Sollten Deutsche englisch singen dürfen?

Wir Deutschen sprechen leider ziemlich “hart”. Das macht sich in der Musik oft negativ bemerkbar. Also schauen Bands nach Alternativen. Aber nach welchen Gesichtspunkten sollte man den Frontgesang wählen?

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Sollten Deutsche englisch singen dürfen?

In manchen Bands ist das schon ein Thema. “Singen wir auf deutsch oder englisch?” “Singen wir nur Teile auf englisch oder gleich das ganze Stück?”

Und in Deutschland ist das auch sicherlich ein Thema für sich. Natürlich haben international gesehen englische Titel die Nase vorne, weil man sie einem globaleren Publikum zugänglich machen kann.
Andererseits sticht man natürlich mit einer deutschen Single aus den Pop-Charts weiter heraus als wenn man englisch singt.

Trotzdem gibt es da noch andere Dinge die es zu beachten gilt, wenn man vor der Entscheidung steht “englisch oder deutsch?”

Wir Deutschen haben leider eine relativ harte Sprache. Und das fällt uns selbst gar nicht so auf, wenn wir uns mit anderen unterhalten. Beim singen wird’s da schon schwieriger.

Die harten Laute die unserer Sprache eigen sind fallen beim Recording natürlich auf. Richtig schöne Liebesballaden sind mit solch einer Sprache oft schwierig.

Gut denkt man sich. “Probieren wir’s halt dann auf englisch!” Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Denn wenn man nicht in der Muttersprache spricht neigt man dazu einen Akzent zu entwickeln. Man kann sich vielleicht noch an die frühen Tage eines Arnold Schwarzenegger’s erinnern der von “Aktschn Füjmen” gesprochen hat.

Meistens ist es das Beste, wenn man als FrontsängerIn einen Muttersprachler mit in der Band hat. Dieser kann dann in fremden Zungen sprechen und das alles auch noch völlig akzentfrei. Das Recording und die Produktionen sind gerettet.

Lesermeinungen (20)

zu 'Sollten Deutsche englisch singen dürfen?'

  • AndreasM   29. Jul 2008   22:57 UhrAntworten

    mit den akzente fällt meiner Meinung nach nur auf wenn es jemand hört der diese Sprache als Muttersprache hat. Zum Beispiel ein Deutscher singt spanisch .. fürden Deutschen Zuhoerer hoert es sich ganz normal Spanisch an und der Spanische Zuhoerer denkt sich was singt der denn fuer einen Kaese...

  • Andreas Z. (delamar)   29. Jul 2008   23:02 UhrAntworten

    Da muss ich dir leider wiedersprechen. Ich habe gerade eine Produktion zweier Deutscher die auch mal Englisch singen. Und das hoert man scho ziemlich.

  • Don Schnulze   03. Aug 2008   21:01 UhrAntworten

    Also ich glaube, es gibt ja wohl genug Beispiele, wo Sänger aus der ganzen Welt das mit dem englischen ordentlich hinbekommen haben. Wie wär's zB mit Roxette?

    Es gehört natürlich dazu, dass man als Sänger auch an der Aussprache arbeitet und das immer wieder anhand von Aufnahmen selbst überprüft. So wie das Instrumentalisten mit ihrem Spiel auch tun.

    Faszinierend finde ich das Gegenbeispiel (im Rap): Deutschsprachige Texte, die so artikuliert sind, dass man meint, es sei englisch und super hinhören muss, um überhaupt was zu verstehen. Das ist m.E. zwar eigentlich Quatsch, ist aber schon eine Leistung an sich, den Tonfall einer anderen Sprache so komplett auf die eigene zu bügeln, dass diese fast nicht zu erkennen ist. Und wenn das mit dem deutschen so funktioniert, dann wird das ja wohl mit dem englischen auch gehen :)

    Ansonsten finde ich, um die Frage zu beantworten: Ja, sogar Deutsche dürfen auch englisch singen. ABBA "durften" das ja auch :)

    • Reinhard Riek   03. Mrz 2021   09:31 UhrAntworten

      Ich habe den Eindruck, dass man sich darauf verlässt, dass die Mehrzahl der Hörer kein Wort versteht, so kann man ihnen auch Texte Unter jubeln, die im Deutschen beleidigend wären. Ich will hier nichts unterstellen, aber möglich wäre es. Für mich hören sich manche Passagen einfach nur an wie Sören Torkeberri, oder in de Bufta Biwe.

  • H2G   04. Aug 2008   12:24 UhrAntworten

    Warum soll ein Deutscher nicht mit Akzent englisch singen? Hat Phil Collins es nicht auch andersrum gemacht? Ich denke es genügt schon die schlimmsten Fehler so gut es geht, z.B. "th" auszubügeln. Über den ein oder anderen sprschlichen Fehler wird man eh stolpern. :-)

  • Don Schnulze   04. Aug 2008   12:42 UhrAntworten

    Klar kann man das kultivieren. Hat ja Klaus Nomi auch irgendwie gemacht ;)

  • Christobal   04. Aug 2008   14:09 UhrAntworten

    Ich glaube, es gibt in der gesamten Musikwelt genügend Beispiele deutschsprachiger Künstler, die erfolgreich in Englisch singen. Manche sind/waren sogar international äußerst erfolgreich (Skorpions, Yello, Guano Apes, US5 (ja da ist 1 Deutscher dabei))

    Ich finde die Frage an sich ist derart arrogant. Wenn hier schon anglophil-phonetische Ansprüche erhoben werden, dann muss man diese Frage auch so manch muttersprachlichen Künstlern stellen. Oder glaubt hier ernsthaft jemand, dass das speicheldurchflutete Gezische von Ol Dirty Bastard adäquat ausgesprochenes Englisch ist? Rammsteins "Stripped"-Version von Depeche Mode hat sich zum Beispiel deshalb in den Staaten so gut verkauft, weil Till Lindemann gerade diesen typisch deutschen Akzent hatte.
    Und sind wir doch einmal ehrlich, wenn ich hier zehn unbekannte Künstler mit ihren Tracks abspielen würde, würden wir alle komplett daneben liegen, mit unseren Vermutungen, ob sie Deutsch als Muttersprache haben oder Englisch. Ich kenne deutschsprachige Bands, die so verdammt britisch klingen, dass es schon wieder erschreckend ist. Da wird ganz bewusst darauf geachtet, typische Manchester-Idiome in den Duktus einzubauen, dass jeder Stein und Bein darauf schwört, der Sänger kommt von der Insel.
    Und ausserdem, wieviele aktuelle deutschsprachige Künstler könnt ihr aus dem Hemdsärmel schütteln, von denen man eindeutig sagen kann, sie beherrschen das "TH" nicht und singen absolutes Denglisch? Wenn es fünf sind, ist das schon viel!
    Wir leben nicht mehr in den 60ern, als Englisch nach dem Oxford-Dictionary gelehrt wurde und der Höhepunkt des Sprachlernens in einer Ferienreise nach Bourmouth lag.
    Geht mal auf die Strasse und fordert 10 Teenager auf "Wassup, bloody motherfucker" zu sagen. Da denkt ihr, die kommen direkt aus der Southside.
    Vielmehr ist die Frage interessant, wer kann überhaupt noch korrektes Oxford-Englisch? Habt ihr schonmal nen Briten von der Isle of Man gehört? Da gibt es kein "TH", das ist eher ein "SZ".

    Und noch eines: Bitte werft nicht die Interviews - mit zugegeben eindeutig deutschem Akzent -, die irgendwelche deutschen Politiker, Fussballer oder Wissenschaftler im TV geben, mit dem Sprachduktus durchproduzierter Lieder in einen Topf, das kann sich nämlich (ausser Blue System, lol) heute kein Produzent mehr leisten, einen englischsprachigen Track zu produzieren, der die Grundvoraussetzungen wie "TH" und korrekte Vokal-Aussprachen nicht erfüllt.
    Die Frage kommt wirklich 20 Jahre zu spät und wenn sie überhaupt jemand stellen sollte, dann die Macher der Oxford Dictionary. Und wenn die den Maßstab angeben, dann fallen 99% aller englisch singeden Künstler durch!

  • H2G   04. Aug 2008   15:35 UhrAntworten

    Das "th" bezog sich darauf das es gern mal kritisiert wird, ein befreundeter Sänger hat das seit Jahren. Persönlich denke ich eh das nicht alles perfekt sein muß und es wurde ja z.B. Rammstein angesprochen, so gewisse Ecken und Kanten machen gewisse Acts oder Songs auch aus. Als Sänger sollte man doch versuchen nur drauf zu achten das sich durch Denglisch nicht andere Worte ergeben als wie sie mal geplant waren. Alles andere ist doch "künstlerische Freiheit" ;-)

  • ken park   08. Aug 2008   20:34 UhrAntworten

    Seit wann singt Rammstein eigentlich auf Englisch? Haben die ne extra USA - Version gemacht? Wie Tokio Hotel?

  • Kira   10. Dez 2009   17:31 UhrAntworten

    Genau, singt Englisch für Deutschland!...sehr gut, sehr schlau, versteht ja auch jeder, vor allen Dingen wenn's gesungen wird. Gibt ja auch sehr viele Beipspiele, dass man nicht auf Deutsch singen kann.. uhm.. Die grausamen zisch Laute und das harte T gibt es ja im Englischen gar nicht.
    Achso, ja schöne Stimmen haben Sänger, bestimmt wegen Englisch, hat man ja sonst nicht. Wer Englisch nicht so gut beherrscht, so dass er ein Lied problemlos folgen könnte, mag sich an Melodie und am Klang erfreuen und nicht am nicht verstandenen Text. Achso das tun alle bereits unbewusst? Gut, jedermanns Geschmack und Verständnis von einem Lied. Hätte doch mal einer Goethe und Genossen gesagt, dass die deutsche Sprache nicht gut klingt, sie würden sofort auf Englisch weitergeschrieben haben, ganz bestimmt!

  • Manuel   11. Dez 2009   09:46 UhrAntworten

    Ich finde schon, dass man als Deutscher auch englisch singen darf. Es ist alles auch eine Frage, an wen sich die Musik richten soll. Gerade in Zeiten des Internets erreicht man ein internationales Publikum. Und wir müssen uns nichts vormachen: Englisch ist nun mal die Weltsprache geworden. Für viele ist es sogar mehr eine Zweitsprache geworden, als eine Fremdsprache.

    Ich denke, dass in der heutigen Zeit auch ein deutscher (oder jeder andere) Akzent seinen Charme hat. Man darf auch ruhig englisch singen, so dass man noch raushören kann, dass man Deutscher ist. Warum auch nicht? Man kommt ja auch schließlich aus Deutschland. Und wer das als Muttersprachler nicht toll findet, kann ja bei seiner Musik von der Insel bleiben (wird irgendwann sehr Abwechslungsreich).

    Ich nenne an dieser Stelle mal ein Beispiel aus meinem Musikgenre:
    Im Heavy-Metal findet man sehr viele erfolgreiche deutsche Bands (und das international). Sie haben alle auf Englisch gesungen und niemand hat sich je beschwert.
    Meine persönliche Lieblingsband kommt aus Finnland. Ich fände es aber doof, wenn sie nur auf Finnisch singen würden. Das verstehe ich leider nicht (außer "Guten Tag" und "Danke", aber macht damit mal nen Song). Ob die jetzt einen finnischen Akzent haben, is mir eigentlich auch egal. Hauptsache die Musik stimmt und das ist ja wohl das Wichtigste.

    Man kann natürlich aber auch schöne Musik in deutscher Sprache machen. Ich mag persönlich Rammstein überhaupt nicht, aber die Apocalyptica-Version mit Nina Hagen von "Seemann" finde ich sehr toll. Sogar besser als das Original. Ein wunderschönes Beispiel, wie man auch mit der "harten" deutschen Sprache ein schönes sanftes Lied machen kann.

    Ich muss an dieser Stelle auch mal die Qualitäten der deutschen Lyrik herausheben: Man hat einen viel größeren Wortschatz als im englischen und kann sich demnach einer größeren Auswahl bedienen und viel besser mit den Worten spielen.

    Aber allgemein würde ich sagen: Jeder nach seinem Geschmack.
    Ich hatte mal eine Produktion einer rein deutschen Band, die auf japanisch gesungen haben. Da hört man sicherlich auch einen deutschen Akzent raus, obwohl die Aussprache für einen Nicht-Japaner sehr gut war. Und damit hat die Band sich schon einen beachtlichen Erfolg erspielt, obwohl das Genre immer eine Randnische bleiben wird.

    Sie haben sich für japanisch entschieden, sind zufrieden damit und die Fans sind es auch. Was will man mehr? Über den Sinn und Unsinn zu streiten ist schwachsinnig. Es ist deren Sache...

  • Carlos (delamar)   11. Dez 2009   20:04 UhrAntworten

    Jeder für sich, so wie er selbst will. Ich persönlich bin um jede Band froh, die sich der deutschen Sprache bedient beim Singen. Warum auch nicht? Wir leben schliesslich hier in Deutschland.

    Wenn eine Band auf englisch singt, dann ist das auch gut - aber schlechter für das Verständnis. Bei einigen Bands und Acts könnte das sogar intentioniert sein.

  • Thomas N.   08. Jan 2011   01:44 UhrAntworten

    Hallo!

    Ich möchte Kira (10. Dez 2009, 17:31 Uhr) rechtgeben.

    Ich lese aus ihrem Beitrag heraus, dass sie die deutsche Sprache nicht als Hinderungsgrund sieht ... was ja im ursprünglichen Beitrag ja angesprochen wird, da heißt es ja unter anderem: "Wir Deutschen sprechen leider ziemlich 'hart'. Wir Deutschen haben leider eine relativ harte Sprache. Und das fällt uns selbst gar nicht so auf, wenn wir uns mit anderen unterhalten. Beim singen wird’s da schon schwieriger. [...] Die harten Laute die unserer Sprache eigen sind fallen beim Recording natürlich auf. Richtig schöne Liebesballaden sind mit solch einer Sprache oft schwierig."

    Ehrlich gesagt, halte ich dsa für Unsinn. Wie schon Kira erwähnte, gab's ja schon Größen wie Goethe, die mit der ach so schlimme deutschen Sprache Beeindruckendes geschaffen haben - mit derlei Kreativität mussten sie nicht auf Englisch umsteigen. :-)
    Das kann meiner Meinung nach durchaus als Vorbild für die heute Zeit dienen: Wenn du was Gutes zu sagen hast, dann geht das auch auf Deutsch - denn die Qualität macht sich (glaube ich) am Inhalt fest, nicht so sehr am Klang.

    Ganz übel finde ich den folgenden Satz: "Richtig schöne Liebesballaden sind mit solch einer Sprache oft schwierig."
    "Der Weg" von Herbert Grönemeyer möge als mein persönliches Gegenbeispiel dienen ... wenn ich dieses Lied höre, kommen mir recht oft die Tränen, und das liegt _nicht_ am Klang der Sprache (und auch nicht an Herberts Gesang *g*). Vielmehr finde ich die Aussage so ergreifend ... da finde ich den Klang der Sprache weiß Gott _nicht_ abschreckend.
    Anderes Beispiel: "Ohne Dich" von Selig. Da sört mich der Klang der Sprache ebenso wenig, und auch dieses Lied finde ich herausragend gut.

    Es gibt auf der anderen Seite auch einige englischsprachige Sänger, die -für meine Ohren- einen ganz furchtbaren Klang in ihrer Sprache haben ... da nutzt es nach meinem persönlichen Empfinden nicht, dass sie Muttersprachler sind: Solche Sänger klingen auch in ihrer englischemn Muttersprache unangenehm (is' wohl auch eine Geschmacksfrage).

    Ich möcht' noch eine grundsätzliche Anmerkung anbringen:
    Wenn ich den ursprünglichen Beitrag richtig verstehe, scheint es (bei delamar) sowas wie eine Idealvorstellung zu geben, wie die Sprache in aktueller Musik zu klingen hat - nicht hart, und mehr oder weniger so wie im Englischen.
    Ich finde, dass es zur Demokratisierung der Musik gehört, dass Sprachen der Sänger ebenbürtig sind, ebenso der unterschiedliche Klang der verschiedenen Sprachen. Die Vormachtstellung einer einzigen Sprache passt nicht dazu.
    Die Realität sieht anders aus, ich weiß - delamar beweist das ja auch mit dem obigen Beitrag ... das muss aber nicht in alle Ewigkeiten so bleiben.

    • Carlos (delamar)   08. Jan 2011   11:21 UhrAntworten

      Hallo Thomas,

      vielen Dank für dein Feedback. Damit wir uns auf jeden Fall richtig verstehen: Ich wäre der erste, der dafür plädiert, dass deutsche Bands in deutscher Sprache singen - damit alle anderen es auch verstehen können.

      In der Außensicht (also beispielsweise im Gehör eines Amerikaners) würde ich Andreas aber recht geben wollen. Die deutsche Sprache klingt sehr hart, weil sie deutlich mehr Konsonanten als Sprachen mit lateinischen Wurzeln nutzt. Das könnte auch ein Grund sein, warum Grönemeyer ein Star in Deutschland ist, aber nicht weltweit. Oder der Grund weswegen Rammstein sich international durchgesetzt hat, denn ihre Musik wird durch die deutschen Worte und deren Aussprache bestärkt. Und es könnte nicht zuletzt auch der Grund sein, weswegen eine weitere weltweit bekannte deutsche Band wie Tokio Hotel international auf englisch singt.

      Eine Idealvorstellung von Musik kann und darf es nicht geben - denn das würde dazu führen, dass wir nur noch eine Art von Musik hörten. Wie langweilig wäre das denn?

      Herzliche Grüße
      Carlos

  • lenni   18. Dez 2011   16:25 UhrAntworten

    Gegenfrage: Warum sollen Deutsche das nicht "dürfen"?

  • Martin   03. Feb 2012   19:46 UhrAntworten

    Hallo,

    stellt euch doch mal vor die englischen Hits der letzten 10Jahre wären auf deutsch. Aber eigentlich denke ich, dass es immer einer Sache der Prägung ist. Bei mir werden fast ausschließlich englische Texte angefragt. Das liegt einfach daran, dass meine Kunden so ab 30 Plus sind. Die Generation ist mit Bands wie DepecheMode, obengenannten GuanoApes, Roxette, BonJovi und GreenDay aufgewachsen. Die Sprachmelodie des Englischen sitzt richtig tief und triggert schnell entsprechend gewünschte Gefühle an. Soll doch jeder machen wie er denkt- hauptsache das Lied an sich ist stimmig und macht Stimmung. Eine Quote für Bands aus Deuschland wäre super- aber sonst....

  • reikS   05. Jul 2013   12:18 UhrAntworten

    Jede Sprache hat eigene Schönheit. In jeder Sprache kann es entweder grausam oder gut gesungen werden, ob englisch, russisch, deutsch, französisch, schwedisch, oder was weiß ich. Es ist nichts Wesentliches an dem Englischen, was einen dazu zwingt, um was Schönes zu komponieren, auf nur diese Sprache zu singen.

    Wenn Deutschen schön singen wollen, und das nicht auf deutsch, warum denkt man sofort an Englisch? Was für Geschlossenheit! Wie wärs mit Französisch, Spanisch oder Polnisch oder … Schließlich können viele in diesem Land diese Sprachen genauso gut und manchmal besser als Englisch.

    Aber jedes Land sollte m E vorwiegend Lieder auf seine eigene Sprache singen, denn sonst wer würde dies machen?

    Zum guten Letzt: SCHLUSS mit diesem Quatsch! Modern Lieder, die auf deutsch verfasst sind, hören doch sehr schön an! Probleme, wenn sie geben, liegen nie an der Sprache, sondern an dem Sänger.

  • Kai   05. Apr 2014   11:19 UhrAntworten

    Warum schämen sich Deutsche vor anderen, auf deutsch zu singen, und warum hingegen sind zunehmend mehr "Ausländer" —die wahrscheinlich schon eingebürgert sind, und deshalb nur aufgrund dummer Diskriminierung weiterhin für Ausländer gehalten werden— stolz darauf, auf deutsch zu singen? Ich finde mehr Musik von Türken auf deutsch, und mehr Deutsche die ständig das Knie vor dem Englischen beugen.

  • Rodrigo   10. Sep 2014   16:47 UhrAntworten

    Ich habe mir hier viele Beiträge gelesen, und werde ich gerne Akzente auf andere Themen setzen. Bin Ausländer (Spanisch Muttersprache), und habe ich einiges zu sagen hier:

    1) Erst. Auf Englisch singen... ok, ABER... Bin ich irgendwie der Einzige der fühlt, daß das Englisch für singen mitterweile sich sehr AUSGESCHÖPFT hört?

    Ich meine, vielleicht das liegt an der Medien-Erziehung, welche wir durch Hollywood, USA, Alglosismus, die kulturelle pop-rock Einfluss, etc, etc, etc... was wir aber alle mehr oder weniger beim Aufwachsen mitbekommen haben.

    Aber die Tatsache ist, daß ich irgenwie englische Sprache langsam ein Bisschen ausgewaschen, lahm, flach, und sagt mir nicht unbedingt was.

    Der Grund ist wahrscheinlich die Vulgarisierung dieser Sprache, bzw. der Preis den das Englisch bezahlt hat, um als erster Weltsprache zu werden.

    Ich meine gibt es praktisch viele Außerungen und Ausdrucke, welche durch Ausnutzung dieser ihre Bedeutung GROSSENTEILS verloren haben. Was heisst dann heutzutage, z. B. "I love you".

    Man hat es so oft gehört, so oft aufgebraucht, dass es viele solche Rede-Wendungen (finde ich) haben an ihre Bedeuntungen VIEL an Wichtigkeit verloren. Das liegt auch daran, dass es vornehmlich billigeren und einfacheren Englisch ("Flughafen Englisch" nenne ich das)zur Anwendung kommt eher, klar.

    Und sorry, aber passiert mir mit über 80% del Musik die ich höre (Vorallem aber bei NICHT Englisch Muttersplachler), wobei ich nichts fühle, oder mir vorbei geht, was die da ausdrucken wollen.

    Fazit: Finde Englisch überbewertet und afgebraucht. Das zeigt sich eher in der Zahl der Englische Muttersprachler, welche nicht höher ist als Spanische oder andere. Also.

    Warum dann nicht in der Muttersprache singen???

    2) In der Muttersprache zu singen bringt immer ein GROSSER VORTEIL: Du würdest IE SO VIEL UND FEIN AUSDRÜCKEN KÖNNEN, wie in deiner Muttersprache.

    Ich würde gerne sogar eine Wette machen mit welchen auf Englich heutzutage hierzulande singen.

    Mit Englisch erreichts du mehr Leute und Markt: Ja, ABER da werden die Texten, die Ausdruchs-Möglichkeiten, Themen, Analogien, und viel mehr Wortlicheres daran leiden.

    3) Irgendwie gibt es dann ein anderen wichtigeren Grund, warum nicht auf Englisch zu singen: Die Musik-Richtung

    Ich persönlich finde Englisch der TOTALLE WIDERSPRUCH ZU WELTOFFENHEIT und Weltmusik, je nachdem, um welches Stil es hier sich handelt, und du und jeder spielt.

    Wenn also einer wie wir (Reggae-Band mit afrikannischen Mitglieder aus Leipzig) NUR auf Englisch singen werden, werde ich es total LANGWEILIG finden.

    Denn die Weltoffen, und "multikulti" bedeutet EBEN, dass wir JEDER Sprache bewahren und nicht nur uns verständigen müssen, durch eine einzige Sprache (= Diktatur der Englische Sprache). Das ist DER TOD, und ist eben was ich genau beschrieben habe, als "ausgewaschten und afgebrauchten Englisch".

    4) Was ist eigentlich "Weltsprache", und wer sagt den einen, dass man auf Englisch nur singen sollte, um mehr Puklikum zu erreichen?

    Ich hatte vor ein Paar Jahren hier auch eine Stoner Rock Band, wo ich der Sänger war, und hatte ich, KLAR, auf Spanisch gesungen.

    Und es ist mir Scheiß egal, was die meinten damals, oder ob sie das verstanden haben, oder nicht.

    Ist es das so wichtig überhaupt? Wenn dann, wichtigen als was ich vermitteln will, und die KLÄNGE und SONORITÄT DIESE WÖRTER UND SÄTZEN zu dieser Musik??? Es ist so wichtig, dass die Leute IMMER verstehen müssen, was ich singe oder sage???

    Ich denke nicht, also, und auf jeden Fall nicht wichtiger als das Ganzes, das ENDPRODUKT: Die Musik, und wie diese INSGESAMT klingt. Und das it die ganze Übersicht, den Wald, was viele öfter übersehen.

    Deswegen musste ich auch gegen viele Klischees und Vorurteile kämpfen musste, wie einmal als ein Veranstalter eines Festivals uns als "Latin Speed Rock" bezeichnet hat.

    Was ist denn "Latin"? Weil ich nur auf Spanisch singe?

    Also, egal ob ich Death Metal oder Salsa spiele, wir werden als "Latin" bezeichnen, nur wegen dieser, also meine Sprache. Sinnlos, oder?

    Musik ist also viel Mehr als eine Sprache. Viel mehr als Grammatik, als Genitiv oder Dativ. Es ist erst EIN GEFÜHL, und dafür ist kein EINZIGES WEG vorgeschlagen oder zu empfehlen. Jeder muss wissen, und spürt und fühlt es anders, also.

    5) Warum denn nicht auf deine eigene Sprache zu singen. Zufällig gehört von Cocteau Twind, und andere solche Bands, welche ihre Sänger ihre eigene Sprache erfunden hat???

    Die Sänger v. Cocteau Twins hatte sich ihre eigene Sprache ausgesucht. Einfach mit Vokalen, Schreie, Geräusche, etc, etc.

    "Miau", "Pawn", "Plop", "Ouch", oder eigene Teilwörter erfinden und selbst singen. Warum nicht?

    Wer sagt, daß das nicht geht?

    Wie gesagt, in einer Zeit wo viele Musik-Wege schon ausgeschopft sind, und alles schon versucht und aufgenommen wurde, warum nicht was neues ausprobieren.

    Viel viel wichtiger, wie gesagt, sind die EIGENE KLÄNGE und DIE SONORITÄT DIESE, deine eigene (mutter) Sprache. Wenn das sich gut anfühlt, und du dich da bequem befindest, wer kann überhaupt behaupten, dass du falsch liegst????

    Und das erzählt einer wie ich, der Spanisch, Englisch, Deutsch, Portuguesiesch, Mapudungun (ureinwohner Sprache Südamerika), Zwahili (Afrikanische Sprache) und Französisch singen und reden kann. Also.

    LG.

    • Jan   23. Jun 2017   11:36 UhrAntworten

      "Mit Englisch erreichts du mehr Leute und Markt: Ja, ABER da werden die Texten, die Ausdruchs-Möglichkeiten, Themen, Analogien, und viel mehr Wortlicheres daran leiden."

      "Und es ist mir Scheiß egal, was die meinten damals, oder ob sie das verstanden haben, oder nicht."

      XD

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