Akkordarbeit
Entsprechende Tools gibt etwa mit dem »Proximity Chord Assistant« in Cubase 9 Pro [Test], aber auch in Reaper (fest integriert in die Funktionalität der Pianorolle). Und definitiv auch noch in einigen anderen mehr oder weniger etablierten DAWs, die ich gerade nicht auf dem Schirm habe.
Frage: Nutzt Du solche Tools, und wenn ja, welche sind das? Wie konnten sie deine Kompositionen schon bereichern? Oder haben wir jetzt erst dein Interesse geweckt? Noch eine Frage, die uns umtreibt: Hältst Du derlei Werkzeuge für »Betrug«? Vielleicht vertrittst Du ja die Ansicht, dass man einschlägige Literatur zur Harmonielehre studieren und alles von Grund auf selbst komponieren sollte.
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Aus meinem Nähkästchen
Ich selbst setze meine Akkorde nach Gefühl, habe aber durchaus Interesse daran, die »Gesetze« der Harmonik anzuzapfen und Hilfsprogramme einzusetzen. Namentlich in Reaper, da es die DAW meiner Wahl ist und die Implementierung dort recht elegant gelöst zu sein scheint.
Ansonsten probiere ich mich gelegentlich an der Automatisierung von Akkordfolgen auf der Basis von Arpeggios – hier habe ich derzeit den Arto Vaarala Cream [Test] im Auge.
Hilfsmittel wie ein Quintenzirkel sind mir zu krass. Gleichwohl gestehe ich gerne zu, dass fortgeschrittene Teile wie Magic Chords Guitar (oder das Pendant für Piano) schon sehr ergiebig sein können, wenn man sich darauf einlassen möchte.
zu 'Nutzt Du Hilfsmittel zur Erstellung von Akkordfolgen?'
ORI$ON TIDE 19. Nov 2015 12:13 Uhr
Also ich kann verstehen, dass das für manche eine Erleichterung und Inspiration sein kann. Aber ich persönlich verwende solche Tools nicht - genauso wenig wie fertige Drumloops o.ä.
Das würde mich einfach kreativ nicht befriedigen, wenn ich nicht alles selbst einspiele und/oder editiere bzw. komponiere und arrangiere. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass mir das zumindest teilweise den Spaß an der Musik nähme...
Ich will selbst kreativ sein, Akkordfolgen ausprobieren, auch mal durch zufällige Fehlgriffe auf neue Ideen kommen. Lediglich Arpeggiatoren verwende ich teilweise für "Hintergrundgeplänkel"; allerdings fast immer individuell verändert.
Gruß,
Klaus
(soundcloud.com/orisontide)
Alan 19. Nov 2015 18:54 Uhr
Manchmal den Quintenzirkel.
Augen zu machen, drei mal daran drehen und gucken, was das Schicksal einem an interessantem beschert hat und was man evtl. daraus machen kann.
Ansonsten betätige ich, wenn ich einmal nicht so recht weiterkomme und auch nicht den gleich den naheliegendsten Folgeakkord nehmen und eine interessantere Alternative haben möchte, am Keyboard oder in der DAW gerne einfach den Transpose +/- , wechsle zwischen Ursprung und Transponierung hin und her und versuche eine homogene Verbindung herauszuhören und diese mit einem Teil aus einer in die Richtung gehende Kadenz zu verlinken.
Ich sehe nicht, das mich das in meiner Kreativität einschränkt und man dadurch nicht selbst genug kreativ sein würde.
Ich empfinde es eher so, das es manchmal eine echte Erlösung von dem ist, was man selbst sonst üblicherweise machen würde und schon 1000 mal gemacht hat und es einen von seinen Mustern befreien kann.
Es ist wie die kleine Mär von jedem Tag Sahneeis.
Wenn man schon im Voraus weiß wo der Weg wieder hinführen wird, warum sollte man ihn dann gehen wenn man schon weiß, wo man ankommt ? denke ich mir dann manchmal.
Wenn man einmal aus seinen Mustern ausbrechen möchte und einmal etwas anderes machen möchte als das, was man schon immer und so viele Male gemacht hat, kann das sehr spannend sein und warum nicht jedes Werkzeug und Mittel nutzen, das einem doch zur Verfügung steht und das Leben etwas einfacher machen kann ?
Ich denke das man dadurch nicht gleich zum Werkzeug einer DAW wird, sondern die DAW effizient als effektives Werkzeug nutzt.
So kann die DAW oder welches Werkzeug man auch immer nutzt zum zweiten Paar Ohren und Copartner werden, der auf ein paar andere nette Ideen und Vorschläge gekommen ist.
Dexter 19. Nov 2015 20:49 Uhr
"... aber auch in Reaper (fest integriert in die Funktionalität der Pianorolle) ..."
Wo genau finde ich dort einen Harmonie- bzw. Chord-Assistenten?
Felix Baarß (delamar) 19. Nov 2015 23:10 Uhr
Hallo Dexter,
auch wenn es vielleicht nicht ganz auf dem Level eines »Assistenten« oder der Cubase-Geschichte ist: https://www.youtube.com/watch?v=EXgIVPjkTAs ... dieser YouTube-User hat noch weitere Videos zum Thema Harmonik in Reaper auf Lager. In's Spiel kommen die Action List und das mitgelieferte JS-Plugin »MIDI Chorderizer«.
Gruß,
Felix
Dexter 20. Nov 2015 21:25 Uhr
Super, ganz herzlichen Dank für die Information und insbesondere den Link zum Video!
Patrick 20. Nov 2015 13:30 Uhr
Hi,
ich hab auch schon mal einen Würfel verwendet... wir fangen in der erstern STufe an und dann sehen wir was das "SChicksal" uns bringt. Die 7. STufe ist mir eh zu jassig und fällt somit sowieso raus....
Gruß Pat
fatman 04. Apr 2016 16:16 Uhr
Ich hatte das Glück. durch meine private Ausbildung für klassische Gitarre, über meinen Musiklehrer zwangsläufig auch Schulungen in Komposition zu bekommen.
Lange vor dem Erscheinen von brauchbaren PC-Hilfsprogrammen habe ich angefangen, eingene kleine Kompositionen zu schreiben. Von daher kann ich das meiste in meinem Kopf abrufen.
Andererseits ist nicht der Weg wichtig, sondern das Ergebnis. Allerdings bezweifle ich, das ohne ein Mindestmaß an Theorie vernünftige Ergebnisse zustande kommen.
Es soll ja auch Leute geben, die durch "copy und paste" Anwendungen bei Magixprogrammen glauben, Welthits schreiben zu können. Einige hatten bereits erfolglose Auftritte beim Bohlen! (Was nicht für seine Kompetenz sprechen muß.)
Felix schreibt ja selbst, das er Harmonien manchmal nach Gefühl setzt. Genau daran werden PC Programme immer scheitern. Es fehlt das Gefühl. Wer sich das nicht vorstellen kann, dem empfehle ich Bach/Gounods "Ave Maria" oder Beethovens "Mondscheinsonate" aufmerksam zu hören. Ehrlich, es sind echte Tophits.
Patrick 28. Sep 2017 19:48 Uhr
Ob ich solche Hilfsmittelchen nutze? - Wenn, dann nur, wenn mir langweilig ist. Und dann greife ich hin und wieder gerne zu Band-in-a-box. Wobei: zählt das auch zu den Hilfsmitteln, die hier gesucht werden? ;-)
Poke 11. Okt 2017 21:50 Uhr
Wenn mir Mal die Ideen ausgehen, nehme ich mir Songs vor von Musikern die ich mag, Stelle ein wenig um und schaue was sich aus den Akkorden machen lässt. Da braucht es dann keine weiteren Hilfsmittel.