Der Unterschied zwischen Kompressor, Limiter und Leveler
Kompressor, Limiter und Leveler
Die Dynamikbearbeitung von Audiosignalen ist sicherlich einer der wichtigsten Aspekte moderner Musikproduktion. Wenngleich viele Produzenten im Bereich Homerecording wissen (oder irgendwo gelesen haben), dass die Effekte Kompressor, Limiter und Leveler den Lautstärkeeindruck einer Aufnahme vergroessern, so bleibt häufig die Frage offen, worin der Unterschied in der Dynamikbearbeitung liegt.
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Kompressor
Über den Kompressor (und den Multiband-Kompressor) haben wir bereits zahlreiche Artikel auf delamar veröffentlicht und ein Video mit dem Titel „Wie funktioniert ein Kompressor?„, das Du dir unbedingt anschauen solltest. Für alle, die es lieber hier und jetzt, dafür aber kompakt lesen wollten, hier ein Abriss:
Der Kompressor ist ein Gerät zur Bearbeitung der Dynamik eines Audiosignals. Zunächst wird ein Schwellenwert „Treshold“ festgelegt. Wenn die Lautstärke des Audiosignals lauter als der Schwellenwert wird, setzt der Kompressor ein und reduziert den Pegel. Wie stark der Kompressor ab dem Treshold arbeitet wird über den Parameter Ratio festgelegt.
Eine Ratio von beispielsweise 2:1 heisst, dass ein Lautstärkenzuwachs von 2 dB des Audiosignals im Ausgangspegel nur um 1 dB ansteigen darf. Es gibt noch einige andere Parameter, die zur Steuerung eines Kompressors dienen, wie zum Beispiel Attack und Release. Was diese genau bewirken, kannst Du in den anderen Artikeln erfahren. Für die Klärung des Unterschieds zwischen Kompressor und Limiter reicht die obenstehende Erklärung.
Das Einsatzgebiet eines Kompressors ist vor allem eine Glättung der Täler und Berge, die bei einer Aufnahme entstehen, um eine ausgewogene Lautstärke zu bekommen. Gerade im Live- und Broadcast-Bereich waren und sind Kompressoren unabdingbar. Im Rahmen des Loudness War hat der Einsatz von Kompressoren in der Musikproduktion und vor allem der Wirkungsgrad stark zugenommen. Die moderne Anwendung eines Kompressors ist zumeist, das Audiosignal deutlich in der Lautheit zu steigern. Weitere Anwendungen wären das Glätten von Vocalaufnahmen, mehr Sustain für Gitarre und Bass zu generieren, und, und, und…
Limiter
Der Limiter ist genau wie der Kompressor ebenfalls ein Effektgerät zur Bearbeitung der Dynamik eines Audiosignals. Limiter und Kompressor sind sich sehr ähnlich, der primäre Unterschied in der Bearbeitung liegt in der Ratio. Im Gegensatz zu den Kompressoren arbeiten die Limiter mit einer theoretischen Ratio von Unendlich:1 (in der Praxis finden sich häufig Werte für den Parameter Ratio von 20:1 bis 1000:1). Das bedeutet, dass ab dem eingestellten Schwellenwert (Treshold) das Signal am Ausgang nicht mehr lauter werden kann.
Die Idee hinter einem Limiter ist, einen maximalen Wert für den Pegel festzulegen und das bearbeitete Audiosignal davon abzuhalten, lauter als dieser zu werden. Natürlich haben auch Limiter einen Attack (Einschwingzeit), in der das Signal ungehindert passiert. Bei den richtig teuren Limitern, die für In-Ear Monitoring, Broadcast und grosse P.A. Systeme eingesetzt werden, bewegen sich diese Toleranzen unter einer Mikrosekunde. Diese Limiter werden gemeinhin auch als „Brickwall-Limiter“ bezeichnet.
Also immer wenn es darum geht, einen bestimmten Maximalwert nicht zu überschreiten oder den RMS-Wert (gefühlte Lautheit) zu vergrössern, bist Du mit einem Limiter gut beraten.
Leveler
Auch dieser Effekt zur Dynamikbearbeitung dient dazu, ein ausgewogenes Audiosignal zu kreieren. Ein Leveler arbeitet wie eine automatische Anpassung der Lautstärke (Automatic Gain Control) über einen grösseren Zeitraum hinweg. Kurze Peaks passieren ungehindert, weswegen diese Effekte oftmals in Kombination mit einem Limiter oder Kompressor verwendet werden. Der Leveler passt die Lautstärke eines Audiosignals auf den Peak an, er macht leiste Passagen lauter ohne die lauten Passagen zu verändern.
Typische Anwendungsgebiete für Leveler sind Abspielanlagen in Kaufhäusern. Ich bin nicht sicher, ob die Lautstärkeanpassung in Apple’s iPods auch einen Leveler nutzen, vielleicht weisst das ja jemand?
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zu 'Der Unterschied zwischen Kompressor, Limiter und Leveler'
Ralle 12. Dez 2009 20:00 Uhr
Ganz guter Artikel aber der Levler wurde relativ schwach erklärt. Sehr oberflächig und kann damit nichts anfangen.
Wäre cool, wenn Ihr da noch genauer drauf eingehen würdet
Sib 13. Dez 2009 00:12 Uhr
Ja, bitte Leveler nochmal genauer erklären! :-)
Carlos (delamar) 13. Dez 2009 11:52 Uhr
Ich habe noch einen Satz angefügt zum Leveler. Aber da gibt es nicht viel zu erzählen.
Dominik 14. Dez 2009 16:44 Uhr
Und Du meinst sicher "[...] er macht LEISE Passagen lauter ohne die lauten Passagen zu verändern."? (Stand beide Male "laute").
Laut deiner Beschreibung wäre ein Leveler wohl so etwas wie ein Kompressor mit einer langen Attack-Zeit. Die würde ja bewirken, dass er bei Peaks nicht anspringt. Ist ja ansonsten ein eher ungebräuchlicher Begriff.
hans meiser 14. Dez 2009 18:26 Uhr
und ich dachte immer dass der LA-3A von Universal Audio ein Leveler wäre... Dass wäre dann aber etwas komplett anderes, oder ??
Sib 14. Dez 2009 20:17 Uhr
Gibt´s eigentlich noch ne brauchbare Fairchild Emulation außer die von Waves?
umbertus 15. Dez 2009 12:59 Uhr
ja, die von IK Multimedia, oder auch die von UAD
Sib 15. Dez 2009 17:54 Uhr
Danke Umbertus! :-)
KommaKla 16. Dez 2013 13:29 Uhr
Tipp zum leveler
Ich wüsste jetzt kein beispiel wo ich den leveler statt eines komp. Einsetzen sollte. Vielleicht kannst du dich daran auslassen und noch nen sätzchen hinzufügen?