Paul McCartney gegen Sony
Rechtsstreit um Beatles-Hits
Paul McCartney fordert Songs zurück
Alle Songs waren Teil einer Liedauswahl, die 1985 in den Besitz von Michael Jackson übergingen. Damals zahlte Jackson einen vergleichsweise geringen Preis von 47,5 Millionen US-Dollar. McCartney hatte er damals mit seinem Angebot überboten.
Das Joint Venture Sony/ATV Music Publishing, an dem der King of Pop hälftig beteiligt war, machte schließlich 1995 das Rennen um die Titel. 2016 verkauften Jacksons Erben die Anteile für 750 Millionen US-Dollar an Sony.
Eine Klausel im US-Urheberrecht soll es nun möglich machen, dass die Rechte wieder an den ursprünglichen Urheber gehen: Künstlern ist es demnach erlaubt, nach 35 Jahren neu um die zuvor verkauften Rechte zu verhandeln. Die Band Duran Duran strebte eine ganz ähnliche Klage gegen den Musikkonzern an und musste eine Niederlage vor einem englischen Gericht einstecken.
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Sony nannte Klage »unnötig und voreilig«
Laut der Klageschrift hatte Paul McCartney schon seit längerem seine Besitzansprüche ausgerufen: Bereits 2008 habe er Sony/ATV informiert, dass er mit Bezug auf die Regelung im US-Urheberrecht seine Rechte nach einer gewissen Zeit zurückverlangen könne.
Jedoch habe er auch nach zahlreichen Kontaktaufnahmen keinerlei Bestätigung dafür bekommen, dass es eine außergerichtliche Einigung mit dem Unternehmen geben könne. Als erster Song würde im Oktober 2018 »Love Me Do« unter diese Regelung fallen.
Angaben Sonys zufolge sei die Klage »unnötig und voreilig«. Des Weiteren heißt es, habe man »höchsten Respekt für Sir Paul McCartney, mit dem wir eine lange und gegenseitig bereichernde Beziehung hinsichtlich des geschätzten Katalogs haben«.
zu 'Paul McCartney gegen Sony: Rechtsstreit um Beatles-Hits'
Vanhold 02. Feb 2017 16:05 Uhr
Wenn man seine Rechte, gegen Geld mal weggegeben hat, sind sie weg. Basta! Wenn man sie dann zurück haben will, muss man mitbieten oder dem jetzigen Inhaber ein Angebot machen. Erst Geld kassieren, dann rumjammern ist echt dumm!
fatman 03. Feb 2017 15:50 Uhr
Der jammert nicht, da sind seine Anwälte vor. Der will Kohle machen, der Arme!
Alan 04. Feb 2017 13:37 Uhr
Wie in der Biografie von John Lennon (Philip Norman / Droemer) zu erlesen ist, hatte Brian Epstein, um den kolossalen Aufstieg der Beatles überhaupt medial trächtig und insbesondere finanzierend zu ermöglichen, viele Rechte an Beatles-Songs schon im Vorfeld veräußert, bzw. ohnehin vieles durch Parlophone auch der EMI gehörte.
Die Beatles haben sich selbst bis dato nie um derlei Angelegenheiten und Interessen gekümmert, bis man nach den Tod Epsteins, so wie der Gründung von Apple Music aus Steuergründen, sich mit solchen Angelegenheiten unweigerlich konfrontiert sah, insbesondere Paul... und ziemlich perplex und nicht weniger erbost war, das man nicht einmal Rechteinhaber vieler eigener Werke war.
Verständlicherweise wollte McCartney diesen Rechte wieder in seinen Besitz, zw. Beatles-Besitz bringen, was u.a. auch die Spannungen mit Lennon weiter verschärfte, da dieser kein Interesse mehr an den "alten Kamellen" hätte.
Nach Lennon`s Ermordung war es umso mehr McCartney`s unabdingliches Bemühen, die Songrechte der Beatles wieder in "Familienbesitz" zu bringen, ihn jedoch Michael Jackson überbot und dies die bis dato sehr gute Freundschaft zwischen McCartney und Jackson zerstörte.
Es war und ist keine Seltenheit, das man die Songkataloge diverser anderer Musiker aufkauft, denn auch die Beatles kauften schließlich mit Apple Music so einige Urheber- und Verwertungsrechte anderer mehr oder weniger erfolgreicher und Erfolg versprechender Künstler auf (die Story zwischen den Beatles, Allen Klein und den Stones ist schon eine irrig aberwitzige Geschichte für sich), da man aus Gründen von Steuerersparnissen sein Vermögen verwaltend investieren muss und diese Praktik nach wie vor überall Gang und Gebe ist, nicht nur in der Musikindustrie.
Natürlich geht es einem McCartney auch um die Kohle, aber er ist in dieser Geschichte definitiv alles andere als ein raffgieriger Geier, als der er fälschlicherweise in der Öffentlichkeit auf Grund von Unwissen wahrgenommen und hingestellt wird.
fatman 06. Feb 2017 16:30 Uhr
Die Songs nicht nur der Beatles waren und sind ein Wirtschaftsgut, das Rendite verspricht. Das ist ja nichts schlechtes, aber man sollte McCartney dafür auch keinen Heiligenschein verleihen.