Sechs abgefahrene Recording-Techniken der Profis

abgefahrene Recording-Techniken

In ihrem Buch »Recording Unhinged« hat die Musikproduzentin Sylvia Massy abgefahrene Recording-Techniken gesammelt.

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Abgefahrene Recording-Techniken für Queerdenker

Eine Portion Mut gepaart mit etwas Wahnwitz – schon entstehen abgefahrene Recording-Techniken, auf die so schnell kein anderer kommen wird.

Die US-amerikanische Musikproduzentin, Toningenieurin und Studiobetreiberin, Sylvia Massy, hat in ihrem Berufsleben schon so viel erlebt, dass sie ein Buch darüber geschrieben hat. In »Recording Unhinged« hat sie die unkonventionellsten Recording-Verfahren unzähliger Produzenten gesammelt und mit witzigen Anekdoten gespickt. Ein umfangreiches Nachschlagewerk für alle, die gerne auch mal um die Ecke denken.

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Ein paar besondere Highlights und vor allem Methoden, die es tatsächlich am Ende auf eine Platte geschafft haben, kannst Du dir im folgenden Teil zu Gemüte führen. Wir sind gespannt, ob Du dich in den ein oder anderen Ideen wiederfindest und vielleicht sogar schon vergleichbares angewandt hast.

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Wie Tim Palmer den perfekten Sweet-Spot im Raum findet

Tim Palmer brachte häufiger ein kleines ferngesteuertes Auto mit ins Studio, mit dem er ab und an durch den Aufnahmeraum fuhr. Eines Tages kam ihm während einer Session mit den Mighty Lemon Drops der Gedanke, dass wenn er ein Mikrofon auf dem Dach des Autos befestigten würde, er bequem aus der Regie heraus den perfekten Sweet-Spot im Raum finden könnte. Gesagt getan – so einfach, wie genial.

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Michael Jackson’s »Billie Jean« birgt ein Geheimnis

Auf Michael Jacksons Song »Billie Jean« ließ Bruce Swedien den King of Pop durch eine 1,5m lange Versandrolle aus Pappe direkt ins Mikrofon singen. Das Ergebnis schmückt das Ende des dritten Verse – »Do think twice.« Die Soundqualität sowie die Art des Effekts hatte es bis dahin in der Form noch nicht gegeben.

Ein anderes Mal verfrachtete Swedien Michael in ein kleines Badezimmer im Studio von Westlake Audio in Los Angeles. Der Raum zeichnete sich durch seinen starken Hall und eine sehr kurze Decay-Zeit aus. Mit den modernen Mitteln von heute ist es keine Seltenheit mehr, das klangliche Eigenschaften verschiedenster Räume eingefangen und als Impuls-Antworten im Studio zum Einsatz kommen. Aber man wusste sich eben auch schon früher zu helfen.

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Winzige Amps – Großer Sound

Für Spiderbait’s »Tonight Alright« verwendete Matt Wallace ausschließlich den Micro-Twin Fender Amp. Abgenommen wurde der Sound von einem Sennheiser MD421 Mikrofon. Wie heißt es doch so schön: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Gerade im Bereich des Recordings braucht es solche mutigen und ausgefallenen Spontanergüsse.

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The Crystals und der Klangteppich

Phil Spector wandte schon in frühen Tagen Techniken an, die heute jeder kennt. Mit seinen Klangteppichen bestehend aus vielen Overdubs verschiedenster Instrumente, sorgte er dafür, dass die Songs, ausgestrahlt über damals schwache AM-Radiosingale, mehr Präsenz erhielten und durchsetzungsfähiger klangen. Müssen das Zeiten gewesen sein, in denen der Krieg um die Lautheit noch gesittet geführt wurde.

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Durchgekautes Tape trifft Hi-Fidelity

Auf dem Song »She Withers« von Geggy Tah, wünschte sich Lead-Sänger Tommy Jordan einen ganz speziellen, »welken« Sound, der den Übergang in die Bridge darstellen sollte. Kurzerhand nahm man den bestehenden Mix auf Kassette auf, zog eine Armlänge Band heraus und kaute drauf herum.

Nachdem man noch versuchte den Studiohund das Tape anknabbern zu lassen, spulte man es wieder auf und übertrug die vermachte Aufnahme in den Track. Das Resultat kannst Du dir anhören: Die sonst so glänzende Aufnahme zerfällt plötzlich bevor es über in die Bridge geht. Ich liebe so etwas!

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Sylvia Massy und der Schlauch

Man nehme ein SM-57, einen Trichter sowie ein paar Meter Gartenschlauch – fertig ist eine unkonventionelle Recording-Art, von der sich jeder fragen wird: wie hat sie diesen Sound hinbekommen?! Vorteil eines Schlauchs: Eine fixe Delay-Länge, die sich bei Bedarf nur anpassen lässt, indem man die Länge des Schlauchs reduziert.

Sylvia Massy rät daher: bei einer Albumproduktion immer erst mit den langsameren Songs beginnen. Ist der Schlauch erst einmal gekürzt, lässt sich das nicht so leicht wieder rückgängig machen. Außer, Du bewahrst eine ganze Rolle im Garten hinterm Studio auf.

Kennst Du weitere abgefahrene Recording-Techniken?

Was waren deine ungewöhnlichsten Herangehensweisen beim Recording und womit hast Du die klanglich überraschendsten Ergebnisse erzielt? Wodurch hältst Du dich im Studio sonst auf Trap, um nicht in eintönige Routinen zu verfallen?

Sag uns deine Meinung!

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