Automation in Reaper meistern – Tutorial
Workshop: Automation in Reaper meistern
Zum Erstellen lebendiger Tracks mit langsam steigenden und fallenden oder punktgenau gesetzten Effekten kommt die Automation ins Spiel.
Mit diesem Reaper Tutorial kannst Du die grundlegenden und einige fortgeschrittene Techniken zum Erstellen von Automationen in dieser preiswerten DAW-Software nachvollziehen. Du erfährst, wie Du Kurven für die Verläufe von beliebigen Parametern zeichnest.
Häufig wird die Lautstärke einer Spur so gesteuert, dass diese über die gesamte Laufzeit gleichmäßig hörbar bleibt (beispielsweise eine Gesangsaufnahme). Doch auch und gerade in der Steuerung der Parameter virtueller Instrumente und Effekte steckt eine Menge Potenzial für kurzweilige Songs.
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Hier hörst Du, was Du mit einer Volume-Automation in Reaper erreichen kannst:
Reaper Tutorial: Automation
Lege dir eine neue Spur an oder such dir die Spur aus, für die Du die Änderung der Lautstärke automatisieren möchtest. Du kannst Automationen auch auf einer Gruppenspur bzw. einem Bus nutzen, das Vorgehen geschieht analog.
Klicke mit der linken Maustaste auf den Knopf mit der geknickten Linie (siehe roter Pfeil) links unten im Kontrollfeld der Spur, die Du automatisieren willst. Jetzt erscheint ein Fenster rechts neben dem Kontrollfeld, indem Du Schaltflächen für die Automation von Lautstärke (»Volume«), Stereobalance (»Pan«) und weitere vorfindest.
Klicke auf »Volume«, um die Automationsspur für die Lautstärke zu aktivieren. Sie wird automatisch sichtbar gemacht, doch kannst Du später jederzeit das Kreuz bei »Visible« entfernen, um die entsprechende Automationsspur zu verstecken; das kann sehr nützlich sein, um bei komplexen Projekten die Übersicht zu wahren.
Eine Automation hangelt sich an den in die Kurve gezeichneten Knotenpunkten entlang. Zum Setzen eines neuen Knotenpunkts hältst Du die Shift-Taste (Umschalttaste) gedrückt. Es erscheint ein nach oben weisender Pfeil und mit einem Linksklick kannst Du einen neuen Knotenpunkt einzeichnen.
Um einen Knoten zu bearbeiten, bewegst Du den Mauszeiger darauf, der sich in ein Pfeilkreuz verwandelt. Mit gedrückter linker Maustaste kannst Du nun den Punkt in der Zeitachse (nach links oder rechts) und/oder in der Lautstärke der Spur (nach oben oder unten) verschieben. Tipp: Mit gedrückter Shift-Taste kannst Du das Zeitraster umgehen und den Knoten beliebig verschieben.
Ziehe den zweiten Knotenpunkt ganz nach unten, um an dieser Stelle die Lautstärke vollständig auszublenden. Verschiebe den Punkt an die Stelle in deiner Spur, an der sie unhörbar sein soll. Du kannst einen solchen Fade-Out nutzen, um einen Song am Ende langsam ausklingen zu lassen.
Um mehrere Punkte gleichzeitig zu verschieben, ziehst Du mit geklickter rechter Maustaste einen Rahmen um diese. Selektierte Knoten sind daran erkennbar, dass sie ausgefüllt dargestellt werden. So kann eine Automation schnell an die richtige Stelle verschoben werden. Auch wichtig für den Workflow: Alle angewählten Punkte können mit der Entf-Taste gelöscht werden.
Eine meiner Lieblingsfunktionen in Reaper sind die verschiedenen Formen der Verbindungslinien, die das Programm zwischen den Knotenpunkten zeichnet. Setze zunächst noch ein paar weitere Knotenpunkte und wähle diese dann alle an. Klicke nun mit der rechten Maustaste in den Bereich der Automationskurve, wähle »Set shape for selected points« und dann eine der Formen. Im Bild habe ich die geschwungene Form der Bezier-Kurven gewählt. Hör den Unterschied zwischen linear und Bezier selbst:
Linearer Verlauf
Bezierkurve
Mit dem kleinen Drehregler links unten im Kontrollfeld der Automationsspur kannst Du die Intensität der gezeichneten Kurve stufenlos verstellen, also die Kurve abflachen oder für extremere Parameterverläufe steiler machen. Und schließlich kannst Du noch mit gedrückter Strg-Taste (bzw. »Cmd« beim Mac) und der linken Maustaste freihändig Kurven zeichnen – doch Vorsicht, durch die zahlreichen entstehenden Knotenpunkte wird das Ganze schnell liederlich, siehe Bild.
Schlusswort zum Tutorial über Automation in Reaper
Dieses Tutorial deckt die wichtigsten Arbeitsschritte zur Automation in Reaper ab, wobei wir uns auf das Kurvenzeichnen fokussiert haben. Diese manuellen Zeichenwerkzeuge gehören zum Einmaleins beim fortgeschrittenen Abmischen bzw. Editieren eines Projekts – es lohnt sich, mit ihnen zu experimentieren und Ungereimtheiten auszubügeln, die mit statischen Einstellungen nicht zu realisieren sind.
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zu 'Automation in Reaper meistern – Tutorial'
Maurice 04. Mrz 2013 13:00 Uhr
Bezüglich des Extratipps noch ein Bonus-Extratipp:
Nachdem mit STRG+Maus die Masse an Punkten generiert wurde, den Zeitrahmen auswählen, an welchem man die Punktanzahl reduzieren möchte. Dann Rechtsclick und auf "Reduce Number of Points..." gehen.
Dort wird dann angezeigt wie viele Automationspunkte sich in dem Gebiet befinden und man kann per Slider diese reduzieren, mitsamt einer Liveansicht, wie sich die Kurve verändert.
Felix Baarß (delamar) 05. Mrz 2013 16:02 Uhr
Stimmt, ein wichtiger Zusatzhinweis, danke! Werde den wahrscheinlich bei einer kleinen Überarbeitung mit in den Punkt einpflegen. Reaper ist klasse...
Elias 04. Mrz 2013 15:17 Uhr
Endlich mal was zu Reaper :)
Bitte mehr davon! Kann bestimmt noch der ein oder andere brauchbare Kniff bei rumkommen.
Felix Baarß (delamar) 05. Mrz 2013 16:00 Uhr
Wird gemacht, stay tuned. ;)
WyldeSyde 04. Mrz 2013 22:57 Uhr
genau, endlich mal was zu Reaper...
Hin und wieder kommt wenn es um reaper geht, das das Design von Reaper nicht so gefällt.
Dazu solltet ihr mal eines der vielen Themes die es für Reaper gibt ansehen...
http://www.houseofwhitetie.com/reaper/imperial/wt_imperial.html
da können sich einige andere DAW´s mal ne Scheibe von abschneiden.
Felix Baarß (delamar) 05. Mrz 2013 15:59 Uhr
Jau, Reaper kriegt jetzt auch mal ein bisschen Liebe von uns ab, finde ich auch klasse. :)
Oh, ziemlich edles Theme, muss ich schon sagen. Da kann man nur hoffen, dass es auch noch mit vielen zukünftigen Versionen von Reaper gut kompatibel sein und ohne visuelle/funktionelle Bugs daherkommen wird - das ist leider das Problem mit nicht wenigen Themes, die ich getestet habe. Die Macher beteuern hier immerhin ja, dass sie entsprechendes Feedback und Bug-Reports im Forum aufmerksam verfolgen werden.
WyldeSyde 05. Mrz 2013 18:42 Uhr
Da kann ich Dich beruhigen, der Typ von dem das Theme stammt ist mittlerweile bei Reaper involviert.
cya
Wirgefuehl 05. Mrz 2013 08:26 Uhr
Mmmmh, Reaper will schon lange mal von uns getestet werden... Danke fuer die Anregung!
Wirgefuehl 05. Mrz 2013 16:06 Uhr
Direkt heute angestestet und für mächtig befunden! Echt irre, was diese DAW alles mitbringt. Da wird jetzt mal langsam nebenbei durchgestiegen - wär schön, wenn delamar uns dabei hilft :)
Danke nochmal!
Felix Baarß (delamar) 05. Mrz 2013 16:08 Uhr
Sehr gerne! Das ist gut möglich, dass wir schon sehr bald wieder was über Reaper machen, Du kannst gespannt sein. :) Das Programm gibt ja auf jeden Fall genug her...
Markus 17. Mrz 2013 11:00 Uhr
Danke für das schöne Tutorial - bitte mehr über Reaper - ich denke es ist eine DAW mit sehr viel Potential.
Barbara 03. Jun 2013 20:42 Uhr
Der Link zu Schritt 6 geht leider ins Leere.
Ansonsten freue ich mich über jeden Reaper Beitrag. Danke für die Tutorials.