ASM Hydrasynth Explorer
Portabler Tausendsassa

ASM Hydrasynth Explorer Test

Der ASM Hydrasynth Explorer bietet großen Sound auf kleinem Raum.

Was ist es?

Der ASM Hydrasynth Explorer ist ein digitaler Synthesizer. Seine Sound-Engine basiert auf Wavetable-Synthese mit insgesamt 219 verschiedenen Wellenformen. Neben einer Palette an Effekten sind drei Oszillatoren, duale Wave-Mutatoren und zwei Filter mit an Bord.

Auf seiner Oberfläche wurden den wichtigsten Parameter eigene Bedien- beziehungsweise Auswahlelemente gewidmet. Einen tieferen Einblick ins Klanggeschehen ermöglichen zwei Displays sowie eine Vielzahl an Tastern. Abgerundet wird das kompakte Gerät mit einer 37 Tasten umfassenden Mid-Sized-Tastatur.

ASM Hydrasynth Explorer Features

  • Tastatur: 37 Medium-Size-Tasten mit Aftertouch
  • Klangerzeugung: 3 Oszillatoren, Wavetable-Synthese mit 219 Wellenformen
  • Presets: 5 Bänke a 128 Patches
  • Abmessungen: 554 x 247 x 58 mm
  • Gewicht (ohne Batterien): 3,46 kg

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ASM Hydrasynth Explorer Testbericht

Mit dem ASM Hydrasynth Explorer unterwegs

Die noch recht junge Firma Ashun Sound Machines feierte 2019 mit dem ASM Hydrasynth Keyboard ihr Debüt. Heute – nicht ganz drei Jahre später – schmücken insgesamt vier Produkte aus der Hydrasynth-Familie das Portfolio des internationalen Teams.


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Zum bereits erwähnten Hydrasynth Keyboard, dem platzsparenden Hydrasynth Desktop und der Luxusversion ASM Hydrasynth Deluxe hat der Hersteller nun auch einen portablen Klangerzeuger im Programm: den Hydrasynth Explorer.

„Explorer“ passt gut zu diesem Klangpaket, denn er ist nicht nur kompakt, sondern auch portabel. Gerade die Möglichkeit, ihn mit insgesamt acht AA-Batterien zu betreiben, lädt zum mobilen Musikmachen ein. Im Batteriebetrieb soll er dann etwa drei bis vier Stunden performen.

Erster Eindruck vom Synthesizer

Mit einer Breite von gut 55 cm passt der ASM Hydrasynth Explorer nicht nur auf jeden Schreibtisch, sondern auch locker auf jeden Schoß. Auf engem Raum werden dabei drei vollwertige, spielbare Oktaven dank Mid-Sized-Tastatur geboten.

Im Gegensatz zu vielen transportablen Tasteninstrumente da draußen ist das vorliegende Modell allerdings nicht gerade ein Leichtgewicht: Knapp 3,5 kg bringt der ASM Hydrasynth Explorer auf die Waage.

Angesichts des metallenen Gehäuses und gerade aufgrund der robusten Drehgeber ist das Gewicht unterwegs jedoch zu verschmerzen. Das Gerät vermittelt nämlich den Eindruck, als könne es einiges wegstecken.

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Ein Überblick

Trotz seiner Kompaktheit kommt der ASM Hydrasynth Explorer mit zahlreichen Encodern und Tastern. Sogar zwei Displays erleichtern die Klangfindung und die Bedienbarkeit.

Im Vergleich mit den drei anderen Ausführungen des Herstellers verzichtet ASM beim Hydrasynth Explorer lediglich auf ein paar dedizierte Bedienelemente und – wie auch der Hydrasynth Desktop – auf den Ribbon-Controller.

Die schon genannte Klaviatur wartet mit 37 Tasten auf und bietet polyphonen Aftertouch. Links neben den Tasten sind Pitch- und Modulationsfunktion zu finden. Anders als üblich wurden hierfür keine Räder verbaut, sondern Streifen, die auf Berührung reagieren. Im Grunde kein neuer Hut.

Das Display im ASM Hydrasynth Explorer Test

Ein ziemlicher Leckerbissen fürs Auge ist der zentral verbraute Bildschirm. Dieser zeigt beim Spielen wie ein Oszilloskop die Wellenform in Echtzeit an. Und es macht richtig Spaß, zu beobachten, was sich beim Tüfteln graphisch abspielt.

Das mittige Display kann aber noch mehr: Nicht nur für die Wahl des Presets zeichnet sich dieses verantwortlich, genauso eine Vorschau der insgesamt 219 Wellenformen erhält man hierüber.

Ein zweiter Bildschirm weiter rechts lässt einen tiefer ins Klanggeschehen eingreifen. So werden vor allem die Werte zu den dazugehörigen Parametern dargestellt. Ein kleiner Balken zeigt außerdem den Wertebereich an – und welcher Parameter sich wo in der Range befindet.

Die zwei Displays am ASM Hydrasynth Explorer lassen einen tiefer in Einstellungsebenen abtauchen.

Funktionsweise

Nicht nur die Bildschirme am ASM Hydrasynth Explorer können etwas anzeigen. Genauso lassen sich über die 52 hintergrundbeleuchteten Taster ablesen, welche Funktionen ausgewählt beziehungsweise aktiviert sind.

Die Buttons der fünf LFOs leuchten zudem in der konfigurierten Frequenz auf. Genauso verhält es sich bei „Tap Tempo“, der in der gewünschten Geschwindigkeit blinkt. Oder bei den fünf Hüllkurven, die glimmen, sobald sie zum Einsatz kommen.

Bei sehr grellem Licht ist es ein wenig schwierig, den Status der Taster abzulesen. Das funktioniert dafür desto besser, je dunkler es ist. Und mal ganz ehrlich: In der Regel wird man das gute Stück eher nicht in der prallen Sonne spielen.

Bedienelemente am Synth

Die Encoder zum Steuern des Arpeggiator, der Filter sowie der Lautstärke sind – wie beim klassischen Analogsynthesizer – mit einer Markierung versehen. Naturgemäß zeigen diese jedoch nicht unbedingt die aktuelle Einstellung des Presets an. Hier ist es sinnvoll, „Pickup“ als Knob-Mode zu wählen, um beim Drehen nicht von einer zu starken Klangänderung überrascht zu werden.

Die Filter-Controls „Cutoff“, „Resonance“ und „Drive/Morph“ sind links direkt über der Tastatur zu finden. Das ist praktisch und erleichtert ein schnelles Ändern der wohl am häufigsten benutzten Parameter an einem Synthesizer.

Ein nettes Detail ist übrigens der bunt beleuchtete LED-Ring um den Drehgeber über dem mittleren Display. Dieser leuchtet abhängig vom Preset in einer von vielen unterschiedlichen Farben. So kann man sich beispielsweise recht gut an der Farbe orientieren, wenn man weiß, dass „A064 PPGCHOIR MW PS“ oder der gewünschte Sound tiefviolett leuchtet.

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Klangerzeugung am ASM Hydrasynth Explorer

Kommen wir zum Kern des ASM Hydrasynth Explorer: die Wavetable-Sound-Engine. Hier sind insgesamt drei Oszillatoren am Start, die jeweils eine von 219 Wellenformen erzeugen können. Das ist allerhand.

„OSC 1“ und „OSC 2“ bieten zudem die Möglichkeit des Wavemorphings. Sprich, es können bis zu acht Wellenformen ausgewählt werden, die sich in zehn Zwischenschritten ineinander überblenden lassen.

Die beiden Oszillatoren können aber noch mehr!

Ihr Output lässt sich in je zwei der sogenannten Mutatoren routen, die den Sound modulieren. Dadurch sind etwa typische FM-Klänge möglich, aber auch total abgedrehte und andersartige Sounds.

Oszillatoren & Filter

Da wir schon bei Oszillatoren sind: Der kleine ASM Hydrasynth Explorer hat ganze fünf LFOs an Bord. Jeder davon hält zehn verschiedene Wellenformen bereit. Außerdem erlaubt es der Step-Modus, individuelle Patterns mit bis zu 64 Schritten zu erstellen.

Fünf in der Zahl sind es auch an Hüllkurven, die hier geboten werden. Und zwar mit den Parametern „Delay“, „Attack“, „Hold“, „Decay“, „Sustain“ und „Release“ (kurz: „DAHDSR“).

Filter bietet der Synthesizer zwei, die entweder seriell oder parallel genutzt werden können. Pro Filter stehen dabei 16 verschiedene Filtermodi zur Verfügung.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die umfangreiche Modulations-Matrix des ASM Hydrasynth Explorer. Ganze 32 Routings sind hier möglich. Jede davon kann aus 29 Quellen schöpfen und 155 verschiedene Ziele ansteuern.

Auf knappem Raum bietet der ASM Hydrasynth Explorer eine Vielzahl an Anschlüssen.

Wie gut klingt der Synth?

Überwältigende 640 Presets bietet der ASM Hydrasynth Explorer. Aufgeteilt sind diese in fünf Bänke, wovon jede 128 Patches beherbergt.

Was eine so große Auswahl angeht, darf man gerne skeptisch sein. Unter den ganzen Presets ist gefühlt nur jeder zehnte Sound brauchbar. Ein paar der Patches wirken sogar so, als wären sie nicht zu Ende gedacht beziehungsweise designt worden.

Die wenigen richtig guten Presets haben es aber dafür in sich: Selbst bei den nicht so ansprechenden Sounds ist es ein Leichtes, diese nach Belieben abzuändern und zu speichern.

Browsen durch die Presets

Das Wechseln der Sounds geht schnell und gut von der Hand. Der Synthesizer belohnt den ungeduldig Suchenden durch blitzschnelle Ladezeiten, sodass sich Presets gut anspielen und finden lassen.

Was sich ein wenig mühsam gestaltet, ist das Scrollen von einem Ende der Liste zum anderen. Ist der ASM Hydrasynth Explorer via USB mit einem Computer verbunden, kann die Software Hydrasynth Manager für macOS und Windows fürs Fernsteuern genutzt werden. Das erleichtert das Suchen und Anspielen ungemein.

Upgedatet werden kann das Gerät im Übrigen über die extra für macOS und Windows entworfene App Hydrasynth Firmware Updater.

Klangbeispiele ASM Hydrasynth Explorer

C119 FLUXR SOUP KFP:

C094 Trancer MP:

D039 Angsty KFP:

Was Du noch wissen musst

Am ASM Hydrasynth Explorer gibt es noch so viel zu entdecken. Genannt werden sollte vor allem noch der ausgetüftelte Arpeggiator. Neben acht Modi, Oktav- und Geschwindigkeitswahl kann auch ein Swing eingestellt werden, um dem Ganzen ein wenig mehr Leben einzuhauchen.

An Effekten hat Ashun Sound Machines definitiv nicht gespart. Unterteilt sind diese in „Pre-FX“, „Delay“, „Reverb“ und „Post-FX“ – in dieser gegebenen Reihenfolge.

Unter „Pre-FX“ sowie „Post-FX“ fallen sowohl Flanger, Chorus und Rotary, aber auch Equalizer, Kompressor und Distortion.

Dank seiner Eurorack-kompatiblen CV-Anschlüsse lässt sich der ASM Hydrasynth Explorer mit modularen Synthesizern connecten.

Zu einem interessanten Aspekt am ASM Hydrasynth Explorer sind wir noch gar nicht gekommen: die CV-/Gate-Ausgänge. Richtig gelesen, der kleine Tausendsassa kann mit (semi-)modularen Synthesizern interagieren.

Hierfür besitzt er die fünf Buchsen „Pitch“, „Gate“, „MOD 1“, „MOD 2“ und „Clock“. Das prädestiniert das kompakte Gerät dafür, auch in größere Setups eingebunden zu werden – und nicht nur standalone sein Dasein zu fristen.

Anschlussseitig gibt es außerdem einen 6,3-mm-Kopfhörerausgang, einen Anschluss für ein Sustain-Pedal, klassische MIDI-IN- und MIDI-OUT-Buchsen, eine USB-Schnittstelle, ein Kensington-Schloss sowie die obligatorische Netzbuchse.

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Fazit zum ASM Hydrasynth Explorer Test

An der Stelle ist folgende Frage angebracht: Was hat der ASM Hydrasynth Explorer eigentlich nicht zu bieten? Klar, wer auf eine analoge Klangerzeugung oder das Nutzen eigener Samples Wert legt, kommt hier nicht auf seine Kosten. Abseits davon wird einem hier aber einiges geboten.

Dabei muss die gute Klangqualität des digitalen Synthesizers betont werden. Das kompakte Gerät kann sowohl sauber und modern als auch richtig dreckig und kaputt klingen. Gerade dadurch sind seinem Einsatzgebiet keine Grenzen gesetzt.

Was sehr positiv ins Gewicht fällt, ist das Bedienkonzept. Für die meisten Funktionen steht zumindest eine Taste bereit, um direkt in tieferliegende Einstellungen abtauch zu können. Dadurch gehen Klanganpassungen recht schnell und intuitiv von der Hand.

Gemessen an dem, was er bietet und kann, muss diesem Synthesizer ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestiert werden. Gerade Klangtüftler, die gerne richtig tief in die Modulationsebenen absteigen, werden an den Geräten aus dem Hause Ashun Sound Machines ihren Spaß haben – und das mit dem Explorer sogar unterwegs.

Alles in allem gibt es von meiner Seite aus viereinhalb von fünf möglichen Punkten im ASM Hydrasynth Explorer Test.

ASM Hydrasynth Explorer Features

  • Synthesizer im kompakten Format
  • Tastatur: 37 Medium-Size-Tasten
  • Aftertouch
  • Polyphonie: 8 Stimmen
  • Klangerzeugung: 3 Oszillatoren, Wavetable-Synthese mit 219 Wellenformen
  • Presets: 5 Bänke mit je 128 Patches
  • Bildschirme: 2 x OLED
  • Anschlüsse: MIDI-In/-Out, USB (Typ-B), Kopfhöreranschluss, Stereo-Ausgang, Sustain-Pedal, 1/8“ TS-Anschlüsse (Pitch, Gate, Mod 1, Mod 2, Clock) und Netzanschluss
  • Abmessungen: 554 x 247 x 58 mm
  • Gewicht (ohne Batterien): 3,46 kg
Hersteller: ASM
Produkt:

ASM Hydrasynth Explorer Test

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