Professioneller Sound aus dem Homestudio

Professioneller Sound im Homestudio
Professioneller Sound im Homestudio: Mit viel Engagement und Herzblut ist es möglich.

Carlos San Segundo Von Carlos San Segundo

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Professioneller Sound im Homestudio

Obwohl man diese Relation immer im Hinterkopf behalten sollte, darf man sich durch sie nicht demotivieren lassen oder gar als Ausrede für etwaige Defizite in den eigenen Produktionen heranziehen. Tatsache ist nämlich, dass man auch im Home- oder Projektstudio professionell klingende Produktionen schaffen kann!

Schauen wir uns zunächst einfach mal eine typische Aufnahmekette beim Recording einer Vocal-Aufnahme in eine Digital Audio Workstation (DAW) schematisch skizziert an:
Aufnahmeraum -> Sänger -> Mikrofon -> Pre-Amp -> Wandler -> DAW

Anmerkung:
Selbstverständlich könnte man hergehen und die Aufnahmekette weiter bis ins letzte Detail verfeinern: In der schematischen Beschreibung fehlen zum Beispiel die Kabel (Qualität, Länge, Stecker) und könnte man auch den Aufnahmeraum noch in dessen akustische Beschaffenheit und sein Grundrauschen weiterhin aufdröseln. Gerne werden auch ein Kompressor und EQ bei der Aufnahme von Vocalspuren verwendet, aber für heute bleiben wir bei der vereinfachten Variante.

DAW für den professionellen Sound

Betrachten wir zunächst einmal das letzte Glied in der Kette, die DAW. Vor ein paar Jahren hätte die Wahl der DAW vielleicht noch einen Unterschied gemacht in der Qualität der Aufnahme. Aber bei der heutigen Verbreitung von Computern, Software und deren vielfältigen Anwendungsgebieten (und der damit zusammenhängenden stetig vorangetriebenen Forschung und Weiterentwicklung) kann man davon ausgehen, dass alle verfügbaren DAWs so weit ausgereift sind, dass Du einen Qualitätsverlust bei einer reinen Aufnahme nicht zu befürchten hast. Handhabung und Features sind heutzutage bei der Wahl einer DAW die entscheidenden Faktoren.


PASSEND DAZU


Hier findest Du den ersten Teil zum Thema Professionelle Musikproduktion »

Anders gestaltet sich die Situation bei den Wandlern. Für eine reine Aufnahme werden AD-Wandler (Analog to Digital) benötigt, um das analog aus dem Vorverstärker anliegende Signal in ein digitales, für den Computer verwertbares aus Nullen und Einsen bestehendes Signal umzuwandeln. Ein theoretisch optimaler Wandler sollte das Signal unverändert in den Computer übertragen. In der Praxis verändern jedoch alle Wandler den analog anliegenden Sound bis zu einem gewissen Grad (bei sehr guten Geräten kann dies auch durchaus beabsichtigt sein, im positiven Sinne). Schlechte Wandler übertragen teilweise sogar nur einen Bruchteil des Sounds, z.B. so dass die Aufnahme ihren „Glanz“ in der DAW verliert und abstumpft oder bestimmte Frequenzen nicht aufgenommen werden.


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Der richtige Vorverstärker für den Pro-Sound

Der Vorverstärker ist im Gegensatz zu den Wandlern Teil der Klangbildung. Zwar wird ein Preamp den Klang im Normalfall nicht vollends verändern, dennoch kann die richtige Wahl eines Preamps (insbesondere in Kombination mit einem passenden Mikrofon) dem Sound eine besondere Qualität verleihen. Während billige Preamps den Sound oftmals zu „dünn“ verstärken (hat nichts mit der Lautstärke zu tun), haben bessere Geräte die Eigenschaften, das Signal „anzudicken“. Im oberen Preissegment sind die Unterschiede in der Qualität dann eher marginal und eher als verschiedene „Geschmäcker“ zu deuten.

Alles zum Thema Preamp »

Das Mikrofon für den professionellen Sound

Richtcharakteristik Mikrofon
Richtcharakteristik ist ein Thema mit dem sich jeder Musiker früher oder später auseinander setzt. In unserem Artikel mit Video » bekommst Du alle wichtigen Infos.

Einen weitaus beträchtlicheren Einfluss auf den Klang einer Aufnahme nimmt das Mikrofon. Schon die Wahl der zu verwendenden Technik (dynamisches Mikrofon, Kondensator, Ribbon) prägt den Charakter der Aufnahme nachhaltig. Bereits im unteren Preissegment erhät man Mikrofone, die den Sound mehr als nur zufriedenstellend und originalgetreu nachbilden können. Nach oben hin sind natürlich wie immer keine Grenzen gesetzt. Die Wahl des Mikrofons sollte ausschliesslich aufgrund des Charakters der Aufnahmequelle getroffen werden und: nicht das beste Mikrofon macht den besten Klang, sondern das am besten geeigneteste (und das kann durchaus auch mal das dynamische Mikrofon für EUR 100.- sein).

Überblick: Homerecording Mikrofone »

Kommen wir nun zum allesentscheidenden Glied in der Aufnahmekette: der Sänger. Nichts beeinflusst die Qualität einer Aufnahme mehr als ihre Quelle. Selbst die beste am Markt verfügbare Hardware kann nur das aufnehmen, was die Quelle hergibt. Ein guter Sänger, der eine exzellente Performance bietet wird auch auf der billigsten Hardware noch professionell klingen. Ein schlechter Sänger, der die Töne nicht trifft, wird mit der besten Hardware aber nur eine hervorragend klingende Aufnahme schief gesungener Töne liefern.

Professioneller Sound im Heimstudio

Viele Musiker vernachlässigen die letzte Komponente auf ihrer Suche nach dem produzierten Sound: den Aufnahmeraum. Mikrofone nehmen neben der eigentlichen Klangquelle auch Reflektionen des Aufnahmeraumes auf (->Hall) (man könnte sie als Bestandteil der Aufnahmequelle sehen). Greifbar wird das Ganze, wenn wir uns die Aufnahme eines Sängers im heimischen Keller gegenüber der Aufnahme desselben Sängers in einer Kathedrale vorstellen. Die Stimmung der Vocals wäre durch die Umgebung erheblich beeinflusst.

Zusammenfassung: Professioneller Sound im Homestudio

Immer wieder stellen sich Homestudio-Besitzer die Frage, wie die Qualität der eigenen Musik zu verbessern ist. Schnell ist der Mangel an professioneller Hardware als (Haupt-)Problem ausgemacht und das große Sparen für die teuren Geräte fängt an. Aber wie oben festgestellt sind neben der Hardware wie Mikrofon, Preamp und Wandler vor allem auch die Aufnahmequelle und natürlich auch der Aufnahmeraum wichtige Bestandteile auf dem Weg zum „Pro“-Sound.

Tipp zum professionellen Sound

Das schwächste Glied in der Kette bestimmt die Qualität der Aufnahme, doch eine Verbesserung der Hardware alleine muss nicht zwingend zu einem besseren Sound führen.

Zum Schluss soll auch noch erwähnt werden, dass die Auswahl von geeigneter Hardware, sowie auch der Einsatz derselben eine vom Homestudio-Besitzer und Tontechniker zu erlernende Fertigkeit darstellen, die nicht unterschätzt werden sollte und ebenfalls als „klangbildend“ eingestuft werden muss.

Erst wenn alle Komponenten eingehend geprüft wurden, kann man sich ein Bild davon machen, wo man am Besten ansetzt, um dem professionellen Sound näher zu kommen.

Hier findest Du den ersten Teil zum Thema Professionelle Musikproduktion »

Welche Komponenten sind für dich besonders wichtig bei der Produktion? Wie arbeitest Du um zum professionellen Sound zu kommen? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.

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