Ace Frehley ist tot
Kiss-Gitarrist stirbt mit 74 Jahren

Ace Frehley tot
Kiss-Gitarristenlegende Ace Frehley ist im Alter von 74 Jahren verstorben. | Bild: Craig, CC BY-SA 2.0 , via Wikimedia Commons; Casablanca Records, Public domain, via Wikimedia Commons; Aca2001, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Thorsten Sprengel Von Thorsten Sprengel am 17. Oktober 2025

ANZEIGE

Ace Fehley: Bekannt als „Spaceman“

Ace Frehley – mit bürgerlichem Namen Paul Daniel Frehley – wurde 1951 in New York geboren. Als Gitarrist prägte er ab 1973 den Sound und das Image von Kiss entscheidend mit.

Seine Bühnenfigur, der „Spaceman“, gehörte neben Gene Simmons‘ „Demon“ und Paul Stanleys „Starchild“ zu den ikonischsten Persona der Rockgeschichte.

Mit Hits wie Detroit Rock City, Rock and Roll All Nite oder seinem selbst betitelten Soloalbum von 1978 setzte er Maßstäbe für Gitarrensound und Showperformance im Hard Rock.


PASSEND DAZU


Gesundheitsprobleme und Todesumstände

In den letzten Monaten hatte Frehley mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Nach einem Sturz in seinem Studio im September musste er mehrere Konzerte absagen.

Medienberichten zufolge kam es zu Komplikationen, die letztlich zu seinem Tod führten. Eine genaue Todesursache wurde bisher nicht offiziell bestätigt.

Reaktionen aus der Rockwelt

Seine ehemaligen Kiss-Kollegen Gene Simmons und Paul Stanley reagierten tief betroffen:

„Er war ein unverzichtbarer und unersetzlicher Rock-Soldat während einiger der prägendsten und grundlegendsten Kapitel der Band und ihrer Geschichte.“

Fans auf der ganzen Welt trauern um den Musiker, der durch seine einzigartige Mischung aus Blues, Hardrock und Glam-Sound Generationen von Gitarristen beeinflusst hat.

Karriere und Vermächtnis

Ace Frehley war nie nur der „Typ mit der silbernen Gitarre“ – er war einer der ersten Gitarristen, die Technik, Show und Tonästhetik zu einer untrennbaren Einheit machten.

Sein melodisches, bluesbasiertes Spiel, kombiniert mit massiver Verzerrung und klaren, singenden Leads, prägte den klassischen Kiss-Sound der 1970er.

Bekannt wurde Frehley vor allem durch seine prägnanten Gitarrensoli, die trotz Einfachheit extrem wiedererkennbar waren – Shock Me, Cold Gin oder Love Gun sind Paradebeispiele.

Dabei setzte er stark auf Pentatonik-Läufe, wah-wah-artige Bendings und das Benutzen einer Les Paul mit Marshall-Verstärker, das zum Synonym für den Kiss-Gitarrensound wurde.

Legendäre Bühnenperformance

Seine Bühnenperformance war legendär: brennende Gitarren, rauchende Pickups, Feedbacks. In Interviews sagte er oft, dass er „nicht der schnellste Spieler“ sei, aber dafür den „richtigen Ton zum richtigen Zeitpunkt“ traf – ein Motto, das viele seiner Fans bis heute teilen.

Nach seinem Ausstieg bei Kiss 1982 gründete er Frehley’s Comet, wo er musikalisch mehr Freiheit suchte. Die Alben Frehley’s Comet (1987) und Second Sighting (1988) zeigen seine stärkere Hinwendung zu melodischem Hardrock mit Pop-Elementen, ohne die Gitarrenarbeit zu vernachlässigen.

Spätere Soloplatten wie Anomaly (2009) oder Spaceman (2018) bewiesen, dass er auch im Alter nichts von seinem Biss verloren hatte.

Mit dem 2024 erschienenen Album „10,000 Volts“ setzte Frehley ein spätes Statement – modern produziert, aber mit genau dem Drive, den Fans seit Jahrzehnten liebten.

Die Platte zeigte erneut, warum viele Gitarristen ihn als Meister des „feel over speed“ bezeichnen: Seine Riffs grooven, seine Soli erzählen Geschichten.

Simples Setup

Technisch nutzte Frehley vor allem Gibson Les Paul Custom-Modelle, oft mit eingebauten Rauch- und Lichteffekten. Er verwendete Marshall-Amps, MXR-Phaser und klassische Overdrive-Pedale – sein Setup war simpel, aber effektiv und charakterstark.

Musikalisch hat Ace Frehley Generationen beeinflusst: von Slash über Dimebag Darrell bis zu modernen Retro-Rockern wie The Darkness oder Ghost – überall finden sich Spuren seines Tons, seiner Attitüde und seines Verständnisses für Songdienlichkeit.

Lies auch: Metal Bands

Eine Legende muss gehen

Mit Ace Frehley verliert die Rockwelt einen ihrer eigenwilligsten und einflussreichsten Gitarristen. Sein Sound, seine Soli und seine Bühnenenergie bleiben unvergessen – ganz egal, ob mit oder ohne Make-up.

MEHR ZUM THEMA

ANZEIGE

EMPFEHLUNGEN