Die besten Synthesizer für Einsteiger
Synthesizer für Einsteiger – Inhalt
Wie unterscheiden sich Synthesizer von Keyboards oder E-Pianos?
Ein Synthesizer ist ein echtes Kreativwerkzeug, das seine Sounds von Grund auf mit elektronischen Bauteilen selbst erschafft. Anders als bei Orgeln, Keyboards oder E-Pianos ist die Klangquelle komplett variabel und basiert zumeist auf Oszillatoren.
Mein erster Synthesizer war 1988 ein Roland MKS-50 ohne Tastatur. Ein großartiges Teil und der denkbar schlechteste Synthesizer für Einsteiger. Aufbau und Bedienbarkeit waren für Synthesizer-Anfänger zu kryptisch: nur wenige Taster und verschachtelte Menüs.
Somit blieb bei mir jedes Verständnis für den Signal- und Work-Flow eines Synthesizers aus und ich begnügte mich damit, die voreingestellten Sounds zu spielen. Damit dir ein besserer Einstieg gelingt, erfährst Du in diesem Artikel, worauf es ankommt.
Robert Moog begann die Entwicklung seines Moog-Synthis mit einem Theremin
Ein Keyboard kommt mit einer breiten Palette an Sounds, die aber voreingestellt und nur wenig veränderbar sind. Oftmals haben Keyboards eine Begleitautomatik mit an Bord, die eine ganze Band nachahmt.
E-Pianos oder Digitalpianos fokussieren sich auf die Wiedergabe von naturgetreuen Pianoklängen sowie ein natürliches Spielgefühl.
Mehr zum Thema: Digitalpiano und hier zu Keyboards
Warum sind Synthesizer so beliebt?
Synthesizer erzeugen in vielen Musikern eine große Leidenschaft. Das hat auch damit zu tun, dass beim Synthesizer ein Klang komplett neu zusammengesetzt wird und der Musiker sich seinen eigenen Sound aus dem Nichts erschafft.
Synthesizer sind daher oftmals Ideengeber beim Komponieren und Songwriting. Viele bekannte Komponisten und Musiker arbeiten mit Synthesizern als Inspirationsquelle für ihre Songs oder Filmmusiken.
In einigen Fällen sind zufällig entstandene Sounds sogar die Ideengeber für neue Musikstile.
Synthesizer Einstieg leicht gemacht: Synthese eines Klangs
Der Ton beim Synthesizer entsteht im Oszillator (OSC), er erzeugt hörbare Schwingungen. Diese Grundschwingungen werden über einen so genannten LFO (Low Frequency Oscillator) moduliert, also verändert.
Vangelis nutzte zu Beginn den Yamaha CS80
Die Filter eines Synthesizers (VCF) nehmen Einfluss auf die Frequenzen im Klang. Der Originalklang wird verfälscht, indem einige Frequenzen weggefiltert (entfernt) werden. Unterschiedliche Filtertypen erzeugen dabei unterschiedliche Klangcharaktere.
Die Hüllkurve (VCA) beim Synthesizer bestimmt das Lautstärke-Verhalten des Klangs: Anschlag, Halten und Ausklang.
Weitere Details: Syntheseformen & Klangsynthese erklärt
Was muss ein Synthesizer Einsteiger beachten?
Nachdem die grundlegende Funktionsweise eines Synthesizers klar ist, geht es an die Wahl des ersten eigenen Instruments.
Die wichtigsten Aspekte für Synthesizer Einsteiger:
- Einfache Bedienung
- Übersichtlich strukturierte Oberfläche
- Variabilität
- Synthesizer für Anfänger in unterschiedlichen Preisklassen
Die Logik der Bedienung und Struktur der Benutzeroberfläche sollte den eben beschriebenen Signalfluss gut darstellen. Eine zu verzweigte und komplizierte Bedienung (z.B. durch Mehrfachbelegungen von Knöpfen, Potis und einer komplexen Menü-Führung) würde jede Kreativität und Motivation im Keim ersticken.
Der EMS VCS 3 – erster Synthi von Jean Michel Jarre
Ein weiterer Aspekt sind Presets. Bereits im Instrument gespeicherte Soundeinstellungen können als Basis eigener Klangkreationen dienen. Freier und progressiver lässt sich mit Synths arbeiten, die keinerlei Vorgaben in Sachen Klanggestaltung machen.
Dein Synthesizer Einstieg gelingt am Besten mit einem Instrument, das mehrere Anwendungsbereiche abdecken kann, also möglichst variabel in der Klanggestaltung ist. Erst später wird sich herauskristallisieren, welchem Synthesizer-Typen oder welcher Art des Sounddesigns du dich zuwenden möchtest.
Last but not least: Nicht automatisch ist ein günstiger Synthesizer gut für Anfänger geeignet. Umgekehrt sind sehr teure Geräte nicht nur für Profis. Der erste Synthesizer ist erfahrungsgemäß nur ein Sprungbrett zum nächsten Instrument. Viele verfallen der Sammelleidenschaft.
Lies auch: Korg Kross 2 61 Pure White: Limitierte Edition der Synthesizer Workstation
Für Synthesizer-Anfänger: 5 Empfehlungen der Redaktion
Es gibt viele Synthesizer. Anfänger finden in den folgenden Empfehlungen einige Instrumente, die die genannten Kriterien ganz oder teilweise erfüllen. Einzig und alleine wichtig dabei ist, Spaß am Instrument zu haben und den Synthesizer als kreatives Werkzeug und Quelle für musikalische Ideen zu sehen.
Yamaha Reface CS
Ultrakompakt, keine zwei Kilo schwer und mit Batterien speisbar – der Yamaha Reface CS ist der unangefochtene König der tragbaren Synthesizer. Für Einsteiger empfiehlt er sich aufgrund seiner äußerst eingängigen Bedienung und seiner beachtlichen Klangflexibilität mit acht Stimmen.
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Aufbauend auf verschiedenen Timbres am Beginn der Klangerzeugung sind interessante Modulationen und lebhafte Effekte möglich. Sehr ungewöhnlich ist der Looper, mit dem sich Sequenzen aufzeichnen lassen, um sie dann abzuspielen und dazu weiter zu jammen.
Erwähnenswert ist noch die Website »Soundmondo« von Yamaha, mit der Du alle Klangeinstellungen im Netz speichern und von dort direkt auf das Instrument laden kannst. Außerdem kannst Du deine Sounds mit anderen und dich von den Klängen anderer Nutzer inspirieren lassen.
Preis: 265,- Euro | Preis bei Thomann
Novation Mininova
Kein anderer Einsteiger-Synthesizer punktet mit einer derart aufgeräumten, klaren Oberfläche. Dennoch hast Du spätestens nach dem Umstellen eines 6-Wege-Schalters Zugriff auf den gewünschten Parameter für detaillierte Klanggestaltung mit 18 Stimmen. Der vielleicht wichtigste – der Filterregler – ist separat davon jederzeit bedienbar, dazu besonders groß und griffig.
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Der Betriebsmodus für verschiedene Genres oder diverse Klangtypen lässt sich schnell umschalten. Insgesamt sind 256 Klänge vorinstalliert und 128 Eigenkreationen lassen sich speichern. Besonderheit: Der integrierte Vocoder ermöglicht großartige Roboterstimmen à la Kraftwerk, Daft Punk & Co. – ein flexibles Schwanenhalsmikrofon ist im Lieferumfang inbegriffen.
Typisch für den Hersteller ist die gute Computer-Integration: Über eine Software für PC und Mac kannst Du alle Klänge bequem am Bildschirm bearbeiten und verwalten.
Preis: 326,- Euro | Preis bei Thomann
Arturia MiniBrute
Wer gleich etwas tiefer in die Kunst der Synthese einsteigen möchte, muss dieses monophones (einstimmig) Modell auf die Liste nehmen. Für Synthesizer Einsteiger empfiehlt sich die seit Jahren bewährte Version 1, die im Vergleich zum aktuellen Nachfolger günstiger und für Anfänger besser geeignet ist.
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Die detaillierten Eingriffsmöglichkeiten rüsten dich für sehr ausgefeilte Klangkonstruktionen, speziell was Basslinien und Leads betrifft. Mit dem Arturia MiniBrute ist ein besonders kerniger, aggressiver Sound möglich. Mit dem Arpeggiator lassen sich Melodien aus den Tönen des angeschlagenen Akkords erstellen und automatisch abspielen. Währenddessen schraubst Du genüsslich an den Drehreglern, um den Klang nach und nach weiterzuentwickeln.
Die Tasten in voller Größe ermöglichen ein komfortables Spiel. Dabei bleibt das Format sehr kompakt, ein Transport im Rucksack ist leicht möglich.
Preis: 395,- Euro | Preis bei Thomann
KORG KingKORG
Jetzt kommen wir zur Königsklasse – passend dazu ist der KingKORG benannt. Mit 61 Tasten und digitaler Technik sind die Möglichkeiten zur Erzeugung von Klängen aller Art in einem großen Tonumfang gegeben. Dafür stehen 24 Stimmen und zwei unabhängig voneinander programmierbare, gleichzeitig oder auf Tastaturbereiche verteilte Klänge (Timbres) zur Verfügung. Ungewöhnlich: Um am Ende den Sound etwas roher zu machen, steht eine echte Röhre zur Sättigung und Verzerrung bereit.
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Korgs königlicher Synthesizer für Einsteiger bis Profis ist besonders auf den Live-Einsatz zugeschnitten, ohne die Studiotauglichkeit zu vernachlässigen. So sind alle Sektionen der Klangerzeugung und -beeinflussung klar voneinander getrennt und alle Parameter sind sofort zugänglich.
Eine kostenlose Software für Windows und Mac OS dient zur Verwaltung deiner Klänge auf dem Computer und im Instrumente. So bist Du immer bestens vorbereitet für den Gig.
Preis: 999,- Euro | Preis bei Thomann
Clavia Nord Lead A1
Am oberen Ende der Fahnenstange in unseren Synthesizer-Anfänger-Empfehlungen rangiert ein Instrument mit 49 Tasten, das für sehr viele Musikrichtungen taugt. Auch weil Orgelklänge, E-Pianos und mehr an Bord sind. Dabei ist es mit einem Gewicht von 4,9 kg besonders attraktiv für den Live-Einsatz.
In diese Kerbe schlägt auch der direkte Zugriff auf praktisch alle Parameter – weswegen es sich auch für Synthesizer Anfänger bestens eignet. Zudem sind die Ziffern und Buchstaben zum Identifizieren von Optionen dem Display gleich gut lesbar auf dem Gehäuse aufgedruckt.
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Mächtig: Es gibt die Möglichkeit zum Übereinanderschichten von bis zu vier unabhängig einstellbaren Klängen (Timbres). Alternativ lassen sich per Split-Funktion zwei Tastaturbereiche bestimmen, in denen jeweils zwei Timbres erklingen. Mit 24 Stimmen sind auch sehr reichhaltige Pad-Sounds und Flächen möglich, die lange ausklingen und sich überschneiden.
Wie es sich für einen fortgeschrittenen (aber auch für ambitionierte Einsteiger tauglichen) Synthesizer gehört, gibt es eine Software zum Verwalten der Klangbibliothek. Dieses für Mac und PC erhältliche Programm wird regelmäßig aktualisiert und ist einfach bedienbar.
Preis: 1.444,- Euro | Preis bei Thomann
Dave Smith Instruments Sequential Prophet X
Kraftvoller Hybrid-Synthesizer
Beim Sequential Prophet X treffen digitale Oszillatoren auf eine opulente Sampling-Engine und analoge Filter. Dieses Kraftpaket erklingt in acht Stereo- bzw. 16 Mono-Stimmen und die Mischung aus Samples und Synthese sorgt für eindrucksvolle, vielschichtige Klänge in einer so noch nicht dagewesenen Qualität.
Du bekommst stolze 150 GB an Sample-Material aus dem renommierten Hause 8Dio. Sie umfassen akustische Instrumente wie elektronische Klänge aller Art. Diese Klänge lassen sich per Loop-Manipulation, Time-Stretching und mehr umfassend bearbeiten. Auch die typischerweise für den Synthesizer-Part genutzten Modulationsmöglichkeiten können hier zum Einsatz kommen. Zum Import deiner eigenen Klänge stehen 50 GB Speicher zur Verfügung.
Auch Effekte sind an Bord: Reverbs, Delays, Chorus, Flanger, Rotationslautsprecher, Distortion & Co. Im Split- und Layer-Modus können jeder Sektion zwei verschiedene Effekte zugewiesen werden. Als wäre das nicht genug, kommt noch ein polyphoner Sequencer hinzu, mit dem sich 64 Steps mit je sechs Noten pro Layer setzen lassen.
Preis: 3.849,- Euro | Preis bei Thomann
Der erste Synthesizer – damit haben die Stars angefangen
- Robert Moog begann seine Entwicklung mit einem elektronischen Musikinstrument aus der Zeit vor den Synthesizern, dem Theremin.
- Klaus Schulzes erster und bevorzugter Synthesizer ist der EMS Synthi A.
- Suzanne Ciani nutzte von Anfang an den Buchla.
- Michael Stearns gebrauchte seit Beginn einen Serge Synthesizer.
- Laurie Spiegel arbeitete anfangs mit dem Alles Sytnthesizer – der ersten Maschine für additive Synthese.
- Charanjit Singh nutzte früh den Jupiter-8 Synthesizer, den TR-808 und TB-303.
- Vangelis verwendete zu Beginn den Yamaha CS80.
- Doris Norton arbeitete bevorzugt mit den System 700 und dem System 100 M von Roland sowie dem Minimoog.
- Kaitlyn Aurelia Smith begann mit dem Buchla 100 System.
- Martha Plachetkas erster Synthesizer war ein Virus TI.
- Peter M. Mahr fing an mit einem KORG MS-20.
- Jesse Keelers erster Synthesizer war ein Roland Juno-60.
- Robert Fripp nutzte bereits früh Gitarren-Synthesizer von Roland.
- Kebu spielte anfangs auf einem Kawai K1 II.
- Shawn Rudiman arbeitete als erstes mit einem Yamaha b200M.
- Wendy Carlos gebrauchte seit den Anfängen den Moog modular.
- Hans Zimmer begann seine Klangexperimente ebenfalls am Moog Modular.
- Jean Michel Jarre verwendete anfangs den E.M.S VCS 3.
- Keith Emerson startete auch mit einem Moog.
- Eliane Radigue führte ihre ersten Experimentierversuche mit verschiedenen Synthesizern wie dem Buchla und dem EML Electro comp durch.
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