Wie lässt sich ein Hit zuverlässig vermeiden?
Welchen heißen Tipp kannst Du uns geben, wenn wir es ausnahmsweise mal darauf ansetzen, garantiert keinen Hit zu produzieren? Viele, die sich in der Musikproduktion schon etwas weiter vorgetastet haben, konnten da wohl schon ihre Erfahrungen machen und durch Fehltritte klüger werden.
Somit ist dieses Thema hier eng verwandt mit unserer Episode »Aus welchen Fehlern hast Du gelernt?«, aber wie in der Einleitung schon erwähnt, bitten wir diesmal nicht ganz so nachdrücklich um ernstgemeinte Zuschriften. ;)
Aus meinem Nähkästchen
Ich habe spontan nur Folgendes auf Lager: Wer versucht, einen Hit zu produzieren, anstatt einfach mit Genuss Musik zu machen, wird vielleicht nicht immer, aber in den meisten Fällen scheitern. Das krampfhafte Bemühen, wie der momentan angesagte Act oder Produzent X zu klingen, lässt sich aus einem Musikstück meist sofort heraushören und wirkt für mich eher peinlich als alles andere. Aber jeder nach seiner Façon.
Passend dazu
- Audio Kompressor
- Sprich dich aus: Equipment für die Bühne – Was ist wichtig?
- Sprich dich aus: Aus welchen Fehlern hast Du gelernt?
- Sprich dich aus: Welcher Produzent oder Toningenieur hat dich geprägt?
- Sprich dich aus: Wie wichtig ist Musiktheorie für dich?
Und jetzt Du – wie produziert man garantiert KEINEN Hit? Wie immer sehr gespannt auf flockiges Feedback aller Art: dein Team von delamar.
zu 'Sprich dich aus: Wie produzierst Du garantiert keinen Hit?'
Anti-Hit-Produzent 16. Jul 2014 11:29 Uhr
Mein ganz persönlicher Tipp, um ja keinen Hit zu produzieren: Einfach keine Musik machen. Kann ich.
Pete 19. Feb 2017 16:03 Uhr
Das ist auch defenitiv mein Mittel zum Erfolg
Mex 16. Jul 2014 13:54 Uhr
Gebe Dir richtig richtig viel Mühe.
Habe den möglichst höchsten Anspruch an künstlerischer und professioneller Qualität überhaupt.
Arbeite an jedem noch so kleinem Detail mit einem fast schon unheimlich wirkenden Perfektionismus.
Gehe in das möglichst beste Tonstudio und investiere Zeit und unheimlich viel Geld in die besten Studiomusiker, Toningenieure usw.
Das gleiche gilt auch selbstverständlich für ein anschließendes Musikvideo.
Vernachlässige Familie und Freundschaften über Wochen, nur um an diesen einen Hit als bestmöglichstes Ergebnis zu feilen.
SO, macht man heute keine Hits mehr !
Denn:
Nachdem Du psychisch und physisch genauso leer gebrannt bist wie Dein Konto, wegen der stark vernachlässigten Familie und Freunde mehr als nur eine Packung Merci investieren musst, akzeptiere auf der letzten Sprosse auf der Leiter zum Hit, das alle diese Opfer und musikalischen Hochbegabungen eigentlich niemanden wirklich interessiert und Du mit einem unscharf schlechten Bild oder Video (mit noch schlechterem Ton) deiner Katze, dieses 4 Millionen mal mehr angeklickt wird, als Dein hoch professionelles Musikvideo und Song.
Skellington 16. Jul 2014 14:22 Uhr
• KEINE 4/4-Bassdrum
• Mehr als 2 Akkorde
– das Rezept hat bei mir bisher sehr zuverlässig gegen den Hit geholfen :)
oboe 16. Feb 2017 08:29 Uhr
;-)
IrgendeinThomas 16. Jul 2014 18:02 Uhr
Wie man zuverlässig keinen Hit produziert? Ganz einfach, indem man versucht den Song mit zum. etwas Anspruch zu machen (keine Wiederholungen am laufenden Band, nicht nur von Anfang bis Ende die 4-5 gleichen Instrumente/Sounds einzusetzen, keine simple Harmonieabfolge die wie Skellington schreibt aus 2 Akkorden besteht usw.)
Die Frage die sich dabei aber stellt - selbst wenn jemand einen potentiellen Hit schreiben sollte, so muss dieser auch erstmal dementsprechend vermarktet werden damit es ein Hit wird und glaube daran scheitern dann auch schon viele. Also Sachen produzieren und höchstens nur Freunde und Bekannte damit nerven...das hat auch das große Potential zum Anti-Hit. ;-)
vanhold 16. Jul 2014 19:54 Uhr
Wenn ich es so mache, wie ich es mache. Ich bin aber auch ein armer Junge!
Skellington 16. Jul 2014 20:57 Uhr
Mit anderen Worten: "Sei einfach du selbst"? ;-)
Patrick 17. Jul 2014 07:20 Uhr
• sei nicht authentisch
• vergiss das Gefühl
• glaube nicht daran
Condor 17. Jul 2014 07:38 Uhr
Indem man sich selbst für den Größten hält und andere die wirklich schon viele Hit's am laufen haben ständig kritisiert und madig macht.
Keine Theoretischen Kenntnisse, und laufend nur an der Technik basteln.
Ständig neue Musikprogramme ausprobieren,und in Musikerforen abhängen.
Das sind so ein Paar Regeln, die garantiert keinen Hit versprechen.
LG Condor
indigo 17. Jul 2014 08:09 Uhr
Wie bereits erwähnt gibt es wirklich nur ein "Erfolgrezept" keinen Hit zu schreiben,indem man nichts schreibt. Wenn ich "pech" habe kann der größte Mist ein Hit werden. Man höre sich den erfolgreichsten Deutschen Song an...ist nicht abwertend von mir gemeint.:)
Skellington 17. Jul 2014 09:19 Uhr
Nur der Neugierde halber: welches ist denn (derzeit?) der erfolgreichste Deutsche Song? Was von Helene Fischer? :)
Beatpresse 17. Jul 2014 09:24 Uhr
G.A.S. hilft auf jeden Fall und immer nur mit Leuten arbeiten die ein anderes Ziel als man selbst und im besten Fall schlechtere Skills an ihrem Instrument haben als Du an Deinem.
P.Chris 17. Jul 2014 09:26 Uhr
Eine gar nicht mal so blöde Frage, sondern eine ironisch sachlich gestellte mit dem Umkehrschluss, welche Ingredienzen einen Hit verhindern.
1.Kompliziertheit
Sei in deinen Texten nicht zu kompliziert. Einfache, für jedermann nachvollziehbare Texte die sich schnell vom Inhalt einprägen und möglichst zum Mitträllern animieren, sind eigentlich immer gute Zutaten für einen Hit. Wer hingegen tiefgründig wird, wirr gesponnene Geschichten mit Mehrfachdeutungen spinnt, klingt vielleicht künstlerisch interessanter, aber mitunter auch zu anstrengend oder missverstanden.
Schließlich findet man Strandvolleyball spielende Bikinischönheiten auch unterhaltsamer als ein Vortrag über die Geheimnisse der Nachtwanderung des Wüstenspringkäfers.
Um einen Hit potentiell zu verhindern, sei also möglichst kompliziert.
2.Abwechslungsreichtum
Stetig wiederkehrende und oft wiederholte Motive tragen zur Einprägsamkeit eines Songs bei und sind in ihrer Monotonie Hauptzutat für populäre Hitmusik. Großer epochaler Abwechslungsreichtum mit in vielfach wechselnden Richtungen und Motiven sind für den Künstler und anspruchsvollen Musikliebhaber ein herausforderndes Werk, aber nur einer von 100 Radiohörern kann ein solch monumentales Werk in seiner Gesamtheit erfassen und für die anderen 99 Hörer ist dies zu anstrengend irreführend.
Um sicher einen Hit zu verhindern, sollte man den Zuhörer möglichst mit viel Abwechslungsreichtum und ohne wiederkehrendes Motiv in die Irre führen.
3.Anspruch
Um von seinen Kollegen, Kenner und Könner geschätzt und hoch angesehen zu werden, braucht es einen Anspruch und Fertigkeiten. Zumeist aber sind es nicht Kollegen, Kenner und Könner die in die Läden stürmen, um eine CD oder Downloads von Dir zu kaufen.
Leider interessiert es heute den Großteil des gemeinen Zielpublikums nicht, welche Genialität für bestimmte Sounds oder Fertigkeiten in eine Produktion gelegt worden sind.
Lediglich das Mittel zum Zweck, zum Beispiel das überhaupt ein Soli drin ist- ganz egal was und wie es spielt, ist des Anspruchs Würdigung wert.
Um einen Hit zu verhindern, sollte man also sehr viel Anspruch und Zeit in seine Produktionen legen. Bis jemand kommt und einfach schneller war und mit viel einfacheren Mitteln etwas ähnliches macht und auch noch sensationellen Erfolg damit hat.
4. Sei Du selbst
Um es kurz machen. Die meisten Stars sind deswegen zu Stars geworden, weil sie auf einen populären oder populär werdenden Zug aufgesprungen sind. Nur einer von zig Millionen Musiker bzw. Bands sind zu absoluten Ausnahmekünstlern geworden, weil man das Rad mit seiner eigenen Art neu geschmiedet- nicht neu erfunden hat.
Um jedwede am Bestem schnellstmögliche Karriere erfolgreich zu verhindern, versuche möglichst ein Leben lang das Rad neu zu erfinden und im Alter von 265 einen Hit zu landen, wenn das Publikum reif für die Art von Musik ist.
Die wohl beste Methode aber um definitiv einen Hit zu vermeiden ist, niemals mit seiner Musik rauszugehen oder andere daran teilhaben zu lassen, beziehungsweise seinen Hit nicht zum Hit machen zu lassen.
Ich glaube das jeder Musiker in seinem Repertoire mindestens einen Kracher mit Hitpotential hat.
Das Problem dabei ist aber, das man selbst in seinem Talent nicht unbedingt genau die Veranlagung hat, sei es das stimmliche Talent oder das ganze Drumherum etc, um das zu einem echten Hit werden zu lassen.
Ich habe schon so manches gutes Material gehört von dem ich dachte, wenn das aber jemand anderes singen würde und auch einfach mehr Ausstrahlung und passende Identität hat etc, dann könnte das echt zum Hit werden.
Leider kränkeln viele selbstproduzierende und insofern "unqualifizierte" Sänger auch an Symptomen namens "sehr großes Ego" und diese ihr Material nur sehr ungern bis gar nicht aus der Hand geben um anderen den potentiellen Vortritt und Ruhm zu lassen, auch wenn sie selbst als Urheber den größten Teil des Kuchens an Hittantiemen kassieren würden.
Wirgefuehl 18. Jul 2014 08:37 Uhr
Einfach lange in die Sonne starren! :)
Werner T. Rowen 18. Jul 2014 11:13 Uhr
Ganz einfach! Mach Jazz, Klassik oder Zwölfton!
IrgendeinThomas 18. Jul 2014 15:42 Uhr
Die Zwölftontechnik gehört ja zur Klassik (genaugenommen zur "Moderne" der Klassik)
Ausserdem glaube ich nicht das man schon so schwere Geschütze auffahren muss um den seicht, oberflächlichen Geschmack der Mainstream-Gesellschaft schon verschrecken und irritieren zu können.
Werner T. Rowen 18. Jul 2014 22:42 Uhr
Hast ja recht IrgendeinThomas! Manchmal habe ich das Gefühl, diese Mainstream-Geselschaft mit ihrem Schlager-, s.g. Volkslied & Fernsehgartengedudel lässt sich nicht verschrecken. Die hören konsequent weg und kaufen das, was man ihnen per Werbung einredet.
Besonders lustig finde ich die Zuschauer, die auf jedes Lied mit 4/4 klatschen mitmachen. Selbst beim Walzer! Da kann ich nur sagen:Humba, Humba, Täterä!!!!
oboe 16. Feb 2017 08:38 Uhr
Das erfreuliche: es gibt ja kein Rezept. Kurt Cobain konnte nicht singen, dafür starb er regelmäßig auf der Bühne, was die Zuhörer mit einem erfreuten Schauer jedesmal wahrnahmen. Auch die Rockpalast-Aufnahmen von Metallica zeigen: die Technik macht viel möglich, James zumindest ist live ganz schön aufgeschmissen... Trotzdem läuft auch das.
Deshalb glaube ich haben Patrick und Mex den Nagel getroffen: Perfektionismus ohne Seele will keiner haben. Helene ist wahrlich nicht perfekt (habe die Stufe VOR dem Mastering gehört und war schockiert), sie macht anderen aber anscheinend ihre Inbrunst glaubhaft.
Kein Röhren-EQ und kein analoges Summing macht Musik aus zusammengesetzten Tönen, Geräte/PlugIns sind kein Klärwerk: Sh*t in, Sh*t out. In diesem Sinne: fröhliches produzieren und hoffentlich nicht bloßes "retten" :-)
Patrick 16. Feb 2017 15:35 Uhr
Warst du mal für einen von Helenes Songs verantwortlich? ;-)
oboe 16. Feb 2017 16:53 Uhr
nee, war Bestandteil eines Masteringworkshops :-)
Patrick 16. Feb 2017 23:50 Uhr
Ach so. Na dann! :-)
Guckguck 16. Feb 2017 22:21 Uhr
Beste Möglichkeiten der Hitvermeidung sind:
- 24/7 in Netzwerken usw. abzuhängen und gucken, wie andere ihren Tag verbringen !
- Zu glauben, das die Welt auf ganz genau dich gewartet hat und jemand schon irgendwann von allein mit einem Koffer voll Geld an deine Tür klopft !
- Michael Jackson (oder wer auch immer) Imitator zu werden !
- Mit Baukastensystemen wie Magix Soundpools oder Ejay usw. zu frickeln und fertige Songs neu zusammen zu kleben !
- Künstlerisch wertvoll mit allerhöchsten Anspruch gegen den Mainstream zu kämpfen !
Joe Smart 17. Feb 2017 06:53 Uhr
Mit ´ner Melodie, die nur aus Tritonus- und Septimsprüngen besteht, verhindert man garantiert jeden Hit.
Timo Jan Knoll 17. Feb 2017 10:59 Uhr
Trink ein Bier - du machst dich locker und fängst an zu schrauben. Trink noch eins - deine Konzentration fängt an weg zu rennen. Trink noch eins - du sitzt vor dem Fernseher oder frägst deine Freundin ob sie Zeit hat.
Tieftöner 17. Feb 2017 15:44 Uhr
Mit digitaler Musik-Technik Gefühle zu evozieren, gelingt nicht. Ob ein Musiktitel heutzutage zum Hit wird, hat nichts aber auch gar nichts mit dem spezifischem Klangereignis zu tun. Hits werden durch "klassische Konditionierung" der Hörer zum Hit. Irgendeiner der es sich leisten kann kauft Spielzeit, Vitamin B ist außerdem Bedingung. Den Hit "überleben" wenige Musiker. Da scheint der Spaß auf zu hören. Ich will gar keinen, hatte auch nie einen;-)