Wie fetter Sound mit Plugins in der DAW geht – delamar MixDoc #011

Fetter Sound mit Plugins in der DAW

Jetzt selbst machen: Fetter Sound mit Plugins in der DAW beim Mixdown.

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Klangfarben mit Plugins in der DAW einfangen

Das große Geheimnis der besten Tonstudios dieser Welt ist gar kein Geheimnis: Du kannst es mit Plugins in deiner DAW-Software maßgeblich nachbauen. Natürlich ist eine Voraussetzung, dass die Aufnahmekette von Talent über Raum bis Mikrofon gut genug ausgelegt ist. Aber davon gehen wir hier mal aus.

Der feine Unterschied ist dann die Klangfarbe der Aufnahmen. Diese wird deinen Spuren von einem Mikrofonvorverstärker mitgegeben. In erster Linie dienen sie dazu, den Pegel von Mikrofonen zu verstärken, damit die Wandler ein akkurates Level erhalten. Doch Preamps haben noch eine weitere Funktion: Es kommt nicht von ungefähr, dass die Modelle von Neve, API oder Chandler in so vielen großen Tonstudios zu finden sind.

Mikrofonvorverstärker haben aufgrund ihrer elektronischen Schaltung und Bauteile einen eigenen Sound – sie geben deinen Aufnahmen einen eigenen Charakter.

Und wie geht nun fetter Sound mit Plugins in der DAW?

Die gute Nachricht ist, dass Du jetzt nicht einen Haufen teurer Mikrofonvorverstärker kaufen musst, um den Sound großer Tonstudios zu erreichen. Diese Klangfarben lassen sich mit Plugins in deiner DAW nachahmen und zwar beim Mixing.

Nur wenige VST-Instrumente klingen so druckvoll wie die Hardware. Das liegt oftmals daran, dass die Hardware-Synths über Preamps aufgenommen werden, die das Signal ihrerseits färben. Mit dedizierten Preamp-Simulationen bringst Du diese Vibes in deine VST-Instrumente – und genau das zeigen wir dir in diesem Video.

Video: Fetter Sound mit Plugins in deiner DAW

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Harmonische Obertöne mit Plugins?

Ein Ton ist im akustischen Sinne kein einzelner Ton bzw. eine einzelne Frequenz, sondern eine Mischung vieler verschiedener Töne. Das gilt gleichermaßen für Gitarre oder einen Synth.

Es sind die Obertöne, die die Klangfarbe eines Sounds bestimmen: Je nach Stärke und Verteilung geben sie dem Instrument seinen eigenen Klangcharakter.

Bei einer Hammond- oder einer Pfeifenorgel kannst Du die Obertöne nach Belieben hinzumischen. Der Sound verändert sich dadurch. Jeder Schieberegler fügt einen weiteren Ton hinzu, der in einem bestimmten Verhältnis zum Grundton steht. Bei ganzzahligen Vervielfachungen sprechen wir von harmonischen Obertönen.

Diese ganzzahligen Obertöne unterteilen wir weiter in gerade und ungerade Harmonische, wobei ungerade Harmonische das Signal färben. Gerade harmonische Obertöne geben dem Signal mehr Druck, weil sie den Grundton verstärken.

Die Röhren in der Hardware fügen mehr geradzahlige Obertöne hinzu, Transistoren eher nicht geradzahlige. Auch die Transformer spielen eine große Rolle, sie dicken das Signal untenrum an. Deswegen verwende ich beim Mastering gerne den API5500 Mikrofonvorverstärker in meiner Chain, ohne die Bänder des EQs zu nutzen – sondern nur um das Signal mit dem Trafo zu färben.

Fazit zu Mikrofonvorverstärker-Plugins in der DAW

Die Unterschiede sind vielleicht subtiler Natur, aber dennoch deutlich wahrzunehmen und zu spüren. Das Schöne ist: Mit den Plugin-Preamps und DI-Boxen kannst Du dein Signal auch nachträglich noch auffrischen, einfärben und durchsetzungsfähiger gestalten.

Was auf einer einzelnen Spur nur einen kleinen Unterschied macht, bedeutet über einen Mixdown mit 16, 50 oder 90 Spuren eine große Veränderung. Der ganze Mix beginnt zu atmen und erhält dadurch eine Menge Charakter, die einer reinen Musikproduktion „in the box“ fehlt.

Lies auch: Analog vs. Digital: Vergleich mit Hörbeispielen

Lesermeinungen (1)

zu 'Wie fetter Sound mit Plugins in der DAW geht – delamar MixDoc #011'

  • oboe   05. Dez 2018   12:00 UhrAntworten

    leider tatsächlich kein "Vodoo". Auch ich nutze gerne das Slate VCC, Eventide Übertrager im Ultrachannel oder Kush Omegas als "bettermaker" in der DAW. Am Besten klingt leider aber immer noch direkt beim Recording statt RME-Direkt-Input noch ein API, Chandler, ... in einen hochwertigen Wandler. Warum kosten diese subtilen aber nicht unwichtigen Klangverbesserer solche Unsummen?

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