Ampeg SCR DI Testbericht
DI-Box für Bass mit Overdrive & mehr

Ampeg SCR DI Testbericht

Dieses Gerät kommt im Ampeg SCR DI Testbericht unter die Lupe

Was ist es?

Die Ampeg SCR DI ist grundsätzlich eine DI-Box zur direkten Speisung von E-Bässen in die PA-Anlage, Mischpulte & Co. – das Signal muss also nicht erst durch einen Bassverstärker gehen und beim Anschluss an Audio Interfaces ist kein hochohmiger Eingang nötig.

Doch hier handelt es sich gleichermaßen um einen vollwertigen Overdrive mit 3-Band-Equalizer. Die Box richtet sich in erster Linie an Bassisten, so ist auch der Overdrive klanglich auf Viersaiter abgestimmt.

Alle Anschlüsse und Funktionen findest Du wie gehabt im Infokasten rechts, an dieser Stelle sei nur auf die zwei Aux-Eingänge (für Klänge mit Line-Pegel, u.a. aus Smartphones/Tablets) und den Kopfhörerausgang verwiesen.

Das Pedal ist zum Straßenpreis von 244,- Euro (inkl MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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Ampeg SCR DI Testbericht

Verarbeitung & Haptik der Ampeg SCR DI

Die Ampeg SCR DI steckt in einem robusten Metallgehäuse und mit Ausnahme der kleinen Klinken sind alle Buchsen fest verschraubt bzw. von einer stabilisierenden Manschette umgeben. Sehr fest verankert und deswegen wohl auch sehr langlebig sind die Fußschalter.

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Ganz schön viel dran für eine DI-Box…

Die vier halbkugelförmigen Gummifüße machen das Gerät rutschfest und münden in Schrauben, die zur Fixierung der Bodenplatte verantwortlich sind – abdrehen, Batterie rein, anschrauben, loslegen. Ich hätte mir allerdings ein festes Fach für die Batterie gewünscht, hier wird sie nur durch eine Aussparung der Platine geschoben.

Die Haptik der Regler ist gut. Zwar sind die Kappen etwas wackelig, aber der Widerstand der Drehgeber ist gut bemessen und sie laufen butterweich. Die beiden LEDs leuchten erfreulich hell.

Stromzufuhr

Anders als bei vielen anderen DI-Boxen reicht die Phantomspannung nicht zur Stromversorgung aus. Kein Wunder, da es neben der reinen Symmetrierung sehr viele weitere Funktionen gibt. Zudem will ein Kopfhörerausgang versorgt werden.

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Die Rückseite mit der Netzbuchse

Du brauchst eine 9-Volt-Batterie oder ein Netzteil; schade, dass nicht wenigstens eins davon mitgeliefert wird.

Eingänge

Aktive und passive Bässe können an diesem Gerät genutzt werden. Im Inneren findet sich ein Jumper zur Abschwächung (Dämpfung) des Inputs um 15 dB, was für aktive E-Bässe mit Equalizer-Boost praktisch ist.

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Drei Eingänge und eine Durchschleifbuchse (»Thru«) für Tuner oder Reamping

Dank Thru-Buchse (sie gibt den unveränderten Sound deines Basses gleich wieder aus) kann ein angeschlossener Tuner unbehelligt von Overdrive & EQ walten oder das saubere Signal getrennt aufgezeichnet werden.

Oder: Du steckst ein externes Effektgerät dran und führst dessen Signal bei Bedarf gleich wieder in einen der Aux-Eingänge unseres Testkandidaten. Diese dienen auch bestens dazu, begleitende und untermalende Klänge zum Üben einzuspeisen. Gerade die Miniklinke bietet sich für Smartphones/Tablets, MP3-Player etc. an.

Ausgänge

Ausgangsseitig wird ebenso große Vielfalt geboten: Symmetrisches XLR und Klinke (zum Mischpult, PA-Systen, Audio Interface etc.) sowie unsymmetrische Miniklinke (klassischerweise zum Kopfhörer). Für den XLR-Ausgang steht DI-typisch ein Schalter zur Massetrennung zur Verfügung, um Brummschleifen den Garaus zu machen. Das funktioniert sehr gut, die heftigen Störgeräusche in meinem so präparierten Testsystem waren so gut wie gar nicht mehr zu hören.

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Auch ausgangsseitig ist einiges los

Overdrive (»Scrambler«)

Die röhrenähnliche Sättigung und Verzerrung des integrierten Overdrives weiß zu gefallen, insbesondere auf dem Bass als Hauptadressat dieses Geräts. Spätestens bei extremer Effektstärke klingt es dann schon wie ein Fuzz.

Sehr schön: Neben der Effektintensität kann auch das Mischverhältnis (anderswo gerne »Dry/Wet« genannt) mit dem trockenen Signal geregelt werden. Diese Flexibilität liebe ich, seit ich Plugins nutze, um Bass- und Gitarrenklänge aufzumotzen.

Ein netter Effekt stellt sich für meinen Geschmack etwa dann ein, wenn die Overdrive-Stärke fast voll aufgedreht wird, aber mit dem Blend-Regler auf 8 – 9 Uhr nur sacht im Hintergrund erklingt. Das brutzelt so herrlich, ohne den puren Sound des Basses zu maskieren.

Das i-Tüpfelchen wäre noch ein Pre-/Post-Schalter gewesen, um zu bestimmen, ob der Overdrive im Signalfluss vor oder nach dem Equalizer wirken soll. Da aber die allermeisten Bässe selbst EQ-Regler an Bord haben, passt die Reihenfolge bei der Ampeg SCR DI – erst Overdrive, dann EQ.

Genau diesen Overdrive-Effekt gibt es übrigens auch beim von mir getesteten und geschätzten Combo-Verstärker Ampeg BA-115.

Equalizer

Die EQ-Regler der Ampeg SCR DI bieten einen mehr als ausreichenden Regelweg, um deutliche Änderungen im Timbre zu bewirken. Naturgemäß liegen die Frequenzen allesamt recht tief, nämlich bei 40, 500 und 4.000 Hz – in der Praxis passt das wie angegossen, um alle möglichen Klangfarben aus deinem Bass herauszuholen.

Als Besonderheit für zusätzliche Flexibilität gibt es die Ampeg-typischen Knöpfe »Ultra-Lo« und »Ultra-Hi«. Ersterer bewirkt einen Boost um 1 dB bei 40 Hz und eine Absenkung um 10 dB bei 500 Hz. Die Frequenzen entsprechen also genau denen des Bass- und des Mitten-Reglers beim EQ – ein schlüssiges Konzept für Klangänderungen.

Ultra-Hi verstärkt um 5 dB bei 8 kHz, was nicht zuletzt für besonders crispe Sounds bei Slap-Bass-Einlagen vorteilhaft sein kann.

Obacht: Bei starken Höhen-Boosts wird das Rauschen leider sehr laut. Ob das technisch schwer umgänglich wäre (auch zum geforderten Kaufpreis), sei dahingestellt, es soll jedenfalls nicht verschwiegen werden.

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Fazit zum Ampeg SCR DI Test

Mit der Ampeg SCR DI kriegen Bassisten genau den Sound, den man vom Hersteller erwarten kann. Dafür ist der bestens auf E-Bass abgestimmte, flexible, aber eingängig bedienbare Equalizer verantwortlich, der auch in den ausgewachsenen Bass-Amps des Herstellers steckt.

Ampeg SCR DI Testbericht

Am Ende gibt’s ein stolzes Sehr gut«

Den Overdrive (»Scrambler«) dieser DI-Box kenne ich ebenfalls schon von den BA-Combos aus gleichem Hause – er lässt die Saiten schön schnurren und bröseln. Der Regler zum Mix mit dem Originalsignal ist ein sehr willkommenes Feature, wenn es gilt, die Transparenz zu wahren und den Ursprungsklang selbst bei hohem Overdrive nicht untergehen zu lassen.

Eine große Stärke ist die Anschlussvielfalt und damit die Tauglichkeit für die verschiedensten Einsatzszenarien. So findest Du Aux-Buchsen für Begleitsignale, eine Thru-Klinke für Recording oder Tuner sowie Ausgänge in drei Formaten.

Letztlich ist die gute Verarbeitung zu loben – bis auf die ganz leicht wackeligen Potis ist alles bestens gefertigt. Im Proberaum und auf der Bühne dürfte das Teil sehr lange seinen Dienst tun.

Schade, dass weder ein Netzteil, noch eine Batterie mitgeliefert werden. Außerdem muss angemerkt werten, dass das Rauschen schon in der Mittelstellung des Höhenreglers deutlich ist und auf dem Maximum äußerst stark ausfällt.

Alles in allem gibt es dennoch eine sehr gute Wertung – viereinhalb von fünf Punkten im Ampeg SCR DI Testbericht –, da Sound, Flexibilität, Anschlussfreude und Verarbeitung so überzeugend sind.

Ampeg SCR DI Features

  • Aktive DI-Box für Bassisten
  • 3-Band-Equalizer
  • Overdrive, separat schalt- und mischbar
  • Eingang (6,3 mm)
  • Aux-Eingänge (3,5 & 6,3 mm)
  • Thru-Buchse (6,3 mm)
  • Ausgänge (XLR, 6,3 mm & 3,5 mm)
  • Massetrennung zuschaltbar
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Ampeg SCR DI Test

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