Audio-Technica AT4040 Testbericht
Feines Großmembranmikrofon

Audio-Technica AT4040 Testbericht

So sieht es aus, das Audio-Technica AT4040 (Testbericht)

Was ist es?

Das hier getestete Modell ist ein Kondensatormikrofon mit Großmembran aus Japan, das sich vor allem für Aufnahmen im Tonstudio eignet. Gerade für Gesangsaufnahmen im Low-Budget-Bereich bzw. im Homerecording Tonstudio könnte sich das AT4040 mit einem Preis von unter 450,- Euro als echte Alternative anbieten.

Zu den Features gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, denn sie gestalten sich recht übersichtlich. In Sachen Richtcharakteristik steht dem Käufer lediglich die Nierenform zur Verfügung. Ansonsten befinden sich zwei Schalter auf der Rückseite, die sich sehr gut bedienen lassen (leider nicht selbstverständlich bei einigen Herstellern).

Der erste dient zum Einschalten eines -10 dB Pads, mit dem noch lautere Schallquellen aufgezeichnet werden können. Der zweite auf der Rückseite verfügbare Schalter betrifft einen Hochpassfilter, der bei 80 Hz mit 12 dB pro Oktave eingreift. Dieser dient dazu, Trittschall oder andere tieffrequente Störgeräusche aus der Aufnahme fern zu halten.


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Passend dazu


Audio-Technica AT4040 Testbericht

Erster Eindruck

In Sachen Lieferumfang zeigt sich der Hersteller recht spendabel. So finden sich im Karton neben dem eigentlichen AT4040 Mikrofon noch eine passende elastische Aufhängung, ein Mikrofonstaubschutz und das kleine Kunststoffcase, in welchem sich das Mikrofon verstauen lässt. Dieses ist mit schwarzem Schaumstoff gefüllt und bietet einen schönen Schutz für das Großmembranmikrofon.

Audio-Technica AT4040 Testbericht

So sieht es aus, das Audio-Technica AT4040 (Testbericht)

Die passende Spinne wird hingegen in einem kleinen Pappkarton geliefert, in dem sie zwischen zwei Styroporhälften Schutz findet. Das ist schon ganz gut, noch besser wäre ein kleiner Koffer für Mikrofon und Spinne zusammen gewesen, wie ihn einige andere Hersteller anbieten.

Die elastische Aufhängung/Spinne selbst (AT8449) macht einen durchaus wertigen Eindruck. Sie besteht größtenteils aus Metall, nur der Teil mit dem Gewinde ist aus Kunststoff gefertigt.

Was ich persönlich noch erwähnenswert finde, ist der Hinweis auf die vom Hersteller gewährte Garantie. Unsere Packung verrät uns, dass diese lebenslang sein wird – zumindest wenn das Mikrofon innerhalb von 30 Tagen nach dem Kauf auf der Herstellerwebseite registriert würde. Ein Blick in den Online-Shop von Session Music deutet aber eher darauf hin, dass die Garantie auf 15 Jahre beschränkt bleibt. Es bleibt ein dickes Plus und spricht dafür, dass der Hersteller an sein Produkt und dessen Langlebigkeit glaubt.

Audio-Technica AT4040 Testbericht

Die dazugehörige Spinne

In der Praxis

Schnell ist die elastische Aufhängung auf das Mikrofonstativ geschraubt und das AT4040 Großmembranmikrofon darin montiert. Nun, „montiert“ ist vielleicht etwas zu viel gesagt, denn das Mikrofon wird einfach hineingesteckt. In Position gehalten wird es von zwei Gummis, die ihren Job sehr gut machen.

Einen weiteren kleinen Nachteil hat diese Konstruktion allerdings noch. Denn wer sein Mikrofon kopfüber aufhängen möchte, muss ziemlich pfriemeln bis der ganze Korpus des Mikrofons im Gummi hält (statt dem dünneren Ende). Das dürfte vor allem die Besitzer von Gesangskabinen betreffen, die schon aus Platzgründen ein Stativ lieber an der Decke anbringen. Fragt sich nur, warum das so umständlich gelöst wurde und wie lange das Gummi halten wird. So ganz trauen tu ich der Sache nicht.


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Laut den vom Hersteller genannten Werten, kann das Audio-Technica AT4040 bis zu 145 dB SPL ohne, und 155 dB SPL mit eingeschaltetem Pad vertragen. Das ist jenseits der menschlichen Schmerzgrenze und erlaubt dir sogar, einen startenden Düsenjet in 30 Metern Entfernung aufzuzeichnen. Anders gesprochen: Robust genug für das Recording deines Gitarrenverstärkers.

 

Klang

Den Mikrofonen des japanischen Herstellers wird gerne eine gewisse Neutralität nachgesagt, das Audio-Technica AT4040 kommt aber mit einer deutlich hörbaren Anhebung in den Höhen. Für viele Anwendungen dürfte sich diese Anhebung sogar als Vorteil erweisen. So könnte die Aufnahme einer Akustikgitarre beispielsweise davon profitieren, wenn diese noch nicht von sich aus brillant genug klingt oder eben präsenter klingen soll.

Auch bei Vocalaufnahmen kann die angesprochene Anhebung in den Höhen von Vorteil sein, doch hier kommt es auf jeden Fall auf die jeweilige Situation und die aufzunehmende Stimme an. Bei einigen Sängerinnen kann das Audio-Technica AT4040 sogar schon sibilant klingen – eine Tatsache, die auch auf andere Studiomikrofone mit einer ähnlichen Höhenanhebung passiert.

Ich selbst bin kein Fan von starken Anhebungen, da diese ein Mikrofon weniger flexibel machen. Insgesamt ist der Klang des AT4040 aber als gut zu bezeichnen und bietet eine für den verlangten Kaufpreis eine überdurchschnittliche Leistung. Die Auflösung ist sehr schön und im Vergleich mit anderen Mikrofonen der Preisklasse bietet es eine bessere Aufnahme des Bassbereichs. Insbesondere wenn wir noch die Verarbeitungsqualität in unsere Betrachtung hinzunehmen, sollte sich das hier getestete Großmembranmikrofon geradezu als Schnäppchen bezeichnen lassen.

 

Klangbeispiele Audio-Technica AT4040 Testbericht

Hier sind drei Mikrofone im Vergleich, angefangen mit dem AT4040:

Rode NT2-A (Testbericht):

Sennheiser MK4 (Testbericht):

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Fazit zum Audio-Technica AT4040 Test

Der japanische Hersteller genießt nicht ohne Grund einen guten Ruf in der Tonstudiogemeinde. Mit dem Audio-Technica AT4040 steht dir ein Mikrofon mit Großmembran zur Verfügung, das sich vor allem für die Aufnahmen von Stimmen im Tonstudio anbietet.

Es klingt gut – auch wenn die Anhebung in den Höhen deutlich wahrzunehmen ist und die ein oder andere Sängerin harsch oder sibilant klingen könnte – im Vergleich mit anderen, etwas preiswerteren Mikrofonen ist es dann doch zurückhaltender und damit besser. Auch optisch macht sich das Studiomikrofon Audio-Technica AT4040 sehr gut. Sein schlicht-schönes Design unterstreicht die gebotene Wertigkeit in Klang und Verarbeitung.

Allein mit der elastischen Aufhängung, bzw. den Gummis in der Spinne kann ich mich nicht so recht anfreunden. Zum einen benötige ich für einige Anwendungen die Aufhängung des Mikrofons über Kopf, was mit dieser Spinne nur umständlich machbar ist und nicht sehr vertrauenserweckend erscheint. Zum anderen könnten die verwendeten Gummis irgendwann austrocknen, porös werden und schließlich kaputtgehen, was das Mikrofon einer gewissen Gefahr aussetzt.

Alles in einem Urteil zusammengenommen ergibt eine gute Wertung mit vier von fünf möglichen Punkten. Auf jeden Fall solltest Du das Mikrofon mal selbst mit der eigenen Stimme (oder die der Sängerin, etc.) antesten – in vielen Fällen wird das zu einem halben Punkt mehr in der Wertung führen können.

Audio-Technica AT4040 Features

  • Großmembrankondensatormikrofon
  • Richtcharakteristik: Niere
  • 15 Jahre Herstellergarantie
Hersteller:   
Produkt:

Audio-Technica AT4040 Test

Lesermeinungen (11)

zu 'Audio-Technica AT4040 Testbericht: Feines Großmembranmikrofon'

  • Andy   21. Dez 2011   12:07 UhrAntworten

    Wohhooo...ich freu mich immer über gute Bewertungen von Equipment, dass sich bereits in meinem Besitz befindet ;-) Hab das 4040 damals als "Next-Level-Mic" von meinem Einsteiger-Großmembran (MXL 2006, rund 100,-) aus nach einigem Schmökern als "erstes amtliches" Mikrofon angeschafft...und bin super zufrieden (die Herren Neumann und Brauner waren allerdings auch noch nie bei mir zu Besuch :-))

    Wer sich für das AT4040 interessiert, kann sich im gleichen Zug auch das AT 4033 anhören, welches etwas "wärmer" klingt. Da beide preislich und qualitativ auf Augenhöhe liegen, kann man die Entscheidung dann schlicht dem wichtigsten Argument nach treffen...dem eigenen Geschmack :-)

  • Oliver   21. Dez 2011   15:01 UhrAntworten

    Worauf ich bei solchen Testberichten jedesmal warte, sind Polar- und Frequenzdiagramme oder wenigstens ein Link dahin. Das würde das Ganze noch abrunden und auf eine etwas weniger wackelige Basis stellen. Wäre jedenfalls mehr wert als nur schöne Adjektive.
    LG

    • Andy   21. Dez 2011   17:30 UhrAntworten

      Zu der Meinung wär´ ich klar die Opposition ;-) Aber um da gleich Abhilfe zu schaffen:

      Polardiagramm:
      http://eu.audio-technica.com/en/resources/59af646d3a3fe94e_at4040_polar.jpg

      Frequenzdiagramm:
      http://eu.audio-technica.com/en/resources/5b1e53a1414b7fb0_at4040_freq.jpg

    • Carlos San Segundo (delamar)   23. Dez 2011   10:03 UhrAntworten

      Danke für deinen Kommentar. Wir können leider keine eigenen Diagramme herstellen, insofern wären wir darauf angewiesen, die vom Hersteller zu nehmen. Da diese praktisch immer geschönt werden, verzichten wir lieber drauf.

  • Rauschabstand   22. Dez 2011   10:30 UhrAntworten

    Insgesamt für Daten zu Mikrofonen kann ich folgende Seite empfehlen (Registrierung ist natürlich kostenlos): microphone-data.com

    Dort kann man sich die entsprechenden Datenblätter als pdf anzeigen lassen und ggf. downloaden und für die eigene Mappe ausdrucken.

    Musikalische Grüße!

    • Carlos San Segundo (delamar)   22. Dez 2011   10:44 UhrAntworten

      Hallo Stefan,
      danke dir für den Link.
      Die Seite sieht mir etwas suspekt aus, kein Betreiber genannt, Registrierung erfordert.
      Ein Blick in den Disclaimer verrät dann, dass die auch noch die Daten von den Herstellern übernehmen - da kann ich nur empfehlen, die Daten direkt beim Hersteller einzusehen.
      Herzliche Grüße
      Carlos

  • Ramon Smith   23. Dez 2011   02:02 UhrAntworten

    Spinnt mein browser? Ich kann nur 2 soundfiles sehen/anhören - das ist bei drei verglichenen Mikrofonen exakt eins zuwenig xD! Was da los?

  • Carlos San Segundo (delamar)   23. Dez 2011   10:01 UhrAntworten

    Sodele, da sind nun alle drei Files...irgendwie spinnt der Player bei mehr als zwei Instanzen...viel Spass beim Hören!

  • polyaural   30. Dez 2011   10:47 UhrAntworten

    Zum Thema „lebenslange Garantie“ vs. „15 Jahre Garantie“:

    "Soweit ersichtlich, wird auch innerhalb der wettbewerbsrechtlichen Kommentarliteratur die Gewährung einer über 30 Jahre hinaus reichenden Haltbarkeitsgarantie als mit § 202 Abs. 2 BGB unvereinbar angesehen, ohne dass es darauf ankäme, ob diese Garantie vom Verkäufer oder von einem Dritten übernommen wird". Zudem merkten die Gerichte auch an, dass die Klausel offen lasse, auf welches Leben sich die "lebenslange Garantie" denn beziehe… “

    Quelle: at-mix.de/news/1721.html

    Na, hoffentlich beziehen sich lebenslange Garantien nicht auf das Leben der Geräte.

    Es scheint da nicht wirklich klar zu sein, ob lifetime warrenty überhaupt rechtlich haltbar ist. Definiert ist sie jedenfalls (in Deutschland) noch nicht.

  • Metaphor   16. Jul 2014   12:01 UhrAntworten

    Servus zusammen!

    Also, dass das Mic nicht auch als gutes Universal Mic für unterschiedliche Vocalists eingesetzt werden kann kann ich so nicht bestätigen.

    Ich finde gerade, dass das AT4040 eben nicht silbilant/spitz in den Höhen klingt. Ich besitze es selbst, 2 weitere Kumpels nutzen es ebenfalls in ihren jeweiligen Studios. Wir haben schon so viele unterschiedliche Stimmen damit aufgenommen (Rap, Gesang, männliche und weiblich) und bei kaum einer Stimme klang es irgendwie so fies, als dass z. B. ein De-Essing in der Nachbearbeitung von Nöten gewesen wäre.

    Da habe ich mit anderen Mics im mittleren Preissgment ganz andere Erfahrungen gemacht (Rode NT 1a, Rode NT2a, Neumann TLM 102, Mojave Audio MA201 FET). Bei all den genannten Mics hatte ich Probleme mit Zischlauten, nur beim AT4040 nicht.

    Momentan liegt das Mic bei 370€ und ist damit meiner Meinung nach als absoluter "No-Brainer" zu bezeichnen. Wer auf der Suche nach einem guten Allround-Mic ist sollte hier auf jeden Fall zuschlagen. Gerade für Rap absolut TOP!

    Nutze es in Kombination mit dem Apogee Duet 2 Interface und die Qualität ist super! Für "mehr Sound" wird man beim Mikro sicherlich in der Preisklasse in Richtung 1000€ und mehr erst was besseres bekommen (Brauner Phantom Classic, Neumann TLM 103 etc.)

    LG,

    Metaphor.

  • Maxim   25. Jul 2015   17:57 UhrAntworten

    Das Mic klingt eher hart in den Höhen.

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