Alesis iO2 Express Testbericht
Kompaktes Audio Interface für Einsteiger

Alesis iO2 Express Testbericht

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Was ist es?

Das Alesis iO2 Express ist ein USB Audio Interface. Es besitzt zwei Eingangskanäle, wobei jeweils wahlweise ein Klinkenanschluss für Line-Geräte bzw. Gitarren oder eine XLR-Buchse für Mikrofone (dank Phantomspeisung mit 48 Volt auch für Kondensatormikrofone) zur Aufnahme genutzt werden können. Beide Kanäle bieten noch eine Insert-Buchse, über die Du externe Effektgeräte in den Signalweg einschleifen kannst, beispielsweise Bodeneffektgeräte für E-Gitarren. Ausgangsseitig finden sich ein Paar Klinkenbuchsen für Studiomonitore und ein regelbarer Kopfhörerausgang.

Die Verbindung per USB-Kabel genügt, um das Gerät mit Strom zu versorgen, eine zusätzliche Netzstrombuchse gibt es nicht. Abgerundet wird die Ausstattung durch fünfpolige MIDI-Ein- und Ausgänge.

Die klassenkonformen Treiber funktionieren unter Windows (ab XP mit SP2, Vista und 7) und Mac OS X (ab 10.2). Für das Interface werden keine eigenen ASIO-Treiber geboten – unter Windows empfiehlt der Hersteller den Einsatz der Drittsoftware ASIO4ALL. Auf der mitgelieferten CD befindet sich zusätzlich die abgespeckte DAW-Software Cubase LE 5 für den schnellen Einstieg.

Das Gerät ist derzeit zum Straßenpreis von 99,- Euro im Fachhandel erhältlich.

Alesis iO2 Express Testbericht

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Alesis iO2 Express Testbericht

Eingänge

  • 2x Mikrofon (XLR, symm.)
  • 2x Line/Hi-Z (6,3 mm, symm./unsymm.)
  • 2x Insert (6,3 mm)
  • MIDI (DIN)

Ausgänge

  • Line (6,3 mm, symm.)
  • Kopfhörer (6,3 mm)
  • MIDI (DIN)

Erster Eindruck und Installation

Zunächst war ich über die Verpackung erstaunt. Ähnlich wie beim Korg Monotron steckt das Objekt der Begierde in einer dünnen, transparenten Kunststoffhaut, die kaum eine Knautschzone bietet. Hmm. Aber weiter zum eigentlichen Gerät.

Das Gerät ist im Verhältnis zur Anzahl der Anschlüsse und Bedienelemente als kompakt zu bezeichnen, kommt sehr leicht daher und da die Stromversorgung per USB-Kabel geschieht, lädt es zum mobilen Einsatz ein. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff und macht weder einen besonders robusten, noch einen unzuverlässigen Eindruck. Dank vier kleiner Gummifüße steht die kleine Kiste rutschfest auf den meisten Oberflächen, ohne sie zu zerkratzen. Mit circa 1,80 m ist das mitgelieferte USB-Kabel erfreulich lang.

Der klassenkonforme Treiber installierte sich unter Windows seiner Natur gemäß automatisch installiert, das Gerät war sofort betriebsbereit. Firmware-Updates sind auf der Produktseite des Herstellers nicht zu finden, somit konnte ich die entsprechende Funktionsweise und -tüchtigkeit nicht testen.

Die deutsche Produktseite ist spärlich aufgebaut, erst auf dem englischsprachigen Portal des Herstellers finden sich Spezifikationen zum Gerät, die Dokumentation in PDF-Form und der Link für den für den hauseigenen Download der ASIO4ALL-Installationsdatei. Für Letztere ist die Eingabe persönlicher Daten nötig; ein Link zur offiziellen Website des Tools wäre fairer und praktischer gewesen. Immerhin: in der gedruckten Kurzanleitung findet sich doch noch ein Verweis auf www.asio4all.com, der allein schon deswegen nützlich ist, da dort bereits eine aktuellere Version als jene auf der Alesis-Seite zur Verfügung steht.

Dem einfachen Aufbau des Geräts folgend ist die Kurzanleitung, in der es auch einen deutschsprachigen Abschnitt gibt, tatsächlich sehr knapp gehalten. Dennoch werden hier die Treiberinstallation sowie die Funktionen aller Bedienelemente in ausreichendem Maße beschrieben.

 

Anschlüsse und Bedienelemente

Da an der Vorderseite nichts zu finden ist, fangen wir mit der Oberseite an, auf der der Löwenanteil der Bedienelemente versammelt ist. Zunächst gibt es zwei identisch komponierte Eingangssektionen, die, die jeweils aus einem XLR-Eingang, einem Klinkeneingang und einer Insert-Buchse bestehen, dazwischen die Pegel-LEDs mit immerhin vier Segmenten. Ein kleiner Grund zum Grummeln: Die Pegelanzeigen verraten die Aussteuerung des Ausgangs, die Verstärkungen der beiden Eingänge können hingegen nicht überprüft werden.

Wenn die Phantomspeisung eingeschaltet wird, wirkt sie gleichzeitig auf beiden Eingängen. Der XLR-Eingang ist, wie in dieser Preisklasse üblich, nicht verriegelbar, doch das ist praktisch kaum nachteilig, weil die Gefahr des Steckerziehens aufgrund der senkrechten Position hier nicht so groß ist. Weiter geht’s mit den Inputs für Line/Hi-Z und die Einschleifwege – sehr zu loben ist der Umstand, dass alle Klinkenbuchsen mit einer Manschette verstärkt sind, die fest mit dem Gehäuse verschraubt ist. Das ist auch bei kostspieligeren Geräten nicht die Regel.


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Weiterhin positiv aufgefallen sind die beiden Gain-Regler. Sie sitzen vorbildlich fest und bieten einen angenehm hohen Drehwiderstand mit weichem Lauf. Das Express liegt in dieser Beziehung über dem Durchschnitt der Geräte in dieser Preisklasse. Die Griffigkeit hätte allerdings etwas höher ausfallen dürfen, ob durch eine Gummierung der Oberfläche oder eine stärkere Riffelung. Die übrigen Drehregler (zumindest deren Kappen) sind nicht ganz so fest verankert und lassen sich etwas leichter drehen, doch die Bedienung geht immer noch ganz ordentlich von der Hand. Gut, dass die vier kleinen Schalter nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen sind und somit kaum einmal unbeabsichtigt verstellt werden können.

Die Verstärkung für den Kopfhörerausgang macht ordentlich Dampf und wird auch hochohmige Kopfhörer ausreichend versorgen. Bemerkenswert ist noch, dass sich das Signal des Kopfhörerausgangs auf Mono schalten lässt und dass es einen Drehregler gibt, der sich zum stufenlosen Mischen der Signale eignet, die einerseits von den Eingängen kommen und andererseits vom Computer via USB an das Interface gesendet werden.

Alesis iO2 Express Testbericht

Die Rückseite – prima, MIDI-Anschlüsse gibt es auch

Schnell abgehandelt sind die rückseitig gelegenen Buchsen: USB, das Paar Klinkenausgänge (auch diese sind fest verschraubt) sowie fünfpolige Anschlüsse für MIDI In und MIDI Out – immer erfreulich für ein so günstiges Audio Interface – finden sich hier. Für meinen Geschmack wäre noch ein An/Aus-Schalter schön gewesen, aber ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass die meisten Hersteller darauf pfeifen. ;)

 

In der Praxis mit dem Alesis iO2 Express

Aufgrund der Abwesenheit jeglicher Mixer- oder Konfigurationssoftware kann ich gleich dazu übergehen, meine Praxiserfahrungen mit dem Gerät zu schildern. Beim Testsystem, das mir zur Verfügung stand, handelt es sich um den delamar Audio PC 2012, in dem ein Prozessor vom Typ Intel Core i7 3690x mit 3,3 GHz pro Kern losspurtet, um unter Windows 7 (64 Bit) seine Power zu entfalten. Mit den niedrigsten Puffergröße von 64 Samples (entspricht hier bei 44,1 kHz laut Reaper und Studio One Werten von ca. 6,1 ms Eingangs- und 4,1 ms Ausgangslatenz) war es mir möglich, die CPU zu knapp 80% auszulasten, bevor Aussetzer in der Klangwiedergabe zu hören waren.

Mit dem Messprogramm RightMark Audio Analyzer Pro pendelt sich der angegebene Latenzwert bei 20 ms ein (Eingangs- und Ausgangslatenz kumuliert, gemessen mit einem Loopback-Test), wobei es seltene, unwesentlich weite Ausreißern nach oben gibt. Ein ordentlicher Wert für ein Audio Interface dieser Preisklasse.

Bei der Vorverstärker- und Wandlerqualität kann die versammelte delamar-Redaktion dem Gerät Folgendes attestieren: Für Homerecording, zur Produktion von Demos und für alle anderen bescheideneren Arbeiten, die nicht nach dem perfekten Referenzsound à la Nashville, Abbey Road und Co. streben, ist das Gerät ganz klar geeignet. Freilich lässt sich erlauschen, dass viele Audio Interfaces höheren Kalibers in puncto räumlicher Klangdarstellung (speziell bei der Separation der Instrumente zu hören) die Nase vorn haben und insgesamt etwas brillanter, luftiger aufspielen, doch es ist nur bedingt sinnvoll, einen Bugatti mit einem Golf zu vergleichen.

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Fazit zum Alesis iO2 Express Test

Mit dem Alesis iO2 Express erhältst Du ein für den geforderten Straßenpreis von 99,- Euro ein sehr brauchbares Audio Interface für Einsteiger. Und vielleicht auch für Fortgeschrittene, die ein mobiles Zweitgerät suchen. Mit der Qualität der Wandler und Vorverstärker muss sich der Hersteller nicht verstecken, die Verarbeitung geht in Ordnung (prima, dass die Klinkenbuchsen fest verschraubt wurden) und das Bediengefühl der Gain-Potis ist gut.

Die Ausstattung ist relativ zum Preis gesehen beachtlich, so gibt es Inserts auf beiden Kanälen, um Effektgeräte einzuschleifen, einen Monoschalter für den Kopfhörer und fünfpolige MIDI-Buchsen. Alles keine Selbstverständlichkeit für ein Starterpaket.

Das geringe Gewicht und natürlich die USB-Stromversorgung sorgen dafür, dass das Sänger & Songwriter oder ein musizierendes Duo ohne nennenswerten Mehrballast in die Lande ziehen können, um überall ihrer Kunst zu frönen.

Anzukreiden ist der Umstand, dass die LED-Ketten zur Pegelmessung nur für die Lautstärkeüberprüfung der Ausgänge genutzt werden, die korrekte Aussteuerung der Eingänge wird also potentiell etwas erschwert. Auch die sehr schlichte, nicht allzu vertrauenerweckende Kunststoffverpackung (das Gerät und die Accessoires sind einfach eingeschweißt) lässt meine Stirnfalten zum Vorschein kommen.

Am Ende stehen vier von fünf Punkten im Alesis iO2 Express Testbericht zu Buche. Wir haben es mit einem für Einsteiger gelungenen Gerät zu tun.

Alesis iO2 Express Features

  • Audio Interface
  • USB 1.1
  • 24 Bit/48 kHz
  • 2 Eingänge, 2 Ausgänge
  • Je ein Insert auf beiden Kanälen
  • Cubase LE 5 mitgeliefert
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Alesis iO2 Express Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Alesis iO2 Express Testbericht: Kompaktes Audio Interface für Einsteiger'

  • Robert Dimper   01. Feb 2018   21:03 UhrAntworten

    Das mitgelieferte Cubase LE 5 lässt sich auf Mac 10.13.2 nicht installieren.
    Also sind Hardware und Software für den Einsteiger nicht geeignet.
    Oder es liegt am Mac.

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