Adam A7x Testbericht
Preiswerte Studiomonitore
Optisch auch gelungen: Adam A7x Testbericht
Was ist es?
Es handelt sich hier um einen aktiven Nahfeldmonitor, der sich auf dem Papier für kleine bis mittlere Tonstudios anbietet. Aktiv bedeutet, dass keinerlei Verstärker zusätzlich für den Betrieb benötigt wird, denn der Lautsprecher wird von den integrierten Endstufen gespeist.
Das Abhören von Musik im Nahfeld (90 cm bis 1,50 Meter) wird gerne in kleineren Tonstudios und im Bereich Homerecording genutzt, um den Einfluss des Raumes auf den Klang zu minimieren. Zudem können die Boxen auch in kleinen Räumen genutzt werden.
Der Adam A7x ist weiterhin ein Zwei-Wege-System, das mit einem Hoch- und einem Tieftöner ausgestattet ist.
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Adam A7x Testbericht
Einleitung
Der Markt mit Studiomonitoren im Low-Budget-Bereich bis fünfhundert Euro ist überlaufen. Es kommen gefühlt monatlich neue Modelle altbekannter Hersteller hinzu und auf jeder Messe stellt sich ein neuer, unbekannter Hersteller mit seinen eigenen Boxen vor. Dabei verspricht natürlich jeder einzelne, dass seine Abhöre die bestklingende im Preissegment wäre. Was auch sonst?
Bei delamar versuchen wir mit unabhängigen Tests etwas Klarheit in das unüberschaubare Angebot zu bringen. Heute haben wir mit dem Adam A7x einen Lautsprecher auf dem Prüfstand, der in Deutschland gefertigt wird und sich derzeit größter Beliebtheit erfreut.
Erster Eindruck
Das Gewicht der Adam A7x liegt mit 9,2 kg fast zwei Kilogramm unter dem meiner eigenen Referenzmonitore, den dynaudio BM6A. Das Gehäuse ist hingegen mit 337 mm x 201 mm x 280 mm fast gleich groß. Das Design der Adam-Lautsprecher ist modern gehalten und der herstellertypische X-Art Hochtöner fällt ebenso beim ersten Blick auf wie die beiden Bassreflex-Öffnungen am unteren Ende.
Sehr positiv und erwähnenswert finde ich die Positionierung der Netzschalter auf der Vorderseite. Endlich mal ein Hersteller, der mitgedacht hat. Fast genauso nützlich sind die beiden Volumenregler, die sich direkt daneben befinden, mit denen ich die Lautstärken an die meiner Referenzmonitore anpasse, um die A/B-Tests zu vereinfachen.
Zwischen diesen beiden Bedienelementen befindet sich schließlich noch eine grüne LED, die den Betrieb anzeigt. Schön unauffällig, ganz wie ich es mag.
Technische Details
Bei den Adam A7x Lautsprechern handelt es sich um ein Zwei-Wege-System, das mit einem Hoch- und einem Tieftöner (eigentlich Mid-Woofer) ausgestattet ist. Der Woofer hat einen Durchmesser von 7“, der Hochtöner kommt ja mit der hauseigenen X-Art-Technologie (weiter dazu unten) und ist dementsprechend nicht mit einem Durchmesser anzugeben. Der Hersteller selbst schreibt auf seiner Webseite, dass dieser mit einem 2“ Tweeter verglichen werden könne.
Ein Wort zum Tweeter und der verwendeten Technologie: ART steht für „Accelerating Ribbon
Technology“ (Bändchen) und die neue Variante „X-Art“ ist die Überarbeitung derselben, wobei das „X“ für „eXtended“ steht.
Für die Ansteuerung von Hoch- und Tieftöner werden Class AB-Endstufen verwendet, was dem allgemein üblichen Standard in dieser Preislage entspricht.
Rückseite
Hinten befinden sich die Anschlüsse für die Adam A7x. Zum einen steht hier ein symmetrischer XLR-Anschluss, zum anderen ein unsymmetrischer Cinch-Eingang zur Verfügung.
Weiterhin findest Du hier auch die Regelmöglichkeiten für eine Raumanpassung. Es steht ein High-Shelf-Filter ab 5 kHz sowie ein Low-Shelf-Filter bis 300 Hz bereit. Beide lassen eine Anpassung von plus/minus 6 dB zu.
Zudem kannst Du auf der Rückseite den Pegel des Hochtöners anpassen. Hier stehen dir plus/minus 4 dB zur Verfügung. Fein.
Klang
Bei einem Lautsprecher und einem Studiomonitor insbesondere kommt es aber vor allem auf eines an: der Klang. Verwendete Technologie und die Ausstattung ist nur die Kür. Der gute Klang ist Pflicht. Bei den Adam A7x Boxen war dieser schon eine echte Überraschung.
In der Liga bis fünfhundert Euro gehört dieser aktive Nahfeldmonitor sicherlich zu den besten auf dem Markt. Ich habe hier Referenz-CDs aus unterschiedlichen Musikstilen von orchestraler Musik bis R&B gehört und war vom detaillierten Klang überrascht. Die Abbildung im Stereopanorama war sehr gut, die Instrumente waren gut voneinander zu unterscheiden.
In Sachen Frequenzgang sind die A7x im Vergleich zu den teureren BM6A merklich geschönt – Betonung auf Bass und Höhen, der „Smiley“. Sie neigen zudem dazu, etwas zu brillant zu klingen. Wobei ich diesbezüglich hinzufügen muss, dass ich diesen Aspekt bei diesem Modell nicht weiter als störend empfunden habe, so wie seinerzeit bei den P11A, die ich dann zugunsten der BM6A im Regal stehen ließ.
In den mittleren Frequenzen wäre durchaus noch Platz nach oben – für den aufgerufenen Preis ist die Auflösung dennoch bemerkenswert. Darunter leidet dann auch die Abbildung der räumlichen Tiefe, was beim Hören diverser Referenz-CDs auffällt.
Untenrum bieten die Adam A7x eine gute Wiedergabe, insbesondere wenn man Preis und Dimensionierung der Bauteile in Betracht zieht. Für HipHop und andere elektronische Musikstile wird der Bassbereich ohne Subwoofer voraussichtlich nicht reichen. Schon bei 50 Hz lässt der Druck merklich nach, bei 40 Hz passiert dann recht wenig.
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Fazit zum Adam A7x Test
Im Preisbereich bis zu fünfhundert Euro gehören die Adam A7x definitiv zu den besten Lautsprechern auf dem Markt. Sie sind gut verarbeitet, sehen gut aus und können von der Frontseite aus an- bzw. ausgeschaltet werden. Damit eignen sie sich bestens für kleine bis mittlere Tonstudios, vor allen Dingen im Bereich Homerecording.
Die dem Hersteller eigene X-ART Technologie führt zu brillanten Höhen in der Wiedergabe, die mit vielen Details aufwarten können. Bisweilen und je nach Abhörsituation könnten die brillanten Hochfrequenzen als störend empfunden werden – in diesem Fall kommen die auf der Rückseite verfügbaren Regelmöglichkeiten sehr gelegen.
Klanglich können die Adam A7x ohne Zweifel und angesichts des niedrigen Preises überzeugen. Zwar ist die Wiedergabe etwas geschönt, was zu einer Unterrepräsentation der Mitten führt, doch ein Arbeiten mit diesen Lautsprechern ist sicherlich zielführend.
Für die Produktion von HipHop und anderen elektronischen Musikstilen, bei denen es auch auf die Reproduktion der Bassfrequenzen ankommt, ist ein zusätzlicher Subwoofer empfehlenswert. Die Boxen haben hier einfach nicht genügend Reserven.
Alles in allem ein empfehlenswerter Studiomonitor für Tonstudios mit kleinem Budget. Von mir gibt es dafür fünf von fünf möglichen Punkten – in ihrer Preiskategorie bisher ungeschlagen.
Adam A7x Features
- Aktiver Nahfeldmonitor
- X-ART Hochtöner
- 7“ Tieftöner (Mid-Woofer)
zu 'Adam A7x Testbericht: Preiswerte Studiomonitore'
Marc At Garden 30. Nov 2011 13:54 Uhr
Non + Ultra
Philipp Schwetschenau 30. Nov 2011 15:03 Uhr
Ich hab die A8X und bin damit auch sehr zufrieden. Guter Bericht, hat mich mal wieder bestätigt! :)
Florian 30. Nov 2011 17:01 Uhr
Kann man mit dem A7X auch gut Musikhören? Ich habe hier ein 15 Quadratmeter Zimmer, produziere nur gelegentlich und würde die Boxen auch gerne nutzen, um im gesamten Raum Musik zu hören. Mir ist dabei ein neutraler Klang wichtig, der ja bei den meisten Hifi-Boxen nicht geliefert wird.
Ich lese jedoch öfters, dass Nahfeldmonitor, sobald man sich aus dem sweet spot entfernt, ziemlich schlecht/lasch klingen würden. Stimmt das?
Würde mich über eine Antwort freuen.
moberts 31. Dez 2013 19:38 Uhr
Wenn du Angst um den Sweetspot hast kann ich dir nur die JBL LSR 308 bzw. die JBL LSR 305 empfehlen
Marc At Garden 30. Nov 2011 19:33 Uhr
Ich kann aus Erfahrung sagen dass sich der Adam A7x nicht für 15m² Räume eignet! Er ist definitiv für's Produzieren geeignet. Für Raumakustik eignen sich Heimkinosysteme wesentlich besser!!!
Andi 04. Dez 2011 00:31 Uhr
Ich habe ewig auf die A7X geschielt und war mir nach den ganzen Lobeshymnen sicher: Die nehme ich! Bis ich sie dann im Vergleich mit den A8X und anderen hörte. Zwischen der A7X und der A8X liegen Welten! Die A7X klingt aus mir unerklärlichen Gründen absolut dumpf und undifferenziert in den Mitten. Natürlich gehen die A7X nicht soweit in den Basskeller wie die A8X, aber mein Problem waren die Mitten. Da klingen beide Boxen wie von verschiedenen Herstellern. Ich weiß nicht, was die da (falsch) gemacht haben, aber die A8X klingt wie gesagt um Welten besser und klarer. Ich kann nur jedem empfehlen, das im LAden bzw. zuhause ausgiebig zu testen. Mit der A7X wäre ich nicht glücklich geworden.
mun 12. Sep 2013 02:58 Uhr
Interessanterweise habe ich mir die A7X gekauft weil ich die Mittendarstellung der A8X absolut schrecklich finde. Die grössere Membran ist in den oberen Mitten nie so wohlklingend. Dies haben ich später auch in einigen Testberichten gelesen.
Sunny 06. Nov 2013 20:58 Uhr
Leider ist der Bericht an einigen Punkten schlicht falsch.
Nur für den Hochtöner wird aufgrund des Frequenzgang ein A/B-Verstärker verwendet.
Der Midwoofer wird natürlich von einer Digitalendstufen angetrieben.
Weiters müsst die A7x laut diesem Redakteur ja schon einen Badewannenfrequenzgang
aufweisen, wenn ich daran denke wie schlimm diese furchtbare Höhenanhebung bei den
Dynaudio bm6 ist!
Muss wohl am Raum gelegen haben, ist anders einfach nicht zu erklären!
Rob 11. Nov 2013 21:52 Uhr
Ja die höhen bei den dynaudio sind einfach zu viel!! Nach 1h hast du ohrenkrebs!!
Gabriel Konertz 27. Jan 2014 14:32 Uhr
Ich kann den Badewannenfrequenzgang der A7X auch nicht nach vollziehen! Aber der Hochtöner brauchte sehr lange, um richtig angenehm zu klingen. Zu erst abgesenkt, habe ich Ihn jetzt wieder auf linear stehen! An der Wand auf ca. 140cm Höhe montiert, klingt es jetzt sehr ausgewogen und trotzdem lebendig!
Rainer Bruck 22. Nov 2014 23:11 Uhr
Hallo Gabriel,
schön, dass es Dich noch gibt. Melde Dich bitte mal bei mir.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer Bruck
Frank Weiss 19. Feb 2014 12:06 Uhr
Ist der low-Shelf hinten an der a7x Box dafür gedacht, den ganz rausdrehen zu können, falls man seine boxen nur in den ecken aufstellen kann? hab gehört es ergbit sich ne bassverdoppelung von 6db falls boxen in ecken stehen, und bei adams kann man die hinten einfach wieder rausschrauben, ist es dafür gedacht? Wird das dann so kompensiert dass es sich gleich anhören würde, wie wenn die boxen NICHT in den ecken platziert wären? und die -6db wieder auf neutral natürlich... mfg
Norman 29. Apr 2014 10:23 Uhr
"X-Art-Technologie"?
Extended Accelerating Ribbon Technology Technologie
Deekay 23. Feb 2015 15:30 Uhr
Der X-Art-HT ist kein Bändchen sondern ein weiterentwickelter AMT (Air Motion Transformer) nach Oskar Heil aus den 60er Jahren! Diese Konstruktion ist für mich die beste und schnellste (zeitoptimierteste) der Welt.