AKG K52 Test
Überraschend guter Studio-Kopfhörer unter 50 Euro

Von Carlos San Segundo am 26. September 2025
AKG K52 Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
Der AKG K52 ist ein leichter, geschlossener Studio-Kopfhörer für Homestudios, der fürs Tracking/Recording mit sehr guter Impulstreue, ausgewogener Abstimmung und hohem Tragekomfort punktet.
Er klingt ohne künstliche Bassbetonung ausgewogen und liefert für diese Preisklasse eine sehr gute Impulstreue mit spürbarem Punch.
Mit 32 Ohm lässt er sich direkt an Laptop oder Smartphone betreiben, bleibt dabei sehr laut und sauber. Das geringe Gewicht von 200 g unterstützt langen, bequemen Einsatz.
Die Stereoabbildung gelingt gut und erleichtert beim Recording die Positionsbeurteilung, die tonale Balance bleibt an verschiedenen Quellen konsistent. Für Homestudios und Projektstudios eignet sich der Kopfhörer vor allem fürs Tracking und Monitoring.
Gemessen an seinem Preis ist die Preis-Leistung sehr gut.
PRO
- Sehr gut geeignet für Tracking, Monitoring & Recording
- Ausgewogene tonale Balance für den Preis
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Sehr leicht und langzeitbequem
- Hohe Pegel ohne Verzerrung
- Keine künstliche Bassbetonung
- Sehr gute Impulstreue im Budgetsegment
CONTRA
- Adapter nicht verschraubbar, löst sich beim Abziehen
Für wen?
Homestudios & Producer
Was ist es?
Der AKG K52 ist ein geschlossener, ohrumschließender (Over-Ear) Studio-Kopfhörer. Er ist das Einstiegsmodell der österreichischen Marke und richtet sich an Homestudios für Tracking, Monitoring bis hin zu Mixing und Mastering.
Er arbeitet laut Hersteller mit einer Impedanz von 32 Ohm, was ihn auch direkt an Smartphones oder Laptops nutzbar macht. Der Übertragungsbereich reicht von 18 bis 20.000 Hz und deckt somit das gesamte menschliche Hörspektrum ab.
Angeschlossen wird der K52 über ein 2,5 m langes Kabel, das einseitig angebracht ist und nicht austauschbar ist. Ein nicht verschraubbarer Adapter von 3,5-mm- auf 6,3-mm-Klinke liegt bei.
5 AKG K52 Features
- Geschlossene, ohrumschließende Bauweise
- 32 Ohm Impedanz
- Übertragungsbereich: 18 bis 20 kHz
- Nicht austauschbares Kabel
- Gewicht: 200 g
Das Gewicht dieses Studio-Kopfhörers beträgt 200 g und er ist nur in der Farbvariante Schwarz erhältlich. Das Modell ist seit 2016 erhältlich. Für 11 Euro mehr kannst Du den AKG K92 erwerben, der sich an eine ähnliche Zielgruppe richtet.
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AKG K52 Test
Verarbeitung des Studio-Kopfhörers
Erstaunlich: Die Verarbeitung des AKG K52 ist auf sehr hohem Niveau. Ja, alles (bis auf den Kopfbügel) scheint aus Kunststoff gefertigt zu sein. Aber alles findet seinen rechten Platz, ich kann keinerlei störende Grate finden, die Spaltmaße sind konsistent.
Gemessen am Preis von deutlich unter 50 Euro ist er eben doch überraschend solide gebaut. Das Modell wirkt jetzt zwar nicht hochwertig im engeren Sinne. Aber es ist weit entfernt von billig (im Gegensatz zu anderen Studio-Kopfhörern im selben Preissegment).
Zu meinem Testfeld unter 50 Euro gehören diese Modelle, die ich wiederholt zum Vergleich heranziehe: AKG K52, AKG K92, t.bone HD 815, Superlux HD-660 und Superlux HD681.
Unterschiede zum AKG K92
Im direkten Vergleich mit dem etwas teureren K92 desselben Herstellers sehe ich nur drei ernst zu nehmende Änderungen (erst einmal den Klang außen vor). Ansonsten scheinen sich die beiden Kopfhörer sehr ähnlich zu sein:
- der AKG K52 ist komplett in Schwarz gehalten, der K92 hat goldfarbene Elemente
- der Adapter ist bei dem hier getesteten Modell nur zum Aufstecken (statt verschraubbar)
- die Ohrpolster des K92 scheinen etwas dicker und hochwertiger zu sein
Beim Abziehen vom Kopfhörerverstärker oder Audio Interface geht der Adapter dann auch leider öfter mal vom Kabel ab. Das ist kein Beinbruch, aber ich hätte mir einen schraubbaren Adapter gewünscht.
Design im AKG K52 Test
Der Einsteiger-Kopfhörer trägt den typischen AKG-Look, den wir seit Jahren kennen: ein filigraner Doppelbügel mit selbstanpassendem Kopfband, das sich beim Aufsetzen automatisch an deinen Kopf anpasst.
Optisch bleibt alles zurückhaltend – mattschwarz, schnörkellos, klar am Studio orientiert. Das ergibt ein sachliches, professionelles Erscheinungsbild ohne Branding-Gebrüll.
Beim Formfaktor setzt der Hersteller auf geschlossenes Over-Ear mit großen, rundlichen Muscheln. Es gibt keinerlei Klappfunktion oder sonstige Spielereien.
Tragekomfort bei langen Sessions
Was bei der Verarbeitung für viele nicht als Winning Point gelten wird, sorgt an anderer Stelle für ein klares Plus: Der viele Kunststoff drückt das Gewicht insgesamt auf 200 Gramm. Und das macht sich auf dem Kopf positiv bemerkbar.
Der AKG K52 Studio-Kopfhörer ist kaum zu bemerken und sitzt daher auch nach längerer Zeit ziemlich gemütlich auf meinem Kopf.
Zugegeben, das Kopfband hätte einen etwas üppigerem Polsterbezug am Kopfband bekommen dürfen. Denn nach einiger Zeit macht sich das schmale Kopfband dann doch bemerkbar, obwohl das straffe Gummiband ihn sehr gut hält.
Ohrmuscheln & -polster beim AKG K52
Meine Ohren finden ausreichend Platz in den Ohrmuscheln und die Wärmeentwicklung unter den Ohrpolstern aus Kunstleder ist sehr moderat. Das verwundert mich, denn für einen geschlossenen Kopfhörer und den geforderten Preis ist das mehr als nur sehr angenehm.
Der Anpressdruck der Ohrmuscheln ist fest genug, für mich hätte er gerne sogar etwas stärker sein dürfen. Aber dieses Modell sitzt jederzeit sicher auf meinem Kopf und auch die Kollegen aus der Redaktion berichten Ähnliches.
Insgesamt gehört dieser Studio-Kopfhörer zu den gemütlichsten aus dem Testfeld mit fünf Modellen unter 50 Euro.
Betrieb an Laptop oder Smartphone
Der AKG K52 ist unkritisch bei der Auswahl der Quelle: Mit gerade einmal 32 Ω Impedanz und 110 dB SPL/V ist er leicht anzutreiben. Das bedeutet, dass Du ihn locker vom Laptop-Klinkenausgang bis zum Audio Interface ohne Bedenken betreiben kannst. Und zwar unverschämt laut.
Die tonale Balance bleibt am Handy, am Interface oder am Amp weitgehend gleich, soweit ich das ohne Messung beurteilen kann.
Im Übrigen erreicht er selbst beim Anschluss am Laptop-Kopfhörerausgang sehr hohe Pegel. Beim Test am Kopfhörerverstärker bei sehr lauten Pegeln schlägt er sich wacker, ohne für mich hörbare Verzerrungen.
Praxis im AKG K52 Test
Der Hersteller positioniert das hier getestete Modell als Kopfhörer für Recording und Mixing. Ich sehe ihn zwar auch im Projektstudio, aber hauptsächlich für das Tracking und Recording.
Geschlossene Studiokopfhörer taugen selten als neutrale Referenz und in dem hier angeschauten Preissegment wäre es eine Überraschung, wenn er sich tatsächlich zum Mixing eignen würde.
Wir müssen also unsere Erwartungen realistisch halten und erwarten hier eher eine praktische Arbeitskappe, keine Wunderwaffe.
Um die Klangqualität sauber einzuordnen, habe ich Vergleichsmodelle herangezogen: Superlux HD-660, Superlux HD681, AKG K92 sowie als hochklassige Referenz den AKG K812 (ein Top-Kopfhörer jenseits der 1.000 Euro).
Klang des AKG K52
Nachdem ich vorher schon den AKG K92 gehört hatte, war ich kaum erstaunt, dass auch dieses Modell recht zurückgenommen in den Höhen erklingt. Hier bin ich von den anderen Modellen im Testfeld mehr (unnatürliche) Höhen gewohnt.
Ich kann schon vorwegnehmen, dass der AKG K52 Test deutlich zeigt, dass dieser Kopfhörer klanglich tatsächlich für Tracking und Recording bestens geeignet ist. Gleichermaßen würde ich ihn in meiner Arbeit nicht zum Beurteilen eines Mixes heranziehen wollen.
Nichtsdestotrotz: Für den Preis kommt der AKG K52 im Test sehr ausgewogen in der Balance daher. Aber steigen wir tiefer ins Thema Klangbild ein.
Auflösung & Dynamik
Was die Mikrodynamik und die Auflösung sowie die Details angeht, gehört dieses Modell ins Mittelfeld. Es sind ausreichend Details zu hören, aber in diesem Punkt bleibt er auf dem Niveau vom t.bone HD 815. Sowohl der K92 als auch der Superlux HD681 schienen mir in diesem Teilbereich leicht besser zu sein.
Natürlich könnte die Dynamik noch ausgeprägter sein, aber was die Klarheit, die Details und -sagen wir mal- Agilität angeht, arbeitet der AKG K52 über seiner Preisklasse.
Was die Transienten bzw. den Punch angeht, hat er für mich in diesem Preissegment die Nase klar vorn. Zwar darfst Du auch hier keine Wunder erwarten, aber ich mag es, dass er keine künstliche Bassbetonung hat.
Dadurch schafft er auch in der Impulstreue die Pole Position bei den Studio-Kopfhörern unter 50 Euro.
Räumlichkeit & Imaging
Für das reine Tracking bzw. Recording sind die Räumlichkeit und Ortung von Instrumenten natürlich nur zweitrangig und nachgestellt. Als geschlossenes Modell muss der AKG K52 natürlich auch hinter halboffenen und offenen Studio-Kopfhörern stehen.
Und so kommt es, dass er in unserem Testfeld „nur“ den zweiten Platz in dieser Disziplin hinter dem Superlux HD681 (halboffen) erreicht. Doch das nur sehr knapp, was wieder für die Qualität des hier getesteten Modells spricht.
Der K52 kann mit einer guten Stereoabbildung punkten und lässt den t.bone HD 815 hinter sich. Für den geforderten Preis hat er ein sehr gutes Imaging und es ist recht einfach, die Positionierung der einzelnen Instrumente im Mix zu beurteilen. Hier muss er sich nur dem AKG K92 knapp geschlagen geben, der hier das Feld anführt.
Auch die Tiefenstaffelung ist erstaunlich gut und in etwa auf dem Niveau des hauseigenen Konkurrenten. Bei der tonalen Separation von Instrumenten findet sich der K52 allerdings nur noch im Mittelfeld, das hätte gerne noch etwas besser sein dürfen.
Isolation & Umgebungsgeräusche
Was die Abschottung von den Umgebungsgeräuschen angeht, liefert der hier getestete Studio-Kopfhörer gute Ergebnisse im Mittelfeld. Das heißt, dass Du damit durchaus gute Aufnahmen ohne Bleed machen kannst.
Aber die Schallisolierung ist beispielsweise beim großen Bruder K92 oder beim t.bone HD 815 noch etwas besser gelungen.
Ich vermute, dass die etwas dünneren und weniger stark aufliegenden Ohrpolster dafür verantwortlich sein werden.
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AKG K52 Test-Fazit
Der AKG K52 punktet als leichter, geschlossener Studiokopfhörer fürs Recording mit solider Verarbeitung und sehr guter Impulstreue ohne künstliche Bassbetonung. Allerdings ist er mit seinen zurückhaltenden Höhen und einer Auflösung im Mittelfeld fürs kritische Mixing nur bedingt geeignet.
Der Studio-Kopfhörer ist gut im Projekt- und Homestudio für das Recording, Tracking und Monitoring geeignet. Auch weil er wegen seiner niedrigen Impedanz direkt an Laptop oder Smartphone betrieben werden kann.
In Sachen Preis/Leistung ist er stark, gerade gemessen an seinem Preis und den Mitbewerbern im Segment. Der K52 ist zudem bequem, hat ein sicheres Sitzgefühl und gutes Imaging.
Leichte Abzüge gibt es für den nicht verschraubbaren Adapter, eine Isolation im Mittelfeld und das schmal gepolsterte Kopfband.
Alternativen: AKG K92 – etwas bessere Isolation, Führung beim Imaging und dickere Polster, kostet rund 11 Euro mehr. Superlux HD681 – halboffen mit spürbar größerer Räumlichkeit. t.bone HD 815 – stärkere Abschirmung, im Imaging hinter dem K52.
Alles in allem steht am Ende eine solide Empfehlung mit einer sehr guten Wertung im AKG K52 Test.
Features AKG K52 Review
- Hersteller: AKG
- Geschlossener Studio-Kopfhörer
- Over-Ear / ohrumschließend
- Frequenzgang: 18 Hz - 20 kHz
- Impedanz: 32 Ohm
- Empfindlichkeit: 110 dB SPL/V
- Max. Schalldruckpegel: 110 dB
- Nennbelastbarkeit: 200 mW
- einseitg geführtes Kabel
- Kabellänge: 2,5 m
- Kabel nicht austauschbar
- Adapter Miniklinke (3,5 mm) auf 6,3 mm
- Gewicht: 200 g