Mobile Digitalrecorder bis 400 Euro

Mobile Digitalrecorder

Hot Stuff: Mobile Digitalrecorder für Aufnahmen unterwegs

Von 100 – 400 Euro: Mobile Digitalrecorder

Zumindest die vier kleinen Modelle rund um die 100-Euro-Marke liegen qualitativ und von der Ausstattung her dicht beieinander. Aber es gibt auch einige gemeinsame Merkmale, wenn wir die höherklassigen Audio Recorder einbeziehen. Hier sind die Features aufgelistet, die allen Probanden zueigen ist:

Mobile Digitalrecorder dieser Art haben mindestens

  • 2 integrierte Kondensatormikrofone für Stereoaufnahmen
  • Mindestens ein Eingang für externe Mikrofone oder sonstiger Klangquellen
  • Einen Schacht für SD-Karten zur Speicherung der Aufnahmen
  • Eine Kopfhörerbuchse
  • Einen Lautsprecher

Wenn es um Amateuraufnahmen geht, unterscheiden sich unsere mobilen Recorder kaum, mit allen bist Du gut gerüstet. Wenn es aber ein bisschen mehr sein soll und höchste Qualität gefragt ist, kommen nur zwei mobile Digitalrecorder in unserer Liste in Frage – die kostspieligsten Modelle von ZOOM und TASCAM.

Mobile Digitalrecorder

ZOOM H1n

ZOOM H1n

Maße: 50 × 138 × 32 mm | Gewicht: 82 g (mit Batterien) | 89 €

Einer der günstigsten und leichtesten Kandidaten für mobile Digitalrecorder zeichnet sich durch eine sehr einfache Bedienung aus. Der Hersteller setzt auf ein Kunststoffgehäuse – das Fliegengewicht macht lange Interviews mit ausgestrecktem Arm und vergleichbare Aufnahmesituationen zum Kinderspiel.

Unter den erweiterten Funktionen ist etwa das Auto-Leveling zur automatischen Einpegelung erwähnenswert. Oder die Verwendung als USB-Mikrofon und Abspielgerät an PC, Mac und iPhone bzw. iPad. Im Unterschied zum Vorgänger (ohne »n« im Produktnamen) wird nun u.a. Folgendes geboten: eine höhere Sample-Rate (96 kHz), Overdubbing, ein Limiter, die Regulierung des Eingangspegel per Drehrad, die Ausgabe eines Pegeltons und iOS-Kompatibilität.

Ein gelungenes, auch nach der Erweiterung noch sehr geradlinig bedienbares Gerät für alle, die gerne und viel unterwegs sind, um Stereoaufnahmen in guter bis ausgezeichneter Qualität zu machen.

Zu guter Letzt sei das maßgeschneiderte Zubehörpaket hervorgehoben, das für günstige 25 € erhältlich ist: Mit Windschutz, Tripod, Stativadapter, Tasche sowie USB-Netzteil und -Kabel.

TASCAM DR-05X - Mobile Digitalrecorder

TASCAM DR-05X

Maße: 61 × 141 × 26 mm | Gewicht: 165 g (mit Batterien) | 125 €

Die überarbeitete Fassung des populären Kleingeräts ermöglicht gute Aufnahmen mit zwei Kugelmikrofonen in AB-Ausrichtung – detailliert, ausgewogen und rauscharm. Die Batterielaufzeit ist außerordentlich mit rund 17,5 Stunden am Stück bei CD-Qualität.

Doch dieser mobile Digitalrecorder punktet inbesondere mit einer Fülle von Features, wie sie sonst nur von großen, teuren Modellen geboten wird. Da wäre etwa die vorgezogene Aufnahme (immerhin zwei Sekunden), ein pegelgesteuerter Start der Aufnahme, ein Diktatmodus mit EQ für mehr Sprachverständlichkeit, Oberdubbing, Punch-In-Recording und vieles mehr. Die USB-Anbindung dient wahlweise als bloßer Stromlieferant, zur Nutzung als Audio Interface (ein ASIO-Treiber für Windows steht zur Verfügung) oder zum Auslesen der microSD-Karte.

All das ist nicht selbstverständlich für 125 Euro. Der Deckel des Batteriefachs könnte etwas fester verschließbar sein, aber ansonsten lassen sich keine wirklichen Schwächen ausmachen.

» Mehr findest Du im TASCAM DR-05X Test

TASCAM DR-22WL

TASCAM DR-22WL

Maße: 52 × 155 × 37 mm | Gewicht: 170 g (mit Batterien) | 129 €

Dieser Kandidat ist größer und deutlich schwerer, aber auch in ein festeres Kleid gehüllt als der Kleine von ZOOM. Bei den hervorstechenden Features ist die WLAN-Fähigkeit zu nennen, womit der Dateiaustausch unter Windows, Mac OS, Android und iOS drahtlos gelingt. Noch viel interessanter: Für Smartphones und Tablets mit den genannten Betriebssystemen von Google und Apple gibt es Apps, um das Gerät fernzusteuern bzw. -überwachen – für das Starten & Stoppen von Aufnahmen aus der Ferne, Pegelanzeigen etc.

Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe von Funktionen für den anspruchsvollen professionellen Gebrauch: die Möglichkeit zum Recording im BWF-Format (u.a. mit integriertem Timecode), microSDXC-Unterstützung (max. 128 GB), simultanes Recording in WAV und MP3, einen Halleffekt und vieles mehr. Der Aufpreis gegenüber dem H1 ist damit ohne den leisesten Zweifel gerechtfertigt.

» Mehr findest Du im TASCAM DR-22WL Test

TASCAM DR-07X - Mobile Digitalrecorder

TASCAM DR-07X

Maße: 68 × 158 × 26 mm | Gewicht: 171 g (mit Batterien) | 149 €

Abgesehen von einem Aspekt bietet dieser portable Recorder die gleichen Features wie der oben beschriebene DR-05X. Der Unterschied: Beim TASCAM DR-07X sind schwenkbare Mikrofone mit Nierencharakteristik integriert.

Das bedeutet, dass Du a) eine gewisse Richtwirkung (stärkere Ausblendung von Nebengeräuschen) bekommst und b) die Breite des Stereopanoramas variieren kannst. Die XY-Ausrichtung ist klassischer, etwas enger, aber auch potentiell sauberer mit weniger Phasenauslöschungen. AB ist hingegen sehr breit angelegt.

Der Aufpreis ist mehr als gerechtfertigt für diesen Gewinn an Flexibilität – wer mehr klanglichen Spielraum will, aber immer noch einen sehr leichten und handlichen Recorder sucht, greift zum 7er-Modell.

Olympus LS-P4

Olympus LS-P4

Maße: 40 × 109 × 14 mm | Gewicht: 86 g (mit Batterien) | 159 €

Es ist erstaunlich, wie kompakt dieser mobile Digitalrecorder ist. Unterdessen fällt das Gewicht kaum höher als beim ZOOM H1n aus. Dabei ist das Display groß genug und stellt weit mehr als nur die wichtigsten Informationen dar.

Einsame Spitze ist das Modell wiederum, was den internen Speicher von 8 GB betrifft – damit lassen sich in Abwesenheit einer SD-Karte schon ziemlich ausgedehnte Sessions mit verlustfreien Aufnahmen bestreiten. Dabei wird neben WAV übrigens auch das FLAC-Format unterstützt.

Es gibt noch mehr Spezialitäten. So findet sich hier ein drittes Mikrofon mittig vorne, das den Klang mit einer Kugelcharakteristik einfängt. Es macht den Sound basskräftiger, fülliger – das ist in der Regel zu empfehlen, da die X/Y-Mikros allein recht dünn klingen. Außerdem ein echtes Schmankerl: Aus diesem Recorder lässt sich ein integrierter USB-Stecker (Typ A) herausschieben!

TASCAM DR-40X - Mobile Digitalrecorder

TASCAM DR-40X

Maße: 70 × 155 × 35 mm | Gewicht: 282 g (mit Batterien) | 199 €

Wer einen starken Vertreter aus der Abteilung »mobile Digitalrecorder der gehobenen Mittelklasse« sucht, kommt nicht am TASCAM DR-40X vorbei. Dieser 4-Spur-Recorder bietet neben seinen beiden schwenkbaren Nierenmikrofonen (die gleichen wie beim oben beleuchteten DR-07X) zwei Combo-Buchsen (XLR/6,3 mm) für Mic- und Line-Signale.

Unter den erweiterten Features ist vor allem die Dual-Aufnahme lobenswert. Dabei werden stets zwei parallele Aufnahmen derselben Quelle gemacht – eine mit dem normalen, manuell eingestellten oder automatisch geregelten Eingangspegel und die zweite mit einem relativ dazu um 6 bis 12 dB niedrigeren Pegel. Diese Sicherheitsaufnahme sollte allen unerwarteten Pegelspitzen und Übersteuerungen den Garaus machen.

Ansonsten gibt es im Vergleich zu den kleineren Modellen der X-Serie eine noch etwas längere Batterielaufzeit, zusätzliche dedizierte Taster für direktere Bedienung und ein etwas größeres Display.

ZOOM H4n Pro

ZOOM H4n Pro

Maße: 73 × 157 × 37 mm | Gewicht: 294 g (mit Batterien) | 199 €

Der bewährte H4n – mittlerweile H4nSP genannt – steht in der Kategorie »Mobile Digitalrecorder« nach wie vor auf Platz 1 bei vielen Musikalienhändlern. Die Kombination aus 4-Spur-Aufnahme und zahlreichen fortgeschrittenen Funktionen für derzeit rund 185 Euro ist höchst attraktiv. Nun gibt es mit dem ZOOM H4n Pro einen Nachfolger, der in vielen Belangen eins drauf setzt und die Mehrkosten vollends rechtfertigt.

Klanglich wurde ein Sprung nach vorne gemacht. Das Grundrauschen ist niedriger (in der Praxis quasi nicht vorhanden) und spätestens jetzt sorgt der große Headroom dafür, dass rekordverdächtig laute Konzertaufnahmen gemacht werden können. Die Mikrofonvorverstärker stammen aus den hauseigenen Boliden H6 bzw. H5.

Weiterhin steht jetzt ein gummiertes Gehäuse zur Verfügung, das deutlich mehr Grip bietet (auch bei verschwitzten Händen) und nach wie vor eine einhändige Bedienung erlaubt. Erwähnenswert ist etwa noch die Möglichkeit zur Nutzung als USB Audio Interface an PC & Mac, zum Beispiel für Podcasts. Mit seinen Gitarreneffekten aus dem hauseigenen Multieffektgerät G5n und dem Stimmgerät ist der jüngste Spross der Japaner auch für Saitenfreunde sehr interessant.

Insgesamt überzeugt dieser mobile Digitalrecorder mit einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis.

» Mehr findest Du im ZOOM H4n Pro Test

TASCAM DR-100MKIII - Mobile Digitalrecorder

TASCAM DR-100MKIII

Maße: 80 × 156 × 35 mm | Gewicht: 425 g (mit Batterien) | 328 €

Das Spitzenmodell des Herstellers ist der bestausgestattete mobile Digitalrecorder in unserer Zusammenstellung – und in diversen klangrelevanten Spezifikationen steht er einsam an der Spitze. Wer in der Kategorie der Recorder mit zwei XLR/Klinken-Eingängen makellose Stereoaufnahmen machen will, ist hier wohl am besten aufgehoben. Zu den weiteren möglichen Klangquellen zählt übrigens auch eine digitale S/PDIF-Quelle – das ist einzigartig in dieser Geräteklasse.

Die Basis für den piekfeinen Sound in 44,1 bis 192 (!) kHz schafft der Signal-Rausch-Abstand von 109 dB, wenn die zwei integrierten Analog-Digital-Wandler kombiniert zum Einsatz kommen. Die Mikrofonvorverstärker kommen auch in den aktuellen Audio-Interfaces des Herstellers zum Einsatz.

Audiofreunde im Außeneinsatz werden sich auch über die Marathonqualitäten des TASCAM DR-100MKIII freuen. Mit den integrierten Mikrofonen und dem Lithium-Ionen-Akku lassen sich bis zu zwölf Stunden aufnehmen, falls Du dich mit »nur« 16 Bit & 44,1 kHz begnügst. Doch damit nicht genug: Im laufenden Betrieb kannst Du noch zwei AA-Batterien einlegen, um mit diesen eine nahtlose Weiterführung der Aufnahme zu ermöglichen, wenn der integrierte Akku zur Neige geht. Und dann git es ja noch die Option zur Stromspeisung via USB-Port …

» Mehr findest Du im TASCAM DR-100 MK3 Test

Mobile Digitalrecorder richtig nutzen

Field Recording TutorialIn unserem Field Recording Tutorial lernst Du die wichtigsten Tricks für Aufnahmen in der Natur kennen – ob für feinen Videoton, Atmosphären zur Musikproduktion oder Sonstiges.

Lesermeinungen (2)

zu 'Mobile Digitalrecorder bis 400 Euro'

  • Raphael   12. Mai 2015   13:21 UhrAntworten

    Das Olympus LS-3 gibt es sogar für 133€ bei Thomann. Kann es denn klanglich mit den anderen mithalten?

    • Raphael   18. Mai 2015   10:51 UhrAntworten

      Habe das LS-3 inzwischen über Ebay Kleinanzeigen ergattert und muss wirklich sagen, die Aufnahmequalität ist sagenhaft. Die ganzen Effekte (Kompressor, Limiter, Hall, etc..) habe ich zwar ausgeschaltet und die Mikro-Empfindlichkeit nur auf mittel, aber die Aufnahmen sind trotzdem sehr klar und natürlich. Nur mit dem Mittenmikrophon muss man vorsichtig sein, es neigt im Bassbereich zur Übersteuerung (jedenfalls bei Gitarrenaufnahmen). Für mich persönlich der Preis-Leistungs-Sieger, solange man auf WLAN-Funktionen verzichten kann..

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