Adam Audio A4V Test

Kompakt, druckvoll, technologisch vom Feinsten - Im Adam Audio A4V Test erfährst Du alles über die neuen Studiomonitore der A-Serie. Ob der Monitor klein und laut oder einfach nur kleinlaut ist, haben wir uns genauestens angehört.

Was ist es?

Der Adam Audio A4V ist das neueste Mitglied der A-Lautsprecher-Serie, die die AX-Serie ablöst. Der kleine 2-Wege-Monitor verbindet den hauseigenen X-ART-Hochtöner mit DSP-Technologie.

Der Monitor ist für kleinere Studios und Mehrkanal-Wiedergaben konzipiert. Das schwarze Bassreflexgehäuse besteht aus Vinyl-beschichtetem MDF und hat die Maße 268 x 158 x 220 mm (H x B x T). Der Frequenzgang des knapp 6 kg schweren Lautsprechers reicht von 52 Hz bis 45 kHz (-6 dB).

Der maximale Schalldruck bei einem Meter Abstand wird mit 100 dB SPL mit SinusBursts beziehungsweise 109 dB SPL mit Rauschen mit IEC-Gewichtung angegeben.

Adam Audio A4V Test: 5 Features

• 2-Wege-Monitor
• X-ART-Hochtöner
• DSP-Technologie
• Fernsteuerbar mit A-Control-Software
• Sonarworks-Reference-Kompatibilität

Adam Audio A4V Testbericht

Vorderseite

Auf der Vorderseite findet sich der oben genannte X-ART-Hochtöner. Dieser besteht aus einer lamellenförmig gefalteten Folie. Diese reagiert wesentlich schneller als herkömmliche Membrane.

Die Vorderseite der Adam Audio T4V.

Das Abstrahlverhalten des Hochtöners beziehungsweise des Waveguides beträgt 120 Grad horizontal und 70 Grad vertikal. Die gesamte Hochton-Einheit kann gedreht werden, sodass der Monitor auch horizontal genutzt werden kann.

Für Frequenzen unterhalb von 3 kHz ist ein 4-Zoll-Treiber zuständig. Dieser wurde aus mehreren Schichten von Mineralsteinfasern (MLM) geformt, welche für hohe Leistung bei geringer Verzerrung sorgen sollen.

Die Treiber werden von einem Class-A/B- (Hochtöner) beziehungsweise Class-D- (Tieftöner) Verstärker versorgt. Deren Spitzenleistung beträgt für den Tieftöner 110 W und für den Hochtöner 20 W.

Darüber hinaus gibt es auf der Vorderseite eine kleine LED, die über den Status des A4V informiert. Leuchtet sie grün, ist die Box eingeschaltet und betriebsbereit.

Anschlüsse und Einstellungen sind hinten angebracht.

Rückseite

Auf der Rückseite ist der Ein/Ausschalter nebst Kaltgerätebuchse vorhanden. Zudem sind hier Anschlüsse für XLR und Cinch (RCA, unsymmetrisch).

Mit dem daneben angebrachten Input-Select-Knopf wählst Du den entsprechenden Eingang aus. Theoretisch könntest Du zwei verschiedene Signalquellen einspeisen und mittels Knopf zwischen diesen umschalten.

Darüber hinaus gibt es eine Netzwerkbuchse, die für die Fernsteuerung dient. Auf diese kommen wir unten noch ausführlicher zu sprechen. Zudem kann der Ausgangspegel von +/-12 dB angepasst werden, ebenfalls via Drehregler.

Adam Audio A4V Test: Raumanpassung

Um den Klang auf den Raum anzupassen, gibt es vier Knöpfe auf Rückseite:

• Bass (+2 dB, 0 dB, -2 dB, -4 dB)
• Desk (0 dB, -2 dB, -4 dB)
• Presence (+1 dB, 0 dB, -1 dB)
• Treble (+1,5 dB, 0 dB, -1,5 dB)

Wer keine Möglichkeit hat, einen Raum einzumessen, kann einen Blick in das Handbuch der A4V werfen. Hier gibt Adam Audio Anhaltspunkte zum Einstellen des Klangs für verschiedene Räume und Oberflächen.

Des Weiteren gibt es einen Voicing-Knopf. Dieser bietet drei Klangprofile zur Auswahl:

• Pure: Neutraler, flacher Frequenzgang für Mixing und Mastering.
• UNR (Uniform Natural Response): Leichte Klangfärbung, die der AX-Serie ähnelt.
• Ext: Wendet die Einstellungen aus der Adam Audio A-Control-Software an.

Fernsteuerung

Mit der hauseigenen A-Control-Software können die A4V über einen Computer eingestellt werden. Sämtliche auf der Rückseite befindlichen Einstellungen lassen sich bequem vom Schreibtisch aus vornehmen.

Softwareseitig stehen zusätzliche Funktionen zur Verfügung, wie zum Beispiel ein 6-Band-Equalizer. Außerdem kann ein Delay eingestellt werden, um mehrere Monitore in einem System aufeinander abzustimmen. Natürlich lassen sich verschiedene Profile speichern, um ebenso verschiedene Einstellungen zu sichern.

Via Ethernet können die Monitore ferngesteuert werden.

Darüber hinaus kollaboriert Adam Audio mit Sonarworks. Sonarworks-Reference-Profile lassen sich in A-Control importieren und stimmen den Klang automatisch entsprechend der Messung des Profils ab.

Da die Monitoring-Software nach der Übertragung eines Reference-Profils nicht mehr auf dem Rechner ausgeführt werden muss, werden hier wiederum Ressourcen geschont.

Adam Audio A4V Test: Praxis

Für den Adam Audio A4V Test wurden Referenztracks verschiedener Genres sowie einzelne Instrumente in einer DAW wiedergegeben.

Zu Beginn fällt auf, dass die Monitore ohne eingehendes Signal leicht Rauschen. Allerdings weniger, als das zum Beispiel bei den Mackie CR-4X der Fall ist. Während einer Audiowiedergabe fällt das Rauschen meinem Höreindruck nach aber nicht ins Gewicht.

Der Klang überzeugte im Adam Audio A4V Test.

Die Abbildung der Songs und Einzelsignale ist klar, definiert und ehrlich. Höhen, Mitten und Tiefen lassen sich entsprechend gut beurteilen. Besonders der hauseigene X-ART-Hochtöner klingt hervorragend.

Präzise, beinahe kristalline Höhen kommen sehr gut zum Vorschein, ohne dabei scharf zu klingen. Die Wiedergabe von Transienten und Impacts ist definiert und akkurat.

Selbst der Bassbereich – soweit ihn die 4-Zöller abdecken – wird sauber abgebildet. Aufgrund der kleinen Treiber entsteht natürlich wenig Druck. Um diesen Frequenzbereich richtig beurteilen zu können, solltest Du die A4V mit einem Subwoofer unterstützen oder zu einem größeren Modell der Serie greifen.

Die A-Control-Software bietet mehr Funktionen, als auf der Rückseite der Monitore zugänglich sind.

Klanganpassungen

Auch ohne Klangeinstellungen klingen die Monitore wirklich gut. Im Vergleich zu „Pure“ erscheint „UNR“ etwas basslastiger. Toll, diese Option zu haben. Für Klangbeurteilungen beim Mixing und Mastering würde ich allerdings Pure vorziehen, da das Klangbild klarer und deutlicher erscheint.

Eine willkommene Neuerung im Vergleich zum Vorgänger ist die Fernsteuerung der Klangeinstellungen. Via Computer und der A-Control-Software kannst Du direkt vom Platz aus Anpassungen vornehmen. Das ist nicht nur bequem, sondern erleichtert auch das Abstimmen der Monitore.

Adam Audio A4V Test: A-Control

Zum Zeitpunkt des Adam Audio A4V Tests lag die Beta-Version der A-Control vor. Diese hat bereits einwandfrei funktioniert und getan, was sie soll.

Die verschiedenen Sektionen der A-Control-Software werden ausführlich erklärt.

Beim ersten Start der Software gibt es eine kurze Tour durch Aufbau und Funktionen. Diese sind zum Großteil selbsterklärend, sodass Du dich schnell zurechtfindest.

Das Anpassen der rückseitigen Einstellungen sowie der Advanced-Tab, der Delay und 6-Band-Equalizer wurden ohne große Latenz umgesetzt.

Die Kooperation mit Sonarworks ist zudem lobenswert hervorzuheben. Raum einmessen, Profil in die Adam Audio A4V laden und fertig.

Kleine Boxen, aber großer Klang im Adam Audio A4V Test.

Als einziger Wunsch bleibt ein Wireless-Modul für die Fernsteuerung offen. Damit könnten die LAN-Kabel gespart werden. Da Du die Klangeinstellung allerdings ohnehin nur einmal am Anfang machen und gegebenenfalls zwei oder dreimal nachjustieren musst, ist das verkraftbar.

Fazit zum Adam Audio A4V Test