5 Tipps für das Verwenden von Hall in der Musikproduktion
5 Tipps rund um den Halleffekt
Der Hall (engl.: Reverb) hatte seine Hochzeit nicht nur in den 80ern. Hall bis heute in Musikproduktionen verwendet – nur eben nicht mehr ganz so exzessiv wie in den herzzerreißenden Achtzigern. Hier kommen 5 Tipps für die Verwendung von Hall in der Musikproduktion, die Du auch in diesem Jahr munter verwenden kannst. Eines ist vorab noch anzumerken: Wie bei allen Effekten und Workflows in der Produktion, ist auch der Hall etwas, der deine eigenen Erfahrungen braucht. Also nur zu: Dreh mal ordentlich rein!
Mono-Hall für ein klares Panorama
Reverb positioniert ein Audiosignal im Raum, aber genau wie auch im echten Leben wird dadurch die Ortung der Quelle erschwert. Wenn ein Instrument an einer bestimmten Stelle im Stereopanorama bleiben soll, empfiehlt sich das Verwenden eines Mono-Halls, der an die selbe Stelle gepannt wird wie das Instrument.
nicht am falschen Ende sparen
Hall + De-Esser
Hell klingende Hallfahnen schmeicheln den Vocals und lässt diese noch musikalischer klingen. Gleichzeitig können aber Sibilanten und SSS-Laute überhand gewinnen. Um das zu verhindern, kann man das in den Halleffekt eingehende Signal vorher durch einen De-Esser schicken.
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Wer billig kauft, kauft zweimal!
Hall ist wahrscheinlich der wichtigste Effekt in jedem Tonstudio und das menschliche Ohr ist darauf spezialisiert, Geräusche im Raum wahrzunehmen. Wenn es also darum geht, ein Reverb für das Studio einzukaufen, sollte man hier nicht am falschen Ende sparen.
Pre-Delay + Hall
Möchte man viel Hall auf eine Vocal Aufnahme geben, dann gerät diese sehr schnell zu weit in den Hintergrund. Dies kann mit einem entsprechend hohem Wert für das Predelay (> 50ms) umgangen werden.
Hall ordentlich aufdrehen?
Wenn man kommerzielle Produktionen genau studiert, wird man feststellen, dass auch beim Verwenden von Hall gilt: weniger ist mehr.
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zu '5 Tipps für das Verwenden von Hall in der Musikproduktion'
Alex 04. Mai 2011 19:49 Uhr
Moin,
absolut klasse Tipps!!
Vorallem der Tip den Reverb mit einem Delay etwas Zeitverzögert neben dem Original Vocal Track laufen zu lassen hat ware Wunder bewirkt.
Super Cool - vielen Dank!!
Stefan 03. Okt 2011 00:02 Uhr
Viel Hall, ohne den Sound zu vermatschen kann man Imho besonders gut durch ducking erzeugen: je stärker das Orginalsignal ist desto mehr wird der Hall "geduckt". setzt das Orginalsignal aus schlägt dann der Hall voll durch. Vom routing her: Ein Kompressor mit Ratio 1:1 dem Halleffekt nachschalten und das Orginalsignal in die Sidechain. Über den treshold der Sidechain lässt sich dann die Halllautstärke regeln.
Patrick 09. Dez 2016 23:03 Uhr
Tach auch! Im Podcast war davon ja schon mal die Rede. Vor dem Einsetzen eines Halls auf die AUX-Spur das Signal lowcutten, bei 10000 H beschneiden und bei 2 kHz auch noch 24 dB raus nehmen, dann erst den Hall einbinden. Matthias hatte das erwähnt. Man nennt's auch Abbey Road Reverb Trick. Hab's vor kurzem mal bei einer Produktion ausprobiert. Klingt echt klasse. :-)