht abgenommen werden.

Warme Bässe

Kommen wir auf den Frequenzgang zu sprechen. Der Bass ist ruhig und sanft und hinterlässt ein wohlig warmes Gefühl, ohne dumpf oder matschig zu klingen.

Die Überbetonung der mittleren und hohen Bässe, die mich beim DT 770 PRO noch etwas gestört hat, ist beim 990er schwächer ausgeprägt – gut so, denn dadurch ist der Klang ehrlicher. Das ist einer genaueren Beurteilung deiner Produktionen zuträglich.

Ausgeglichene Mitten

Die Mitten spielen sich weder in den Vordergrund, noch werden sie hinter die hohen und tiefen Frequenzen des Spektrums zurückgedrängt. Ich habe keinerlei Verzerrungen, Klirren, Kreischen, oder Beißen in den Mitten festgestellt, wie es bei anderen Kopfhörern schnell der Fall ist.

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Detailgetreue, luftige Höhen

Auch bei den Höhen gibt es im beyerdynamic DT 990 PRO Test nichts zu meckern – sie kommen luftig, unaufgeregt, klar und vor allem außerordentlich detailgetreu daher. Die pikantesten Details elfengleicher Jazz-Sängerinnen kommen zum Vorschein.

Das Quietschen von Gitarrensaiten bringt Leben in die Bude und das leichte Knarren der Kontrabasssaiten, kurz nachdem sie gezupft wurden, begeistern mich. All das, ohne künstlich aufgehellt zu klingen – der Klang erscheint stets ausgeglichen mit einer hohen Detailtreue.

Bildstrecke

Hochdetaillierter und ausgewogener Klang

Als Resümee möchte ich festhalten, dass mich der beyerdynamic DT 990 PRO im Test in fast allen Punkten voll überzeugt hat. Der Klang ist hochdetailliert und ausgewogen. Einen Anlass zur leisen Kritik gibt die leichte Überbetonung des oberen Bassbereichs.

Andererseits sorgt diese für etwas mehr Wärme und entfernt sich damit ein Stück weit von einem allzu nüchternen Klang, der Produzenten entgegenkommt, die sich ihre Abhöre im besten Sinne humorlos wünschen.

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Fazit zum beyerdynamic DT 990 PRO Test

beyerdynamic hat mit dem DT 990 PRO einen Volltreffer gelandet. Der Hersteller hat einen Kopfhörer konstruiert, der sich aufgrund seiner offenen Bauweise zwar nicht zum Recording von Vocals, jedoch ausgezeichnet für Kontroll- und Monitorzwecke eignet.

An stillen Orten, wo die bauartbedingte Schalldurchlässigkeit der Ohrmuscheln nicht ins Gewicht fällt, macht das schlichte Musikhören ebenfalls viel Freude.

An der Verarbeitung gibt es wenig auszusetzen. Alle Teile sind präzise und fest miteinander verbunden. Die Ohrpolster aus Velours umschmeicheln deine Lauscher und durch die offene Bauweise schwitzt Du nicht so stark wie bei Leder.

Bei langen Sessions könnte höchstens das durchhängende Spiralkabel stören. Ermüdungserscheinungen treten aber trotzdem eher nicht auf.

Vor allem die Detailtreue und die räumliche Darstellung der Musik lassen aufhorchen. Mitten und Höhen werden einwandfrei wiedergegeben, während die Bässe ruhig und warm daherkommen. Dabei sind sie allerdings in den höheren Lagen ganz leicht überbetont.

Fast perfekte Voraussetzungen also für den Einsatz als Abhörgerät im Studio. Mit dem beyerdynamic DT 990 PRO werden transparente Abmischungen und Kontrollabhörungen mit hoher Präzision möglich.

Summa summarum ein sehr empfehlenswerter Kopfhörer mit vielen Vorzügen und kaum nennenswerten Schwächen. Dafür gibt es im beyerdynamic DT 990 PRO Test eine sehr gute Wertung.

beyerdynamic DT 990 PRO Features

  • Offener, ohrumschließender Kopfhörer
  • Frequenzgang: 5 - 35.000 Hz
  • Nennimpedanz: 250 Ohm
  • Max. SPL: 96 dB
  • Zum Abhören von Mixen geeignet
  • Ohrmuschel und Bügel gepolstert
  • Kabelgebunden
  • Einseitig befestigtes Spiralkabel
  • Gewicht: 364 g (inkl. Kabel)
  • Lieferumfang inkl. 3,5 mm auf 6,3 mm Klinkenadapter und Tragebeutel
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beyerdynamic DT 990 PRO Test

Lesermeinungen (11)

zu 'beyerdynamic DT 990 PRO Testbericht: Offener Kopfhörer mit 250 Ohm im Test'

  • Edo   09. Dez 2011   15:08 UhrAntworten

    Genial, ich habe erst gestern!! hier nachgeguckt ob ein Testbericht für die DT 990 vorliegt und heute bekomm ich auf facebook die nachricht: delamar beyerdynamic testbericht :D

    habe die KH seit ein paar Monaten und benutze sie vor allem zum abmischen.
    Habe beim Kauf ebenfalls vor allem zwischen den 770 und 990 geschwankt und mir dann mehrere Modelle blind aufsetzen lassen und ich war überrascht wie krass doch ein Unterschied zu hören war. Die 990 haben einfach einen ehrlichen und klaren sound und ein verdammt gutes raumgefühl. Alles ist klar und jedes instrument ist perfekt zu hören; die kh waren mir jeden cent wert.

    Durch die hohe Impentanz wirken die KH etwas leiser was natürlich zugunsten der klangqualität geht. Wenn ich aber musik "nur so" höre, mach ich das lieber über meine anlage da ich dann auf den synthetischeren, lauteren Klang stehe.

  • Controlled Demolition   09. Dez 2011   15:21 UhrAntworten

    vor allem ist der 770er geschlossen und der 990er offen. den 990er kann man also auch locker ein paar stunden während einer session tragen und wird nicht müde, was sich wiederum stark mildernd auf den konsum von kaffee und nikotin auswirkt - her/t/z und lunge freuen sich! ich bereue keinen cent und werde ihn mir wahrscheinlich wieder kaufen, wenn dieses exemplar seinen geist aufgibt (was ich ihm nach 6 jahren auch verzeihen würde). das einzige, was ihm IMO in dem preissegment gefährlich werden könnte, ist der k702, aber dafür muss ich einen langen direktvergleich machen.

  • Controlled Demolition   09. Dez 2011   15:22 UhrAntworten

    na gut "in diesem preissegment", der k702 kostet mehr als doppelt so viel.

  • John   10. Dez 2011   00:37 UhrAntworten

    Der DT990 hat doch eindeutig (stark) angehobene Bässe und Höhen - der Frequenzgang ähnelt einem Smiley. Daher kommen auch die Details, die man auf Lautsprechern mit flachen Frequenzgang kaum bis gar nicht hören wird/sollte.

    Sicher, zum Überprüfen obs im Mix irgendwo probleme gibt ist er sicherlich zu gebrauchen, aber für alles andere würde ich eher zu einem neutraleren KH greifen.

  • Controlled Demolition   10. Dez 2011   01:01 UhrAntworten

    ich sag's mal so - der trick ist generell, die abhöre zu kennen. klar lügt ein heady immer ein bißchen, allein weil er nicht in der lage ist, den raumklang und daraus resultierende interferenzen wiederzugeben. aber wenn man sich daran gewöhnt hat, geht schon einiges. sicher gibt man den downmix dann nochmal zum mastern, außer man hat ein soundgeprooftes homestudio mit gutem monitoring - aber wer hat das schon. der mastering engineer freut sich immer, wenn das rohmaterial brauchbar ist - und das kann man mit dem dt-990 definitiv sicherstellen, finde ich.

  • Elmar Ferger   20. Jul 2013   13:11 UhrAntworten

    Hallo zusammen,

    die dt 990 betreibe ich jetzt seit drei Monaten - Quelle: nad 546 bee, verbunden über Oehlbach NF 14 mit Lehmann Linear.
    Nach dieser Zeit sollten die KH eigentlich eingespielt sein.
    Subjektive Bewertung: Sehr analytisches, offenes Klangbild, die leichte Bassanhebung stört mich nicht sehr. Wohl aber die extreme Höhenüberzeichnung, die vor allem bei Blechbläsern extrem wirkt. Aber auch S-Laute in Gesangstimmen werden häufig mit Schärfe überzeichnet. Ein l4ider sehr anstrengendes Hörerlebnis, was mir das Aufsetzen des dt 990 mittlerweile doch sehr "vermiest". Die Frage ist, ob's ein einzelner Ausreißer ist oder alle dt 990 so scharf klingen?

  • morten   05. Okt 2013   19:25 UhrAntworten

    naja diese Schärfe in den Höhen ist mir auch aufgefallen, allerdings kommt es sehr auf den Musiktrack an den man gerade höhrt...bei manchen stelle ich auch diese Schärfe fest.

    Dann hau ich einfach den 10kHz Filter an meinem Verstärker rein und der Dt990 klingt etwas sanfter obenrum und schmerzt einen nicht so mit den scharfen Frequenzen...

  • Elmar Ferger   06. Okt 2013   11:22 UhrAntworten

    Ich habe meinen drei Monate alten T990 mit entspr. Fehlerbeschreibung der zu scharfen Höhen direkt an beyerdynamics eingesandt. Nach drei Wochen kam ein telefonischer Rückruf: Mein DT 990 würde ja "ordentlich pfeifen"; Vorschlag: ein neues System mit 600 Ohm einzubauen, das sei etwas weicher. Dem habe ich zugestimmt. Als der DT990 dann drei Tage später bei mir eintraf, war ich sehr gespannt - und das Ergebnis war gut: Die Schärfe der Höhen war weg, die Höhen selbst vorhanden, dadurch entstand subjektiv eine gefühlte leichte Bassverstärkung. Nach zwei Wochen erneuter Einspielzeit (neues System) klingt der DT 990 jetzt gut.
    Elmar Ferger

  • Hendrik   14. Jul 2014   11:08 UhrAntworten

    Was nicht unerheblich ist:
    Für den DT 990 bekommt man auch Jahre danach alle Bauteile zum Austausch und zur Reparatur.
    DAS ist geschmeidig ... vor allem wenn man eine 15 Jahre alten DT990 hat.

  • Beatpresse   27. Aug 2014   10:54 UhrAntworten

    Wir benutzen die DTs seit fünf Jahren. Sie lösen die Sounds gut auf und bieten in unserer Abhörkette aus drei verschiedenen Kopfhörern den Anfang, danach kommen Superlux und danach billige, teure Mac-Muscheln

    Ich habe die Dinger oft in ProStudios gesehen und kann sie wärmstens weiter empfehlen, wenn man sein Startset-Up baut und was für Länger haben möchte.

    BG Martin, Beatpresse - Lübeck

  • fatman   17. Okt 2014   23:19 UhrAntworten

    Der DT990 Pro strengt mich beim Hörern sehr an. Gerade darum ist er ja auch so gut, wenn man ihn zu abmischen im Studio nutzt! Für längere Hörsessions zum Hören & Genießen nutze ich einen AKG K-240 MKII. Vor allem der Tragekomfort ist an meinem Kopf besser.
    Allerdings sollte man bei einem persönlichen KH-Test einen KH-Verstärker mit einbeziehen. Da können sich Ergebnisse glatt umdrehen! Ich benutzte einen Palmer PHDA 02, den ich für die beiden erwähnten KHs empfehlen kann.

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