9 Dinge, die Du beim Musik selber machen vermeiden solltest
9 Dinge, die Du beim Musikmachen vermeiden solltest
1. An Songs arbeiten, die dir keinen Spass machen
Wenn Du herausragende Musik machen möchtest, dann solltest Du ausschliesslich an Songs oder Musik arbeiten, die dir wirklich Spass machen. Du kannst auch keine Band produzieren, deren Musik oder Bandmitglieder Du nicht magst oder verstehst – wie willst Du denn sonst entscheiden, wann eine Idee gut oder der Song fertig ist?
Dieser Punkt gilt natürlich nur sehr bedingt bei Betreibern von kommerziellen Tonstudios, die nicht total überlaufen sind. Diese müssen dann auch mal die bittere Pille schlucken und eine Band nehmen, die sie nicht mögen. Wer aber nicht kommerziell arbeitet, tut besser daran, sich die Musik gut auszusuchen.
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2. Dich mit suboptimalen Ergebnissen zufrieden geben
Wie oft hast Du schon erlebt, wie dich ein kleiner, nie bereinigter Fehler in einem deiner Songs jedes Mal geärgert hat, wenn Du diesen gehört hast? Gib dich nicht mit suboptimalen Ergebnissen zufrieden, insbesondere wenn Du mit deiner Musik erfolgreich werden möchtest. Wenn Du klingst, als wärest Du zu faul gewesen, die Fehler zu beheben – wer wird dich dann ernst nehmen?
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3. Nie zum Ende finden
Eine ganz andere Gefahr lauert auf der anderen Seite: Die typische „Krankheit“ der Musikproduzenten, nie zum Ende kommen zu können. Ständig wird das alte Projekt neu geöffnet und neue Änderungen oder Spuren eingefügt. Natürlich müssen Projekte überarbeitet werden, manchmal auch sehr häufig. Aber oftmals war schon die Grundidee nicht gerade berauschend und Du versuchst zu retten, was nicht zu retten ist.
Erst wenn Du ein Projekt ad acta legst, kannst Du dein Schaffen auf Neues konzentrieren.
4. Inspiration durch den Kauf von Musikequipment
Es gibt tausend und eine Ausreden, weswegen deine Musik noch nicht so perfekt ist, wie Du sie dir eigentlich vorstellen möchtest. Und ganz schnell kommt der Gedanke, sich ein neues Mikrofon, einen Preamp, ein Instrument oder ein Plugin kaufen zu müssen. Aber das hat noch nie geholfen. Ein guter Song entsteht aus der Kreativität der Songwriter. Und die lässt sich nicht kaufen.
5. Kein Ziel vor Augen haben
Wenn ein Schiff ohne Zielhafen ausläuft, kann es niemals dort ankommen. Und genau so ist es mit dem Musikmachen. Wenn Du nicht weisst, worauf Du hinaus willst, wirst Du nie mit dem Ergebnis zufrieden sein und schliesslich frustriert aufgeben. Ein Ziel vor Augen zu haben ist direkt mit der Inspiration gekoppelt. Es heisst mitnichten, dass Du nicht experimentieren solltest.
Hier geht es weiter mit den 9 Dingen, die Du beim Musikmachen vermeiden solltest
6. Mit angeschaltetem Fernseher arbeiten
Wie oft hast Du schon im Café mit einem Freund gesessen, der während des Gesprächs ständig auf den Fernseher geschielt hat? TV und Radio lenken ab und ziehen deine Aufmerksamkeit auf dich. Erst fokussiertes Arbeiten bringt die besten Ergebnisse. Wenn Du dich tatsächlich mal ablenken willst vom Musikmachen, dann tu dies gezielt und geh eine Runde spazieren.
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7. Schlechte Ideen ausproduzieren
Mir ist das hier schon häufig passiert und jedes Mal wieder denke ich, „Was für eine Zeitverschwendung!“. Wenn ein Song nicht bereits in seiner Grundform gut klingt, dann wird er ausproduziert auch niemanden vom Hocker reissen. Schreib lieber mehr Songs hintereinander und höre dir nach einer Weile die Ideen wieder an. Du kannst dir dann die besten Songs zum Ausproduzieren aussuchen und damit die Qualität deiner Musik sehr hoch halten und gleichzeitig eine Menge Zeit und Frustration sparen.
8. Mit nervigen Menschen zusammenarbeiten
Such dir deine Partner mit Bedacht aus. Wie H.M. Buff in seinem Interview richtig bemerkte, gibt es Menschen, die die Stimmung und den Vibe in Geisselhaft nehmen können, sobald sie durch die Studiotür spaziert kommen. Wenn Du nicht-kommerziell arbeitest, hast Du freie Hand bei der Wahl deiner Partner. Kannst Du diese nicht selbst aussuchen, dann kannst Du ja die Termine so legen, dass sie keine Zeit haben und zumindest nichts kaputt machen können.
9. Scheuklappen aufsetzen
„Das gehört aber so!“, habe ich mich selbst schon häufig genug sagen hören. Scheuklappen hindern die Kreativität daran, sich zu entfalten. Regeln sorgen dafür, dass deine Musik der der anderen Musiker gleich klingt. Unverrückbare Vorgaben jeweiliger Musikstile verhindern die Innovation.
Du kannst deine Musik den einen Schritt weiter bringen, indem Du dich nicht allen Regeln ohne Hinterfragen beugst. Probiere neue Dinge aus, höre dir andere Musikstile an, übernimm Techniken, die nicht in dein Genre gehören und sei offen genug, auch mal gegen den Strom zu schwimmen.
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zu '9 Dinge, die Du beim Musik selber machen vermeiden solltest'
Sascha 27. Feb 2010 11:16 Uhr
Super Artikel! Vor allem fällt man als "Wohnzimmermusiker" immer gerne auf den 4. Punkt rein (ich zumindest^^). Man schiebt manchmal gerne die fehlende Motivation auf die nicht perfekte Technik.
Bjoern 27. Feb 2010 11:33 Uhr
Punkt 4 stimmt nicht immer. Oft kann ein mühsam erspartes neues Instrument neue Motivation bringen - beispielsweise dem angehenden Basser, der auf seinem Cheapo-Bass einfach nicht die Oktavreinheit eingestellt kriegt, was ihm seine Recordings vergeigt und damit extrem kreativitätstötend ist......
Dominik 27. Feb 2010 11:49 Uhr
Gebe dir grundsätzlich in allen Punkten recht, besonders beim Thema "nervige Menschen" :-)
Zwei Kommentare:
2. "Suboptimale Ergebnisse" – machmal ist es aber halt so, dass man nicht mehr rausholen kann. Man kann ja nicht immer alles einstampfen, weil man z.B. nicht das Budget hat, doch noch mal nachzuarbeiten, was ggf. Geld kostet. Manchmal erreicht man mit den zur Verfügung stehenden Mitteln halt nicht das, was theoretisch drin wäre. Sagen wir, da wäre eine Sologeige toll, Du hast aber kein Geld übrig, nochmal jemanden zu buchen. Bzw. hast auch keine Zeit, 4 verschiedene auszuprobieren, bist Du den richtigen gefunden hast, der dann auch ein ordentliches Timing, einen guten Ton hat und versteht, was Du willst. Dann musst Du höchstwahrscheinlich einen Kompromiss eingehen: entweder gar keine Geige oder irgendein Sample. Beides vielleicht "suboptimal". Willst Du den Song dann gar nicht erst veröffentlichen? Oder erst in zwei Jahren? Dann wären wir bei "3. Nie zum Ende finden".
4. "Inspiration durch Musikequipment" – klar, die Falle kennt jeder. Andererseits kann ich zu diesem Thema entschieden sagen, dass mir speziell die Anschaffung von Software-Instrumenten schon oft den Horizont erheblich erweitert hat. Ein Beispiel ist Addictive Drums – was ich dadurch im Vergleich zu vorher erreichen konnte, ist nicht nur klanglich, sondern auch musikalisch eine ganz andere Klasse. Man muss vielleicht nicht alles haben, was es da draußen gibt, aber eine Anschaffung kann sehr wohl inspirieren!
ingo 27. Feb 2010 13:55 Uhr
ich stimme allen bis auf einem punkt zu:
"Kein Ziel vor Augen haben"
Manchmal ist es einfach das spielen mit Klängen, was einen inspiriert, denn manchmal kann einem nur ein einziger klang so gut gefallen, dass man den dann als Grundlage für einen kompletten Track hernimmt.
Niemals aufhören zu spielen! Ich persönlich habe selten ein Ziel vor Augen / Ohren wenn ich produziere. Dadurch würde ich mich zu sehr unter Druck setzen.
Hans 27. Feb 2010 19:21 Uhr
Punkt 8 ist der wichtigste von allen!
Ich wurde in meiner alten Band dadurch musikalisch so schwer geschädigt, dass ich teilweise Lieder, die mir irgendwann mal viel bedeutet haben, richtig abgrundtief zu hassen begann. Ich hab den Bezug zum Intrument verloren und jegliche musikalische Kreativität ging total in die Binsen.
Andererseits, hat mit der "Aufbauprozess" nach der Trennung eine Menge neuer Inspirationen gebracht, die ich wohl sonst nicht erfahren hätte! Delamar gehört übrigens auch mit dazu:-)) Ganz dickes Lob und macht weiter so!
Maniac Mind 01. Mrz 2010 00:38 Uhr
3,4und 9 Passen sehr gut zu mir ... Ich versuche Zwar schon seit lägerem dagegen anzukämpfen aber mein Perfektionismus lässt mir dann doch keine Ruhe ... ich habe einige Lieder jetzt schon das 4. mal neu angesetzt ... es ist zwar immer eine qualitative Verbeserung zu hören aber der Vibe von damals (mit 5€ Micro und Mp3-Audio Mixer auf FL3 Beats im Kinderzimmer einfach nur Recorden) ist einfach nicht mehr da.
Aber man lehrn eben nie aus und wen man ein neues Stück Technik hat und daran rum probiert dan fördert das schon die Kreativität und man denkt sich .... Hätte ich doch bei den Track damals schon dieses Mic gehabt oder einfach nur gewust wie das oder das Funktioniert ...
Dieser Artikel hat mir jetzt NOCHMAL deutlischer gemacht das ich die alten sachen nun einfach mal so belassen sollte.
Gruß der Maniac
Ramon Smith 01. Mrz 2010 01:21 Uhr
wegen so artikeln und den guten mixing tuts habe ich angefangen delamar zu lesen. nun tu ichs immer und alle meine musikerkumpels auch. weil ihr einfahc klasse seid! weiter so ;)
Carlos (delamar) 01. Mrz 2010 11:31 Uhr
Die Technik für die eigenen Unzulänglichkeiten verantwortlich zu machen ist eine Stolperfalle, über die ich auch heute manchmal drohe zu fallen.
@bjoern
Man muss schon unterscheiden, ob es sich um den Ersatz eines störenden Faktors in der Musikproduktion handelt oder ob es nur darum geht, sich irgendwie wieder zu inspirieren. Ich habe für mich festgestellt, dass Limitationen viel effektiver als Quell der Inspiration sind als der Zukauf von neuen Instrumenten oder Geräten.
@dominik
Die richtige Mischung aus "keine Kompromisse eingehen" und "nie zum Ende finden" ist eine der schwierigsten Entscheidungen überhaupt. Wenn kein Geld mehr da ist, dann ist kein Geld mehr da. Aber es würde mich auf ewig nerven, wenn ich das Solo nicht doch irgendwie dort hätte. Wahrscheinlich würde ich versuchen, etwas mehr Geld aufzutreiben...
@ingo
Wenn Du dich gezielt hinsetzt, um mit den Sounds herumzuspielen und dich inspirieren zu lassen, hast Du ja in gewissem Masse doch ein Ziel vor Augen. Allerdings würde ich gerne mal wissen, ob Du zufrieden mit den Ergebnissen bist und wie Du entscheiden kannst, wann die Songs zu Ende sind, wenn Du kein Ziel damit verfolgst.
@hans @maniac @ramon
Vielen Dank für die netten Worte :)
ingo 01. Mrz 2010 12:15 Uhr
ich bin durchaus zufrieden mit den ergebnissen. ein track ist abgeschlossen, wenn er vom mastering kommt, dann kann ich ja schlecht noch dran rumfuhrwerken und alles verschlimmbessern. kann ich jedem auch so empfehlen. :D
ein track ist fertig, wenn ich selber nichts mehr daran verbessern kann, wenn es sich für mich rund und stimmig anhört
Sib 02. Mrz 2010 14:16 Uhr
Super Artikel, Carlos!
Leokuon 05. Mrz 2010 17:43 Uhr
Bei Punkt 6:
"TV und Radio lenken ab und ziehen deine Aufmerksamkeit auf dich"
Sollte es nicht "auf sich" heißen? ^^
ingo 05. Mrz 2010 17:52 Uhr
ich hör immer radio beim produzieren. aber nur auf dem linken ohr. das rechte ist fast taub. das benutze ich zum produzieren. geht doch. multitasking und so. manchmal mach ich mir noch ne currywurst nebenbei. ihr habts nicht drauf ;)
iljahs 30. Apr 2010 02:01 Uhr
bomben seite, bomben auf- und erklärungen.
endlich hab ich eine seite gefunden die es auf den punkt bringt und meine fragen beantwortet. danke dafür
ihr solltet sowas wie ein magazin oder solche bücher/hefter machen für solche tutorials und sowas. ich würds kaufen
Andreas Schumacher 04. Mrz 2013 19:07 Uhr
Alter Schwede bin ich am lachen gerade.... sitze gerade in einer bar und trinke nen Bierchen... und beim stöbern im Netz Bin ich auf diesen Artikel gestossen und habe ihn sehr eifrig gelesen...
Ich muss ganz erlich sagen das was hier beschrieben wurde Stimmt volle sau... Ich habe mich selbst schon in diesen situationen erwischt und er hatt recht... seit offen für alles und versteift euch nicht auf eine stil richtung... dies übt nur druck auf euch selbst aus...
Setzt eu h hinn und lass es laufen wenn es nicht geht und der punkt kommt wo kein vorrankommen mehr ist... dann schliest damit ab...
Ich liebe diesen artikel...
Vielen lieben dank
Lg s
Der schumi...
Andreas Schumacher 04. Mrz 2013 19:18 Uhr
Sorry für die Rechtschreibung...