Adam A77X Testbericht
Studiomonitor mit zwei 7-Zoll-Woofern

Adam A77X Testbericht

Was ist es?

Beim Adam A77X handelt es sich um einen Studiomonitor für das Nahfeld und den Midfield-Bereich. Neben dem charakteristischen X-ART-Hochtöner, wie er auch in zahlreichen anderen Modellen des Herstellers zum Einsatz kommt, finden sich hier zwei 7-Zoll-Tieftöner. So wird ansonsten wie ein Adam A7X konstruierte Lautsprecher erweitert, um ihn für deutlich höhere, kompressionsfreie Maximallautstärken tauglich zu machen. Das Gerät ist für die liegende Aufstellung konzipiert.

Der Adam A77X war bei der Fertigstellung dieses Reviews zum Straßenpreis von 748,- Euro (Stückpreis inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.

Adam A77X Testbericht

Im Adam A77X sperren wir die Lauscher auf


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Adam A77X Testbericht

Erster Eindruck


Passend dazu


Verarbeitungstechnisch wird der Adam A77X hohen Standards gerecht. Materialien und Konstruktion sind in den meisten Details mit dem A7X identisch und daher als sehr gut zu bezeichnen. Anschlussseitig bleibt alles beim Alten: Ein symmetrischer XLR-Eingang und eine unsymmetrische Cinch-Buchse sind zu finden.

Auch die Bedienelemente sind die gleichen wie beim kleinen Bruder: Vorderseitig findest Du den An- und Ausschalter sowie den Lautstärkeregler. Praktisch, denn so musst Du nicht umständlich an die Hinterseite kriechen. Die Filter sind hingegen an der Rückseite angebracht – je ein Kuhschwanzfilter für Tiefen und Höhen lassen sich innerhalb eines Regelbereichs von ±6 dB einstellen – das dürfte für die meisten raumakustischen Anpassungen ausreichend sein. Hinzu kommt der Regler für die Lautstärke des Tweeters (±4 dB).

 

Details

Der eine Tieftöner ist ausschließlich für die Frequenzen unter 400 Hz zuständig, während der andere Woofer höhere Bässe und Mitten erklingen lässt. Diese Arbeitsteilung reduziert Verzerrungen, allerdings zu dem Preis, dass keine eindimensionale Abstrahlachse entsteht. Zum Ausgleich gibt es zwei verschiedene Ausführungen der Box – Typ A und Typ B. Symmetrisch aufgestellt wird wieder ein gutes Stereoabbild erzeugt. Dabei macht es bis zu einer Entfernung von etwa zwei Metern einen Unterschied, ob sich der für die Mitten ausgelegte Woofer jeweils außen oder innen befindet – die erstgenannte Aufstellung sorgt für eine breiteres, Letztere für ein engeres Stereopanorama.

Der X-ART-Tweeter ertönt bei 3 kHz und aufwärts, wobei er von einem AB-Verstärker mit 50 Watt betrieben wird. Für beide Tieftöner steht je eine Endstufe mit 100 Watt zur Verfügung.

Adam A77X Testbericht

Die Rückseite

Klang

Was beim A7X noch ansatzweise kritikwürdig erschien, ist beim A77X durch die Arbeitsteilung bei der Mitten- und Tiefenwiedergabe ausgebügelt worden: Die Bässe und gerade auch die Mitten erscheinen stimmiger, selbst die Höhen passen nun besser ins Gesamtbild.

Eine sehr dezente Tendenz zur Betonung der Höhen und Tiefbässe ist zu vernehmen, wenn man die Boxen mit hochgradig nüchternen Geräten vergleicht, doch fällt das hier bei Weitem nicht in die Kategorie der klanglichen Schönfärberei.

Die Tiefenstaffelung, die Abbildung des Raumes und die Ortbarkeit einzelner Klänge ist auf hohem Niveau. Impulstreue und Detaildarstellung überzeugen, dem analytischen Abhören steht nichts im Wege. Wie fast immer ist auch hier noch etwas Luft nach oben, allerdings kaum auf dem gleichen Preislevel wie dem der A77X.

Bei der Verwendung im Midfield kommen kommt die Raumakustik deutlich stärker zum Tragen. Das sollte beachtet werden – ohne ordentlich ausgestattete Umgebung nützen auch gehobene Kaliber wie die A77X nichts, wenn sie als Midfield-Abhören verwendet werden.

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Fazit zum Adam A77X Test

Als wäre der A7X eine Liga aufgestiegen, präsentiert sich der Adam A77X als vor allem in den Bässen und tiefen Mitten optimiertes Modell seines kleinen Bruders. Die Aufteilung in einen Woofer für alles unter 400 Hz und einen zweiten Tieftöner für die höheren Lagen macht sich bezahlt, das Klangbild ist ausgewogen und lässt eine differenzierte Beurteilung der Elemente in einem Mix zu.

Bei der Verarbeitung ist alles in Butter, hier wird die von den anderen Modellen der Serie gewohnte Qualität geboten. Features wie der frontseitig angebrachte Netzschalter und der gleich daneben sitzende Lautstärkenregler sind praktische Details, die die Alltagstauglichkeit erhöhen.

Nach dem gebührenden Lob besteht das einzige kleine »Aber« darin, dass dieser Lautsprecher nicht für das enge Nahfeld geeignet ist. Erst ab einer Entfernung von ca. zwei Metern ertönt das Stereopanorama ausgewogen.

In dieser Preisklasse können diese Studiomonitore also fast ausnahmslos überzeugen. Und so komme ich in meinem Adam A77X Testbericht auf viereinhalb von fünf Punkten.

Adam A77X Features

  • 3-Wege-Studiomonitore
  • 2x 100 Watt für die Woofer
  • 50 Watt für den Tweeter
  • X-ART-Hochtöner
Hersteller:   
Produkt:

Adam A77X Test

Lesermeinungen (5)

zu 'Adam A77X Testbericht: Studiomonitor mit zwei 7-Zoll-Woofern'

  • nevian   31. Mrz 2013   18:40 UhrAntworten

    ...Also handelt es sich bei den A77X nicht um eine D'Appolito-Version der A7X, wie man zunächst durch den optischen Eindruck vermuten könnte.

    Das wirft bei mir wiederum die Frage auf, weshalb die 3 Wege nicht auf einer vertikalen Achse platziert wurden. Die Anordnung ergibt für mich so erst mal überhaupt keinen Sinn bzw. ich erkenne darin keinen Vorteil.

    Im Gegenteil: Es dürfte noch schwieriger fallen, die 3 Wege überhaupt phasengleich oder zumindest phasenoptimiert auszurichten! Und wer sich eigentlich durch die Anordnung der Tief-/Mitteltöner einen Vorteil für einen breiteren Sweet-Spot verspricht, der dürfte hier eigentlich exakt das Gegenteil feststellen müssen.
    Hierzu passen dann natürlich auch Felix' Hinweise zum Stereopanorama bzw. zur Nahfeld-Untauglichkeit. Nur genau DIESEN Punkt hätte man, wie ich finde, noch viel kritischer hinterfragen und als gravierende Abwertung in der negativen Gesamtwertung (hier mit immerhin 4,5 von 5 Punkten!) einfließen lassen sollen.

    Normalerweise bin ich wirklich immer sehr PRO Adam eingestellt - aber hier ergibt sich für mich überhaupt kein stimmiges Konzept. Dass die Box (im Midfield) gut klingen mag will ich, ohne sie gehört zu haben, gar nicht bestreiten wollen. Doch m.E. wurde hier einfach richtig Potenzial verschenkt - ich würde sogar behaupten wollen, zugunsten einer "MARKETING-optimierten" statt einer klangoptimierten Bauweise.
    Und meine Meinung ist, da darf ein renommierter Hersteller wie Adam NICHT so einfach mit durchkommen und im Test fast die volle Punktzahl abgreifen!

    Oder vielleicht kann mir hier jemand den Sinn erklären, was diese horizontale Aufteilung der 3 Wege klanglich(!) für Vorteile haben soll! :)

  • Quadron   01. Apr 2013   15:29 UhrAntworten

    Ich habe die A77X mit der A7X und der S3X-V verglichen und kann den Testbericht voll und ganz bestätigen. Die A77X sind übrigens keine 3-Wege-Boxen, sondern sogenannte 2,5-Wege-Lautsprecher: In der A77X arbeiten unterhalb 400 Hz beide Woofer parallel und erzeugen ziemlich präzise und jedenfalls sehr druckvolle und genügend tief reichende Bässe bis ca. 35 Hz (darunter recht steil abfallend, aber bis 30 Hz noch gut hörbar). Von 400 Hz bis 3000 Hz arbeitet jeweils nur der innere Woofer (Wenn A-Box links und B-Box rechts steht) als Mitteltöner. Im Unterschied zur A7X liegt die obere Frequenztrennung bei 3000 Hz (A7X bei 2500 Hz). Durch den verschobenen Überlappungs-Bereich werden die Mitten wesentlich detaillierter als bei der A7X wiedergegeben und der Hochtöner integriert sich besser in das Gesamtklangbild. Einziger Nachteil ist der enge Sweetspot durch die asymmetrische Woofer-Anordnung. Die S3X-V bilden die Mitten zwar noch deutlicher ab, sind aber fast drei mal so teuer und von der Anordnung Woofer/Mitteltöner/Tweeter her auch eher Midfielder. Ich habe mich schliesslich für die A77X entschieden und bin zufrieden...

  • Anis   19. Jul 2013   11:59 UhrAntworten

    Ich wollte sie kaufen ! Sie laut genug und viel bass,aber sie sind mir zu dumpf .. Und haben irgendwie keine mitten ! Und damit kann man nicht gut mixen... Ich finde die s3x klasse oder auch die a7x

  • Dave   05. Feb 2014   14:47 UhrAntworten

    Hallo
    Ich finde sie sollten ein wenig knackigere Mitten haben....Höhen sind genug da....Aber mir fehlt ein wenig die knackige Snare!!
    Was stelle ich anders ein? Erfahrungen?
    Danke und Gruss

    • nevian   05. Feb 2014   15:01 UhrAntworten

      Dave, hol Dir das ARC 2 von IK Multimedia. Damit dürfte sich u.a. Dein Problem, so gut es überhaupt möglich ist, korrigieren lassen.

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