Ganz gleich welche Oberfläche dein Equalizer hat: Die Funktionen sind überall gleich. Hier siehst Du einen Freeware Equalizer, den Ignite Amps PTEq-X.
Equalizer / EQ: Die drei Grundregeln
In diesem Beitrag soll die Arbeit mit dem Equalizer / EQ nicht etwa in allen Facetten abgebildet werden. Alle möglichen Einsätze zu besprechen oder jeden einzelnen Trick oder Kniff mit dem EQ / Equalizer hier zu verraten, würde den Rahmen dieses kurzen Artikels sprengen.
Ich will vielmehr die drei Grundregeln in der Verwendung des EQ / Equalizer mit Dir teilen. Diese grundlegenden Erfahrungen haben im Laufe der letzten Jahre für mich fast schon den Charakter von echten Regeln bekommen. Diese drei Grundsätze haben sich immer wieder bewahrheitet und Du solltest Dir diese, meiner Ansicht nach, zu eigen machen – es lohnt sich, versprochen.
Passend dazu
- EQ: Equalizing nach Instrument (EQ Frequenzen)
- Tutorial: Die 5 besten Tipps, um Hall mit einem Equalizer aufzuwerten
- EQ Video: Equalizer Sweeping erklärt
- Musikproduktion: 11 Equalizer Tipps aus dem Nähkästchen
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Die drei Grundregeln bei der Verwendung von EQ / Equalizer
- Wenn der Sound besser werden soll, dann nutze den EQ, um den Sound zu beschneiden
- Wenn der Sound anders klingen soll, dann nutze den EQ, um bestimmte Frequenzen anzuheben
- Man kann keine Frequenzen boosten, die nie im Sound enthalten waren
Elementar, Watson? Genau! Deswegen sollte man sich diese drei Sätze am besten ausdrucken und direkt neben das Mischpult beim Mixing von Songs legen.
Hier noch die kurze Erklärung, weil der ein oder andere bereits über Email angefragt hat. Wenn ich alle unwichtigen Frequenzen eines Instruments entferne, bleiben nur noch diese, die für den Charakter des Instruments wichtig sind. Ich schaffe damit also Platz für andere Instrumente im Mix und sorge dafür, dass das Instrument besser zur Geltung bekommt. Im Gegensatz dazu kann ich mit dem Anheben von Frequenzen den Charakter des Instruments grundlegend verändern.
Equalizer Tutorial
Hier findest Du noch weitere Artikel und Tutorials rund um den Effekt EQ / Equalizer.
Wenn Dir dieser Artikel geholfen hat, dann empfiehl uns bitte weiter!
Und die letzte Regel ist eigentlich logisch: Wenn mein Mikrofon bei der Aufnahme keine Frequenzen unterhalb von 80 Hz (eingeschaltetes Pad) aufgenommen hat, dann kann das Anheben von 50 Hz kein Ergebnis bringen.
Natürlich sind Regeln in der Musik und in der Musikproduktion dazu da, gebrochen zu werden. Gut ist, was gefällt.
zu 'EQ / Equalizer: Drei Grundregeln des Equalizing'
Michael 17. Jan 2008 09:02 Uhr
Da fällt mir glatt ein alter Spruch ein, der mich immer wieder zum Grinsen bringt:
Man kann Frequenzen auch absenken!!!
Lol.... wenn ich die EQ-Einstellungen einiger Leute sehe, dann habe ich manchmal das Gefühl, dass Drehregler nur in eine Richtung funktionieren... ;-)
Scherz beiseite und ein kleiner Tip am Rande: Ganz nett ist es, wenn man über EQ-Einstellungen einer Stereospur eine räumliche Direktion zuweist, ohne mit dem Pan-Regler eine Veränderung vorzunehmen...
Und nie vergessen: Weniger ist manchmal mehr!
So long
migebo
carlos (delamar) 17. Jan 2008 11:17 Uhr
Ich schätze Du meinst die räumliche Komponente der Tiefe, nicht?
Und ja, es ist ein Unding, dass die meisten Leute den EQ nur zum Anheben und Boosten gebrauchen. Dabei klingt es oftmals (und insbesondere bei preiswerten EQs) viel besser, wenn man Frequenzen absenkt!
Tischhupe 18. Mrz 2008 15:13 Uhr
Hmm, wie wärs mit ein paar Soundbeispielen? Ist mir irgendwie zu theoretisch.
carlos (delamar) 18. Mrz 2008 18:07 Uhr
Soundbeispiele bei solch globalen Aussagen sind wohl eher nicht zu machen. Es sind wirklich einfach nur drei Dinge, die man im Hinterkopf haben sollte, wenn man zum EQ greift.
Am besten mal selbst testen, wie ein ein Boost einer bestimmten Frequenz bzw. die Absenkung aller anderen Frequenzen (um die bestimmte Frequenz) klingt.
Sascha 02. Nov 2008 07:21 Uhr
hab grad diese Webseite gefunden :-)))) cool
auch wenn der Artikel schon ein paar Monate her ist, will ich mal meinen Senf dazu geben:
Ich "cleane" ganz gern erst einen Sound (gerne auch Drums), indem ich zuerst mit hohem Q die Resonanzen rausziehe (durch Absenken einzelner Frequenzen). Dazu nehm ich meist einen internen EQ aus Cubase, das funktioniert immer ganz gut. Dabei "pack ich ruhig schon mal was fester zu", wenn eine Frequenz nervt (also nicht an dB sparen).
Danach arbeite ich den Sound heraus mit nem schönen EQ der etwas färbt, z.B. Waves REQ, oder auch REQ 6 wenn Low-Cut oder weitere Shelvings zum Einsatz kommen sollen. Geringer Q-Wert (0,6 bis 3,5 ca. je nachdem), nicht zu extreme Anhebung.
Würde nach meinem Verständnis deinen ersten beiden "Grundregeln" entsprechen...
Vielleicht gibts noch jemanden, der das auch so macht?!?
carlos (delamar) 02. Nov 2008 11:12 Uhr
Willkommen auf delamar, Sascha.
"Erst abziehen, dann drauf geben" ist definitiv ein sehr guter Ansatz für die Bearbeitung von Audio, wenn es darum geht, den Sound zu verbessern.
D.Mon 07. Jun 2009 02:29 Uhr
Es wäre sehr schön, wenn es mal einen Workshop oder ein Video (mit Höhrbeispielen) gäbe, der sich gezielt und intensiv mit dem EQing von Aufnahmen von akustischer Gitarre beschäftigt.
Ich denke, dass man das sehr schöne Ergebnisse erzielen kann, bekomme es aber selbst noch nicht wirklich perfekt hin.
Ich könnte mir vorstellen, dass da auch andere Interesse daran hätten ;).
Unabhängig davon würde mich interessieren, ob ein 4-Band Equalizer (wie er z.B. in Cubas LE dabei ist) üblicherweise ausreicht, oder ob man "etwas Besseres" braucht.
Gruß
D.Mon
marc 16. Jun 2009 16:43 Uhr
kurz: boost for effect - cut to correct.