Synthesizer Software
Die besten Plugins für synthetische Sounds
Sämtliche (Synthesizer) Software, die in diesem Artikel vorgestellt wird, ist sowohl mit Windows als auch mit Mac OS kompatibel. In der Regel werden dabei Version des entsprechenden Betriebssystems benötigt, die nicht älter als zehn Jahre sind.
Synthesizer Software – Inhalt
Arten der Klangerzeugung
Es gibt zwei Methoden zur Klangerzeugung mit Software. Zum einen die Synthese – hauptsächlich die Domäne der Synthesizer Software, aber gelegentlich werden auch die Töne von Pianos & Co. per Synthese erzeugt (in diesem Fall wird sie als »Physical Modeling« bezeichnet).
Die zweite Methode ist die Wiedergabe von Audiodateien (Samples), typischerweise einhergehend mit einer Klangbearbeitung durch integrierte Effekte.
Seltener sind hybride Software-Klangerzeuger, die sowohl Samples als auch Synthese zur Erzeugung der Sounds nutzen.
Plugins vs. Standalone-Software
Synthesizer Software wird meist als Plugin in der DAW genutzt
In der modernen digitalen Produktionsumgebung mit Audio PC und DAW-Software kommen virtuelle Instrumente fast immer in Form von sogenannten Audio Plugins zum Einsatz.
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Manche Synthesizer Software & Sampler sind auch in eigenständigen Versionen (»Standalone«) erhältlich, die wie jedes andere Computerprogramm über eine ausführbare Datei gestartet werden kann. Bis auf das Betriebssystem im Hintergrund wird dann keine weitere Software benötigt.
Wie lassen sich Plugins nutzen?
Um Synthesizer Software in Form von Plugins nutzen zu können, musst Du sie in eine sogenannte Host-Software einbinden (»Host« ist Englisch und bedeutet »Wirt«). Typischerweise ist das eine DAW-Software wie Cubase, Ableton Live, FL Studio & Co., aber auch ein guter Audio-Editor oder sonstige Musikprogramme sind dazu in der Lage.
Zur Einbindung stellt jede Host-Software ein oder mehrere Schnittstellenformate wie VST, AU, AAX und mehr zur Verfügung. VST (»Virtual Studio Technology«) ist der Pionier und seit vielen Jahren der Standard. Achte darauf, dass deine Host-Software zumindest eines der vom gewünschten Plugin unterstützten Schnittstellenformate ebenfalls unterstützt.
Die beste Synthesizer Software
Die populärste Syntheseform ist die subtraktive Synthese – auch in unserer Auflistung der besten Synthesizer dominiert sie.
Dabei erzeugen die Oszillatoren zunächst eine gleichförmig fließende Schallwelle in den Wellenformen Sinus, Sägezahn oder anderen. Anschließend können bestimmte Frequenzbereiche in den Bässen, Mitten oder Höhen durch Filter entfernt bzw. abgeschwächt werden. Mit Modulationen per LFO oder Hüllkurve kommt Bewegung in die Sounds.
Weitere Syntheseformen
- Additiv: Sinuswellen in verschiedenen Tonhöhen werden kombiniert, wodurch theoretisch jeder beliebige Klang generiert werden kann.
- FM: Die Frequenz einer Oszillatorwelle durch einen anderen Oszillators moduliert – sehr schnelle Tonhöhenschwankungen werden erzeugt.
- Granular: Kurze Klangfragmente (»Grains«) werden dich hintereinander abgespielt, um einen zusammenhängend wahrgenommenen Klang zu erzielen.
- Wavetables: Abspielen einer Folge von digital gespeicherten Wellen mit mehr oder minder fließenden Übergängen durch Interpolation
Lies mehr: Syntheseformen & Klangsynthese erklärt
Korg Collection ARP Odyssey
Eine Synthesizer Software, die den analogen Synthesizers ARP Odyssey nachbildet und dabei um diverse Funktionen erweitert. Zwei Oszillatoren stehen zur Verfügung – sie lassen sich synchronisieren, zudem stehen Sample & Hold sowie Pulsbreitenmodulation für die Rechteckswellenform bereit.
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Beim Filter kannst Du aus drei Typen wählen – diese wurden beim Original einst in drei unterschiedlichen Modellen verbaut. Darüber hinaus sind frische Funktionen an Bord. Dabei sind insbesondere der Arpeggiator, zusätzliche Effekte und die maximal 16-fache Polyphonie zu nennen.
Kauf das Plugin einzeln oder als Bestandteil der »Korg Collection« mit anderen empfehlenswerten Klassikern in Sachen Synthesizer Software. Es gibt übrigens auch eine Variante für iPads: »Korg ARP ODYSSEi« für 32,99 Euro.
Formate: VST, AU und AAX.
Mehr zu dieser Synthesizer Software: Korg Collection ARP Odyssey Test
Preis: ~90 Euro
Waldorf PPG Wave 3.V
Die Wiedergeburt des legendären Wavetable-Synthesizers PPG Wave aus den 80ern. Der Erfinder Wolfgang Palm war in die Entwicklung dieses Software-Pendants involviert, damit der Klang so originalgetreu wie nur möglich gestaltet werden konnte. Die Funktionen und Eigenheiten von gleich mehreren Versionen werden emuliert – PPG Wave 2.2, 2.3 und 2.V.
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Bis zu acht Parts und 256 Stimmen können erklingen, was extrem komplexe Klänge mit epischen Pads und langen, sich überlappenden Akkorden ermöglicht. Pro Stimme werden zwei Wavetable-Oszillatoren mit Sample-Wiedergabe in wahlweise 8, 12 oder bis zu 32 Bit geboten. Eine gewisse analoge Unschärfe wird simuliert, um für einen warmen, fetten Grundklang zu sorgen.
Eigene Samples lassen sich laden, auch Multisamples können importiert werden. Ein Tiefpassfilter mit Flankensteilheiten von wahlweise 12 oder 24 dB/Oktave ist integriert, danach folgt ein Overdrive. Zur Modulation finden sich neben einem LFO noch drei Hüllkurven. Ein Arpeggiator und Effekte (Phaser, Chorus, Flanger, Stereo-Delay und Hall) runden das Bild ab.
Formate: VST, VST3, AU, AAX
Preis: 156 Euro
Arturia DX7 V
Der Yamaha DX7 war der erste digitale Synthesizer überhaupt, den Musiker kaufen konnten. Dabei kam eine neue Art der Klangerzeugung zum Einsatz: FM-Synthese – das steht für »Frequency Modulation« (Frequenzmodulation), wobei die Frequenz eines Oszillators durch einen anderen Oszillator verformt wird. Die FM-Synthese prägte den Sound 80er wie kaum eine andere Musiktechnologie.
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Im Arturia DX7 V wird der Pionier von Yamaha nachgebildet und natürlich auch um zahlreiche Features erweitert. So findest Du neue Oszillatorwellenformen (hier: »Operatoren«), ausgefeilte Modulationswerkzeuge, Filter und Feedback-Schleife pro Operator, einen Unisono-Modus, einen Arpeggiator und Effekte. Auf der einladenden graphischen Oberfläche eines Plugins ist all das komfortabel bedienbar.
Dank des umfangreichen Preset-Katalogs musst Du nicht einmal die Geheimnisse der FM-Synthese durchschauen, um charakterstarke Klänge zu synthetisieren. Von E-Pianos über Bässe und Marimbas bis hin zu reinrassigen Synth-Sounds mit dem typisch schneidigen FM-Sound ist alles spielfertig integriert.
Formate: VST, VST3, AU, AAX
Preis: 199 Euro
Novation V-Station
Der Klassiker schlechthin in Sachen Synthesizer Software. Das auf dem hauseigenen virtuell-analogen Synthesizer K-Station basierende Plugin ist bemerkenswert klar strukturiert und entsprechend gut bedienbar, klanglich überzeugend und sehr flexibel. Hier wird alles geboten, was einen umfangreichen subtraktiven Synthesizer (inklusive vereinfachter FM-Synthese) ausmacht.
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Bis zu acht Stimmen mit je drei Oszillatoren plus Noise-Oszillator und Ringmodulation können erklingen. Zur Verfügung stehen ein flexibles resonantes Tiefpassfilter, zwei LFOs mit je vier Wellenformen, ein einfacher Arpeggiator und sieben kombinierbare Effekte (Reverb, Chorus, Phaser, Delay, Panning, Distortion und EQ). 200 ab Werk installierte Presets dienen zur Inspiration oder zum sofortigen Drauflosspielen.
Bei der letzten Überarbeitung dieses Artikels war das Plugin nicht direkt beim Hersteller, sondern nur bei Portalen wie Plugin Boutique & Co. zu kaufen. Dort kostete es gut 50 Euro, was mehr als angemessen ist … und es ist sehr oft vergünstigt zu haben, kürzlich etwa für 11,24 Euro!
Formate: VST, AU
Preis: ~50 Euro
u-he Diva
Eine virtuell-analoge, polyphone Synthesizer Software für subtraktive Klangsynthese via VST & Co., die die Komponenten diverser analoger Synthesizer nachbildet. Aus diesen Modulen kannst Du dir einen hybriden Synthesizer mit sehr unterschiedlichen Sektionen für die Oszillatoren, das Filter und die Hüllkurven bauen. Zur Modulation stehen zwei LFOs bereit, zudem gibt es zwei Effekteinheiten, mit denen sich beliebige Kombinationen aus Chorus, Phaser, Delay, Plattenhall und Rotationslautsprecher nutzen lassen.
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Die Diva stellt den ersten nativen Synthesizer dar, der aufwändige industrielle Schaltkreissimulationen wie PSpice in Echtzeit berechnet. Die Qualität wird vor allem bei hohen Intensitäten des verzögerungsfreien Filter-Feedbacks deutlich und beansprucht überdurchschnittlich viel Prozessorleistung.
Dieses Plugin stellt über 1.200 Presets zur Verfügung. Einstellungen lassen sich unbegrenzt rückgängig machen bzw. wiederherstellen und bei der Oberfläche hast Du die Wahl zwischen acht Größen.
Formate: VST, VST3, AU, AAX
Preis: ~160 Euro
GForce impOSCar2
Die zweite Reinkarnation des charakterstarken Synthesizers OSC OSCar aus den 80er Jahren. Diese additive und subtraktive Synthesizer Software mit zwei Oszillatoren (13 Wellen), Unisono und Portamento zeichnet sich unter anderem durch sein markantes Filter mit neun Modi aus. Zudem kannst Du dank der mitgelieferten Effektversion beliebige Signale durch das Filter, die Hüllkurven und den Ringmodulator schicken.
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Intern gespeicherte Akkorde lassen sich bei diesem Synthesizer mit einer einzigen Taste abfeuern, während begleitend gespielte Noten mit polyphonem Aftertouch moduliert werden können. Zusammen mit den Optionen zur Umsetzung der Anschlaghärte auf mehrere Parameter und dem Arpeggiator sind sehr ausdrucksstarke, lebendig anmutende Sounds möglich.
Für die gut 1.000 Presets bei diesem Plugin zeichnen unter anderem Koryphäen wie Darren Price & Rick Smith (Underworld), Paul Hartnol (Orbital) oder Billy Currie (Ultravox) verantwortlich. Die graphische Oberfläche gibt es in drei Varianten – 840, 1.024 oder 1.600 Pixel breit.
Formate: VST, AU, RTAS (Mac OS).
Preis: ~133 Euro (zzgl. MwSt.)
XILS-lab XILS 4
Eine subtraktive Synthesizer Software, die nicht nur an der Oberfläche, sondern auch klanglich eng an den legendären EMS VCS 3 angelehnt ist. Sie geht weit über die Funktionen des unorthodoxen Hardware-Vorbilds hinaus. Experimentierfreudige können auf mehreren Modulationsmatrizen (16×16, 11×6 und 7×6) zahlreiche Audio-, Kontroll- und Trigger-Signale miteinander verknüpfen.
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Bei diesem Plugin werden übrigens gleich zwei komplette Syntheseeinheiten in einem geboten (die günstigere Version 3 umfasst »nur« eine). Sie bieten jeweils drei Oszillatoren (Sinus, Rampe, Rechteck, Dreieck), Noise-Generator, Ringmodulator, Tiefpassfilter mit zwei wählbaren Bandbreiten sowie Chorus, Delay und Federhall. Auch ein 128-Step-Sequenzer ist integriert; genau wie bei den Matrizen besteht die Möglichkeit, Sub-Presets für diese Komponente zu erstellen. Schließlich gibt es einen virtuellen Joystick zur spielerischen Parametersteuerung.
Der XILS 4 kann auch als virtueller Effekt fungieren, wobei zugeführte Signale moduliert werden können. Umgekehrt ist auch die Nutzung der eingespeisten Signale als Modulationsquellen bzw. Trigger für die interne Klangerzeugung möglich.
Eine abgespeckte Variante der erwähnten Version 3 – unter anderem mit reduzierten Modulationsmöglichkeiten für die Sounds – ist für sehr günstige 34,- Euro zu haben.
Formate: Mac VST, AU, AAX, RTAS
Preis: 179 Euro
Rob Papen Blade
Ein additives Synthesizer Plugin mit 16 Stimmen. Wahlweise auch monophon oder mit Legato. Hier kannst die Sounds global beeinflussen, anstatt die additiv wirkenden Einzelbestandteile (Partiale) separat bearbeiten zu müssen.
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Auf den zwei Achsen des großen X/Y-Kontrollfelds kannst Du mehrere Parameter gleichzeitig steuern, entweder manuell oder nach einem zuvor per Maus aufgezeichneten Pfad. Für einen fetteren Klang stehen bei diesem Synthesizer ein Suboszillator (Sinus bzw. Rechteck) und Panorama-Spreizung bereit.
Für das Filter gibt es stolze 14 Modi. Zwei Effekteinheiten für Verzerrung, Reverb, Tape Delay & Co. sind an Bord. Alle (!) Parameter lassen sich mit Hüllkurven, LFOs, der Velocity oder weiteren Quellen modulieren. Ebenfalls integriert ist ein 16-Step-Arpeggiator, der sich auch als Sequenzer für Modulationen einsetzen lässt. Sämtliche Parameter sind automatisierbar.
Formate: PC: VST, AU, AAX
Preis: 75 Euro