DMX-Controller Marktübersicht
Licht steuern mit DMX-Controller
DMX-Controller sind Lichtsteuerpulte und haben eine zentrale Funktion: die Steuerung von Licht durch Anpassung der verschiedenen Parameter des Scheinwerfers.
Ob Du die Farbigkeit der gesamten Bühnenbeleuchtung von Song zu Song ändern, dem Frontsänger mit einem Spotlight folgen oder im Vorfeld der Show eine komplexe Moving-Head-Choreographie programmieren möchtest – DMX-Controller bieten Dir die dazu nötigen Funktionen, Buttons und Fader.
Ursprünglich stammen Lichtsteuerpulte aus dem Theaterbetrieb, lange bevor das DMX-Protokoll entwickelt wurde. Die alte Bezeichnung „Stellwerk“ geht auf eine Zeit zurück, in der die Helligkeit von Theaterscheinwerfern mechanisch über Seilzüge und große Antriebsräder geregelt wurde.
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Diese Lichtsteuerpulte waren mannshoch, extrem schwer und weit davon entfernt, per Knopfdruck oder Faderzug komplette Szenenwechsel vorzunehmen oder gar komfortabel abzuspeichern. Aufgrund ihrer Zuverlässigkeit und dem enormen Aufwand einer Neuinstallation waren sie allerdings bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts in Theatern im Einsatz.
Wer braucht welchen DMX-Controller?
Die Anforderungen an moderne Lichtpulte sind sehr vielfältig und anwendungsbezogen. Im Theater wird fast ausschließlich mit vorgefertigten, während der Proben ausgearbeiteten Lichtbildern bzw. Szenen gearbeitet. Auf Konzertbühnen brauchst Du hingegen einen wesentlich direkteren Zugriff auf einzelne Scheinwerfer.
Gerade mit Moving Heads spielt DMX seine Stärken aus
Durch die starke Dominanz von multifunktionalen Moving Heads hast Du zudem wesentlich mehr gestalterische Optionen – von der Helligkeit und Farbigkeit, über Effekte wie Stroboskoplicht und Goboprojektionen bis zu Richtungswechseln.
Letztendlich kannst Du all diese Einstellungen als komplette Lightshow aufzeichnen, speichern und in einer Editor-Software am Computer zuhause weiterbearbeiten.
Wenn Du als interessierter Lichttechniker oder als Musiker mit deiner Band bereits über eine Grundausstattung an Scheinwerfern verfügst bzw. über eigenes Licht-Equipment nachdenkst, lautet die wichtigste Frage: Wieviele DMX-Kanäle benötige ich für die Steuerung aller Scheinwerfer?
In der Regel wirst Du im Amateurbereich kaum über die magische Grenze von 512 DMX-Kanälen hinauskommen – auch wenn bereits Einsteiger-Moving-Heads aufgrund ihrer Funktionsvielfalt bis zu 20 DMX-Kanäle pro Gerät belegen können. Viele DMX-Controller bis 1.000 Euro geben zudem eine maximale Anzahl an steuerbaren Moving Heads vor.
Wer bedient den DMX-Controller?
Letztendlich musst Du Dir die Frage stellen: Wer ist für das Licht zuständig? Ein eigener Lichttechniker, die Person am Ton-FOH, die auch ein Auge auf den DMX-Controller werfen soll oder die Musiker auf der Bühne selbst?
Wenn Du als Bandmusiker lediglich vorgefertigte Lichtbilder pro Song wechseln willst, kannst Du dies mit etwas Übung und Erfahrung durchaus auch von der Bühne aus erledigen.
Komfortabler ist es natürlich, wenn Du Dir um die Lightshow keine Gedanken machen musst und Dich voll auf die musikalische Performance konzentrieren kannst.
Am einfachsten lassen sich Moving Heads sicherlich über den Sound-to-Light- bzw. Musikmodus in die eigene Show integrieren. Hier wird der Moving Head durch externe Audiosignale, die über ein in den Scheinwerfer integriertes Mikrofon übertragen werden, gesteuert.
Bedenke jedoch, dass Du in diesem Fall keine weiteren Eingriffsmöglichkeiten hast und den Musikmodus in der Regel nur am Gerät direkt aus- bzw. abwählen kannst – ein spontaner Wechsel im laufenden Konzert ist somit nur bedingt möglich.
Zudem reagieren die Moving Heads nicht immer vorhersehbar auf die Musik. Ob die daraus resultierende Lightshow zur Bühnenperformance passt, ist oftmals Glückssache.
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Springe zu…
Hardware oder Software?
Um per DMX angesteuerte Scheinwerfer, wie zum Beispiel Moving Heads, zu kontrollieren hast Du die Wahl zwischen zwei grundlegenden Systemen: eigenständige DMX-Controller mit physikalisch vorhandene Fadern und Buttons oder Software-Lösungen in Verbindung mit einem DMX-Interface als Schnittstelle zwischen Software und Scheinwerfer.
Wie auch im Audiobereich, halten sich Vor- und Nachteile beider Lösungen die Waage. Für welche Lösung Du dich entscheidest, hängt ganz von den jeweiligen Anforderungen ab: Wer seine Lightshow gerne bis ins kleinste Detail plant und auch unterwegs bearbeiten möchte, wird die Software-Lösung mit DMX-Interface als DMX-Ausgabeeinheit schätzen.
Zudem kannst Du die meisten Software-Produkte kostenlos herunterladen und dich mit der Bedienung vertraut machen.
In der Praxis nutzen kannst Du die Software-Steuerung jedoch nur in Verbindung mit einem DMX-Interface, das als Lizenz-Dongle für die Software fungiert. Wenn Du das Licht während eines Konzerts intuitiv mischen möchtest und die Vorteile physischer Buttons und Fader (mehrere gleichzeitig steuerbar) benötigst, wirst Du um einen Hardware-DMX-Controller nicht herumkommen.
Den neuesten Trend stellen Software-Lösungen auf App-Basis dar, die eine Multi-Touch-Steuerung der Moving-Head-Parameter über das iPad ermöglichen.
DMX-Controller Vergleich
In unserem DMX-Controller Vergleich findest Du folgende sechs Geräte und ihre Merkmale:
- ADJ Magic 260
- Eurolite DMX Move Control 512
- GLP Scan Operator FX II
- IMG Stage Line DMX 4840
- Showtec Creator Compact
- Stairville DMX Invader 2420 MK2
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Cue, Szene, Sequenz, Chaser, Show
Ob Du die Programmierung deiner Moving Heads an einem Hardware-DMX-Controller oder über eine Software-Lösung vornimmst – die grundlegenden Möglichkeiten, eine Lightshow aufzubauen, sind stets die gleichen.
Hinsichtlich der Terminologie können dich die unterschiedlichen Systeme jedoch leicht verwirren, da nicht alle Hersteller die gleichen Begriffe für die zentralen Elemente einer Lightshow verwenden. Im Folgenden erhältst Du einen kleinen Überblick über die wichtigsten Begriffe:
Cue/Szene
Ein Cue (manchmal auch als Szene/Scene bezeichnet) ist ein einzelnes Lichtbild und beinhaltet abgespeicherte Werte für die bestimmte Parameter (z.B. Position, Farbe, Intensität, Zoom usw.) der einzelnen Scheinwerfer oder Scheinwerfergruppen. Cues werden nacheinander per Button oder Fader abgefahren bzw. gehen ineinander über.
Sequenz
Eine Sequenz beinhaltet eine Liste mehrerer Cues, die in einer bestimmten Reihenfolge mit variabler Geschwindigkeit abgespielt werden.
Chaser
Ein Chaser ist eine spezielle Art der Sequenz und bezeichnet eine automatisch ablaufende Cueliste mit konstanter Geschwindigkeit für alle ablaufenden Cues.
DMX-Interfaces und Software zur Lichtsteuerung
Eine Lichtsteuerung auf Softwarebasis gibt Dir in Verbindung mit einem DMX-Interface in der Regel mehr Freiheiten als eine preislich vergleichbare Hardware-Lösung. Dafür fehlt das haptische Erlebnis und die Möglichkeit, mehrere Regler auf einmal zu bedienen. Im Folgenden stellen wir Dir fünf unterschiedliche DMX-Software-Lösungen vor.
Vier der fünf Angebote sind Kombinationen aus Hardware und einer DMX-Software – erst mit Letzterer kannst Du praktisch alle Konfigurations- und Steuervorgänge realisieren. Achte daher auch auf die Preisangabe, ob es ein Set oder nur die Software ist.
Mit den DMX-Controllern der hier vorgestellten Kombinationen wirst Du in die Lage versetzt, je 512 DMX-Kanäle bei deinen Lightshows zu steuern.
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ADJ MyDMX 2.0
Mit myDMX 2.0 hat American DJ eine DMX-Lichtsteuerung für Windows und Mac OS X im Angebot. Das Set besteht aus der kostenlosen Software „myDMX 2.0“ sowie dem USB-DMX-Interface. Wie bei fast allen Herstellern, kannst Du die Software zur Lichtprogrammierung frei nutzen, jedoch erst in Verbindung mit dem Interface in der Praxis für die Ausgabe von DMX-Steuerbefehlen verwenden.
Die Software verfügt über eine Bibliothek an Scheinwerferprofilen zur schnellen Zusammenstellung des Setups, arbeitet mit Steps (Cues) und Szenen als zentrale Elemente Deiner Lightshow und bietet Dir einen Szenen-Builder, mit dem Du per Drag-and-Drop Scheinwerfer anordnen und die wichtigsten Parameter, wie zum Beispiel Intensität, Farbe und PAN/TILT einstellen kannst.
Preis (Set): 219,- Euro
Ehrgeiz AirDMX
Mit AirDMX bietet dir Ehrgeiz die Möglichkeit, die Lightshow über das iPad und ein W-LAN- oder LAN-Netzwerk zu steuern. Die dazugehörige App kannst Du Dir kostenlos im App Store laden, für den Praxisbetrieb benötigst Du das WiFi-Interface „AirDMX A1“, das die Steuerbefehle wahlweise über DMX (XLR Out) als auch über das alternative Ethernet-Protokoll ArtNet ausgeben kann.
Der Vorteil der iPad-Steuerung: Du kannst Multi-Touch-Gesten ausführen und somit mehrere Scheinwerfer bzw. Parameter auf einmal steuern. Zudem unterstützt die App die Gruppensteuerung von Scheinwerfern.
In der sogenannten „Black Box“ siehst Du zudem jederzeit, welche DMX-Befehle gerade ausgegeben werden. Die Geräte-Bibliothek enthält über 3.000 Scheinwerfer.
Preis (Set): 349,- Euro
Enttec DMXIS
DMXIS präsentiert sich als Hybrid-Software für Windows und Mac OS X mit dazugehörigem USB-DMX-Interface. Das Besondere: Du kannst die kostenlose Software sowohl Standalone als auch als Plug-in (VST, AU) in diversen DAWs, wie zum Beispiel Cubase, Logic und Ableton Live einsetzen. Somit hast Du die Möglichkeit, Deine Lightshow direkt mit eventuell eingesetzten Audio-Files oder Click-Tracks abzustimmen und zu synchronisieren, ohne dass Du auf die sonst üblichen Timecode-Lösungen MTC oder SMPTE zurückgreifen brauchst.
Am DMXIS Interface kannst Du die Signale je nach verwendetem Kabel entweder über einen XLR-3-Pol- oder einen XLR-5-Pol-Ausgang ausgeben sowie einen optionalen Fußschalter anschließen, um vorher definierte Presets bzw. Parameter-Makros auch als Musiker auf der Bühne im Griff zu haben.
Preis (Set): 189,- Euro
Madrix Neo
Madrix ist die wohl umfänglichste, dafür jedoch auch die teuerste Software unter den hier vorgestellten DMX-Steuerlösungen. Das kostenlose Programm (nur Windows) kann vollumfänglich verwendet werden, für den Live-Betrieb benötigst Du jedoch einen USB-Dongle.
Matrix verfügt über einige interessante Features zur Lichtsteuerung, u.a. einen Crossfader, um zwischen zwei Effekten überzublenden sowie einen Touchscreen-Modus bei Verwendung von Touch-fähigen Bildschirmen.
Das USB-Interface Madrix Neo kann verschiedene Protokolle und Signale ausgeben: DMX512, ArtNet und DVI. Letzteres kannst Du beispielsweise verwenden, um Bilder oder Videos auf eine LED-Geräte-Matrix zu mappen.
Preis (Set): 479,- Euro
Visual Productions Cuelux
Als einzige der hier vorgestellten Software-Lösungen läuft Cuelux auch auf Linux-Systemen. Die Software kannst Du kostenlos auf der Seite des Herstellers Visual Production herunterladen, für die Ausgabe von DMX-Steuerbefehlen benötigst Du jedoch ein USB-DMX-Interface, wie das CueCore, das als Dongle fungiert und Signale über zwei DMX512-Ausgänge (2 Universen) und ArtNet ausgibt.
Mit Cuelux kannst Du Cues anlegen, diese in Cuelisten sortieren und frei auf die virtuellen Fader und Buttons verteilen, um eine Lightshow zu erstellen (siehe auch den Workshop „Moving Lights programmieren“ als Bonusmaterial in der PDF-Ausgabe). Im mobilen Betrieb lässt sich Cuelux zudem über ein iPhone als Remote steuern.
Preis (Software): 398,65 Euro