Alto Zephyr ZMX124FX USB Testbericht
Mischpult mit 12 Kanälen und digitalen Effekten

Alto Zephyr ZMX124FX USB Testbericht

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Was ist es?

Das Alto Zephyr ZMX124FX USB ist ein Mischpult mit 12 Kanälen (4x Mono, 4x Stereo) in verschiedenen Zusammenstellungen aus XLR, Line und Cinch. Vier Subgruppen stehen zur Verfügung, welche wie die Monokanäle jeweils über einen Insert (Einschleifweg) verfügen.

Features wie der graphische 9-Band-Equalizer für den Master-Mix und die 16 digitalen Effekte (diverse Reverbs sowie Delays, Flanger, Chorus und Kombinationen) bieten Möglichkeiten zur Klangformung abseits der klassischen 3-bis-4-Band-EQs auf den acht Kanalzügen. Pro Kanalzug gibt es vier Regler für AUX-Sends, je zwei davon mit der Möglichkeit für Pre-Fader-Abnahme.

Ein einfaches USB Audio Interface zur Wiedergabe der Signale aus deinem Audio Computer bzw. zur Stereoaufnahme der in das Mischpult gespeisten Signale ist integriert.

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Erster Eindruck

Der Mixer ist leicht angewinkelt, eben wie es sich für ein Live-Mischpult gehört, das die Grundvoraussetzung für eine ergonomische Handhabung erfüllen will. Das Gehäuse besteht bis auf die links und rechts angeschraubten »Backen« aus Metall, dementsprechend robust fällt die Konstruktion aus.

Die farbliche Gestaltung der Potis, Knöpfe und Fader trägt zur Übersichtlichkeit bei, wie Du auf dem Produktfoto mit der Draufsicht auf das Alto Zephyr ZMX124FX USB deutlich sehen kannst, hier sagt ein Bild mehr als drei Dutzend Worte.

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Laut der Kurzanleitung ist in der Packung für Endkunden ein USB-Kabel vorhanden – bei unserem Testgerät fehlte dieses, also kann ich hier keine Aussage über dessen Qualität oder Länge tätigen. Eine gedruckte deutsche Kurzanleitung ist leider nicht enthalten, sie liegt nur in englischer Sprache vor.

Die Installation des klassenkonformen (»class compliant«) Treibers für das USB Audio Interface funktionierte unter Windows 7 reibungslos, dasselbe gilt wohl für andere Windows-Versionen ab XP, für Mac OS X sowieso.

 

Kanalzüge

Bis auf ein paar kleine Wackler der Poti- und Faderkappen gibt es nichts, was mir die Freude an der Kanalregelung verhageln würde. Allerdings ist zu erwähnen, dass die Potis recht eng beieinanderstehen. Mir macht das nichts aus, aber Mischer mit großen Händen kommen damit potentiell weniger gut klar.

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Hier schön zu sehen: die Farbcodierung der Bedienelemente

Die unterschiedlichen Konfigurationen der Kanäle sind auf den Abbildungen des Geräts zu erkennen, also werde ich diese hier nicht erst durchzuexerzieren. Standard eingehalten: Jede einzelne XLR-Buchse ist doppelt mit der Frontplatte verschraubt und die Klinkenbuchsen werden von einer Manschette gestützt (die Klinkenstecker sitzen übrigens schön fest darin). Mit den Inserts für die Monokanäle ist die bequeme Möglichkeit gegeben, externe Effekte einzuschleifen.

Es folgt eine kleine Aufnahme, die die einwandfreie Arbeit der Preamps illustriert. Zarte Vocals kannst Du hier ruhigen Gewissens durchschicken, ohne Qualitätseinbußen in Kauf nehmen zu müssen.

Der signalrot getünchte Gain-Poti wurde vernünftigerweise mit einigem Abstand zu den darunterliegenden Reglern platziert, so lässt sich komfortabel walten. Der zuschaltbare Hochpassfilter stürzt recht konservativ, also erst relativ weit unten im Bass bei 75 kHz mit 18 dB/Oktave ab – in den meisten Fällen ist das wohl ausreichend und wenn nicht, ist es immer noch besser, zu wenig als zu viel abzuschneiden.

Zum EQ. Die Filterflanken sind recht flach (die Eingriffe in den Klang werden alles andere als »chirurgisch« vorgenommen), was für ein solches Mischpult genau richtig ist. Der für alle drei bzw. vier Bänder regelbare Umfang von ±15 dB ist für gewöhnlich ausreichend, um den Klang zu formen, wenn es um Live Mixing geht. Die Frequenz des Höhenbands ist bei 12 kHz an einer Stelle gewählt, mit der sich die Brillanz der Signale mit einem schnellen Handgriff erhöhen bzw. der Sound ein wenig dumpfer machen lässt. Die Klangfarbe der Monokanäle ist insofern sehr flexibel einstellbar, als dass es statt zweier fester Mittenbänder nur eines gibt, das Du stufenlos auf einen Wert zwischen 100 Hz und 8 kHz einstellen kannst.

Die Fader sind leicht überdurchschnittlich schwergängig, was mir persönlich sehr zusagt. Sie wackeln nur unerheblich in ihren Bahnen, welche durch einen geschlitzten Streifen aus Filz oder einem ähnlichen Material besser vor dem Eindringen von Staub geschützt sind. Prima.


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Digitale Effekte und Master-EQ

Gerade bei den Halleffekten ist die Auswahl groß, neben der ganzen Palette von kleinen Raumsimulationen mit dominanten Erstreflexionen bis hin zu riesigen Hallräumen sind auch Platten-, Feder- und Bandhall integriert. Dazu Delay (Mono & Stereo), Flanger und Chorus sowie Kombinationen aus Reverb und den anderen drei genannten Effekttypen. Jeder Effekt bietet 16 Einstellungen, beim Reverb sind Nachhallzeit und Pre-Delay justierbar, um die Größe des simulierten Raumes zu ändern. Die Effekte, die sich sehr flexibel auf einzelne Kanäle sowie AUX-Sends und den Effektausgang applizieren lassen, empfinde ich als durchweg brauchbar.

Large Hall

Small Room

FX Plate

Stereo Delay

Reverb & Delay

Sehr gerne nehme ich den Master-EQ für den Hauptmix mit. Neun Bänder sind hierfür weder zu viel des Guten, noch zu wenig. Die Bedienung über die Schieberegler ist für große Hände abermals etwas fummelig, aber das ist nun mal der Preis dafür, dass so viele Features in ein so kompaktes Format gepackt werden. Übrigens sind auch hier die Schlitze staubschützend abgedeckt und die Fader rasten in Mittelstellung sehr deutlich ein.

 

Subgruppen, AUX-Wege und Monitoring

Jeder der acht Kanalzüge kann beliebig auf die Gruppen (Subs) 1&2 und/oder 3&4 gelegt werden, die selbstverständlich über eigene Ausgänge verfügen. Als kleine Besonderheit möchte ich unbedingt erwähnen, dass nicht nur die Monokanäle, sondern auch die Subgruppen jeweils über einen Insert verfügen. So lassen sich beispielsweise auch zu einer Gruppe zusammengefasste Drums allesamt mit einem Effekt belegen – Distortion oder Kompression gefällig?

Alto Zephyr ZMX124FX USB Testbericht

Anschlüsse gibt es reichlich, bemerkenswert sind die AUX-Inserts

Dank der vier AUX-Send-Buchsen, die von den gelben AUX-Reglern der Kanäle gespeist werden können, sind bis zu vier beliebige Monitormischungen für die Musiker auf der Bühne möglich. Diese können dank über die Return-Buchsen jeweils mit eigenen Effektgeräten aufgepeppt werden, alternativ ist der Anschluss weiterer Klangerzeuger wie Drum Machines oder Synthesizer möglich.

Erwähnenswert ist noch, dass die vier AUX-Wege genau wie die acht normalen Kanäle separat in einen Solokanal geroutet werden können, der dann zu den zwei Kopfhörer- und dem Kontrollraumausgang geschickt wird; deren Lautstärken sind mit zwei Potis separat regelbar. Mit weiteren vier Knöpfen kannst Du den Hauptmix, Subgruppe 1&2, Subgruppe 3&4 und den Cinch-Eingang in den Solokanal einspeisen. Schon eine fortgeschrittene Ausstattung in Sachen Monitoring.

 

Audio Interface

Das einfache USB Audio Interface des Zephyrs ist in der Lage, ein digitales Audiosignal vom Rechner zu wandeln und entweder auf den Hauptmix oder auf den Kanal 11/12 zu legen. Umgekehrt kannst Du den Hauptmix oder die Subgruppen 1&2 digitalisieren und als Stereosignal an deinen Audio Computer senden. Hier sei betont, dass es auch möglich ist, das Playback-Signal vom Rechner wieder mit aufzunehmen, wodurch dein Audio Computer bei einem Konzert gleichzeitig als Zuspieler für Signale aller Art und als digitales Aufnahmemedium fungieren kann (Loopback).

Theoretisch gut und schön, doch leider musste ich feststellen, dass ein von anderen Geräten dieser Gattung wohlbekanntes Fiepen und Rauschen zu hören ist, egal in welcher Aufnahmekonfiguration aus digitalen und analogen Quellen.

Schade, so lässt sich diese Funktion nicht ernsthaft gebrauchen. Zur Aufnahme empfiehlt sich also ein externer Recorder bzw. ein separates Audio Interface. Ich möchte das letztendlich nicht als absolutes Unding abkanzeln – wirklich nützlich ist die Aufnahme der Stereosumme für das Recording plus Mixing nicht, da die Spuren eben nicht einzeln aufgezeichnet werden können; separat ansteuerbare Kanäle für Mehrspuraufnahmen in deiner DAW kannst Du in dieser Preisklasse auch nicht verlangen.

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Fazit zum Alto Zephyr ZMX124FX USB Test

Das, was das Alto Zephyr ZMX124FX USB bietet, ist angesichts des Preises von knapp 300 Euro sehr bemerkenswert. Zunächst ist die Verarbeitung als gut zu bezeichnen; die dezenten Wackler der Potis stören kaum und sonst ist alles in Butter. Es ist zu loben, wie viele Funktionen der Hersteller in dieses immer noch recht übersichtliche Format gepackt hat. Angefangen bei den Kanalzügen dürftest Du nichts vermissen, was in dieser Größe und Preisklasse üblich ist, so gibt es jeweils vier AUX-Regler, um die entsprechenden Kanäle zu speisen.

Weiter geht es mit den digitalen Effekten, die einen amtlichen Sound liefern. Besonders für den schnellen und guten Hall zwischendurch gibt es mehr als genug Auswahl. Aber auch Funktionen wie die separaten Einschleifwege für die vier Subgruppen sind klasse – mein persönliches Lieblingsfeature, gerade um die zusammengefassten Instrumente des Schlagzeugs in einem Rutsch durch einem externen Kompressor oder Verzerrer zu jagen.

Beim Klang gibt es nix zu meckern. Die Preamps sind sauber, während der Klang, der über die XLR-Buchsen der Hauptausgänge abgefeuert wird, dynamisch und rauscharm daherkommt. Zudem lassen sich die auch mit hochohmigen Geräten laut genug fahren.

Zu den Schattenseiten des Zephyren gehört, dass die Potis recht beengt in Reih und Glied stehen. Hier schlägt sich die Entscheidung, möglichst viele Funktionen auf engstem Raum zu implementieren, negativ wider. Mindestens ebenso gegrummelt habe ich, als ich merken musste, dass das Stereo-Summensignal, das in Digitales gewandelt und via USB im Rechner aufgezeichnet werden kann, mit nicht zu überhörenden Störnebengeräuschen und Rauschen daherkommt. Auch blöd: Die Kurzanleitung gibt es nur in englischer Sprache.

Alles in allem ein gutes Gerät, das in meinem Alto Zephyr ZMX124FX USB Testbericht vier von fünf Punkten einheimst.

Alto Zephyr ZMX124FX USB Features

  • Mischpult
  • 12 Kanäle (4x Mono, 4x Stereo)
  • 16 digitale Effekte & Master-Equalizer
  • 4 AUX-Wege
  • 4 Subgruppen mit Inserts
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Alto Zephyr ZMX124FX USB Test

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