Overhead-Mikrofonierung von Drumsets
Wenn ein entsprechend dimensionierter Raum zur Verfügung steht, solltest Du zunächst überlegen, wo genau das Schlagzeug überhaupt aufgebaut werden soll – nicht jeder Standort ist gleichermaßen gut geeignet und speziell in Raumecken können unerwünschte Reflexionen in die Mikrofone einstreuen und das Klangbild negativ beeinträchtigen.
Sofern eine Auswahl unterschiedlicher Mikrofone vorhanden ist, kannst Du den Aufbau je nach Musikstil variieren – es ist meist wenig sinnvoll, für eine derbe Grunge-Nummer auf dasselbe Mikrofon-Setup wie bei einer sanften Ballade zurückzugreifen.
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Gängig als Overhead-Mikrofonierung sind eine A/B- und eine X/Y-Anordnung. Ob man der Laufzeitstereofonie oder der Intensitätsstereofonie den Vorzug gibt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und/oder der Musikrichtung. Sofern die Mikrofonsammlung des Studios umfangreich bestückt ist, können beide Verfahren parallel zum Einsatz kommen – weglassen kann man Signale später in der Mischung immer noch.
Wichtig: Wenn im Mix sämtliche Signale Verwendung finden, sorgt eine übereinstimmende Phasenlage für bestmögliche Ergebnisse und einen druckvollen Sound.
Es spricht nichts dagegen, ausgetretene Wege ab und an zu verlassen und auch unkonventionellen Mikrofonierungsideen sein Ohr zu leihen: Beispielsweise können zwei dynamische Sennheiser MD 421 als X/Y-Setup für eine warme, mittenbetonte und sehr erdige Klanginterpretation sorgen – ein Gegenentwurf zum gängigen Ansatz mit Kleinmembran-Kondensatormodellen.
Bei einer A/B-Mikrofonierung empfiehlt es sich, die individuelle Beckenbestückung des Sets in ihrer gesamten Breite abzubilden; die Mikrofone sollten sich dabei stets auf gleicher Höhe befinden. Achtung: Wenn Heavy-Drummer weit ausholen, ist der Abstand der Mikros zu den Becken entsprechend groß zu wählen – sonst droht Ärger mit dem Schlagzeuger (und bei »Treffern« mit dem Mikrofonbesitzer).
Viele erfahrene Toningenieure beginnen ihren Mix mit Kick, Snare und den Overhead-Signalen. Die übrigen Instrumente des Drumsets werden dann sukzessiv hinzugefügt, bis sich das gewünschte Klangbild einstellt. Kompressoren können nicht nur für technische Dynamikkorrekturen herangezogen werden, sondern auch soundbildend wirken. Vorsicht ist geboten, wenn sich die Kompression in Form von Pumpen hörbar ins Klanggeschehen einmischt – es sei denn, Du bevorzugst französischen House-Sound…
zu 'Drums & Overhead-Mikrofonierung: Alles Gute kommt von oben!'
Lukas Laufenberg 05. Aug 2013 15:38 Uhr
Punkt 4 ist kaputt :(
Robert Emmerle 05. Aug 2013 21:38 Uhr
kann ich nich einfach bißchen schlagzeug spielen..overheads..microabstand auf den millimeter genau, raumakustik..früher hamse mit 2 stereomikros aufgenommen. und das war auch schön.
Marsi 12. Aug 2013 09:42 Uhr
Um mal so ganz ehrlich zu sein - dieses Tut ist irgendwie so für n A....
Da gibt es so viele Aspekte und Möglichkeiten. Und grad bei delamar hätte ich eigentlich schon erwartet, dass etwas tiefer in die Materie geschaut wird. Oder wenigstens Hinweise zum 'Weitergooglen' gegeben werden, Stichworte wie Recorderman, Glyn Johns und Co.
Für Lückenbüser find ich das Thema zu schade und die Zeit zu kostbar!
Mischa 03. Sep 2013 12:23 Uhr
Für mich stellt sich bei diesen OH Verfahren vor allem eine Frage: Wo positioniere ich die beiden Mikros im Bezug zur Snare bzw. zur Bassdrum? Normalerweise sollte der Abstand von beiden OH-Mikrofonen zur Snare/Bassdrum gleich sein. Nur so finden sie sich später im Mix in der Mitte wieder.
Wie verwirklicht man sowas zB bei der AB Mikrofonierung. Das dürfte doch dann sehr unsymetrisch aussehen oder? Trifft das Prinzip bei Intensitäts-/ und Laufzeitverfahren gleichermaßen zu?
Bei der Recorderman-Technik wird der Abstand zB mit einer Schnur oder einem Kabel ausgemessen...
Vllt. kann da jemand etwas Klarheit schaffen ;)