Musikbusiness
Warum sollte sich jemand für dich interessieren?
Warum sollte sich jemand für dich interessieren? – Musikbusiness
Wir alle machen Musik, deswegen sind wir hier. Die eine Frage, auf die bisher kaum ein von mir befragter Musiker eine ernsthafte Antwort geben konnte, lautet: Warum sollte sich jemand für dich und deine Musik interessieren? Und hast Du eine gute Antwort darauf?
Die meisten Musiker antworten dann mit Platitüden wie „Weil ich super Musik mache.“ oder „Weil das meine Musik ist.“ So? Und wie unterscheidet sich deine Musik von der anderer Bands und Musikern? Woran werde ich mich erinnern, wenn ich dein letztes Musikstück gehört habe?
Wer heute und morgen (genauso wie gestern) mit seiner Musik erfolgreich werden möchte, der muss über den Tellerrand schauen. Es reicht nicht, besonders gute Musik zu machen. Ein Musiker muss sich auch mit Themen wie Branding (Markenführung, -entwicklung) oder Alleinstellungsmerkmal auseinandersetzen. Musik ist in erster Linie Entertainment und wenn Du die Menschen erreichen möchtest, dann geht es auch darum, ihnen etwas zu geben, an dem sie sich orientieren können.
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Menschen brauchen etwas, mit dem sie sich identifizieren (oder von dem sie sich abgrenzen) können. Einen homogenen Eindruck von Musik, Image und eine passende Person dazu.
Wofür steht deine Musik also?
Wofür stehst Du?
Was ist deine Mission?
Was möchtest Du mit deiner Band und Musik ausdrücken?
Was ist deine Message?
Woran soll ich mich erinnern, nachdem ich deine Musik gehört und dich auf der Bühne gesehen habe?
Und die Kernfrage:
Warum sollte sich jemand überhaupt für dich interessieren?
Warum es sich lohnt, darüber nachzudenken:
Die besten Bands, die besten Marken dieser Welt haben eine Geschichte zu erzählen. In Sachen Bands bieten sie allesamt exzellente Musik gepaart mit herausragenden Merkmalen. Nehmen wir als Beispiel die aktuelle Lichtgestalt der Popbranche, Lady Gaga. Oder greifen wir etwas zurück und denken über den einzigartigen Michael Jackson nach, der tanzen konnte wie kein zweiter und sich selbst bestens zu inszenieren wusste.
Aus Deutschland kommen Rammstein, die nicht nur martialischen Rock auf’s Ohr bieten, sondern mit ihrer Show keinen Zweifel daran lassen, dass sie das Wort „martialisch“ ernst nehmen. Marilyn Manson, KISS, Prince, 50 Cent oder, oder, oder…allesamt machen. Du musst nicht so sein wie deine Fans – es geht vielmehr darum, dass deine Fans begreifen können, wer Du bist und eine Beziehung zu dir aufbauen. Auch wenn sie dich gar nicht persönlich kennen.
Und wie mache ich das?
Das Rad lässt sich nicht noch ein weiteres Mal erfinden und regelmässig höre ich das Jammern von Bands und Musikern: „Es gibt doch schon alles, ich kann die Musik nicht neu erfinden.“ Gegenfrage: Warum gibt es dann immer wieder Musiker und Bands, die das schaffen?
Der richtige Ansatz könnte folgender sein: Versuche nicht, besser als die anderen zu sein. Sei einfach nur anders. Wenn alle Bands blaue Jeans tragen, dann geh Du in weissen Leinenhosen auf die Bühne. Wenn alle Heavy Metal mit Gitarren spielen, dann spiel Du Metal einfach mit Celli (Apocalyptica).
Und noch ein Ansatz für dich. Wir können uns daran erinnern, wer der erste Mensch auf dem Mond und auf dem Mount Everest waren. Doch, wer war als zweiter Mensch dort oben? Die meisten von uns haben keine Lösung dafür parat und müssen nachschlagen. Aber die Chancen stehen gut, dass Du dich daran erinnern kannst, wer als erster den Mount Everest ohne Sauerstoffgerät bestiegen hat. Das waren Reinhold Messner und Peter Habeler.
Und warum können wir uns an sie erinnern? Weil sie eine neue Kategorie in der Besteigung des grössten Berg dieser Erde aufgetan haben. Genau so gut werden wir uns irgendwann an die erste Frau erinnern, die den Mond betreten wird.
Und welche Kategorie machst Du jetzt mit deiner Musik auf?
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zu 'Musikbusiness: Warum sollte sich jemand für dich interessieren?'
IrgendeinThomas 23. Apr 2012 14:56 Uhr
Der Ansatz ist sicher schon richtig aber es nützt alles Anderssein nichts wenn zum einen die grundsätzliche Tonqualität nicht stimmt und man zum Anderen einen zu ausgefallenen Geschmack hat somit zwangsläufig umso schwerer das Zielpublikum erreicht das ihn dann teilt.
Außerdem hat diese Methode natürlich seine Grenzen...absichtlich falsch singen oder spielen, absichtlich mal ein paar unschöne Übersteuerungen in sein Pop/Jazz-Stück mit einbauen oder Stehpinkeln auf der Bühne,...nur weil es Alle nicht so machen ist dann wohl der Schuß der höchstwahrscheinlich nach hinten losgeht.;-)
Am Besten ist es etwas Anders zu machen aber dennoch zu wissen wie man grundsätzliche 0815 Standard-Qualität produziert, Schönberg konnte zB auch tonale Werke komponieren und ist nicht aus Mangel dessen notgedrungenermassen auf die 12-Ton-Technik ausgewichen. Oftmals wird aber mangelndes Know-How sowie Kreativität und demzufolge im negativen Sinne skurill klingende Musik mit "eigenem Stil" und "Anders sein wollen" schöngeredet, oftmals ist diese Person davon sogar noch selbst überzeugt so spannend Anders zu sein.
Carlos San Segundo (delamar) 23. Apr 2012 17:49 Uhr
Genau. :)
René’s Sachen 01. Sep 2012 11:07 Uhr
Na und?
Worum geht es euch hier eigentlich?
Wenn eine Kapelle skurill klingt und damit einige Leute packt, gut so, auch wenn man ihr mangelndes "KnowHow" wie ihr es nennt, vorwerfen könnte.
Oder möchtet ihr ihnen gerne verbieten Musik zu machen?
Bei der Kreativität hört es dann ganz auf. Ihr wisst selber, das genau dies fast ausschließlich von der individuellen Betrachtungsweise eines jeden Einzelnen abhängt, zum Glück.
"Ein Musiker muss sich auch mit Themen wie Branding (Markenführung, -entwicklung) oder Alleinstellungsmerkmal auseinandersetzen."
Natürlich, aber nicht jeder kann das so gut wie der/die Andere. Dazu gibt es ja auch fähige Leute, die sich damit befassen und es gibt genung Musiker/Bands, die auch andere Wege gehen.
Ein ganz entscheidender Faktor, den ihr hier in dem Zusammenhang ebenfalls völlig ausgelassen habt, von dem allerdings leider vieles abhängt, ist die Menge des Geldes, die für solche oder ähnliche Zwecke aufgebracht werden kann.
Hier geht es nur noch um Verkauf, ja letztendlich um den schnöden Mammon, nur überhaupt nicht mehr um Musik. Oder warum werden Kompositionen von Bands, die genau diese Schritte im großen Stil beschreiten regelmässig schlechter, als ihre vll unbekannten Sachen? Nun ich für meinen Teil kann bei Dingen die so erfolgreich sind, wie ihr sie beschreibt nur sehr selten etwas großes Besonderes erkennen, sorry.
Eure Fragestellung finde ich richtig und auf den Punkt, aber inhaltlich sehe ich und ne Menge meiner Kollegen, Bekannten, Freunde vieles erfahrungsgemäß! anders.
Uncommerce 29. Aug 2013 12:13 Uhr
Hallo Carlos,
ja, ich muss Dir in allen Punkten recht geben! Die Zeiten von - ach, ich bin doch ein top Musiker und die Welt muss mich nur noch finden - sind vorbei!
Heute muss ein Artist egal in welcher Branche (dies muss nicht nur in der Musik so sein) sehr, sehr vielseitig unterwegs wandeln.
Ein Künstler muss heute mit Facebook und Co umgehen können, er muss sich mit YT und Co auskennen, ein HP haben, auf vielen Plattformen weltweit vertreten sein. Er muss mit Menschen können und er muss sich gerade am Anfang jeden Fan einzeln und direkt aufbauen! Er muss Kontakte sammeln, er muss Fehler machen, er muss Rückschläge erleiten, er muss wieder aufstehen, er muss seinen Musik leben, er muss sich privat und im Netz gut mit seiner Musik verkaufen können, er muss zu 100% hinter dem stehen was er macht und er muss es konsequent sowie Tag täglich tun.
Ich kennen Künstler die machen sehr, sehr gute Musik und die Welt muss sie tatsächlich nur noch entdecken ... doch leider tun dies Musiker nichts was andere auf sie aufmerksam machen könnte. Weder einen Homepage, weder einen Video Chanel, ständig wechselnde Artistnamen, ständige andere Artist Cover und und und .... !
Daher mein Motto!
"Egal was Du tust, wenn Du es zu 1000% und lange genug tust, wirst Du immer aber wirklich immer, Erfolg haben!"
LG Frank
alias Uncommerce