Austrian Audio OC18 Test
Allround Mikrofon mit natürlichem Klang

Von Marius Schweitzer am 22. Juni 2022
Austrian Audio OC18 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Das Austrian Audio OC18 ist ein Großmembran-Kondensatormikrofon mit Nierencharakteristik.
Ein Top Klang sowie das zuschaltbare Pad und Hochpassfilter machen das Mikrofon zu einem echten Allrounder. Das Herzstück bildet die handgefertigte Kapsel aus Keramik.
PRO
- Hochwertige Verarbeitung
- Natürlicher und detaillierter Klang
- Umfangreicher Lieferumfang inklusive robustem Koffer
- Sowohl für Vocal- als auch Instrumenten-Aufnahmen geeignet
- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
- Zuschaltbares PAD und Hochpassfilter
CONTRA
- —
Für wen?
(Hobby-)Produzenten und Tontechniker
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Erster Eindruck
Das Austrian Audio OC18 hinterlässt schon beim Auspacken einen positiven Eindruck. Das Studiomikrofon kommt in einem hochwertigen Koffer im Metall-Look. Er sieht richtig edel aus.
Der Koffer ist gepolstert, so dass das Mikrofon auch beim Transport ideal geschützt ist.
Im Koffer finden sich neben dem Mikrofon noch eine passende Halterung, eine Mikrofonspinne und ein Windschutz. Damit lässt der Lieferumfang keine Wünsche offen.
Lesetipp: Mikrofon-Test
Das Studiomikrofon selbst ist ansprechend designet, wenn auch schlicht gehalten. Mit dem flachen Design erinnert es entfernt an das AKG C414, mit dem ja auch eine gewisse Verwandtschaft besteht.
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Das Austrian Audio OC18 eignet sich durch das Design hervorragend, um es platzsparend an Gitarrenverstärkern oder Klavieren anzubringen und diese aufzunehmen.
Auf der Vorderseite finden sich neben dem Logo noch zwei Regler zum Zuschalten und Einstellen des Hochpassfilters und des Pads (Dämpfung). Beide sind gerastert, so dass sie sich nicht unerwünscht umstellen. Die Bedienung ist allerdings etwas schwerfällig, da die Regler klein sind.
Die Verarbeitung des Mikrofons ist tadellos. Es gibt keine scharfkantigen Ecken und ähnliches. Das Austrian Audio OC18 benötigt (wie alle Großmembrankondensatormikrofone) eine 48V-Phantomspannung, die durch das Audio Interface oder einen Mikrofonvorverstärker geliefert werden muss.
Kapsel aus Keramik im OC18 Test
Kern des Schallwandlers ist die in Österreich handgefertigte CKR6 Kapsel, die aus Keramik gefertigt wird. Die CKR6 Kapsel orientiert sich an der legendären CK12 Kapsel aus dem AKG C12.
Die Richtcharakteristik am Austrian Audio OC18 ist fest, es ist eine Nierencharakteristik.
Die Kapseln sind laut Hersteller einheitlich mit nur sehr geringer Serienstreuung gefertigt. Das ermöglicht, zwei beliebige Austrian Audio OC18 Mikrofone als Matched Stereopaar zu nutzen. Das ist übrigens auch in Kombination mit dem großen Bruder OC818 möglich, sofern hier die Richtcharakteristik Niere ausgewählt ist.
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Pad & Hochpassfilter
Im Gegensatz zu vielen anderen Studiomikrofonen finden sich ein Pad und ein Hochpassfilter am Mikrofon. Mit dem zuschaltbaren Pad kannst Du eine Dämpfung von -10dB oder -20dB einstellen – das sollte auch für laute Gitarrenverstärker oder Drums ausreichen.
Damit ist ein maximaler Schalldruckpegel von bis zu 150 dB möglich. Damit könntest Du sogar noch ein Düsentriebwerk in 25 Metern Entfernung aufnehmen.
Der integrierte, dreistufige Hochpassfilter entfernt tiefe Frequenzen. So werden Nebengeräusche wie Trittschall bereits bei der Aufnahme entfernt.
Der Sound im Austrian Audio OC18 Test
Im Sound steht das Austrian Audio OC18 seinem großen Bruder in nichts nach. Das Mikrofon kann in Sachen Klang auf voller Linie überzeugen und klingt in jedem Setting sehr natürlich und detailliert.
Im Studio setzen wir das OC18 sehr gerne bei der Aufnahme von Gesang und Akustikgitarre ein. Gerade bei der Gitarre kann der crispe Anschlag sehr schön auflösend eingefangen werden.
Einen festen Platz hat das OC18 auch bei der Aufnahme von Gitarrenverstärkern. Dort wird es neben einem SM57 platziert, um den Klang anzufetten. Aber dieses Studiomikrofon kann auch beim Recording von Pianos und anderen Instrumenten eine Menge Punkte holen.
Features Austrian Audio OC18 Review
- Hersteller: Austrian Audio
- Großmembran-Kondensatormikrofon
- Handgefertigte CKR6 Keramikkapsel
- Nierencharakteristik
- Frequenzbereich: 20–20.000 Hz
- Benötigt 48-V-Phantomspeisung
- Hochpassfilter: 40, 80 und 160 Hz
- Pad: -10 dB und -20 dB
- Ausgangsimpedanz: 2 x 275 Ohm (symmetrisch)
- Max. SPL: 148 dB/158 dB (mit Pad)
- Eigenrauschen: <10 dB SPL
- Abmessungen: 157 x 63 x 35 mm
- Gewicht: 0,34 kg