AKG K181 DJ UE Testbericht
Fortgeschrittener DJ-Kopfhörer mit Klangregelung

Von Felix Baarß
AKG K181 DJ UE Test-Fazit
4.5
DELAMAR
SCORE
DJ-Kopfhörer mit Extras.
Diese Abhöre für Vinyl- und MP3-Jockeys punktet in fast allen Belangen, wobei die Optionen zur Klangregelung hervorstechen – und die sind alles andere als nur ein Gimmick.
PRO
- Mehr Bass für durchsetzungsfähigeren Sound zuschaltbar
- Monomodus für einseitiges Abhören zuschaltbar
- Gute Abschirmung von Außengeräuschen
- Gut verarbeitet
- Ausgezeichnete Verkabelung
- Relativ kompakt transportierbar
CONTRA
- Könnte deutlich bequemer sein
Für wen?
Fortgeschrittene DJs, die eine Klangregelung zum flexibleren Abhören wünschen.
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Verarbeitung
Der Kopfbügel mit Federstahlkern und die Gelenke am Übergang zu den Ohrmuscheln machen einen guten Eindruck. Es ist abzusehen, dass der AKG K181 DJ UE auch im Gebrauch von vielbeschäftigten DJs ziemlich lange überstehen wird. Alle Bauteile sitzen fest aneinander und es gibt keine großen Spaltmaße. Der bei den meisten Komponenten verwendete gummierte Kunststoff fühlt sich gut an und wirkt etwas edler als reine Plaste.
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Tragekomfort
Der recht straffe Anpressdruck des AKG K181 DJ UE sorgt für einen guten Halt, ist aber noch nicht zu stark. Dass ich mir vom Tragekomfort etwas mehr erwartet hätte, liegt wohl eher der Form und Beschaffenheit der Polster. Im Vergleich zu den bequemsten Mitbewerbermodellen kneifen diese etwas an Ohren und Fontanelle.
Was das Gewicht betrifft, liegen wir mit 280 Gramm noch voll im grünen Bereich, so dass Du auch lange Sessions gut absolvieren kannst. Die Wärmentwicklung ist noch als moderat zu bezeichnen, da die aufliegenden Polster immer etwas Luft an deine Ohren lassen.
Verkabelung
Wie bei jedem guten DJ-Kopfhörer wird das Kabel einseitig zugeführt (hier wie meist an der linken Ohrmuschel) und ist nicht fest mit der Muschel verbunden. Stattdessen wird es über eine dreipolige Mini-XLR-Buchse angesteckt. Herausfallen kann es nicht, da es mit einer Verriegelung gesichert wird – zum Lösen muss stets ein kleiner Knopf gedrückt werden.
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Das Kabel ist gut ummantelt, verläuft vom Stecker aus gesehen einen halben Meter lang glatt und geht dann in einen ca. 25 cm langen spiralförmigen Abschnitt über. Auseinandergezogen misst der Wendelabschnitt rund zwei Meter und lässt somit meist mehr als genug Platz, um hinter dem DJ-Pult Bewegungsfreiheit zu genießen.
Dann folgt wieder ein glatter Abschnitt von etwa 20 cm, der wiederum in den vergoldete Stecker mündet. Ein Adapter zur Übersetzung von 3,5 auf 6,3 mm ist im Lieferumfang inbegriffen. Er lässt sich aufschrauben, so dass er nicht bei der nächstbesten Gelegenheit verlorengeht.
In der Gesamtschau ist die Verkabelung des AKG K181 DJ UE also perfekt gelöst, was bei diesem Preis noch keine Selbstverständlichkeit ist.
Die Flexibilität des AKG K181 DJ UE
Beide Enden lassen sich etwa 3,5 cm weit aus dem Bügel ziehen. Das reicht locker, um eine Anpassung an alle Kopfformen und -größen vorzunehmen.
Die Ohrmuscheln kannst Du nach oben in Richtung Bügel einklappen. Wenn Du nun noch das zweite Gelenk nutzt (enge Drehung der Muschel um die eigene Achse), wird das Gerät sehr kompakt – bestens für den platzsparenden Transport, für den übrigens noch ein Samtbeutel mitgeliefert wird.
Das Schwenken der gesamten Muschel nach vorne oder hinten ist nicht möglich, so dass zum einseitigen Abhören der Bügel samt Muschel auf dem Kopf verschoben werden muss. Doch das funktioniert tadellos, wobei immer noch ein sehr guter Halt gewährleistet wird und sich der Tragekomfort des AKG K181 DJ UE nicht verringert.
Noch besser: Für das einseitige Lauschen gibt es bei aktiviertem Monoschalter in jedem Fall ein verwertbares Signal. Nämlich eines, in dem ausnahmslos alle musikalischen Elemente präsent sind, die als Anhaltspunkte zum Mixing nötig sind. Das gibt es nur bei sehr wenigen Kopfhörern, etwa beim Stanton DJ Pro 2000.
Klangfarbe
Fangen wir bei der Ausgewogenheit von Bässen, Mitte und Höhen an. Der Bass ist in der Standardeinstellung für meinen Geschmack bereits ausreichend präsent und recht druckvoll. Mit den Schaltern an den Ohrmuscheln kannst Du aber noch einen Gang höherschalten.
Der Boost ist erheblich und wirkt über einen breiten Frequenzbereich, so dass schüchterne Basslines und -drums garantiert ans Licht kommen. Insbesondere in sehr lauten Locations. Das Ganze klingt dann zwar vergleichsweise heftig, dröhnt und verzerrt aber nicht. Prima.
Die unteren und moderaten Mitten sind stets gut vertreten. Erst im »Präsenzbereich« der hohen Mitten und Höhen gibt sich das Modell etwas zurückhaltend. Klanglich relevante Informationen für den DJ gehen dadurch aber kaum verloren. Wichtiger ist eher, dass dadurch scharfe, beißende Geräusche abgeschwächt werden, was sich bei langen Sets wohltuend auswirkt.
Auflösung
Abrupte, impulsive Klangereignisse und feine Transienten wie bei fragilen Hihats »verschwimmen« immer etwas mehr als bei den besten DJ-Kopfhörern. Die Trennung der Einzelklänge im Raumbild ist beim AKG K181 DJ UE ebenfalls verbesserungswürdig. Doch erneut kann ich sagen, dass mich das beim Mixen nicht beeinträchtigt hat.
Lautstärke und Abschirmung beim AKG K181 DJ UE
Die maximale Ausgangsleistung ist sehr hoch, so dass Du an wirklich allen Mischpulten, Controllern und Audio Interfaces laut genug abhören kannst. Erst bei Pegeln, die auf Dauer hörschädigend sein dürften, machen sich das Klirren und die Verzerrung bemerkbar.
Die Schallisolation wirkt zuverlässig, wie es für DJs unerlässlich ist. Ich besitze kein überlegenes Modell und kenne nur sehr wenige, die in dieser Disziplin nennenswert besser sind.
Features AKG K181 DJ UE Review
- Hersteller: AKG
- Geschlossener Kopfhörer
- Nennimpedanz: 42 Ω
- Übertragungsbereich: 5 – 30.000 Hz
- Empfindlichkeit: 112 dB SPL/V
- Nennbelastbarkeit: 3.500 mW
- Ohrpolster austauschbar
- Faltbare Konstruktion
- Kabel: spiralförmig, 5 m, abnehmbar
- Verbindung: Mini-XLR ↔ 3,5 mm
- Schraubadapter (3,5 ↔ 6,35 mm) liegt bei
- Bass-Boost zuschaltbar
- Mono/Stereo umschaltbar
- Nettogewicht: 280 g