Spotify-Betrug mit KI-Musik
Australische Rockband wird einfach ersetzt

Spotify Betrug mit KI-Musik
Australische Band mit KI-Musik ersetzt auf Spotify. Betrug macht Kasse.

Valentina Lablack Von Valentina Lablack am 12. Dezember 2025

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Der Fall King Gizzard – Spotify-Betrug mit KI-Musik

Die australischen Rocker „King Gizzard & the Lizard Wizard“ zählen zu den produktivsten Bands der vergangenen Jahre. Über 20 Alben haben die australischen Rocker in 15 Jahren veröffentlicht.

Im Juli 2025 verschwanden sämtliche Songs der Band von der Musikstreaming-Plattform Spotify. Der Grund: Protest gegen die Investitionen von Spotify-CEO Daniel Ek in die KI-Rüstungsfirma Helsing.

Die Band ist nicht allein mit dieser Entscheidung. Weitere Künstler haben sich aus ähnlichen Gründen von der Plattform zurückgezogen. Die australische Band gehört aber zu den bekanntesten Verweigerern mit dem umfangreichsten Katalog.


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Ihre Bekanntheit und die große Fanbasis haben jetzt einen Vorfall ans Licht gebracht, der bemerkenswert ist. Eine unbekannte Band namens „King Lizard Wizard“ hat KI-generierte Kopien der echten Songs auf die Plattform hochgeladen.

Clever und dreist zugleich: Die Betrüger nutzen dabei die originalen Songtitel.

Key Takeaways zum Spotify-Betrug

  • Fake-Band nutzt ähnlichen Bandnamen
  • KI-Kopien tragen dieselben Titel wie die Originalsongs
  • Zehntausende Streams innerhalb weniger Wochen
  • Empfehlung unter dem echten Bandprofil
  • Plattencover ebenfalls KI-generiert
  • Account mittlerweile von Spotify entfernt
  • Zuvor gab es einen ähnlichen Vorfall mit Instrumentalversionen

Nicht der erste Vorfall

Schon Mitte November 2025 ist ein Account namens „Jayilor“ aufgefallen. Dieser veröffentlichte in großem Umfang Instrumentalversionen der Songs von „King Gizzard & the Lizard Wizard“.

Diese KI-Songs erreichten einige Millionen Streams. Sie tauchten sogar in den Playlists von Fans auf, obwohl die echte Band längst nicht mehr auf der Plattform vertreten war.

Einige Lieder landeten sogar in offiziellen Spotify-Playlists.

Spotifys Reaktion & Erklärung

Spotify hat sich zu dem aktuellen Fall bisher nicht öffentlich geäußert. Der Account der Fake-Band wurde allerdings mittlerweile entfernt.

Gegenüber dem Branchenblog Platformer nannte das Unternehmen einen ungewöhnlichen Grund für die Schwierigkeiten.

Ausgerechnet der Weggang der Band und die Löschung ihres kompletten Songarchivs erschwere die Erkennung von Fakes. Ohne Referenzmaterial würden die üblichen Überprüfungsmechanismen nicht greifen.

Lies auch: 75 Mio. Lieder auf Spotify gelöscht

Spotify-Betrug ist ein größeres Problem

KI-generierte Songs stellen ein wachsendes Problem für Streaming-Dienste dar. Spotify gab im September 2025 bekannt, in den vergangenen zwölf Monaten 75 Millionen sogenannter „Spam-Tracks“ entfernt zu haben.

Die Plattform versucht nach eigenen Angaben, Künstler vor stimmlicher Nachahmung und Urheberrechtsverletzungen zu schützen.

Gleichzeitig ist KI-generierte oder KI-unterstützte Musik auf Spotify grundsätzlich erlaubt. Im Grunde kann jeder einen Account erstellen und Inhalte hochladen.

Betroffene Nutzer & Künstler

Der Fall zeigt ein strukturelles Problem auf. Fans, die nach ihrer Lieblingsband suchen, bekommen möglicherweise KI-Kopien vorgeschlagen.

Und diese sind nicht immer sofort als Fälschungen erkennbar.

Unter entsprechenden Reddit-Posts berichten zahlreiche Nutzer von ähnlichen Erfahrungen. Sie sind auf merkwürdige KI-Kopien von Künstlern gestoßen, die nicht mehr auf Spotify vertreten sind.

Von außen lässt sich das tatsächliche Ausmaß des Problems kaum abschätzen.

Lies auch: Spotify Prompted Playlists

Fazit Spotify-Betrug mit KI-Musik

Der Fall um „King Gizzard & the Lizard Wizard“ zeigt, wie leicht KI-generierte Musik bestehende Schwachstellen bei Streaming-Diensten ausnutzen kann.

Besonders der Rückzug echter Künstler eröffnet Betrügern die Möglichkeit, mit täuschend echten Kopien Reichweite und Einnahmen zu erzielen.

Für Hörer wird es dadurch immer schwieriger, Originale von Fälschungen zu unterscheiden.

Spotify steht vor der Aufgabe, seine Kontrollmechanismen deutlich zu verschärfen, um Vertrauen und Fairness auf der Plattform zu sichern.

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