Tonart mit und ohne Vorzeichen

Tonarten mit und ohne Vorzeichen

Alles über Tonarten mit und ohne Vorzeichen wird in diesem Artikel geklärt.

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Alles über die Tonart

Tonarten begegnen Musikern und Sängern täglich und sobald Du das System dahinter einmal verstanden hast, ist es sehr einfach, Tonarten zu erkennen. Und Du brauchst das nicht nur für den Musikunterricht: Ab dann ist es mit ein bisschen Übung leicht, ein Stück zu transponieren, um es in einer anderen Tonart singen oder spielen zu können.

Die Dur- und Moll-Tonleitern spielen dabei eine große Rolle, denn Musik baut in unserer Hemisphäre auf genau diesen Tonarten auf.

Was ist der Unterschied zwischen den Moll- und den Dur-Tonleitern und wie werden die Tonarten bestimmt? Was bedeuten die Tonarten ohne Vorzeichen? Eine Antwort auf all diese Fragen gibt es in den folgenden Abschnitten.

Was ist eine Tonart?

Eine Tonart ist die Bestimmung des Tongeschlechts als Dur und Moll auf einer bestimmten Tonstufe (Stelle, die ein Ton innerhalb der Tonleiter einnimmt). Um zu wissen, was Du singen oder spielen kannst, musst Du erst einmal die Tonart eines Songs herausfinden.

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Im Notensystem werden unterschiedliche Tonarten mit Vorzeichen gekennzeichnet. Es gibt das B-Vorzeichen (b) und das Kreuz-Vorzeichen (#).

Das b zeigt an, dass die nachstehende Note einen Halbtonschritt tiefer gespielt werden muss.

Das # zeigt an, dass die nachstehende Note einen Halbtonschritt höher gespielt werden muss.

Merke

Das b erniedrigt eine Note um einen Halbton und das # erhöht sie um einen Halbtonschritt.

Du kannst ein Stück in unterschiedlichen Tonarten spielen, um es höher oder tiefer klingen zu lassen.

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Im Notensystem werden die Vorzeichen einer Tonart einfachheitshalber vorne an den Anfang geschrieben, um sie nicht noch einmal vor jede Note einzeln setzen zu müssen. Die Vorzeichen gelten dann für jede Note auf dieser Notenlinie.

Liegt ein Vorzeichen also auf der 3. Notenlinie, gilt es für alle Noten, die im Laufe des Stückes auf dieser Notenlinie liegen (das h). Diese Note wird dann also entweder einen Halbtonschritt tiefer (b) oder höher (c) gespielt.

Bsp.: Liegt ein Kreuz auf der 2.Notenlinie, also bei der Note G, werden die Noten in dieser Zeile zum Gis.

Es passiert nicht, dass gleichzeitig ein b und ein # in der Tonartvorzeichnung vorkommt.

Merke dir außerdem, dass die Vorzeichen so lange gelten, bis sie sich im Musikstück ändern. Ein Musikwerk kann ab einem bestimmten Punkt auch in einer anderen Tonart stehen.

Die Anzahl der Vorzeichen beschreibt die Tonart und sie erhält so ihren Namen. Vorausgesetzt Du hast das Tongeschlecht bestimmt, also die Dur- und Moll-Tonleiter.

Was ist eine Tonleiter?

Eine Tonleiter beschreibt eine Reihe von acht Noten in aufsteigender Reihenfolge. Diese „Leiter“ beginnt bei dem Grundton und umfasst eine Oktave.

Bsp.: C-Dur-Tonleiter
C, D, E, F, G, A, H, C

Tonart mit und ohne Vorzeichen Tonleiter

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Tonart mit Vorzeichen

Tonarten werden (bis auf zwei Ausnahmen, die ich dir später erkläre) immer mit Vorzeichen bestückt. Das liegt daran, dass Du bei Moll sowie bei Dur in Ganz- und Halbtonschritten arbeitest.

Das heißt, Du spielst einen Halbton- oder einen Ganztonschritt in einer bestimmten Reihenfolge (mehr dazu weiter unten).

Ein Halbtonschritt beschreibt den Schritt von einer zur nächsten Note. Ein Ganztonschritt hingegen ist zweifacher Halbtonschritt – also ein Schritt von einer Note zu der nächsten ganzen Note benötigt zwei Halbtöne.

Auf dem Klavier kannst Du dir das so vorstellen: Spielst Du zwei benachbarte weiße Tasten, zwischen denen noch eine schwarze Taste liegt, ist das ein Ganztonschritt. Die schwarze Taste liegt dazwischen und ist von jeder weißen Taste nur einen Halbton entfernt.

Tonart Halbton- und Ganztonschritte

Alle Formen der Halbton- und Ganztonschritte auf einem Blick.

Tonarten mit Vorzeichen werden entweder mit # oder mit b beschrieben. Je nach Anzahl dieser Vorzeichen (eigentlich deren Position auf oder zwischen den Notenlinien) am Anfang des Stücks, wird in einer anderen Tonart gespielt.

Die Kreuze erhöhen die Töne um je einen Halbtonschritt und sie werden zu Cis, Fis und so weiter.

Die B-Vorzeichen vermindern die Töne um je einen Halbtonschritt und lassen sie zu Es, Fes, Ces und so weiter werden.

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Dabei ist immer die Note angesprochen, die in der Notenlinie des Vorzeichens liegt (bzw. in dem Zwischenraum zwischen zwei Linien). Liegt also ein # auf der dritten Zeile im Notensystem, gilt die Erhöhung der Note für jede folgende Note auf dieser Zeile/Linie.

Achtung

Wenn das Vorzeichen direkt vor einer einzelnen Note steht, dann gilt das Vorzeichen ausschließlich für diese eine Note und dieselben Töne im gleichen Takt. Es sei denn, es folgt ein Auflösungszeichen.

Die Tonart wird nach Anzahl der Vorzeichen bestimmt. Für die Bestimmung gibt es weiter unten eine Übersicht. Bevor Du anfängst, die Vorzeichen zu zählen, musst Du erstmal zwischen den Moll- und den Dur-Tonarten unterscheiden.

Der Unterschied zwischen Moll- und Dur-Tonleitern

Bei den Moll- und den Dur-Tonleitern gibt es wesentliche Unterschiede, die dir erst klar werden, wenn Du die beiden gegenüberstellst.

Das hat etwas mit den Halbtonschritten zu tun. Diese liegen an unterschiedlichen Stellen/Positionen im Notensystem.

Tonarten Tonleiter

So sieht eine Tonleiter aus – zwischen den weißen Tasten liegen immer noch schwarze Tasten.

Zwischen H und C gibt es keine schwarze Taste. Wenn Du H und C hintereinander spielst, geht es nur einen Halbtonschritt höher. Genauso ist es, wenn Du zuerst eine weiße, dann die benachbarte schwarze und dann wieder eine weiße benachbarte Taste spielst. Dann gehst Du jedes mal einen Halbtonschritt weiter.

Für die Abstände ergibt sich folgendes System für die Dur und die Moll Tonleiter:

Dur-Tonleiter

Halbton-Schritt zwischen 3 & 4, sowie 7 & 8:
Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton

Moll-Tonleiter

Halbton-Schritt zwischen 2 & 3, sowie 5 & 6:
Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton

Beginnst Du also bei der Grundnote (im Fall von C-Dur bei C usw.) und liest das Notensystem weiter, kennzeichnen die Stellen drei und sieben einen Halbtonschritt bei der Dur-Tonart.

Bei der Moll-Tonart liegen diese Halbtonschritte auf den Stellen zwei und fünf. Deswegen klingen die Tonarten in Moll anders als in Dur.

Bei der C-Dur-Tonart sind die Stellen gut erkennbar, denn es sind genau die Stellen auf der Klaviatur, wo zwei weiße Tasten direkt nebeneinander liegen.

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Tonart ohne Vorzeichen

Unter den vielen verschiedenen Tonarten mit Vorzeichen, gibt es Tonarten ohne Vorzeichen – wieso ist das so?

Nehmen wir C-Dur als Beispiel. C-Dur ist zusammen mit A-Moll eine Tonart ohne Vorzeichen.

Spielst Du ein Stück in C-Dur, spielst Du ausschließlich nur die weißen Tasten. Ganz gleich, welche weiße Taste Du spielst: Es klingt immer gut.

Lies auch: Wie viele Tasten hat ein Klavier?

An den Stellen, an denen ein Halbtonschritt auf der Klaviatur liegt, ist genau die Stelle bei C-Dur, wo die Halbtonschritte für Dur liegen müssen.

Genauso ist es bei A-Moll: Hier startest Du die Tonleiter auf dem A und spielst nur die weißen Tasten. Die Halbtonschritte liegen genau an den richtigen Stellen für Moll.

Unterschiede im Klang

Möchtest Du ein Stück in Moll spielen, klingt es eher melancholisch und traurig. Ein Stück in Dur hingegen klingt fröhlich und frisch.

Ob Du ein Stück in zum Beispiel G-Dur oder C-Dur spielst, ist eigentlich dasselbe: Du merkst nur einen Unterschied in den Tonhöhen. Musikalisch gesehen, spielst Du dieselbe Melodieabfolge.

Eine Sängerin kann vielleicht in G-Dur besser singen als in C-Dur, weil ihr Stimmumfang dort am besten klingt. In diesem Fall transponierst (verschiebst) Du das Musikstück um einige Töne.

Tonart

C-Dur beginnt mit demselben Grundton wie Cis-Dur, jedoch besitzen sie unterschiedliche Tonleiter.

Möchtest Du ein Stück in einer anderen Tonleiter schreiben, tauschst Du einfach den Grundton aus und folgst dem bekannten Schema.

Wie viele Vorzeichen im Notensystem gesetzt werden, hängt von der Tonart ab. Es gibt nur diese zwei Tonarten, die keine Vorzeichen im Notensystem verzeichnet haben – wieso das so ist, erkläre ich dir im nächsten Kapitel.

Tonarten bestimmen und erkennen

Du kennst nun Tonarten und ihre Eigenschaften. Wie erkennt man aber anhand eines vorliegenden Stücks die richtige Tonart? Wie kannst Du Tonarten bestimmen und erkennen?

Um das herauszufinden, musst Du dich erstmal mit dem Klang von Moll und Dur vertraut machen. Wie ich oben schon erklärt habe, klingt eine Tonart in Moll anders als eine Tonart in Dur.

Zur Erinnerung: Moll klingt eher melancholisch bis traurig und Dur eher fröhlich und aufmunternd.

Mehr zu: Songwriting

Bei vielen Liedern ist es so, dass der erste und der letzte Ton des Musikstücks der Stammton/Grundton der Tonart ist. Beginnt ein Stück mit einem # als Vorzeichen und mit dem Ton G und endet auch damit, wird es sehr wahrscheinlich ein Stück in G-Dur sein.

Sobald Du die Art und die Anzahl der Vorzeichen herausgefunden hast und bestenfalls auch noch zwischen Dur und Moll unterscheiden konntest, kannst Du dich an folgender Liste orientieren.

  • Kein Vorzeichen: C-Dur/A-Moll
  • #: G-Dur/E-Moll
  • ##: D-Dur/H-Moll
  • ###: A-Dur/F#-Moll
  • ####: E-Dur/C#-Moll
  • #####: H-Dur/G#-Moll
  • ######/bbbbbb: F#/Gb-Dur/D#/Eb-Moll
  • bbbbb: Db-Dur/B-Moll
  • bbbb: Ab-Dur/F-Moll
  • bbb: Eb-Dur/C-Moll
  • bb: B-Dur/G-Moll
  • b: F-Dur/D-Moll
Tonarten Vorzeichen

Die Tonarten nach ihren Vorzeichen auf einem Blick.

Auch die oben genannte Reihenfolge wird dir beim Bestimmen der Tonart helfen. Wenn Du die Noten und ihre Vorzeichen verfolgst, erkennst Du eines der beiden Systeme vielleicht wieder.

Du weißt auch schon, dass die Vorzeichen eine große Rolle spielen. Für die Anzahl der Vorzeichen und ihre Art (also b oder #), gibt es Vorgaben, welche Tonart vorliegt.

Besitzt Du einen Quintenzirkel, kannst Du die Tonart noch einfacher herausfinden.

Mehr dazu: Quintenzirkel

Tonart Kreuzworträtsel

Für die Kreuzworträtsel-Liebhaber unter uns, eine kurze Übersicht der Antwortmöglichkeiten bei der Frage nach einer…

  • Tonart ohne Vorzeichen
    mit fünf Buchstaben: AMOLL
    mit vier Buchstaben: CDUR
  • Tonart mit einem b als Vorzeichen
    mit vier Buchstaben: FDUR
    mit fünf Buchstaben: DMOLL
  • Tonart mit zwei Kreuzen
    mit vier Buchstaben: DDUR
    mit fünf Buchstaben: HMOLL

FAQ: Tonart

Wie erkenne ich die Tonart?

Beim Bestimmen der Tonart musst Du dich an der Anzahl der Vorzeichen und ihrer Art orientieren. Sobald Du herausgefunden hast, ob das Stück in Moll oder Dur geschrieben ist, gibt es anhand der Anzahl der Vorzeichen und der Tonleiter nur noch eine Möglichkeit. Mehr zum Thema findest Du weiter oben.

Wie viele Vorzeichen hat A-Moll?

A-Moll hat keine Vorzeichen.

Wie kann man erkennen, ob es Dur oder Moll ist?

Die Halbtonschritte liegen bei Dur an anderen Stellen als die Halbtonschritte bei Moll. Mehr zum Thema weiter oben.

Welche Tonart hat keine Vorzeichen?

Die Tonarten A-Moll und C-Dur haben keine Vorzeichen.

Wieso gibt es Tonarten?

Ohne die Struktur der Tonarten würde ein Stück unharmonisch, schräg und unstimmig klingen. Um dem Stück seinen gewollten Ausdruck mitzugeben, gibt es die Tonarten.

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