Logic Pro Grundlagen
Die Sache mit den Objekten
Letzte Woche habe ich hier auf delamar über die Sequenzerwahl gesprochen. Logic Pro ist für mich einer der Sequenzer schlechthin. Da jedoch viele mit Logic Pro nichts anfangen können möchte ich nun mit diesem Thema in die Welt dieses Sequenzers einsteigen.
Logic Pro Grundlagen: Die Sache mit den Objekten
Logic Pro von Apple arbeitet teilweise ein wenig anders, als man es von anderen Sequenzern her gewohnt ist.
So zum Beispiel gibt es etwas in Logic das sich “Objekt” nennt. Eine Übersicht über alle Objekte findet man im sogenannten Environment.
Logic Pro Grundlagen: Wofür sind Objekte da?
Objekte stellen in Logic Pro grundlegend den Signalfluss dar. Anordnen kann man die Objekte auf sogenannten Layern — sie dienen der Übersicht.
Passend dazu
- Alchemy für Logic Pro X: Der beliebte Software Synthi ist wieder da!
- Buchtipp: Logic Pro X – Das Praxishandbuch
- Logic Tutorial: Latenzen, Low Latency Modus und Echtzeit Cue (Teil 6)
- Logic Tutorial 3: Plugin Presets & Channel Strips
- ReWire: Unverzichtbares Arbeitsmittel mit kleinen Einschränkungen
Grundsätzlich mal gibt es zwei unterschiedliche Arten von Objekten: MIDI- und Audio-Objekte. (Siehe Screenshot)
Eigentlich können aber auch Audio-Objekte MIDI verstehen. Dazu aber später mehr.
Wichtige MIDI-Objekte sind beispielsweise der “physikalische Eingang” und der “Sequenzereingang”. Der physikalische Eingang zeigt alle verfügbaren MIDI-Eingänge an. So zum Beispiel die gesamten Eingänge vom MIDI-Interface.
Verbindet man den “SUM”-Eingang des physikalischen Eingangs mit dem Sequenzereingang hat man den grundlegenden MIDI-Signalfluss hergestellt. Man hat jedoch auch die Möglichkeiten von den einzelnen Ports weg direkt auf ein Objekt zu gehen.
Andere Objekte können beispielsweise irgendwelchen Software-Instrumente beinhalten. Über den physikalischen Eingang von Logic kann man dann direkt von, sagen wir, Port 1 auf das Software-Instrument “patchen”. Flexibler Signalfluss ist der Motto im Environment.
Mit einer solchen Verbindung übergeht man den Sequenzer und kann alles was über Port 1 reinkommt nicht mehr auf eine Spur im Sequenzer aufnehmen (Früher für Live-Anwendung sinnvoll, da im Arrangement nur die scharf geschalteten Spuren das Signal durchschleifen. Verklickt man sich ist die Spur nicht mehr scharf geschalten und das Instrument verstummt.)
Es gibt natürlich noch viele weitere MIDI-Objekte mit denen man seine Signale flexibel verformen und manipulieren kann. Geheimtipp: Transformer! Sehr schönes Ding.
Die anderen Objekte sind die Audio-Objekte Track, Aux, Input oder Instument. Je nachdem welche Eigenschaft man diesem Objekt zugeordnet hat, hat dieses andere Funktionen. Das Instrument-Objekt hat beispielsweise keinen Stereo-/Mono-Schalter, da diese Eigenschaften vom geladenen Instrument-Plugin vorgegeben werden.
Logic Pro’s Aux-Objekte fassen Signale zusammen oder werden erstellt, sobald man einen Send-Kanal öffnet. Der Input schleift ein Signal von “aussen” durch und der Track schleift diese Signale nicht nur durch, sondern ermöglicht auch die Aufnahme auf einer Spur im Arrangement.
Logic Pro Grundlagen: MIDI-Signale für Audio-Objekte?
Eine Besonderheit: Audio-Objekte verstehen trotzdem MIDI-Signale. So kann man beispielsweise ein “Fader”-Objekt (ein weiteres MIDI-Objekt) auf einen Track patchen und schon kann man dessen Lautstärke-Fader mit MIDI-Fader-Objekt fernsteuern.
Ist natürlich quatsch dies so zu machen. Aber man könnte im Arrangement eventuell (zwinker, zwinker) mal eine MIDI-Region erzeugen und darin Controller-Werte (meinetwegen Controller 10) per sogenanntem Hyper Draw einzeichnen. Und schon reagiert das Track-Objekt auf diese MIDI-Region.
Nur so als kurze Anmerkung für unbedarfte: In Logic gibt es zwei Möglichkeiten etwas zu automatisieren eine davon nennt sich “Hyper Draw”.
Logic Pro Grundlagen: Persönliche Anmerkung
Mir persönlich gefällt Logic Pro aufgrund des Signalflusses besonders gut. Es gibt in Logic Pro keine Spurarten und auch keine Regionsarten (eigentlich). Das heisst, man hat den Vorteil, dass einmal erstellte Spuren nicht gelöscht werden müssen, wenn man sich mal verklickt hat sondern man gibt für die einzelne Spur nur ein neues Objekt an und fertig.
Arbeitet man einige Zeit mit Logic Pro wird man ebenfalls den Hyper Draw schnell schätzen lernen. Damit lassen sich sehr ungewöhnliche Effekte erzielen.
zu 'Logic Pro Grundlagen: Die Sache mit den Objekten'
Ralf 24. Jan 2010 09:26 Uhr
Danke für diesen Beitrag. Ist auch für "noch-nicht-Logicer" gut verständlich!!!